ich sehe in den letzten Tage relativ häufig TV Werbung für das HP theaterstück, verstört mich auch irgendwie ziemlich
Hier im Thread tun jetzt alle so, als sei das nie das Ziel gewesen. So muss man sich nicht eingestehen, versagt zu haben.
Wenn du das Spiel spielen willst, spiel das einfach. Keinem Menschen geht es dadurch schlechter. Man muss keine albernen Umwege nehmen, um sich das vor sich selbst zu rechtfertigen. Du hast Lust, das Spiel zu spielen? Dann spiel das Spiel.
Selbstverständlich wäre es erfreulich gewesen, wenn das Spiel weniger verkauft worden wäre als es dann der Fall war. Und ich bin nach wie vor froh darüber, das Spiel nicht gekauft zu haben, weil ich es mit meinem Gewissen nicht hätte vereinbaren können. Dass das Spiel ein absoluter Flop wird, haben mit Sicherheit die wenigsten gedacht.
Aber ich denke du solltest es respektieren, wenn es für die Bewegung mehr Ziele gab als das Thema Geld. Es ging letztendlich um Awareness und Aufklärung und da gab es Erfolge. Keine Ahnung, ob du dir das hier empfohlene Video angesehen hast. Jedenfalls finde ich es unangebracht hier von „versagt“ zu sprechen.
Halte die Menschen ruhig für so dumm und naiv, zu glauben, man könne eines der größten Franchises aufhalten. Sorry, aber dieser Vorwurf ist nur absurd. Glaubst du wirklich, dass ausgerechnet trans Menschen eine solche Lobby hätten (Spoiler: Sie haben gar keine), dass sie sich einreden würden, dass das realistisch gewesen sei? So naiv ist doch kein Mensch.
Gerne einfach hochscrollen. Die Posts sind noch online.
kannste die auch zitieren?
Ich bin durchaus irgendwo enttäuscht darüber dass so viele Personen das Spiel sofort gekauft haben und auch dass es so viele Personen streamen und den Eindruck erwecken, sich kein bisschen mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben. Und wenn ich mir meine Beiträge hier von vor einem Jahr ansehe hab ich da sicherlich auch noch etwas anders gedacht als heute.
Aber auf der anderen Seite gibt es so viele Beiträge von Leuten die sich vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben mit der Situation von trans Personen auseinandergesetzt haben und die zum ersten Mal mitbekommen haben, wie sehr trans Personen diskriminiert werden. Ich hab selbst so viel gelernt und konnte im privaten Umfeld so vieles davon weitergeben. Es wäre absurd das alles nicht als Erfolge anzuerkennen.
Das ist, meiner Meinung nach, der beste Punkt an der ganzen Geschichte um den Boykott.
Damit ist so viel erreicht.
Dass das Spiel allgemein viel gespielt und gestreamt wird war ja klar, aber ein Eddy und Simon haben mich dann auch sehr enttäuscht mit ihrer Haltung. Also nicht einmal, dass sie es streamen sondern einfach schon ihre echt schwachen Statements dazu.
Ja das ist bei mir genau so. Konnte ein paar Freundinnen aufklären die große Harry Potter Fans sind, aber sich nicht in der Social Media Bubble aufhalten und nichts von den Kontroversen rund um JKR überhaupt mitbekommen haben.
An alle, welche dafür sind, dass man das Spiel boykottieren soll hätte ich mal eine Frage:
Was ist hier das „End Game“? Was hat man als Ziel bezüglich des „Harry Potter“ Franchises?
Denn das Franchise als ganzes hat sich inzwischen eigentlich sehr, sehr für die Rechte und Anliegen der Trans-Community ausgesprochen. Und damit meine ich: Die meisten Schauspieler welche durch das Franchise bekannt worden sind haben sich gegen Rowling gestellt und sind klar und deutlich für die rechte von Transmenschen ausgesprochen.
Neue Werke innerhalb des Universums versuchen selber inklusiver zu sein und die Repräsentationeslücken welche Rowlings Bücher hinterlassen haben zu füllen…
Man versucht im Moment wirklich, das Franchise als ganzes inklusiver zu machen. Und viele Leute, welche nach wie vor Werke dieses Franchises konsumieren haben sich auch ganz klar gegen Rowlings Einstellung und für Transrechte ausgesprochen, soweit dass man von diversen Streamern gehört hat, welche das Spiel gezielt brauchen wollen um Sammelaktionen für Vereingungen zu machen, welche Transmenschen unterstützen.
Also, das Franchise und die Community darum haben sich, in meinen Augen, so weit gegen Rowling und ihre Ansichten gewendet, wie man überhaupt kann. Ehrlich gesagt, ich bin extrem überrascht WIE deutlich auch von internen Kreisen des Franchises klar gegen Rowling Stellung genommen wird. Man kann natürlich immer darüber diskutieren wie erfolgreich die Repräsentation etc wirklich gemacht sind, aber ich glaube man kann nicht wegdiskutieren, dass sich das Franchise als ganzes SEHR bemüht klar zu machen, dass es nicht die Werte von Rowling selber wiederspiegeln soll.
Aber: Franchise-Ableger wie dieses Spiel werden halt immer IHR auch Geld zukommen lassen. Das ist die Realität und das wird wohl Realität bleiben, solange die Frau lebt.
Also: Heisst das jetzt, dass das End Game der Leute, welche wollen dass man das Spiel boykottiert ist, dass das Franchise als ganzes unter geht? Denn das scheint das einzige zu sein, wie ich hier einen „Sieg“ sehen kann, wenn man verhindern will, dass Rowling noch irgendwie Geld damit machen kann.
Und wenn dass das Ziel ist:
Ist es nicht relativ klar, dass man hier in dem Fall einen Kampf kämpft, den man schon verloren hat?
Dieses Franchise wird immer existieren. Und es wird immer erfolgreich sein. Das ist die Realität der Sache.
Wäre es nicht ein besseres Ziel, sicher zu stellen, dass zukünftige Ableger dieses Franchises inklusiv sind und inhaltlich als Werke stehen, welche gegen die Hassvollen Ideale seiner Autoren geht?
Ja, wie gesagt, Rowling wird immer Geld damit machen, das lässt sich leider nicht verhindern, es sei den es gelingt, dass Franchise als ganzes aussterben zu lassen, was, wie gesagt, absolut unrealistisch ist.
Darum zurück zu meiner Anfangsfrage:
Was genau ist hier das übergeordnete Ziel bezüglich des „Harry Potter“ Franchises als ganzes?
(Keine ironische oder rethorische Frage, ist wirklich etwas, was mich interessieren würde, wie das die pro-Boykott Leute sehen)
Das ist relativ einfach:
Ich will damit jetzt nicht sagen, dass Lilischote für alle sprach, aber das passt denk ich.
Ideal wäre es, wenn niemand mehr neue Harry Potter-Produkte (oder andere JKR-Produkte) kauft, die ihr Geld bringen. Das ist aber natürlich relativ unrealistisch. Man muss übrigens mit Harry Potter an sich auch nicht abschließen. Die Sachen, die man schon hat, verschwinden ja nicht.
Es bringt ja nicht soo viel, wenn von jetzt an alle neuen HP-Produkte 500% inklusiv sind und Rowling trotzdem Geld bekommt, dass sie für Anti-Trans-Scheiße ausgibt. Das Problem ist ja nicht Harry Potter an sich, wenngleich das Franchise nicht frei von Kritik sein mag, sondern Rowling.
Ok.
Das ist aber das was ich meinte:
Dann soll HP als Franchise also untergehen.
Denn das bedeutet es, wenn, idealerweise, kein neues Produkt mehr Erfolg haben soll.
Wo ich dann eben halt denke, dass man unrealistisch ist. Dann kämpft man hier effektiv einen Kampf, den man schon verloren hat.
Denn das wird nicht passieren.
Ja, das meinte ich ja auch. Das Franchise selber, so wie es sich entwickelt, scheint so weit von Rowling abgekapselt zu sein, wie es ein könnte. Von ihren Werten, ihren Idealen und dem ganzen Zeugs.
Und ehrlich: ein so grosses Franchise zu haben, welches sehr inklusive ist und z.B. trans Charaktere enthält…
Ich würde dir da nicht zustimmen, dass das „nicht so viel bringt“. Denn ich halte Repräsentation in Popkultur für relativ wichtig, vor allem wenn es darum geht gewisse Dinge (wie trans sein) in den Augen der Gesellschaft zu normalisieren.
Ich sage das alles nur, weil ich nicht überzeugt bin, dass man sich hier das richtige Ziel gesetzt hat. Primär aus pragmatischen Gründen. Zu verlangen dass HP als Mainstream-Franchise reformiert wird halte ich für ein wesentlich realistischeres Ziel, als zu hoffen dass das Franchise untergeht, weil es genug Leute nicht mehr unterstützen.
Im Schlimmsten Fall ruft man laut zum Boykott auf, und signalisiert damit (wenn das Produkt dann doch erfolgreich ist), dass sich Macher nicht über Repräsentation und Werte gedanken machen müssen…
Denn man darf keinen Fehler machen, dass ist definitiv die Moral, welche die Transphoben aus dieser ganzen Geschichte ziehen:
„Der Aufschrei zum Boykott war gross. Gebracht hat es nicht. Ergo, die Welt ist auf unserer Seite“.
Während für unsere Seite die bessere Nachricht wäte: „Das Spiel hat sich für Inklusion und gegen Rowlings ansichten eingesetzt. Und es wurde zum Erfolg“.
Ich denke hier nur, was strategisch am vernünftigsten ist für die Zukunft. Denn wie gesagt: HP wird ein riesen Franchise bleiben, dass das ausstirbt weil Rowling ein Arsch ist, das wird schlicht und ergreifend nicht passieren.
Ja, herzlichen Glückwunsch. Es gibt keine einzige Person auf diesem Planeten, die anzweifelt, dass Harry Potter nicht zugrunde boykottiert werden kann. Das wissen auch sämtliche trans Aktivisten, die um einen Boykott des Spiels gebeten hatten. Bleibt also das zusätzliche Ziel der Aufklärung, was anhand dieses Spiels betrieben wurde, und das nicht ganz so erfolglos wie der Boykott selbst.
Ich verlinke lilischotes Video dazu zum 100. Mal, vielleicht schaut es ja mal irgendwer.
Deswegen fragte ich ja, was das langfristige Ziel sei.
Aufklärung also?
Ich hab kein langfristiges Ziel, ich will einfach nicht einer Faschistin mein Geld geben.
Ich glaube, dieses Meme sagt alles:
Naja, die Tierwesenfilme waren da eigentlich ein guter Schritt zur Selbstversenkung
Welcher Kampf? Im Endeffekt sehe ich einfach nur davon ab neue Produkte zu kaufen. Das ist weder schwer, noch sonderlich anstrengend oder frisst meine Zeit.
Ist ja jetzt auch nicht so, dass Rowling nach HP5 noch irgendwas Gutes geschrieben hat, so dass ich da auf heißen Kohlen sitze, weil ich wissen will, wie was weitergeht.
Nicht wirklich im Bezug auf die Fragen die ich gestellt habe… aber ok.
Darum, dass HP als Franchise untergeht.
Denn wenn das Franchise selber nichts machen kann, um sich zu rehabilitieren (weil es immer an Rowling gebunden werden wird), dann muss man jetzt konsequenterweise bei jedem Produkt in der Reihe zum Boykott aufrufen… und es wird nie dazu führen, dass die Produkte sich nicht wie blöde verkaufen.
Ich glaube wo wir hier aneinander vorbeireden ist die Frage, ob es nur um DICH geht, oder ob es der Aufruf zu einem Boykott ist, wo man auch von anderen verlangt dass sie mitmachen, weil man nicht will, dass die HP-Produkte ein Erfolg werden.
Wie oben geschrieben: Wenn dein Ziel nur ist, dass du selber HP nicht mehr konsumierst, dann ist das die Antwort auf meine Frage: Dein Langfristiges Ziel ist, dass DU neues HP Zeugs nicht mehr konsumierst.
Aber meine Frage war an Leute gerichtet, welche zu einem weiten Boykott aufrufen. Da frage ich mich, was das langfristige Ziel ist.
In dem speziellen Fall war der Boykottaufruf ja an die Streaming-Szene gerichtet, und da war das Ziel, geschlossen das Signal zu zeigen, dass man Transfeindlichkeit nicht unterstützt. Das ist nicht gelungen, aber immerhin weiss man als queere Person nun, bei wem man den Regenbogen noch ernst nehmen will.
Ansonsten hat es Wellen geschlagen, die groß genug sind, dass Potter als Marke keine saubere Weste mehr hat und es kann in Zukunft auch niemand mehr so tun, als wenn man das beim Lizenzkauf nicht wusste. Das halte ich bei einem kuscheligen Kinderfranchise schon für einen ziemlichen Nimbus.
Wird es Firmen geben, denen das egal ist? Klar. Gibt ja auch genug, die weiter mit Cruise, Depp und Spacey zusammen arbeiten.
Aber wenn Streamerïnnen Nestle oder die WM oder Fleisch boykottieren, denken die ja auch nicht, dass danach Nestle und die Fifa und die Massentierhaltung eingehen. Es geht darum, Bewusstsein für Probleme zu schaffen und zu wissen, dass man selbst etwas ethischer gehandelt hat.
Nur weil ständig Leute verprügelt werden, sagst du ja auch nicht ‚ja gut dann ist mein einer Faustschlag ja egal und ich mach halt auch noch mit‘. Genauso ist es die richtige Tat, Rowling nicht noch mehr Geld in die Tasche zu spülen.