Du sagst uns also nicht wie es gemacht werden muss, sondern nur, dass die Pro-Seite sich ihre aktuelle Protestform nicht leisten kann, habe ich dich da so richtig verstanden?
Das war nicht auf die Art des Protests bezogen, sondern auf die Einstellung zueinander.
Wenn es in Zukunft nicht noch düsterer für die Rechte von trans Personen werden soll, sollte man aufeinander zugehen, anstatt sich gegenseitig aufzureiben.
Soviel kann selbst ich sagen, denn die Aussage „Menschen die für Rechte für alle sind, sollten trotz mancher Differenzen zusammenarbeiten“ ist keine gewagte These.
Edit: gerade wenn es nun mal viele gibt, die sich in ihrem Hass einig sind.
Damn, hab den Post übersehen.
Eine verständliche Aussage. Mein Unverständnis ist natürlich ebenso an solche Reaktionen wie du sie beschreibst gerichtet.
Das ist halt aber eine recht … mysteriöse Aussage. Was genau soll das heißen?
Es sagt auf jeden Fall aus, dass der Entschluss einer Einzelperson sich dieses Spiel zu kaufen, deine Wahrnehmung dieser Person verändert. Aber inwiefern, ist nicht ganz klar.
Schließt du Leute die das Game gekauft haben und spielen jetzt kategorisch als (potenzielle) Unterstützer aus oder akzeptierst du sie?
Vertraust du Mitmenschen die du eigentlich magst und herausfindest dass sie Hogwarts Legacy spielen, dann einfach nicht mehr, weil sie es sich gekauft haben und damit (vielleicht sogar unbewusst) indirekt JK Rowling unterstützt haben?
Ich bin ziemlich baff wie strikt deine und Kindras Stellung in dieser Hinsicht zu sein scheint. So auf die Art: 80% Zustimmung sind nicht genug, Jemand der auf unserer Seite sein will muss zu 100% bis ins kleinste Detail unsere Sichtweise teilen, sonst kann diese Person es ja nicht ernst meinen …
Einzelfallbezogen, aber bei random Leuten eher zweiteres. In etwa so, dass ich von jemanden mit Glatze, Bier in der Hand und Bomberjacke (übertrieben gesagt, aber wenn mir wer offen damit kommt, wie toll das Spiel ist und wie Scheiße der Boykott, ist dass in etwa mein Bild) nicht erwarte, dass er pro links ist. Ausnahmen bestätigen das Gegenteil.
Ich weiss nicht, was du an meinem Beitrag (wenn wir vom gleichen reden) als Anfeindung gesehen hast. Ich hab ne Frage beantwortet, wieso gewisses Handeln aus meiner Sicht sinnvoll ist.
Andere Leute nutzen andere Maßstäbe und kommen offensichtlich zu einem anderen Ergebnis.
Da dies nicht meine Maßstäbe sind, weiss ich nicht, was ich dazu weiter sagen soll außer das, was schon hinlänglich ausgetauscht und dargelegt wurde.
Was hast du denn zum Beispiel bisher für tans Personen getan dass sie sich lieber an dich wenden sollte als an irgendeine andere Person hier die das Spiel nicht gespielt hat? Was sind denn deine 80% Einsatz die du bisher so gegeben hast?
Ich verstehe die Wut darüber, weshalb man nicht als Ally angesehen wird, nicht. Ally sein bedeutet sich aktiv für die Rechte von, in diesem Fall, trans Personen einzusetzen. Ich bezeichne mich doch auch nicht als Klimaaktivistin nur weil ich den Klimawandel nicht leugne. Oder als Feministin, nur weil ich Frauen nicht beleidige.
Das vergessen diese Leute eben.
Man ist eben auch nicht ein Ally von Juden, nur weil man nicht selbst Sieg Heil ruft oder zur Eisenstange greift.
Klar, dass man nicht auf einmal wenn im Zug ein 10 Mann Glatzentrupp und Judenwitze macht, man dann nicht aufsteht und sagt „das geht aber nicht“ das versteht wohl jeder.
Aber schlimm sind eben die „Allies“, die Allies sind solange es harmlos ist und man zb beim Firmenevent oder Freund eines Freundes sagt „ja klar, das jüdische Leben ist ein Teil unserer Gesellschaft“ wenn jemand sagt dass er Jude ist, aber dann Freitag abends in der Bar mit Freunden schweigt, wenn Freunde zb Judenwitze machen, etc.
Ally heißt eben auch mal bei Demos sein und zwar nicht nur den „gute Laune Demos“ ohne Gegenseite, sondern auch Gegendemos.
Ist im Umweltschutz ja genau so.
Das ist ja gerade auch das Problem das ich mit vielen Leuten habe die sich als grün bezeichnen, darunter auch Studenten/innen, die das dann aber eher auf den teuren unverpacktladen und Mülltrennen beziehen, gleichzeitig aber doch gerne in Urlaub fliegen und aktiv für den Umweltschutz, zb in Projekten etc dann doch eher mit Abwesenheit glänzen.
Als Aktivist oder Ally kann sich eben nur jemand bezeichnen der Dinge tut und nicht einfach nur nichts macht.
Wer 1939 keine Juden geschlagen hat, ist ja damit auch nicht automatisch im Widerstand gewesen, auch wenn manche nach dem Krieg gerne so getan haben, auch wenn sie in wirklichkeit einfach nur NICHTs gemacht haben.
Und damit will ich den Leuten im WW2 nichts vorwerfen, ich wüsste auch nicht was ich als Deutscher damals gemacht hätte, wahrscheinlich hätte ich mich auch konformistisch verhalten, so wie der großteil der Bevölkerung.
Meine Urgroßeltern haben während der Judenverfolgung in Deutschland, und der Gefangenschaft von Soldaten vieles getan, mit dem sie vermutlich mit ihrem eigenen Leben gespielt haben. Juden zu schützen, bzw. Kriegsgefangenen Lebensmittel zu reichen. Ist das das Level, wo man von Verbündeten sprechen kann? Ich kenne das alles nur durch Erzählungen meiner Oma, die bis heute sagt: jeder Mensch ist gleich. Das macht sie mit ihrem alltäglichen Verhalten ziemlich deutlich, bzw. wie sie sich um andere kümmert.
Die Taten alleine machen niemanden zu einen Verbündeten, weil sei auf den eigenen Wertvorstellungen basieren. Erst dadurch wird alles weitere ermöglicht. Wenn man nicht nach diesen Werten lebt, dann folgen daraus auch keine entsprechende Handlungen.
Niemand kann sich immer moralisch einwandfrei verhalten, das sollte klar sein. Es wäre aber merkwürdig, wenn aus den eigenen Worten keine Konsequenz folgt. Wenn ich sage, dass ich mich für die Thematik um J.K. Rowling interessiere, dann gehe ich dem auch nach. Das ist so weit gegangen, dass ich das direkte Gespräch gesucht habe. Eines ist sicher: wenn ich transphobe Äußerungen oder Handlungen in meinem Alltag erlebe, dann gehe ich dazwischen, so wie ich es immer schon gemacht habe. Das ist mein Beitrag.
Ich werde jetzt aber nicht auf unterschiedlichste Demos gehen können, um jeden meiner inneren Wertvorstellungen zu bestätigen. Das zeige ich den Menschen, wenn ich ihnen begegne. Auch wenn ich gerne streite, dann ist das nichts Persönliches.
Mein ganzes Leben lang begegne ich Menschen mit Respekt und Aufgeschlossenheit. Ich war auf mehreren CSD-Demos, sowie auf vielen vielen anderen Demos und Aktionen für, ganz grob gesagt, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit.
Wenn ich in der Öffentlichkeit bin und jemand wird angegangen, gehöre ich in der Regel zu denen, die ihr Maul aufmachen oder Hilfe holen, auch wenn ich dafür schon selber aufs Maul bekommen habe und bedroht wurde.
Ansonsten behandle ich trans Menschen mit demselben Respekt und so normal wie alle anderen, respektiere das selbstbestimmte Gender. Mir persönlich bekannten Leuten und Freund/innen, die sich außerhalb der hetero- oder cis-Norm bewegen habe ich immer beigestanden.
Eine Debatte und auch Streit über die Wahl der Mittel und die Legitimät eines jeglichen Aktivismus wurde in allen Gruppen und Plena geführt, in denen ich teilgenommen habe, das gehört einfach dazu. Deshalb finde ich es sehr falsch, wenn mensch diese Debatte mit Schlagworten á la „tone policing“ oder „false balance“ regulieren möchte.
Das möchte ich nur mal anmerken, weil es eine gewisse Tendenz zur Engführung der Diskussion gibt, die im Internet und hier dann schnell eskaliert und Leute abstößt, mich inklusive.
Auch finde ich, dass man nicht in jedem Punkt einverstanden sein muß, um Unterstützer/in (find ich grad besser als „Alliierte/r“) zu sein.
Ich habe nicht behauptet, dass ich was dafür gemacht habe oder mich als Ally sehe (ich finde diesen Anglizismus so unnötig btw. wieso kann man nicht einfach „Unterstützer“ oder „Verbündeter“ sagen ). Das mit den 80% ist darauf bezogen dass hier einige Pro-Trans-Leute mit anderen Usern die eigentlich auf ihrer Seite sind, um abweichende Standpunkte tauziehen.
Das erweckt bei mir eben den Eindruck man müsste wirklich zu 100% hinter allem was diese Bewegung offiziell vertritt, sagt oder tut stehen oder man darf sich nicht mehr als Ally bezeichnen.
Diese Art der Engstirnigkeit stößt halt Außenstehende/Unentschlossene eher ab, statt sie zu überzeugen. Und wie ich vorhin und dann auch @Kuchenlight bereits gesagt haben - auch wenn das vermutlich ein wenig in der Wunde bohrt, aber es ist halt leider die Wahrheit - diese Bewegung kann sich das eigentlich nicht leisten so extrem wählerisch zu sein.
Sie sind eh schon wenige, und wenn sie nur nach Leuten suchen die zu 100% ihre Ansichten teilen, werden es am Ende entweder nicht genug sein oder es wird sehr sehr lange dauern etwas zu bewirken.
Sie sollten sich einfach mit den Leuten zusammenschließen die ihrer Meinung sind, dass alle Menschen gleich behandelt werden sollen (so denken immerhin Gott sei Dank die Meisten) und darauf sch**** dass man sich nicht in allen Punkten einig ist. Bei so einem Kampf zählt doch jeder Einzelne, der nur ansatzweise was bieten kann.
Wieso denn Wut? Ich habe das der Interesse halber erfragt.
Kannst du doch.
Und allgemein.
Finds wirklich schön, dass hier Leute erzählen was sie und ihr Omas alles schon so gemacht haben aber verfehlt das nicht ein bisschen das Ziel? Sich bei Themen die einen selbst nicht betreffen, trotzdem selbst bzw. Verwandte durch einen Text über sich selbst in den Mittelpunkt zu schieben.
Ich verstehe auch, dass man sich mitteilen möchte aber irgendwie geht bei der ganzen Sache doch nicht um „mich“ oder einen selbst.
Das ist nicht als absolute feststehende Kritik zu verstehen und gemeint, denn ich weiß auch nicht was die richtige Antwort ist. Ich hatte beim Lesen einfach nur ein etwas merkwürdiges Gefühl.
Das finde ich fast schon unverschämt. Ich wollte mich in die allgemeine Debatte einbringen und auch mal von meiner Einstellung/Erfahrungen/Handlungen erzählen. Ich bin ein bisexueller bdsm Mann , der nie den Vorstellungen von Männlichkeit entsprochen hat.
Es ging mir um die Debatte an sich. Das als pathetisch zu diffamieren ist doch wirklich schwach.
edit: nein, für trans Menschen kann ich nicht sprechen. Aber für sie einstehen kann ich schon.
Das Problem das ich damit habe ist, dass diese 80% von denen du sprichst eigentlich nur das absolute Minimum darstellen. Nämlich nicht offen transfeindlich zu sein. Und die 20% sind dann die eine Aktion die vielleicht mal ein bisschen weh tut. Du sagst ja selbst du würdest dich nicht als Ally bezeichnen, weil du eigentlich auch sonst nichts gemacht hast und ich hab das Gefühl das trifft auf einen Großteil zu. Und da verstehe ich dann nicht warum man dann unbedingt dafür kämpfen muss als Ally angesehen zu werden, wenn man eigentlich überhaupt nichts dafür tut?
Aber geht es denn den meisten überhaupt darum sich aktiv für trans Personen einzusetzen? Ich denke in erster Linie geht es darum, ob man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann HL zu spielen und wenn man sich dazu entschlossen hat es zu spielen geht es darum, dennoch als „gut“ angesehen zu werden.
Das ist ja auch ein Grund weshalb es mich so frustriert wenn die Videos von Betroffenen nicht angehört werden etc. Würde es wirklich in erster Linie darum gehen trans Personen zu unterstützen, dann würde man doch damit beginnen ihren Content zu konsumieren, zuhören was sie sagen und was sie sich von cis Personen an Unterstützung wünschen (oder halt im RL in Kontakt treten).
Das passiert allerdings oftmals nicht. Stattdessen wurden und werden hier immer wieder Diskussionen geführt bei denen klar wird, dass sich die Leute kein bisschen informiert haben.
Inwiefern sind also Leute, die nichts für trans Personen tun und nur hier herkommen um ihren eigenen Kampf (bloß nicht dafür kritisiert zu werden ein Spiel zu spielen) kämpfen, wertvolle Unterstützung?
Welcher Kampf? Wie wird denn gerade für Transrechte gekämpft?
Wenn es wirklich darum geht, für Transrechte zu kämpfen und gleichzeitig HL zu spielen könnte man sich doch auch einfach eingestehen, dass man in dem Fall das eigene Vergnügen über den Kampf für Transrechte gesetzt hat, dass man mit Aktionismuspunkten von -20 noch nicht als Ally angesehen werden kann und schauen wie man sich stattdessen einsetzen kann.
Tut mir sehr Leid, dass ich dich verletzt habe das wollte ich wirklich nicht.
Werde das pathetisch streichen, ändert aber trotzdem nichts an meinem Gefühl und der Frage ob ein Raum in dem es um trans Leute gehen sollte, der beste Raum für die eigene Geschichte ist.
Ich hab ja auch ganz explizit geschrieben, dass ich mir da auch unsicher bin.
Ist voll in Ordnung. ich war auch nicht verletzt, eher verärgert, aber jetzt schon nicht mehr
Es ging hier im Thread aber doch nicht mehr allein um die Rechte von trans Personen, sondern auch um eine meta Debatte, und die ist schon relevant denke ich. Zuletzt ging es ja auch um die Frage, wie man sich positioniert oder positionieren sollte und das hab ich aufgegriffen.
Jesus Christus im Himmel.
Ich kann dir sagen, wann du Ally bist: Wenn betroffene Personen dich als solche wahrnehmen und akzeptieren.
Drücke ich mich so schwierig aus, dass ich solche Reaktionen provoziere? Ich habe nicht das Gefühl, dass man Gemeinsamkeiten sucht, sondern nur immer das heraus gepickt wird, das genügend Angriffsfläche bietet. Genau das sorgt dafür, dass Menschen mit weniger Verständnis abgestoßen werden, und man das eigentliche Ziel verfehlt.
Ist es Sinn und Zweck des Ganzen, dass ich mich hier inzwischen unwohl fühle? Ist das was man erreichen möchte, wenn sich Menschen für diese Thematik interessieren, mit Betroffenen sprechen? Hier sollten mal einige dringend darüber nachdenken, wie sie mir denjenigen umgehen, die sie eigentlich über den Boykott erreichen wollten.
Nein, ich stelle mich nicht in den Mittelpunkt. Hier bewegen wir uns ganz klar auf einer Metaebene. Wie wir innerhalb der Diskussion miteinander umgehen.
Ich bin hier ein interessierter Stiller Mitleser.
Aber irgendwie dreht sich die ganze Diskussion hier nur mehr im Kreis.
Und geht schon lange nicht mehr um den Boykott von dem Spiel.
Sondern um das allgemeine Verhalten gegenüber Trans Personen.
Und hier sind die Fronten dermaßen verhärtet
stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen.
aber das betrifft sämtliche diskriminierungsthemen.
sehr schnell dreht sich die diskussion v.a. darum, warum man die gefühle derer nicht verletzen solle, die möglicherweise sogar selbst diskriminierendes verhalten an den tag legen, sich nicht eindeutig positionieren, relativieren, schuldumkehr betreiben oder schlicht in ihrem (für sie) bisher normalen privilegierten leben bitte nicht mit solchen themen in berührung gebracht oder zu einer haltung gebeten werden wollen, usw.
sprich, die debatte dreht sich sehr schnell v.a. um die gefühle von menschen, die bisher keine oder nicht in der betreffenden thematik diskriminierung erfahren haben und um die abwehr von unangenehmen gefühlen dieser gruppe.
meist dann noch mit der „begründung“ versehen, man müsse doch die gefühle dieser gruppe schonen und achten, da sie sonst - natürlich - extreme gegner des diskriminierten personenkreis werden. da ist man für sein verhalten selbstverständlich nicht verantwortlich und lehnt jede freiheit zur eigenen entscheidung ab.
finde ich schon bemerkenswert.