Hab mir nicht alles im Detail durchgelesen, möchte als Enddreißiger aber auch mal meinen Senf dazu geben.
Mir geht’s im Grunde wie @Truchsess. Das heutige Tripple-A Segment ist mir seit Jahren komplett egal. Ich kaufe die Spiele nicht. Ich interessiere mich kaum die Spiele. Hauptgrund ist, wie bei anderen hier offenbar auch, der immer stärker werdenden Fokus auf Multiplayer und Games-as-a-service. Aber deswegen spiele ich heute nicht weniger. Es gibt nicht nur einen schier endlosen Fundus an alten Spielen, die seit inzwischen Jahrzehnten auf meinem Pile of Shame darben, es kommen auch ständig neue geile Spiele hinzu - aber die sind dann halt eher im Indie-Bereich zu finden.
Das letzte Jahr war irgendwie das Jahr der Metroidvanias und da wurde ein Knaller nach dem anderen gezündet. Auch Nintendo Spiele zähle ich persönlich nicht zum AAA-Segment , weil da Bombast und Effekte fehlen und kann mich auch hier nicht wirklich beschweren. Was mir persönlich wirklich fehlt, sind die großen Bioware-RPGs vom Schlage eines Mass Effect und Dragon Age. Da können die Indies, wie Pillars of Eternity und Co., einfach nicht mithalten.
Ich habe mir gerade mal die Game Two-Playlist angeschaut um zu sehen, was für mich an aktuellen Spielen interessant sein könnte: Trials Rising, Wargroove, Anno 1800, New Super Mario Bros. U Deluxe… Joa, kommt doch was zusammen und das sind nur die G2-Folgen aus diesem Jahr. Außerdem fehlen die Spiele aus “Unter dem Rader”, wo ich weiß, dass da auch noch ein paar Perlen für mich bei sind.
Zumindest bei triple A versteh ich die Einstellung schon da letztendlich ein grossteil des Gewinns ja eh nicht in neue Spiele fliesst sondern in die Gehälter des höheren managements oder Aktionären. Bei kleinen Studios versteh ich das eher, aber selbst hier muss ich sagen das ich als Kunde einfach die Schnauze voll habe von verbuggten Spielen die released werden und vor allem dann nur sehr langsam gefixt werden. Obsidian kaufe ich zb auch nicht mehr zum Vollpreis weil sie immer über Publisher gemeckert haben und denen den schwarzen Peter zuschoben und dann das gekickstartete Pillars of Eternity ebenfalls völlig verbuggt war, dazu patchten sie es (im Gegensatz zu anderen) nur sehr langsam so das man es durch manche game breaking bugs wochenlang nicht weiterspielen konnte. Owlcat, die Macher von Pathfinder Kingsmaker brachten auch ein sehr verbuggtes Spiel raus aber brachten dann pro Woche teilweise mehrere Patches raus (sogar am Wochenende) und die haben sich nen Vollpreis Kauf definitiv verdient. Und es gibt auch weitere Beispiel bei kleinen Studios das man mit der Kundschaft so oder so umgehen kann, Larian zb die den Spielern bei D:OS beide male eine komplett überarbeitete Version des Spiels geschenkt haben oder Red hook (darkest dungeon) oder Ludeon studios (rimworld) die ihre Spiele noch im early access gepolished und erweitert haben obwohl man schon locker Vollpreis hätte dafür verlangen können. Re-logic (Terrarria) und Klein entertainment (Dont starve) die noch Jahre nach release gratis Zusatzcontent geliefert haben usw. Ich finde definitiv es gibt Studios die man belohnen sollte und welche die man bestrafen sollte.
edit
wo ich gerade diese Aufzählung sehe und dann die Startbildschirme der AAA Titel macht es mich richtig wütend weil es immernoch so viele faire und leidenschaftliche Entwickler gibt und diese gierigen Säcke gerade eine ganze Branche kaputt machen weil sie so überpräsent sind das viele Spieler einfach gar nicht registrieren das wir gerade in einem goldenen Zeitalter für Computerspieler leben wenn man mal Abseits der Grafikblender schaut
Auf Sekiro habe ich richtig Bock, und werde es auch am ersten Tag zu kaufen, obwohl Activision, da mir die letzten From Software immer richtig gut gefallen haben. Die Tutorialtexte beliefen sich auf das wesentliche und auch sonst ließen mich die Spiele sie so spielen wie ich Bock drauf hatte.
Für Monster Boy habe ich auch gerne die 40€ ausgegeben, oder den Vollpreis für Dragon Quest XI gezahlt.
Ich habe schon Bock auf neue Spiele, aber nicht auf besonders moderne und ich zahle auch gerne den Releasepreis für ein schönes Erlebnis.
Ich habe kein Problem damit, ein Spiel zu Release zu holen. Auf DMC 5 habe ich lange genug gewartet, jetzt will ich es auch endlich zocken.
Das gleiche gilt für Sekiro.
Das neue Obsidian Game sieht ebenfalls genau nach dem aus, was die Fallout Entwickler nicht (mehr) gebacken bekommen = Ein vielversprechendes RPG.
Man muss halt für sich selbst entscheiden, in welches Spiel man 60 Euro investiert, oder ob man abwartet. Wenn man eine Marke/Franchise unterstützen will ist das völlig legitim.
Die Vielfalt an großartigen Spielen war nie größer, die Vielfalt an Graupen wie Anthem, Battlefield oder Fortnite aber ebenfalls.
Klugscheißer-Modus: Bei Obsidian sind die wahren Fallout-Entwickler. Seit Fallout 1.
Darum ist New Vegas eins der besten Fallouts.
Nach mehreren Community-Patches zumindest.
Genau das ist das Problem, wer sie unterstützt und das Spiel zum vollen Preis bei release holt wird “belohnt” indem er ein total verbuggtes Spiel kriegt. Ich bin sicher das Spiel wird nicht schlecht, ich bin auch sicher das gerade bei einem Obsidian Spiel es sich lohnt ein paar Monate bis zum nächsten Sale zu warten. Und auch wenn Bugs nicht in der selben Liga wie Monitarisierung von allem was bei 3 nicht auf dem Baum ist spielen, Kundenverarsche ist es trotzdem
Na und? Sollen sie ihre verdammten Spiele rausbringen wenn sie fertig sind oder early access machen, es gibt einfach keine Entschuldigung mehr dafür Spiele in solchem Zustand rauszubringen. Wir sind doch hier nicht bei den Autoherstellern
Ich finde aber auch nicht, dass wir als Konsumenten die Buchhalter spielen müssen und uns überlegen müssen, welche Entwickler wir jetzt gerne unterstützen wollen, weil sie sonst verschwinden, und wie halb-fertig ein Spiel jetzt sein darf, um die Entwicklerunterstützung-zu-BugFrequenz-Rate zu übersteigen…
Für den Konsumer sollte die Politik sein: “Ich kaufe ein Spiel. Dieses Spiel ist (wie jedes Produkt dass man sonst auch kauft) fertig und konsumierbar. Und da ich es kaufe habe ich meinen Teil dafür getan, dass die Leute welche für das Spiel gearbeitet haben auch etwas zurückbekommen”.
Im Prinzip die Politik auf welcher das Kapitalistische System aufbaut…
Aber stattdessen halbfertige Spiele zu kaufen bevor das Spiel fertig ist, weil man dem Entwickler gegenüber nicht unfair sein will, so aber auch den Publisher unterstützen der dafür gesorgt hat dass das Spiel praktisch kaputt auf den Markt kam…?
Nun, damit graben wir uns als Konsumenten eine eigene Grube.
UND es geht genau in die Richtung welche ich ganz zu Beginn angesprochen habe:
Warum muss ich mich inzwischen damit auseinander setzen, welche Firmen Publisher und Entwickler sind, wer jetzt welche Aufgabe hat, wen genau ich jetzt mit meinem Kauf unterstütze, und so weiter…
Warum ist das meine Aufgabe? Warum kann ich nicht einfach davon ausgehen, dass, wenn ich ein Spiel kaufe, dieses auch wirklich fertig ist zum Zeitpunkt wo ich es kaufe?
Das Problem ist eben das man nicht wirklich Reklamieren kann.
Früher bist mit dem Game wieder zum laden gelaufen, hast gesagt “hey, voller Bugs, Mängelhaftung, und da der Laden schlecht das spiel patchen konnte, musste er es zurücknehmen”.
In Zeiten wo man das game online aktiviert und es dann hat nimmt der laden vor ort aber nichts mehr zurück und wenn der gamebreaking bug bei stunde 5 im Spiel erscheint, weigert sich steam auch es zurückzunehmen obwohl man eigentlich Mängelbeseitigung fordern kann, genauso als wenn man bei einem gekauften Auto nach 4 Wochen merkt, dass zb der 12V Anschluss im Kofferraum nicht funktioniert.
Muss nicht sein. MS will ja überall vertreten sein und würde als Publisher ja auch mitverdienen wenn Spiele auf der PS4 kommen. Aber vermutlich Zeitverzögert.
Müssen nein, aber gute Studios unterstütze ich gern solange man merkt dass sie Spiele nicht nach Release sofort fallen lassen.
für keins davon gab es einen early access, und nein, pillars 1 hatte teilweise gamebreaking bugs wie zb ein dot der Schaden verursacht hat der nicht mehr wegging, kämpfe die nicht mehr aufhörten, Gegenstände die verschwanden usw. und teilweise waren diese auch noch nicht mehr fixbar sondern zerstörten auch die save games. Dazu gab es jede Menge Skills die nicht richtig funktionierten und teilweise bis heute nicht gefixt wurden, einfach mal ein Blick ins Forum werfen oder auf die patch notes und man wird erstaunt sein was da alles nicht funktioniert hat. Dazu war das Spiel so aufgebaut das man immer nur riesige patches rausbringen konnte und es deshalb schnelle hotfixes nicht gab und man deshalb wochenlang nicht weiterspielen konnte
Das ist eben das Märchen das Developer wie Obsidian immer verbreitet haben aber eben nur teilweise stimmt. Pillars of eternity 1 wurde nicht von einem Publisher finanziert sondern auf kickstarter, trotzdem war es völlig verbuggt. Tatsache ist das die Entwicklung eines Spiels Geld kostet und darum die Entwickler nicht unendlich Zeit haben, und wenn anfängt das Geld auszugehen ist völlig egal ob man es von einem Publisher oder durch kickstarter hat, man muss es rausbringen. Mindestens genauso oft wie ein Spiel verfrüht auf Druck des Publishers rauskommt genausoft werden einfach die Entwickler mit ihrer Arbeit nicht fertig oder verzetteln sich in Fehlplanungen. Das Märchen vom bösen Publisher der die armmen Entwickler zwingt unfertige Spiele rauszubringen (als ob der kein interesse an einem guten und optimierten Spiel hätte ) sollte man eigentlich spätestens seit den Erfahrungen mit Early Access Spielen in die Mülltonne befördern
Das Problem ist das gerade bei grossen Spielen die 2 Stunden halt absolut Nichts sind und oftmals auch genau diese 2 Stunden recht gut getestet und gepolished wurden. Ich kann aber auch verstehen das man nach 20 Stunden Spielzeit ein Spiel nicht mehr zurückgeben kann, aber dann muss man eben seine Konsequenzen beim nächsten Kauf des entsprechenden Herstellers ziehen