J.K. Rowling und ihre Aussagen

So wie die Videospielbranche derzeit tickt: alle nur auf Vertrag und egal wie das Spiel ist, am nächsten Tag entlassen.

Es ist zum heulen.

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Aber wenn das Spiel floppen sollte, was meinst du wielange das so ein neues Studio aushalten kann? Wenn das Studio pleite geht dann kriegen die kein Geld mehr. Das ist ja das große Problem beim Boykott des Spiels. Die Entwickler und auch das Studio sind darauf angewiesen das sich so ein Spiel verkauft. Und die haben sicher auch sehr viel Herzblut und Mühe in das Spiel gesteckt, wenn es dann keiner spielt ist das für die auch kein tolles Gefühl.

Und im Endeffekt… JKR bleibt trotzdem reich und wird ihre Meinung leider nicht ändern. Es ist definitiv eine Scheiss Situation für Studio/Publisher. Die Frage ist natürlich auch … wieviel verdient JKR an dem Verkauf eines einzigen Spiels.

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Der Entwickler ist ja Avalanche Software. Das war vorher im Besitz von Disney, wurde dann wegen mangelndem Erfolg an Warner verkauft und das Hogwarts-Spiel ist jetzt deren erstes Spiel ohne Disney-Lizenz. Da wird man wohl schon drauf gucken, wie das Spiel performt. Ich glaube aber nicht, dass es ein Flopp werden wird.

Wäre ein valides Argument, wenn die Leute, die an einem Spiel arbeiten, eine fixe Zusage hätten, dass sie nicht, sobald das Spiel fertig ist, gekündigt werden, sondern am nächsten Projekt weiterarbeiten können.

Ist halt leider gerade in der Videospielbranche nicht weit verbreitet, wie uns die Lehren aus Bioware oder Activision Blizzard oder Nintendo of America oder EA oder … gelehrt haben.

Die Videospielbranche ist darauf aufgebaut: du wirst für ein Spiel eingestellt. Das muss am vom Publisher vorgegeben Zeitpunkt fertig sein. Du bekommst deinen Lohn (egal wieviele Überstunden du machen musstest). Hier dein Dienstzeugnis und nächster bitte.

(Ist aber zugegeben off Topic, da diese Arbeitsweise in der ganzen Industrie verbreitet ist).

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Mich würde mal interessieren, wie viele Mitarbeiter die haben (und ob bei der Angabe zwischen Fest und Zeitverträgen unterschieden wird). Google-Suche hat nix ergeben, und LinkedIn kann ich nicht angucken, was da steht.

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Ich kauf doch kein Spiel, dass ich doof finde, nur weil mir die Entwickler leid tun. Natürlich ist das scheiße für die, aber die Lösung ist doch nicht ganz viel Videospiele kaufen, damit die Angestellten ihre Miete bezahlen können. Die tatsächlichen Lösungen dafür würden aber wie schon gesagt, in eine ganz andere Richtung gehen.

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Aber hier geht es nicht drum ob du dieses Spiel doof findest. Es geht darum obwohl mal HP mag (was ich nicht tue, mag nur Tierwesen, aber finde das Spiel sehr interessant) das Spiel boykottieren soll oder trotzdem kaufen. Wenn du das Spiel doof findest dann kann dir das alles ja eh egal sein

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Das geht ja Hand in Hand. Das gesamte Franchise hat inzwischen soviele Probleme in Darstellungen wie es Themen zu schlecht behandelt (Klassenfrage, Faschismus, Schulsystem, antisemitische Motive, rassistische Stereotype, zu wenig divers, zu heteronormativ, familiäre Rollenbilder usw), dass JKR als Autorin nur ein Element davon ist.

Also klar kann das Spiel jetzt plötzlich die erste Ausführung des Franchises sein, die das alles besser macht. (Der Trailer lässt das nicht vermuten). Aber ob das ausgleicht, dass es Rowling jedes Mal wieder neue Generationen in ihre hasserfüllten Hände spült, kann ich mir nur schwer vorstellen.

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Ich kann die Regung, ein Spiel aus dem gesellschaftlichen Diskurs verbannen zu wollen, weil der Künstler (beispielsweise) ein Schwachkopf, Extremist, oder Verbrecher ist, nicht ganz nachempfinden, muss ich gestehen. Das mag an mir liegen, aber - meiner Meinung nach - will, soll und muss Kunst verachtet, verspottet, vergöttert, geliebt, gehasst, rezipiert, besprochen werden. Dafür existiert sie und wird u.A. vom Grundgesetz geschützt. Und ich als Individuum will mir Kunst von Künstlern beschaffen, mich mit Kunst von Künstlern befassen können, deren Meinung ich überhaupt nicht teile.

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es ist 2022, da muss Kunst auch gerne mal gecancelt werden :wink:

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Ein Boykottaufruf ist aber auch nicht gleichzusetzen mit der Verbannung der Sache aus dem gesellschaftlichen Diskurs. Ich sehe das sogar eher im Gegenteil dazu. Boykottaufrufe gehen ja eigentlich immer mit einem klaren Statement daher und sind auch eigentlich sogar anstoß solcher Diskurse.
Stein des Anstoßes ist im konkreten Fall ja auch nicht die Kunst (das Spiel) selbst, sondern der komplette Hintergrund, wer/was wird beim Kauf unterstützt, und nicht um irgendwelche Folgen, die ein generelles in Umlaufbringen des Spiels haben könnte.

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Ein Boykott-Aufruf könnte eher dazu führen, dass auch Leute davon erfahren, die das Spiel vorher nicht kannten/ auf dem Schirm hatten. Das kann dem Grund des Boykott-Aufrufes helfen, aber auch dem Spiel selbst, wenn es halt mehr Aufmerksamkeit generiert. Sowas ist wohl kaum abzuschätzen.

Wenn jemand heute eine neue Version von „Birth of a Nation“ rausbringen würde (also… eine mit der gleichen Message und der gleichen Story wie dem Original aus 1915, nicht ein Remake welches die ganze Story und Message umschreibt), würdest du dann sagen, man soll es nicht boykottieren und Kinos sollten es nicht „canceln“ (nicht wegen irgendwelchen legalen Fragen, sondern wegen sozialem Druck)?

Denn wenn du hier sagst, dass man das durchaus boykottieren sollte, dann zeigst du, dass du durchaus sehen kannst, dass auch Dinge die unter „Kunst“ laufen boykottiert und verachtete werden kann.
Du ziehst die Grenze einfach woanders als andere Leute hier.

Wenn nicht…
Nun, ehrlich gesagt, wenn man SOLCHE Dinge nicht boykottieren sollte, dann sind wir vielleicht etwas zu weit gegangen damit wie wir „Redefreiheit“ interpretieren.

Ausserdem:
Zum Boykott aufrufen nimmt ein Kunstwerk nicht aus dem öffentlichen Diskurs! Das „Harry Potter“ Franchise ist MEHR im öffentlichen Diskurs als es je zuvor war, WEIL ein Teil der Bevölkerung das Ding nicht mehr unterstützen will.

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Ziemlich leichtfertige, fast schon leichtsinnig arrogante Aussage. Daher: Nö.

Natürlich können Dinge, die als „Kunst“ durchgehen, verachtet und boykottiert werden. Davon spreche ich doch. Ich habe in dem Beitrag, den du zitierst, auch überhaupt nicht über Boykott gesprochen, sondern davon, dass der Personenkreis, in dem Grenzen anders gezogen werden und weiterhin am Harry-Potter-Universum festgehalten wird, einigermaßen übereifrig dem „Schurkentum“ zugeordnet wird. Von mir aus kann hier jede/r boykottieren, wie es beliebt. Darüber diskutieren sowieso, schließlich bietet JKR mit ihrem antiquierten Weltbild genügend Angriffsfläche dafür. Nur: Etwas boykottieren und in einer ziemlich übergriffigen Art und Weise zum Boykott aufrufen bzw. andere Menschen in derartiges hineindrängen sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.

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Es lenkt auf jeden Fall Aufmerksamkeit auf die Sache und das ist ja erstmal was gutes. Wie sich dann einzelne Leute am Ende wirklich entscheiden, ist dann ja nochmal was anderes. Wenn aber nen Haufen Leute von JKRs Aussagen oder der grundlegenden Problematik an sich zum ersten Mal was hören und sich dann dazu informieren, hat man ja schon ne ganze Menge erreicht. Von daher finde ich die ganze Diskussion rund um das Game sehr gut. Mehr Menschen setze sich mit dem Thema auseinander.

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Du hast davon geredet, dass Kunst nicht „aus dem gesellschaftlichen Diskurs verbannt“ werden sollen.
Das macht hier aber niemand. Ist ja eher das Gegenteil der Fall, das Franchise ist absolut Teil des öffentlichen Diskurs, bei den Leuten die es boykottieren wollen fast mehr als bei den Leuten die es immer noch kaufen und unterstützen.

Was etwas ganz anderes ist als das, was du jetzt hier geschrieben hast.
Aber ok.

Natürlich.
Und etwas aus dem öffentlichen Diskurs zu verbannen ist nochmals etwas ganz anderes. Weswegen ich verwirrt war, denn das war das, was ich in deinem ursprünglichen Kommentar angesprochen habe. Denn das klang viel mehr nach einer Kritik zum Konzept des Boykotts als dem Konzept der Überreaktion und Schubladisierung von Leuten mit anderer Meinung.
Aber dann ist gut wenn das ja geklärt ist.

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Zur Klarstellung: Ich bezog mich mit dem „aus dem öffentlichen Diskurs verbannen“ darauf, dass es kein Diskurs mehr sein kann, wenn Personen, die nicht mal einen gänzlich anderen Standpunkt vertreten, sondern lediglich ihre Grenzen anders ziehen, dafür diskreditiert werden. Übrigens: Das war nicht zwingend auf diesen Thread hier gemünzt, sondern eher eine allgemeine Beobachtung bei aktuellen Diskursen zu unterschiedlichsten Themen. Ich habe nichts gegen Boykott: Ich kauf’ z.B. auch nix von Nestlè und achte da auch penibel drauf. Aber ich werde einen Teufel tun und andere dazu drängen, es mir gleichzutun. Dafür gibt es Argumente, und die finden entweder Gehör oder eben nicht. Ersteres gelingt für gewöhnlich leichter, wenn man das in einem vernünftigen Ton äußert.

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So etwas führt nach meiner Beobachtung immer zu Verwirrung und Frustration. Natürlich gehört es zum Thema, aber wenn es hier keinen konkreten Anlass zu deiner Aussage „Kritiker werden diskreditiert“ gegeben hat, führt das schnell dazu, dass sich andere zu Unrecht angegriffen fühlen, oder (noch schlimmer) hinter deinem Beitrag ein Strohmannargument vermuten, und dann sind plötzlich verhärtete Fronten auf beiden Seiten, obwohl man doch ursprünglich vielleicht gar nicht weit auseinander war.

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Ich finde es überraschend das zum Boykott von explizit Hogwarts Legacy (HL) aufgerufen wurde. Es ist das erste Produkt aus dem Harry Potter Franchise( das mir bekannt ist), welches sich aktiv gegen Rowlings transphobische Haltung positioniert. Wie das mit ihrer Meinung in den Tierwesen-Filmen aussieht weiß ich nicht, bin ich nicht ausreichend für sensibilisiert, aber da diese wesentlich direkter mit Rowling zusammenhängen und durch den neuesten Teil zurzeit präsenter sind als das noch erscheinende HL, empfinde ich die Entscheidung zum Boykott von letzterem als willkürlich. Nicht mal unbedingt als falsch, aber als die schlechtere Alternative.
Das Studio zeigt anscheinend Willen das Franchise inklusiver zu gestalten und das würde ich gerne, Stand jetzt, honorieren.

Natürlich ist klar, dass jedweder Erfolg eines Produkts mit HP-Lizenz am Ende Rowling direkt oder indirekt zugute kommt, ganz egal wie weit es von ihrem eigenen Gedankengut abweicht.
Aber vielleicht setzt es auch ein Zeichen wenn ein Spiel, welches eine inklusivere HP-Welt zeigt, größeren Anklang in der Fangemeinde oder Gamingbubble findet, als die Filme die deutlicher Rowlings Weltanschauung transportieren.

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