J.K. Rowling und ihre Aussagen

Interessanter Artikel, dein Fazit kann ich aber nicht nachvollziehen, wenn doch der Artikel z.B. explizit auf die Relevanz von zielorientiertem und konstruktivem Protestieren eingeht. Auch argumentiert niemand gegen diverserers und extremeres protestieren generell.

Auf einem Nebenkriegsschauplatz z.B. Streamer anzugehen, hat eben nichts mit zielorientiert und konstruktiv zu tun.
Und auf Social Media Leute anzugehen hat auch nichts mit „distruptive protests / civil disobedience“ und „putting pressure on those in power“ zu tun. Das ist die mit mit Abstand einfachste Form des Protests und, wie im Artikel weiter ausgeführt, kann wahrscheinlich einfach wegignoriert werden.

Der Fatalismus bezieht sich aber auf Akzeptanz des Status Quo und eine Anti-Haltung gegenüber Aktionen und deren Ausmaß. Das hat mit der Debatte über die Art des Protests nicht viel zu tun.

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Ja, das mit der Zielorientiertheit ist ein Schwachpunkt, über den ich auch nachgedacht habe. Vielleicht hätte man den Boykott verstärkt an die lokalen Lebensbedingungen von trans Personen binden müssen, um darüber aufzuklären, wie ihre Rechte angegriffen werden.
Hier in Deutschland hätte man z.B. die Änderung/Ersetzung des veralteten und gegen das Grundrecht verstoßende Transsexuellengesetz fordern können.
Allerdings bin ich mir da nicht sicher, ob der Kommunikationsfehler beim Sender liegt oder ob die Empfänger einfach nicht fähig zur Aufnahme waren. Denn Addearheart hat sich hier sehr oft dazu geäußert und nie wurde darauf eingegangen.

Wenn man es aus der Perspektive betrachtet, wer die meiste Macht hat, durch einen Boykott des Spiels ein Zeichen zu setzen, dann ergibt es schon Sinn auf Streamer/Influencer Druck auszuüben. Erstaunlicherweise wird diese Darstellung des unmoralischen Übergriffs auf Streamer hauptsächlich von Drittpersonen verbreitet, obwohl ein Gronkh sich selbst nicht als das Opfer sieht. Zudem bezieht sich konstruktiv hier nicht auf die einzelnen Methoden, sondern auf das überliegende Ziel, nämlich die Stärkung der Rechte von trans Menschen.

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Dazu poste ich wieder den tollen Beitrag von Judith Butler, den vor allem nicht die lesen werden, die ihn lesen müssten, weil sie sowieso nicht in diesem Thread sind, um zu verstehen oder weil sie offen sind, wegen der Sache zuzuhören.

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Frage dazu, weil ich glaube, dass du und einige mehr, die hier aktiv sind, sich gut mit Butler auskennen:

Gibt es gute, verlässliche deutsche Übersetzungen ihrer Texte? Ich möchte mich da immer wieder einlesen, scheitere aber jedes Mal etwas am Sprachverständnis bzw ist mein English dafür nicht fit genug.

Übersetzungen sind natürlich immer so eine Sache, aber ich hab sie persönlich mit Ausnahme dieses Artikels immer nur in deutscher Übersetzung gelesen. Im letzten Semester bspw. „Hass spricht - Zur Politik des Performativen“. Ich würde da Suhrkamp- und reclam-Ausgaben empfehlen, das wird schon in Ordnung sein.

Man muss dazu aber sagen, dass Butler auf deutsch nicht „leicht“ zu lesen ist. Sie ist schon etwas sperrig xD Da gibt es auch mal eine ganze Satzabfolge, wo man nichts versteht, wenn man das nicht 15 mal liest.

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Das hilft mir aber schon sehr weiter, danke dir.

Auf sperrig stelle ich mich auf jeden Fall ein, aber irgendwie geht’s dann am Ende doch rein, wenn es mich interessiert. Und, wenn auf sehr lange Zeit verteilt gelesen. ^^

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ich möchte dir zusprechen, auch sperrige texte und/oder auf englisch zu lesen. du kannst nur doppelt und dreifach gewinnen: sprache, textverständnis und inhalt lernen.
wenn du schon eine motivation in dir spürst, dann mach ruhig.
niemand wird dich bewerten und du hast nix zu verlieren.

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Ich verstehe was du sagen und mir vermitteln willst. Nur möchte ich hier jetzt nicht groß persönlich werden in der Ausführung meiner Einschränkungen.
Erstmal ist es besser ich lese diese Texte für mich vereinfacht, als, dass ich gar keinen Zugang zu ihnen finde.
Zudem ist es nie zu spät immer noch auf die Originalfassungen zuzugreifen. Sprich im Nachgang, wenn ich das Gröbste dank der Übersetzung erstmal verstanden habe.

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Sie kann einfach keine Ruhe geben.

Naja, die ist halt Feministin und möchte sich auf dem Weltfrauentag explizit für Frauen einsetzen.
Gerade den Standpunkt zu dem Moment (an eben diesem Tag) kann ich gut nachvollziehen.

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trans Frauen am Weltfrauentag auszuschließen ist nicht feministisch.
Wenn man sich mit der Petition weiter befasst, würde einem das klar werden, was da genau die Agenda ist.

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trans Frauen sind Frauen. Und wer nicht kapiert, dass der Tag seit jeher ein Kampftag für alle Frauen ist, hat den Sinn nicht verstanden.

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Sieht sie halt anders. Das ist ja das Problem.

„Sein sollte“ nicht „ist“ oder „war“. Oder inwieweit wurden 1921 explizit Transrechte an diesem Tag verhandelt?

Man kann natürlich sagen, Transfrauen waren schon immer Frauen und deshalb waren die auch in den Zwanzigern explizit mitgemeint, aber das ist dann einfach Geschichtsrevisionismus und von der Gegenseite leicht zu widerlegen.

Also „war“ von mir aus, aber warum denn nicht „ist“? Der Tag wird ja auch häufig als feministischer Kampftag bezeichnet.

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Naja, ich sehe nicht wo dabei das „Argument“ sein soll?
Selbst, wenn nicht explizit Transrechte an einem 8. März von vor 100 Jahren verhandelt worden sind, weiß man es doch mittlerweile besser und setzt sich eben daher auch seit so vielen Jahren dafür eben auch am 8. März ein.

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Bezogen auf folgendes zitat:

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Ja, dann ist das seit mehreren Jahren ein solcher Tag und eben nicht schon immer.

trans Frauen gab es damals wie heute und hier wird auf etwas versucht zu argumentieren, wofür es keine Belege gibt. Oder kannst du denn anders herum gefragt belegen, dass trans Frauen damals kein Interesse daran hatten am 8. März für sich und ihre Rechte einzustehen?

Nach wie vor sehe ich hier nicht den Sinn dieses „Arguments“, dass du hervor gebracht hast.

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Man könnte aber damit argumentieren, dass sich die Zweite Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen auf Friedrich Engels Werke zur Familie, Liebe und Geschlechtern bezieht, wenn wir schon dabei sind ins Jahr 1921 zurückzugehen.

In „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums, und des Staats“ (1884) spricht sich Egels nicht nur komplett gegen ein traditionelles Geschlechterbild aus. Er beschreibt die Rolle der Frau eher auf einer sozialen Ebene anhand ihrer Rolle im System. Und spricht sich am Ende für eine antikapitalistische Zukunft aus mit einer Form von Liebe und Geschlechtern und Arten von Menschen von denen wir (aus seiner Sicht) noch nicht mal was wissen.

Aber man kann natürlich auch sehr verkürzt sagen „Ja 1921 haben die Kommunisten (die sonst immer egal und böse sind) nicht explizit von trans Frauen gesprochen, deswegen ist das 2023 vollkommen legitim so ne kacke zu schreiben.“