J.K. Rowling und ihre Aussagen

Beim aktuellen Game Two Beitrag über die Kontroversen zu dem Spiel wurden 3 Kritikpunkte am Spiel selbst bzgl. trans Menschen genannt. Die konnte ich aber nicht ganz nachvollziehen bzw. mit weiteren Informationen unterfüttern und würde mich daher freuen, wenn sich hier jemand findet, der mir die Hintergründe dazu etwas näher bringen kann. Um die 3 Punkte geht es:

  • Das Spiel hat zwar einen Charakter-Editor, bei dem man sein Geschlecht unabhängig vom Aussehen festlegen kann und dementsprechend wird man angesprochen und dem Schlafraum zugewiesen. Diese Funktion sei aber nur im Nachhinein implementiert und eher so auf Druck noch „draufgestülpt“ worden.
  • Das Spiel hat einen trans NPC, der sei aber nur ein Token und der Name absichtlich versteckt männlich gewählt.
  • An der Entwicklung des Spiels hätten keine trans Menschen mitgewirkt.

Zumindest letzteres stimmt laut Kommentaren unter dem Video nicht, es wären wohl auch trans Menschen an der Entwicklung beteiligt gewesen. Konnte dazu aber im Internet nichts finden. Hat da jemand eine Quelle zu? Und wie sieht es bei den anderen Punkten aus, sind das nur Annahmen oder gibt es dafür „Beweise“? War Rowling an der Namensgebung des trans NPC beteiligt? Hat sie also selbst einen trans NPC in ihre Welt eingeführt (und dann aber möglicherweise böswillig den Namen gewählt)?

Ganz generell würde mich auch interessieren, was genau man sich bezüglich Trans noch mehr im Spiel gewünscht hätte. Als jemand, der sich vielleicht noch nicht ausreichend mit dem Thema beschäftigt hat, wüsste ich nicht, was diesbezüglich in einem Spiel, bei dem es hauptsächlich um die magische Welt geht, fehlt, wenn man sich selbst bereits als trans Charakter erstellen und mit einem trans NPC interagieren kann? Aber das mag wirklich daran liegen, dass ich da einfach zu wenig drin bin. Oder geht es darum, dass man sich bei einem Spiel, das eine so kontroverse Autorin besitzt, bei diesem Thema einfach noch mehr positive Ausrufezeichen gewünscht hätte, während man bei anderen Spielen damit „zufrieden“ gewesen wäre? Oder gibt es ganz klare Punkte, die jedes Spiel bieten sollte, um mehr Inklusivität zu bieten und die Hogwarts Legacy nicht beachtet hat?

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Das ist nur ein Token-charakter und das Charaktermenü das absolute Minimum
Die Entwickler vertreten diese Werte auch nicht.
Kann man zwar jedem Spiel vorwerfen, aber ne genauere Antwort hab ich auch nicht bekommen :kappa:

Genauso wurde die keltische Gottheit schon diskriminierend von den alten Kelten gewählt.
Kann ja nicht angehen, dass ein Charakter der britischen Inseln ne alten keltischen Namen hat, die Kelten kommen ja garnicht aus der Gegend
Eindeutig transfeindliche Namensgebung :eddyclown:

Die Namensgebung des Charakters ist nicht von JKR. Warum aber so genau auf den Namen geschaut wird, liegt eben darin begründet, dass Harry Potter für eher schlechte Namenskonventionen bekannt ist.

Das über mir soll glaub ich zwar Sarkasmus sein, aber es ist literally die Wahrheit - oder zumindest zum Teil. Das Spiel ist recht inklusiv und der Charakter-Editor ist zumindest auf dem Niveau von Industrie-Standard, aber trotzdem soll es wohl so sein, dass der trans Charakter nur eingefügt worden war, um der Kontroverse entgegenzuwirken etc. Löblich ist, dass der trans Charakter auch von einer trans Frau gesprochen wurde, soweit ich das weiß (zumindest im englischen Original / wie mir gesagt wurde ist das auch für die deutsche Stimme der Fall).

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Beides fühlt sich einfach eher als Reaktion auf den Boykott-Aufruf an, um drauf hinweisen zu können, damit der Rest die Klappe hält.
Ja, es ist an sich was Gutes, aber die Intention macht es kaputt.

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Wird sie auch im deutschen, Philippa Jarke heißt die Sprecherin im deutschen

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Obwohl ich jetzt nicht Industrie Standard sagen würde. Klar kann man mittlerweile bei einigen auch Trans Charaktere erstellen, aber das man aussuchen kann wie man dann angesprochen wird ist mir bisher nur bei Borderlands 3 aufgefallen.
Es ist auf jedenfall etwas gutes das der drin ist. Und wenn es nur wegen der Debatte erfolgt ist, dann ist es auch gut denn dann hat das alles ja Erfolge erzielt.

Ich weiss nicht genau wer es ist, aber beim Game Two Beitrag hat einer ja gesagt „Wenn das alles vorbei ist bleibt am Ende eine starke Trans Frau“

Von daher sind das auf jedenfall 2 gute Sachen die schonmal aus alldem entstanden sind.

Umso trauriger finde ich das all das zeigt das Trans Menschen noch einen harten und weiten Weg vor sich haben :frowning:
Aber auch da habe ich heute gelesen das sich in Spanien Erfolge verzeichnen lassen. Aber ok die sind in solchen Sachen irgendwie allen anderen immer Vorraus.

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In Deutschland gibt es zur Zeit einen Justizminister, der offen sagt, dass er zwar pro trans ist (was immer das bedeutet) aber eine Diskriminierung aufgrund des bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts okay findet (was - zur Info - bisher egal war. Trans Personen waren Personen und gingen dann auf das Klo/Sauna/etc. wo es ihnen Recht war).

https://www.queer.de/detail.php?article_id=44290

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Ich glaube das es in Deutschland leider noch ein paar Jahre dauern wird bis sich hier endlich mal was ändert.
Merke ja auf der Arbeit wie einige auf das Thema Trans Menschen reagieren :frowning:

Ich hoffe das sich durch die Änderungen in Spanien alles vllt ein klein wenig beschleunigt, aber wenn ich ehrlich bin glaube ich nicht dran :frowning:

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Es klingt blöd, aber am Schnellsten ändern sich die Sachen, wenn sich auch das Gesetz ändert. Habe das in Österreich bemerkt mit der Ehe für Alle und wie viel schneller die Akzeptanz wuchs, als das VfGH sagte, dass Ehe für Alle das einzig richtige ist.

Finde es da sehr schade, dass viele gerade den Aspekt, dass das TSG gegen das Grundgesetz (seit 15 Jahren …) verstößt und endlich reformiert gehört, in der Debatte (zB dem aktuellen G2 Beitrag) wenn, dann nur beiläufig erwähnt wird, anstelle dass man es mal den Leuten ins Gesicht sagt. Wir fordern nix neues, wir fordern unsere Rechte. Und das wir sie endlich bekommen.

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Verstehe nicht was da jetzt unbedingt besonderns löblich ist, es spielt doch überhaupt keine Rolle wer die Synchronsprecher sind bzw was für eine Sexualität diese haben. Bei Schauspielern spielt ja das auch keine Rolle.

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Einer der Devs hat bestätigt dass sie das nur wegen den Boykott Aufrufen gemacht haben, wurde hier weiter oben gepostet.

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Im Gegenteil, das finde ich echt gut. Vor allem, dass sie eben eine trans Stimme (eher tiefer im englischen Original, weil die meisten trans Frauen die männliche Pubertät überleben mussten) und das ist wirklich toll. (Ist ja nicht so, dass trans Sprecher*innen so eine große Auswahl haben, leider).

Dass der Name ein typischer JKR Name ist? Sagen wir so - er passt ins Universum.

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Danke für die Antworten! Hatte aber ehrlicherweise echt andere Antworten erwartet. Vielleicht kommen ja noch andere Antworten, aber so sieht es ja erstmal so aus, als ob da nur auf dem Trans-Aspekt am Spiel rumgehackt wird, obwohl der eigentlich „okay“ ist, man aber irgendetwas kritisieren möchte? Ich hatte wirklich angenommen, dass ich nur etwas nicht verstanden hatte.

Harry Potter ist doch ausschließlich für schlechte Namenskonventionen bekannt wegen Rowling. Wenn Rowling an dieser Namensgebung aber nicht dran beteiligt war, muss man doch da auch nichts über-interpretieren (wäre sie dran beteiligt gewesen, würde ich die Kritik aber durchaus verstehen).

Warum macht für dich die Intention das kaputt? Ist doch eigentlich gut, wenn sie auf die Kritik während der Entwicklung eingehen und solche Features, wenn sie nicht vorher geplant waren, noch hinzufügen? Bei keinem anderen Spiel wird doch bei Release gefragt, wann welches Feature hinzugefügt wurde und dann kritisiert, wenn es nicht von Beginn an drin war? Ich verstehe halt einfach nicht den Punkt „es war vielleicht (!) nicht von Beginn an so geplant, also ist es schlecht“. Zählt nicht das Produkt bei Release? Anders wäre es hier auch wieder, wenn es erst durch ein Patch nach Release dazugekommen wäre. Aber das Feature wurde doch schon lange vor Release so angekündigt.

Wirklich wegen Boykott oder wegen der allgemeinen Kritik an Rowling und dem Spiel? Ich könnte die Kritik schon besser nachvollziehen, wenn damals gesagt wurde: „Ohje, bevor wir ein paar Spiele weniger verkaufen, fügen wir das lieber mal noch ein“. Wenn es nur ums Geld geht, ist es halt etwas anderes, als wenn man sich mit der Kritik auseinander setzt, drüber nachdenkt und dann versucht, es besser zu machen. Beides würde zum gleichen Ergebnis führen, aber die Intention dahinter kann halt positiv oder negativ gewesen sein.

Bei aller richtigen und berechtigten Kritik an Rowling, aber es hilft doch der Bewegung nichts, wenn an den falschen Dingen über-kritisch kritisiert wird? Das Spiel ist doch dann wirklich nicht gerade am unteren Ende des Inklusivitäts-Bemühen? Aber wie gesagt, gern andere Aspekte noch benennen, die ich bisher nicht beachtet habe und mir die Kritik besser zugänglich machen. :slight_smile:

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Ganz genau weiß ich es nicht mehr, aber wie gesagt kann man weiter oben nachlesen.

Selbst wenn diese 3 Punkte zu 100% wahr wären (was ich höchst bezweifle, da hier immer noch nicht eine einzige Quelle genannt wurde), macht es das Spiel dann doch nicht transfeindlich oder transexklusiv. Im schlimmsten Fall macht es nichts positives für die Trans-Community, was man zwar nicht cool finden kann, aber auch keinen Boycott rechtfertigt.

Viel wichtiger ist doch die Frage, ob JKR durch das Spiel in ihrer transfeindlichen Agenda unterstützt wird. Und die Argumente fehlen mir hier ein wenig.

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Das hat meines Wissens hier noch nie jemand auch nur ein einziges Mal behauptet.

Dein letzter Satz ist zudem ziemlich fraglich. Dir fehlen die Argumente für die Behauptung, dass Rowling ihr Geld und ihre Macht für transfeindliche Organisationen nutzt? Come on.

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Fair enough, habe nicht alle Kommentare gelesen. Dann ist es für mich aber auch komplett irrelevant, hier noch über den Inhalt des Spiels zu sprechen.

Ich weiß, dass das klingt als würde ich mich absichtlich dumm stellen. Aber wieso ist ne steinreiche JKR denn auf nen paar Royalties von nem Videospiel angewiesen, um ihre Transfeindlichkeit zu finanzieren - also Thema Verhältnismäßigkeit. Selbst wenn das Spiel komplett gefloppt wäre, würde sich doch für JKR nichts ändern oder?

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Schwach ist in meinen Augen, dass man sich auf Argumente stürzt gegen die man gerne und einfach argumentieren kann, auch dann wenn der Diskussionspartner sie nicht vorgebracht hat. Konkret: Die Entwickler unterstützten.

Ich sage es jetzt zum dritten und letzten Mal: Ich finde NICHT, dass die Entwickler unterstützt werden müssen. Jedem steht es natürlich frei Künstler zu unterstützen, wenn er dies gerne tun möchte, aber ICH bin in diesem konkreten Fall von Avalanche/WB NICHT dieser Meinung.

Weiterhin ist es wirklich bestürzend, dass hier weiterhin in schwarz und weiß getrennt wird.
„Wenn jemand nicht meiner Meinung ist, dann muss er automatisch der Gegenposition angehören.“
Eine ordentliche Diskussion lebt vom konstruktiven Diskurs sich gegenseitig zuzuhören. Das ist hier nur leider nicht gewährleistet.

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Gerade in nem Podcast entdeckt von Wolfgang Walk in den Shownotes:

‚Als kleinen Disclaimer möchten wir vorausschicken, dass wir bewusst mit wenig Vorwissen in diese Diskussion gegangen sind. Eben so, wie man sich am Arbeitsplatz zwischen zwei Meetings über dieses Thema unterhalten würde. Unsere Kollegen von „The Pod“ bieten einen viel präziseren Deep Dive, der dem Thema wirklich gerecht wird (aber auch weniger kontrovers ist ;-)‘

Ja geil, lasst uns bewusst ignorant über Menschenrechte diskutieren, damit es auch richtig schön Kontrovers wird.

Kommt bestimmt richtig gut an bei den Leuten, über deren Menschenrechte da lustig gestritten wird.

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Auch hier zum letzten Mal: Ich finde NICHT, dass man die Entwickler unterstützen muss. Aber argumentier ruhig weiter dagegen, denn sich gegenseitig zuzuhören gehört nicht zu einer Diskussion dazu.

Selbstverständlich kannst du völlig frei 1 Tag vor Release entscheiden ein Produkt nicht zu kaufen. Nur heißt dieser Thread hier nicht „Darf ich mich kurzfristig umentscheiden?“, sondern „Sollte Hogwarts Legacy boykottiert werden?“. Ich kann leider nichts dafür wenn dir die Fragestellung des Threads nicht gefällt und du auch diesen Punkt nicht diskutieren möchtest.

Auch du bist jetzt herzlich eingeladen weiterhin Argumente anzugreifen die keiner vorgebracht hat. Deine Antwort könnte dann so aussehen: „Gäbe es einen Boykott, dann würde das natürlich dem Entwickler schaden, aber es gibt doch keinen kategorischen Imperativ, dass ich jemanden unterstützen muss, der Schaden durch einen Boykott davonträgt. Mitarbeiter die ein ihr Geld bekommen haben, können einen Boykott ruhig aushalten (unabhängig davon ob er gerechtfertigt ist oder nicht) und ich muss diese nicht unterstützen. Wieso will man eher Entwickler eines Konzern unterstützen anstatt sich für die Trans-Community stark zu machen?“

Meine Antwort würde dann wieder darin münden, dass ich sagen müsste, dass dies keiner gesagt hat und vor allem ich auch gar nicht will und meinen Punkt in keinster Weise angreift. Aber es ist wohl einfacher sich ein Feindbild zu schaffen, anstatt vielleicht zu reflektieren ob es eine graue Masse zwischen der schwarzen und weißen Seite gibt. Ich persönlich kann Extremismus nichts abgewinnen.

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