Kino+ 2023

Ich halte David Hains Meinungen, egal ob negativ oder positiv, egal ob ich sie teile oder nicht, immer für gut begründet (in seinen Videos)

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Für mich ist er argumentativ ziemlich inkonsistent. Es bedarf schon sehr viel Augenzudrückens, um die Schwächen von „The Creator“ so sehr zu marginalisieren, wie er es tut (vieles - gerade bezüglich der Handlung - ist im Film doch sehr generisch), und andererseits schon sehr viel Vorurteil, um so konsequent die vorhandenen Qualitäten „Oppenheimers“ weitestgehend zu übersehen - und den Film mitsamt seiner Hauptfigur für unnahbar zu halten (und damit ziemlich stumpf Klischees über Christopher Nolan zu reproduzieren, da eben nicht jeder von Nolans Filmen so - übrigens absichtlich - desinteressiert an den Figuren ist wie „Tenet“). Momentan ist er für mich jemand, der nur seine Gefühle beim Filmgucken nachträglich zu rationalisieren versucht, der aber keine konsistente analytische Haltung zu den von ihm rezipierten Filmen einnimmt. Oder anders: Er hinterfragt seine Empfindungen beim Filmschauen nicht. Und das unterscheidet ihn z. B. von einem Wolfgang M. Schmitt, der in seiner ebenfalls sehr streitbaren Haltung wesentlich klarer ist. Was nicht bedeutet, dass ich immer mit Schmitt übereinstimme. Also das nun wirklich nicht.

Weil ich es gerade bei Netflix entdeckt habe:

Ab 1. November verfügbar!

Wer den noch nicht gesehen und Netflix hat - Vormerken! :beannote:

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Sony und Universal sind (noch) die letzten großen Studios, denen Netflix temporär Streamingrechte abkaufen kann.

Kommende Woche ist ja Freitag der 13. :beanpoggers:
Und das im Oktober :beancomfy:

Ein paar der Filme kann man bei Paramount+ schauen

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Bin bereit. :wink:

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Ohne die von dir kommentierte Kritik zu kennen: für mich ist tatsächlich einer der größten Kritikpunkte zu Oppenheimer, dass mir viele der Figuren zu flach bleiben, um eine wirkliche Verbindung aufzubauen. Das macht auch ihre Handlungen für mich z.T. schwer nachvollziehbar, gerade, wenn es um die Aussagen während des Prozesses geht.
Für die Hauptperson gilt das für mich zwar nicht, aber eine Verbindung zu ihm finde ich auch nicht. Unnahbar passt da gar nicht so schlecht.
Allerdings würde mein Gesamturteil trotz allem anders ausfallen. Wäre so bei 7-8/10.

Eine Kritik, die ich z. B. nachvollziehen kann, ist, dass Nolan Schwierigkeiten beim Schreiben von Frauenfiguren hat. Die sind bei ihm oft (nicht immer) bloße Funktionsträgerinnen im Dienst des Plots. Ich finde die Figur Oppenheimer selbst allerdings sogar sehr greifbar, auch in ihren Widersprüchen. Und was Nebenfiguren angeht, dann muss man aber auch ehrlich sein, dass diese in sehr vielen Filmen - auch in unumstrittenen Meisterwerken - mehr oder weniger Skizzen sind, manche zweifellos mit mehr Hingabe gezeichnet als andere. Und „Oppenheimer“ hat sehr viele Figuren. Da hat man nicht die Gelegenheit, jeder Figur nahezukommen. Trotzdem hat Robert Downey Jr. in dem Film die möglichkeit gehabt, eine sehr gute Performance zu liefern und eine interessante - wenn auch unsympathische - Figur zu porträtieren.

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Ich hab heute mal wieder eine Kino+ Folge aus 2017 angeguckt und da ist mir aufgefallen, wieviel euphorischer Eddy da noch im Bezug auf Filme war.

Finde das total schade, weil ich seine Meinung zu Filmen immer sehr unterhaltsam finde/fand und er jede Kino+ Sendung dadurch unterhaltungstechnisch aufgewertet hat. :wink:

Vielleicht kommen ja nächstes Jahr mal wieder ein paar Knaller für ihn :+1:

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Aktuell ist es bei Eddy die Leier, dass aktuell nichts Gutes gibt und früher alles besser war …

Ist ja auch so, selbst Eddy war früher besser :eddyclown:

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Bitte nicht! :beansweat:

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Verstehe ja bis heute nicht, was die Leute an Heat so wahnsinnig toll finden.

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Es gibt viele Dinge, aber am meisten sticht für mich die Schießerei nach dem Bankraub hervor. Es gibt aus meiner Sicht keinen anderen Regisseur der so einen guten Sound hinbekommt.

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Die Inszenierung und der Sound sind echt so wahnsinnig real gehalten, inkl. dem Echo der Waffen… das ist schon einzigartig.

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Auch wenn ich „The Creator“ inhaltlich ziemlich misslungen fand, mich aber zumindest an Optik und Akustik erfreut habe, kann ich dank Marcos Erläuterungen im Nachhinein doch etwas versöhnlicher auf den Film blicken. Mir waren die Hintergründe, Produktionsgeschichte und -art nicht bekannt und das jetzt durch die Sendung zu erfahren, zeigt mir wieder, weswegen Kino+ so toll ist. :slight_smile:
Ein Haufen sympathischer Leute, die mit Leidenschaft mein Hobby bereichern.

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Die Inszenierung der Raubüberfälle und die Atmosphäre, die Michael Mann in Heat eingefangen hat, mochte ich auch sehr. Aber Al Pacino konnte ich wegen seines Overactings den Großteil des Films über nicht ernst nehmen und die Frauen waren durch die Bank weg dermaßen mies geschrieben, dass ich Heat am Ende wie eine testosterongeladene Gangster-Fantasie empfunden habe. Und dann geht der Film auch noch ewig lang. Weiß auch nicht. :man_shrugging:

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Ist auch wahnsinnig testosterongeladen, aber man kann es auch ein stückweit als Abrechnung damit sehen, wenn man sich die Figuren und deren Schicksale anschaut. Pacino ist ein totaler workaholic, immer unter Strom, bereits geschieden und vermutlich bald wieder. De Niro hat im Grunde alles, aber sein Ego ist ihm wichtiger als seine Freundin/Freiheit und daran scheitert er auch. Und auch Kilmer bekommt kein happy end.
Alle sind getrieben, sind beziehungsunfähig und enden einsam.

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Ich habe Vincent Hanna auch immer als einen alternden Alphawolf gesehen, der sein Altern vor sich selbst verleugnet und - nicht nur, aber auch deswegen - permanent überdreht, um sich selbst zu beweisen, dass er immer noch voll im Saft steht. Dazu kommt noch oben drauf, dass er ein Workaholic ist, dass er süchtig nach der Jagd ist. Deswegen ist er ja auch so … ja … erregt, als er in Neil MacCauley einen ebenbürtigen Gegner findet (er hat, als er das im Hafen endgültig realisiert, das breiteste Grinsen im Gesicht und schwärmt geradezu davon, wie sehr es MacCauley drauf hat, auf seine verdrehte Weise ist er in ihn geradezu „verliebt“) - etwas, was er bestimmt so schon sehr, sehr sehr lange nicht mehr erlebt hat. Andere Männer in dieser Situation würden möglicherweise anfangen, sich ihre Bestätigung über sexuelle Affären zu suchen, er aber fühlt sich bei der Gangsterjagd jung und männlich.

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