Ich habe mich vor einer Weile neu beworben und habe jetzt einen Vertrag vorliegen.
Verdienst: 10k im Jahr mehr + Bonus
Homeoffice: 40% statt aktuell 90%
Fahrtzeit: 80 Minuten Bahn statt 70 Minuten Auto
Unternehmensgröße: weltweiter Großkonzern (17k Personen) statt Deutsches Familienunternehmen (etwa 150 Leute)
Bisherige Unternehmenszugehörigkeit: 2 Jahre, 2 Monate
Eigentlich gefällt mir mein aktueller Job, allerdings bin ich bei einem Ingenieurs-Dienstleister, sodass das nächste Projekt schon wieder anders aussehen kann. Aktuell befinden wir uns in der Endphase des aktuellen Projekts, sodass ich in der Findungsphase des nächsten Projektes eingebunden werde. Mein Chef will quasi ein Team um mich herum als technischem Experten aufbauen.
Diesen Status würde ich halt bei einem Wechsel wieder verlieren und „von unten“ anfangen müssen.
So… ich musste mir das grade mal von der Seele schreiben, wenn ihr Meinung habt, ruft sie einfach!
Kommt natürlich drauf an wie gut du mit deinem aktuellen Gehalt klar kommst und ob das für dich irgendeine effektive Verbesserung darstellen würde.
Aber wenn ich in deiner Situation wäre würde ich wahrscheinlich noch eine gewisse Zeit bei meinem alten Job bleiben, einfach um das ordentlich abzuschließen und diese neue Rolle als technischer Experte mitzunehmen. Und dann halt wechseln.
Kommt natürlich auch drauf an wie lang das gehen würde.
Home office spielt für mich auch immer eine große Rolle weil es mir persönlich sehr viel Stress nimmt.
Erstmal danke für die Wortmeldungen, allerdings ist mir eine Sache eingefallen, die ich in einem Rewrite Des Beitrags mal drin hatte und dann vergessen hatte:
Der neue Job wäre numerische Simulations-Software. Das ist das, was ich mir bei meiner Promotion gewünscht habe. Das wäre „echte“ Programmierung, während ich aktuell ausschließlich Matlab-Simulink (Programmierung über Signal-Fluss und Bausteine) mache. Branche ist identisch (Dienstleister für Windanlagen-Steuerung, Zertifizierung für Windanlagen)
Machs. Nach 2-3 Jahren ist die perfekte Zeit für den 1. Wechsel. Heißt ja nicht, dass du für ewig dann dort bleiben musst. Aber so bekommst du den Einstieg in dein wirkliches Lieblingsthema.
Würde dir nur nahelegen, wenn möglich auch den Wohnort zu wechseln, um insgesamt entspannter zu leben und dann ist es auch egal, ob es weniger HO ist.
Umziehen ist erstmal nicht vorgesehen. Wir sind erst im Sommer aus Hamburg rausgezogen, weil meine Frau (längere Firmenzugehörigkeit und höheres Gehalt) jetzt einen Fahrrad Arbeitsweg hat. Deswegen ist ein Umzug zurück (besonders in Nähe HafenCity) nicht geplant.
Durch die Fahrzeit muss ich dann durch.
Als Zugpendler mit einer Fahrzeit von etwa 80 Minuten je Fahrt: Wenn du dich beim Arbeitgeber nicht einstempeln musst ist Zugfahren perfekt zum Arbeiten. Als ich noch täglich gependelt bin, auf dem Hinweg arbeiten, auch dem Rückweg Switch spielen. War absolut perfekt.
Aktuell muss ich nur noch zwei Mal die Woche ins Büro und arbeite auf beiden Strecken um mehr Zeit mit Frau und vor allem meinem Kind zu haben.
Kennst du vlt Leute dort die dir sagen können wie das Arbeitsklima dort ist? Das ist ja in einem internationalen Unternehmen auch nochmal anders als in einem familiären Betrieb…
Nein… Eine andere Person aus meinem Projekt (nicht meine Firma) hat für deren Niederlassung in Norwegen gearbeitet und das ist auch schon 5 Jahre her.
Ich habe mit zwei Leuten während des Vorstellungs-Gesprächs gesprochen, die wirkten auf jeden Fall aufgeschlossen.
Ich glaub das kommt ganz auf deine Prioritäten an.
10k mehr sind natürlich schön, aber möglicherweise bekommst du bei deinem jetzigen Job auch eine Gehaltserhöhung, wenn ein Team um dich herum gebaut wird.
Unterschätz den Fahrtweg nicht. Das geht jeden Tag von deiner Lebenszeit und Freizeit ab.
Ich habe jedes Jahr ein Gespräch mit Gehaltsanpassung. Letztes Mal hieß es „Viel könnte man auf der Geld Seite nicht mehr machen, aber auf der Arbeitszeit-Seite“. Geld-Technisch ist bei meinem aktuellen Arbeitgeber nicht wirklich viel mehr drin.
Er hat jetzt schon einen Weg von 70 Minuten mit dem Auto, die 10 Minuten mehr machen es nicht drastisch schlimmer. Und gerade mit Bahn kann er die Zugfahrt entweder für Arbeit, Freizeit oder pennen benutzen, s. was @newb schrieb.
Aktuell fahre ich die Strecke in mein Büro einmal alle 2 Wochen. Aus privaten Gründen muss ich aber ohnehin an den Tagen in die Ecke der Stadt.
Dann fahre ich 3 mal die Woche und habe weniger „private Nutzung“ der Strecke.
Würde an deiner Stelle überlegen, was für dich am wichtigsten ist. Ich würde es halt langfristig bedauern, die Chance zumindest nicht genutzt zu haben, dass zu tun oder auszuprobieren, was ich mir eigentlich wünschte. Weiß aber auch nicht, wie selten so eine Stelle für dich ist.