Also ich bin schon seit dem ersten Film von ihm, total fasziniert von der Figur Neil Breen selbst.
Dieses ganz eigene Verständnis (oder Unverständnis oder schlicht Unvermögen?) von Ästhetik und Narration find ich allein schon spannend.
Dann kommt diese Selbstinszeniereung, der Narzissmus, die Selbstüberschätzung hinzu.
Die Motive der Filme, die alle immer an einer philosophischen Oberfläche kratzen, an der Oberfläche bleiben, aber so viel mehr sein wollen. Große, patscherte Sozialkritik.
Diese ungelenk geschriebenen Dialoge und das höchst artifizielle Acting.
Das hat schon was sehr hypnotisches und äusserst komisches zugleich und ich finde, die Filme werden immer mehr zu Laien-Theaterstücken der Offtheater-Szene.
Also der filmischste und am besten anzusehende Film von ihm ist sicher der Erstling, Double Down.
Der aktuelle Film wirkt mir phasenweise fast schon ein bisschen zu selfaware, obwohl ich ihm dieses Kalkül eigentlich nicht zutraue und ich ihn immer noch als das große, missverstande Genie erzählend sehe.
Das Screening hat aber sehr Spaß gemacht. Es wurde viel applaudiert, gejubelt und gelacht.
Wer was mit echtem Randkino anfangen kann, und die Möglichkeit hat, dass es den in irgendeinem Kino in der Nähe spielt, dem würd ich schon empfehlen, sich den anzuschauen. Vorallem ists halt bei so einem lockeren Kinoabend mit ausgelassenem Publikum eine angenem niedrige Schwelle für so obskure Raritäten.
Alleine zu Hause hätt ich den ersten Film wahrscheinlich schon nicht zu Ende geschaut, aber da wir den damals in unserer Filmbubble, an einem Filmabend entdeckt und dann angschaut haben, hats irgendwie Klick gemacht und wir haben nach und nach seine ganze Filmografie durch und eigentlich immer viel Spaß mit den Filmen gehabt.
Die entwickeln halt ihre ganz eigene, innere Komik, gerade weil sie sich so unendlich ernst nehmen.
Weiter weg vom Mainstream kann man jedenfalls nicht sein.
-EDIT-
Gerade im Cuts-Discord über dieses Q&A gestoßen: