Du kannst in deinem Kopf noch so sehr trennen, die Kohle landet trotzdem auf dem Konto von JKR. Das ist nicht so wie bei irgendwelchen Uralt-Rassisten, die auch tolle Sache geschrieben haben, aber seit 200 Jahren tot sind und ich sie nun nicht mehr finanziere, wenn ich ihren Kram kaufe.
Und das ist nicht meine persönliche Meinung, sondern einfach nur eine Tatsache.
Es ist schon schwierig beim Verfassen des Tweets nicht das potentielle Echo auf Twitter zu antizipieren mit den von mir hervorgehobenen Bildelementen, die zumal in diesem speziellen Monat in besonderer Weise zueinander stehen.
Es ist aber noch mal ein Unterschied, ob das Werk die Meinung des Künstlers propagiert, oder der Künstler die Meinung abseits seiner Werke hat. Lovecrafts Werke sind voller Rassismus. Deswegen wird auch heute noch drüber diskutiert. Rowlings Werke beinhalten aber (meines Wissens nach) keine transphoben Äußerungen. Deshalb kann ich mit Rowlings Werken besser umgehen als mit denen von Lovecraft. Da spielt es für mich keine Rolle, ob jemand tot ist oder noch lebt.
Das kannst du halten wie du möchtest. Ich finde nur die Einstellung albern, man könne zwar für Harry Potter werben, aber soll doch bitte nicht JKR erwähnen.
Ich auch. Das hat ja eher was von „La la la la. Was ich nicht höre, weiß ich nicht. La la la la“.
Jeder weiß, von wem Harry Potter ist. Ob da ihr Name drüber steht oder nicht.
Wo wird in dem Tweet eigentlich JKR erwähnt? Verstehe diesen Strang der Diskussion gerade gar nicht. Nevermind.
Davon abgesehen finde ich das nun wegen des Monats nicht weniger schlimm, oder schlimmer als in anderen Monaten. Ist ja nicht so, dass die Problematik in den andern 11 Monaten des Jahres weg wäre…
Die kenne ich (leider/ zum Glück) nicht. Kann daher da nichts zu sagen. Aber das z.B. wäre dann für mich ein Grund, diese Bücher nicht zu kaufen. Aber würde mich an der Harry Potter Welt erstmal nicht hindern. Zumindest in meiner Konsumweise. Den Harry Podcast von Coldmirror liebe ich. Die Spiele werde ich spielen. Am Theaterstück hab ich kein Interesse. Die Phantastischen Tierwesenfilme werden geguckt, aber nicht wirklich gut gefunden.
Der Schrei nach mehr Harry Potter Content war mal recht hoch. Auch z.B. nach dieser PnP-artigen Runde. Ich finde das nicht ganz aus der Luft gegriffen. Es polarisiert halt. Es sind halt immer die besonders laut, die es verteidigen und die sich empören.
Was ähnliches wollte ich auch gerade schreiben. Es gibt bei RBTV nicht nur die Leute, die die Problematik kennen, sondern nach wie vor trotzdem HP-Fans sind. Sind die alle deswegen zu verdammen? Ich weiß es nicht.
Der vermengst du auch einiges. Natürlich gibt es Leute, die bei solchen Boykottforderungen sehr extrem sind und vor allem auch nicht differenzieren, wenn Leute dem nicht Folge leisten und da ein sehr starkes Schwarz-Weiß-Denken an den Tag legen. Jeder der da nicht zu 100% wie man selbst denkt, ist direkt die Gegenseite.
Aber das trifft ja nicht auf alle zu und das so darzustellen ist ebenfalls ne Verallgemeinerung. Darüber hinaus macht es das Überzeugen wollen nicht zu was Schlechtem. Wenn man der Meinung ist für eine gute Sache einzustehen, dann ist es doch völlig nachvollziehbar, dass man sich öffentlich dafür einsetzt und dafür sorgen will, dass Leute von der guten Sache überzeugt werden. Fast alle Änderungen zu einer progressiven Gesellschaft und alle Abschaffungen von Diskriminierung etc. entstehen dadurch, dass man sich offen für den Wandel einsetzt. In einer offenen Gesellschaft und der Demokratie geht es ja gerade darum, Andere zu überzeugen generell alle Sachen offen im Dialog als auch im Konflikt aushandeln zu können.
Etwas für sich zu behalten, damit man anderen den Spaß nicht nimmt, ist da genauso undemokratisch wie, zu fordern, Religion nicht öffentlich zu kritisieren, weil es religiöse Gefühle verletzt.
Die Kritik an der eigenen Person und am eigenen Verhalten gehört, sofern sie nicht durch Beleidigung, Verleumdung etc. gewisse Grenzen überschreitet, zur freien Meinung des Anderen. Kann man selbst natürlich wiederum Kacke finden. Diese Kritik an einem selbst nicht öffentlich sehen zu wollen und zu wollen, dass es gar nicht erst offen geäußert werden soll, das ist es, was die offene Kultur weitaus mehr einschränkt als Boykottaufrufe.
Persönlich finde ich es daher okay, wenn solche Boykottaufrufe durchgeführt werden.
Ich finde JKR und ihre Äußerungen problematisch und finde ebenfalls, dass es immer schlimmer wird. Ich habe das Gefühl, durch den Konflikt steigert sie sich noch mehr in die Sache hinein und die Fronten werden immer härter. Aber so tief bin ich da nicht drin.
Darüber hinaus gibt es bei Hogwarts Legacy ja noch weitaus problematischere Personen, die weitaus mehr an der Entwicklung des Spiels beteiligt sind. Namentlich Troy Leavitt einer der Lead-Designer des Spiels.
Persönlich werde ich das Spiel dennoch nicht boykottieren. Werk und Autor trennen geht ja eigentlich eher um die Rezeption und da trenne ich das auch vollkommen. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch was aufgrund des Autores boykottiere. Wenn meine finanzielle Unterstützung aber indirekt einen problematischen Autor und seine Machenschaften fördert, boykottiere ich manchmal dennoch.
JKR ist aber so reich und HP so erfolgreich, dass es meiner Meinung nach keinen Unterschied macht, ob Hogwarts Legacy ein Erfolg oder Misserfolg wird. Ihren Geldbeutel und ihr mögliches Potenzial in transphobe Dinge zu investieren ändert es nicht. Ich glaube auch nicht, dass es sie zu umdenken bewegt. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass sie durch den Konflikt ja sowieso weiter abdriftet.
Vor allem aber ist HP Legacy nicht das Produkt von Rowling oder auch von Troy Leavitt. Solche Werke sind ja das Produkt von hunderten von Leuten. Und obwohl es zum Franchise gehört, welches von einer transphoben Person erschaffen wurde und obwohl einer der Lead-Designer schon rechts ist, ist das Werk es eben nicht. Denn die Autoren als Team sind es nicht. Die Autoren in Form des Teams, der Entwickler und des Publishers arbeitet ja sogar mit LGBTQ±Verbänden zusammen. Auch kann man Tanspersonen als Charakter spielen. Ich mache mir da nichts vor und sehe das eher als ne Imagekampagne als wirkliche Überzeugung. Aber dennoch ist das Endprodukt sogar leicht transfreundlich und nicht transphob.
Ich kann verstehen, wenn Leute das anders sehen, finde aber, dass das Thema hier extrem hochgekocht wird.
Ich bin und war glücklicherweise nie einer davon. Weder ein Buch gekauft, noch auch nur mehr von den Filmen gesehen als man beim durch die Programme schalten zwangsweise mitbekommt. Also durch mit hat und wird das Franchise keinen Cent verdienen.
Ich finde es immer was schade, es damit zu begründen, dass jeder seine freie Meinung äußern darf. Ja eben. Deshalb ist es ja auch meine freie Entscheidung, ob ich das Spiel spielen will oder nicht. Was ich nicht brauche ist, jemand der mir sagt, dass ich es zu boykottieren habe.