Nein, hier stellen sich Menschen den Untergang von Harry Potter vor, nur weil eine der kleinsten und marginalisiertesten Minderheiten, die keine Lobby hat, gefragt hat, ob man vielleicht mal das neue Spiel nicht kaufen könne, das einer faschistoiden Frau Geld bringt. und das wird - auf Basis von unbedeutenden Ausreißern, U-Boot- und Fake-Accounts - so geframed, als ob die bösen trans Menschen es nicht „richtig“ machen würden. Nichts ist falsch daran, wie lilischote, Contrapoints, Ok kora, Jessie Earl oder wer auch immer auf das Thema aufmerksam gemacht hat.
Aber so ist das eben, wenn man als Mensch mehr Angst um das Verschwinden von Harry Potter hat (das dürfte eine der irrationalsten Ängste sein, von denen ich je gehört habe) als um das Verschwinden von trans Menschen
Ich bin kein Sozialwissenschaftler, der darin irgendwelche Expertise hat, war nur mein Guess. Glaube einfach nicht an die Unsterblichkeit von Franchises nur, weil sie zur Zeit riesig erscheinen. Das wird gemolken bis die Leute, das Interesse verlieren und dann gibts alle 10 Jahre mal Reboot-Versuche.
Es wurde konkret beschrieben, warum die Herangehensweise an den Boykott womöglich nicht die Beste war. Nicht nur in Hinsicht auf das Spiel, sondern auch mit langfristiger Perspektive.
Darauf gehst du mit keinem argumentativen Wort ein.
Deine aggressiven Rundumschläge kann ich dabei zudem nicht mal wirklich einordnen.
Wer soll Angst um Harry Potter haben?
Mir könnte das Franchise nicht egaler sein, um ehrlich zu sein.
Was mir hingegen nicht egal ist, ist eine von mir geliebte trans Person, der ich in all dem gern irgendwie helfen können würde, aber auch das Gefühl habe, es geht nicht in die richtige Richtung.
Truchsess’ Beitrag ist der erste seit einigen Hunderten die ich mitlese, der gehaltvoll und konstruktiv zu einer Zusammenarbeit aufruft. Wofür ich echt dankbar bin, da es mir hilft eine Perspektive auf das Ganze zu gewinnen, die ich bisher nicht so richtig ausmachen konnte.
Dann frag sie, was du für sie tun kannst, statt ihr zu erzählen, was sie deiner Meinung nach besser machen kann. Dann protestiert gemeinsam, aber jede Person für sich, wie sie es für sinnvoll erachtet.
Sie hat bestimmt nichts dagegen, wenn deine Protestform euch schneller, einfacher, besser zum Erfolg führt, wenn du ihre Art der Protests aber nicht nur für weniger effektiv, sondern für gar nicht sinnvoll erachtest, dann könnt ihr nicht gemeinsam protestieren, weil ihr schlicht nicht für die gleichen Ziele und Werte einsteht.
Mir wird hier ständig gesagt, es wäre falsch, hier alles in schwarz und weiß aufzuteilen und damit die Fronten zu verhärten, aber beim Thema Protest gibt es nun mal nur 2 unterschiedliche Aggregatzustände, nämlich „protestiert“ oder „protestiert nicht“ und so leid es mir für die Menschen tut, die sich wirklich, ehrlich und nach Leibeskräften für Transrechte, oder das Klima oder sonstwas einsetzen wollen, aber dann doch aus irgendwelchen Gründen nicht aktiv werden - Vorschläge zu machen, warum probiert ihr nicht mal XY aus oder Tipps - alá XY würde bestimmt besser funktionieren, SIND KEIN PROTEST!
Das sehe ich als komplett falsch an. Nur weil man in der Art des Protests unterschiedlicher Meinung ist, kann man doch nicht schlussfolgern, dass man auch im Inhalt eine unterschiedliche Meinung hat. Oder verstehe ich hier etwas falsch?
Wenn Klimaaktivisten Steine auf Polizisten werfen, kann ich sagen, dass das der falsche Weg ist ohne auszusagen, dass ich den Inhalt ihrer Forderung verkehrt finde.
Das weiß ich nicht, ob du das falsch oder richtig verstanden hast, mein Punkt ist: Menschen zu sagen wie sie protestieren sollten, ist kein Protest!
Du kannst zuhause deine Gasheizung abdrehen und sagen, das ist meine Form des Protests.
Du kannst aber den Steinewerfenden nicht sagen, sie sollten lieber zuhause ihre Heizung abdrehen, statt Steine zu werfen und das dann auch noch als Unterstützung und dich selbst dafür als Ally framen lassen, wie das hier und da draußen noch viel häufiger, schon gemacht wurde.
Beim Klima bist du aber auch betroffen und hast damit auch völlig zurecht mit zu entscheiden wie du für dein eigenes Wohlergehen protestieren möchtest.
Bei anderen Themen, bei denen man FÜR ANDERE protestiert und nicht unbedingt für sich selbst, kann man schon sagen, dass man schon in der Sache unterschiedlicher Meinung ist.
Denn Protest zeigt ja auch an wie wichtig man etwas einschätzt und entsprechend wie weit man bereit ist dafür zu gehen. Und wenn du sagst so weit eben nicht, und betroffen sagen doch eigentlich müssen wir noch viel weiter gehen, dann seid ihr inhaltlich nicht unbedingt auf der selben Seite.
auch Truchsess setzt prämissen, stellt ziele auf, die ein endgame haben müsste, simplifiziert mit dichotomien etc.
schlicht er geht von grundannahmen aus, die unhinterfragt voraussetzungen für seine „logischen und nachvollziehbaren“ schlussfolgerungen bilden.
wie so oft sollte man in einer kritik, ob positiv wie negativ, mMn zuallererst mal die grundannahmen hinterfragen. bspw. stimmt es denn wirklich, dass es ein „endgame“ geben muss, die frage des threads lautet doch „sollte HL boykottiert werden“ und nicht „sollte das gesamte harry potter franchise boykottiert werden“. hat sich das franchise tatsächlich als ganzes sehr sehr für rechte von trans personen ausgesprochen? werden neue werke des franchises tatsächlich inklusiver sein? usw. usf.
es wird die rhetorische frage aufgeworfen und zugleich als das einzig denkbare dargestellt, dass nun das franchise als ganzes untergehen soll. das sei das ziel. ist das tatsächlich so?
er spricht von sieg und niederlage dichotomie und von antagonisten, also freund-feind schema. ist das eigentlich so? oder gibt es nicht auch viel dazwischen?
er ordnet ganz selbstverständlich und nebensächlich aussagen, überlegungen und sachverhalte als realistisch und unrealistisch ein.
etc. pp.
ich könnte ewig so weiter machen, da Truchsess leider gerne textwände produziert.
man kann seiner ansicht sein. von mir aus.
aber nur weil etwas plausibel erscheint (vielleicht auch weil man die eigene meinung vertreten sieht), bedeutet das nicht, dass man aussagen nicht kritisch hinterfragen sollte.
und ich tappe täglich in die selbe falle.
Natürlich kann man das. Man kann doch einfach seine Meinung äußern ob ein Protest wirklich sinnvoll ist oder gar der Bewegung schadet und immernoch Teil der Bewegung sein. Man muss nicht alle Formen des Protestes akzeptieren. Mit der Einstellung „Kritisier uns und du bist kein ally mehr“ verliert man nur Verbündete…
Was man erreichen will und erreicht hat, ist eine breitere Aufmerksamkeit auf die transfeindlichen Machenschaften von JKR zu lenken und da sie nur für eine Sache mehr bekannt ist als ihre Transfeindlichkeit, geht dies nicht ohne das Harry Potter Franchise. Aufmerksamkeit bekommt man aber nicht durch gutes Zureden, sondern eben durch klare Forderungen, daher sind deine Vorschläge, meiner Meinung nach, nicht logisch für das, was erreicht werden soll. Sonst hätte vermutlich keiner außerhalb der Community darüber diskutiert.
Diese tone policing Argumentation finde ich nach wie vor auch immer noch sehr dünn und wenig nachvollziehbar, grade auch im Hinblick darauf, dass du hier nochmal die bedrohliche Situation für trans Menschen aufgezeigt hast. Da würde ich auch eher argumentieren, dass grade innerhalb diese Bedrohung mehr als präsent ist, weshalb man darauf als Außenstehender nicht mehr hinweisen muss und was auch letztlich der Grund ist, warum so laut und nachdrücklich um Hilfe und nach Verbündeten gerufen wird.
Zusätzlich finde ich deine Argumentation dahingehend recht bedenklich, da du ja quasi schon die Antwort lieferst, wer schuld daran gewesen sein wird, wenn der Popularitätswettbewerb gegen die Faschisten verloren wurde.
Wobei ich auch keine Sekunde lang daran glaube, dass die Anti-Woke-Propaganda nicht mehr zieht, wenn sich in aktivistischen Forderungen zurückgenommen wird. Zur Not wird behauptet, dass jemand kommt und einem was wegnimmt. Dazu braucht es nicht mal eine Shurjoka.
Und ich würde auch jederzeit darüber debattieren wollen, ob nicht die, die zum Boykott aufrufen, den Reaktionären viel weniger in die Hände spielen, als die, die durch den Boykottaufruf in die Woke und Cancel Argumentation einsteigen, wodurch es dann immer ganz selbstverständlich und logisch nachvollziehbar wird, faschistisch zu wählen.
Stimmt, ich habe mich falsch ausgedrückt - „man kann das machen!“ Nur macht sich Mensch damit öffentlich zum Honk, weil jedes echte Mitglied der Bewegung auf 100 Metern riechen wird, dass sich hier nur jemensch einbringt, um zu derailen, Zweifel zu schüren und zu spalten.
Und das ist nicht nur akzeptabel, sondern geradezu gewollt, denn ich habe lieber eine echte Verbündete auf meiner Seite als 1000 solcher „Verbündete“ in meinem Rücken - sorry.
Und komm mir jetzt nicht mit „man müsse aber doch aber alle Menschen mitnehmen/überzeugen“, es geht darum die richtigen Menschen/Instanzen davon zu überzeugen, auch nicht von der Sache, sondern durch Druck und Protest davon zu überzeugen, dass es bei Menschenrechten und Menschenleben nunmal nur einen Weg geben kann - und dieser Weg auch kein Kompromiss sein kann.
Wenn sich Jemand innerhalb einer Gemeinschaft sachlich dazu äußert, Vorschläge vorbringt wie man das Gruppenziel erreichen könnte und alle anderen ohne darauf einzugehen ihn anbrüllen er solle die Klappe halten und ihn dafür rauswerfen, ist das keine Gemeinschaft - das ist eine Diktatur.
Willst du nicht gegen sowas eigentlich kämpfen?
Tut mir Leid dich zu enttäuschen, aber mit dieser festgefahrenen Einstellung wird es die Trans-Community sehr schwer haben genügend Leute oder „Allies“ zusammen zu bekommen um etwas Großes zu bewirken. Was wenn es einfach nicht genügend „richtige Menschen“ gibt, die deinen Standpunkt ohne die kleinsten Zweifel abnicken und sich ihnen anschließen? Ihr kämpft für eine Minderheit und die braucht nunmal eine Mehrheit als Unterstützung um ihre Ziele zu erreichen.
Wenn du für eine Minderheit kämpfst, gilt es so viele Leute wie möglich zu versammeln, die für dieselbe Sache stehen. Kann man es sich wirklich leisten dann so strikt mit den Voraussetzungen zu sein, wen man alles als Ally akzeptiert und wen nicht?
Und mal ganz blöd gefragt, was sollte man deiner Meinung nach mit Leuten tun die sich für Trans-Rechte einsetzen aber nicht genug tun oder halt nicht genau das was du für richtig hältst? Sagt ihr dann „verpiss dich, du gehörst nicht zu uns, weil du es nicht genug verstehst!“ obwohl diese Personen doch eigentlich auf eurer Seite sind?
So ähnlich kommt es nämlich gerade rüber wie du und ein paar andere hier auf Truchsess reagieren. Er scheint auf eurer Seite zu sein, bringt logische Vorschläge vor und zurück kommen nur Textwände die man auf „Halt den Rand, du kapierst es nicht!“ Und „Wir machen was WIR wollen!“ runterbrechen kann.
Seid doch einfach mal ein bisschen aufgeschlossener.
Für mich klingt deine Einstellung sehr kontraproduktiv für die Bewegung. Ich bin mir nicht sicher ob man damit gut vorankommt.
Wie man an der Reaktion des Publikums ablesen kann, ist diese Ideologie offensichtlich auch mehrheitsfähig. Frustrierend, aber ich fürchte, um es so neutral wie möglich zu formulieren, dass erst gewisse Teile gewisser Generationen verwittern müssen, damit die Saat der Progressivität friedlich gedeihen kann und sich nicht mehr von Populisten und Agitatoren bedroht fühlen muss. Das Schlimme daran ist, dass Söder sich ganz anders äußern würde, wenn es ihm Stimmen einbrächte. Ekelhafter Rattenfänger.
Ich mein, der Typ verbreitet Verschwörungstheorien über Zwangssterilisation um im Nachsatz gegen Leute zu schießen, die sich bis vor 15 Jahren zwangssterilisieren mussten (und kapiert es wahrscheinlich nicht einmal).
Der Typ würde seine Seele für Stimmen und Wahlsiege verkaufen. Als er vor ein paar Jahren die Wahl gewonnen hat und die Grünen knapp hinter der CSU lagen, hat man kurzerhand deren Inhalte übernommen und Söder hatte urplötzlich den grünsten Daumen von allen. Spätestens seit die Union in die Opposition übergegangen ist, hat er sämtliche Hüllen und Masken fallen lassen. Merz pestet am liebsten gegen MigrantInnen, Söder nimmt dafür andere Minderheiten in’s Visier. Was da frenetisch Applaus klatscht, sind allesamt entweder reiche oder zumindest „gut bürgerliche“ - Pardon! - Hackfressen (falls das zu resolut klingt, ginge auch: Hackvisagen), die in ihrem ganzen Leben noch keine Ausgrenzung gespürt haben, aber sich, vom Wandel „bedroht“, umgehend in den Hysteriemodus begeben und schlussendlich von solchen Schmierlappen wie Söder einfangen lassen.
Danke, das ist zumindest mal der Ansatz eines Diskurses.
Das ist doch alles worrauf ich hinauswollte.
Mir geht es nicht darum, das alle die genannten Ansichten teilen sollen.
Aber das ist jetzt der erste Beitrag, der sich auch mal inhaltilich damit auseinandersetzt über „nee ist falsch und ihr versteht es nicht“.
Du bist auf den aussagekräftigsten überhaupt nicht mehr eingegangen.
Und nochmal im Allgemeinen: ich versuche niemandem hier zu sagen „SO muss es gemacht werden!“.
Ich finde es nur unverständlich, das Leute sich hier mehr gegenseitig anfeinden und in Spitzen ergötzen, bei denen sie sich überlegen zu fühlen scheinen, anstatt zu versuchen gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten bzw. dafür langfristig gewisse Ideen zu entwerfen die Helfen.
Das ist so absurd!!
Es gibt (grob) gesagt ein Lager das Transphob as hell ist.
Und dann gibt es viele kleine Lager die (grob) pro sind aber nicht einverstanden damit, wie die anderen sich damit befassen, einsetzen bzw. nicht einsetzen.
Anstatt darauf hinzuarbeiten das die kleinen Lager aufeinander zugehen, wird hier verteufelt, beleidigt und von moralisch hohen Rössern herab geredet, oftmals ohne auf Punkte vernünftig einzugehen.
Nur kann sich das die Pro-Seite schlichtweg nicht leisten.
Ein Problem ist halt, dass wenn ich sage, dass ich Personen, die das Spiel spielen, als nicht (nochmal NICHT. NICHT} transfeindliche sehe, es aber nicht die Leute sind, an die ich mich als erstes wenden würde, sofort bestimmte Leute kommen und mir unterstellen, ich würde sie als transfeindlich bezeichnen. Angesichts der Vehemenz, die sie das inzwischen machen, finde ich, sie sind unbewusst transfeindlich und wollen den Thread nur mehr weiter derailen.