Auch wenn es so unspezifisch ist, wie es nun mal gehandhabt wird? Ich meine klar kann man sich dann komplett von Filmen fernhalten, bei denen vor dem Oberthema des eigenen Triggers gewarnt wird. Aber damit entgehen einem doch viele Filme, die man problemlos hätte sehen können.
Andererseits ist es natürlich unmöglich vor jedem noch so spezifischem möglichen Trigger zu waren, denn das kann ja buchstäblich alles sein. Schwierige Sache.
Ab einem gewissen Punkt bekommt du das Restrisiko einer Verletzung durch das Leben - einschließlich der Auseinandersetzung mit menschlichen Kunsterzeugnissen - nicht aus der Welt.
Gegenwärtig erlebe ich ein überaus stark formuliertes Bedürfnis nach „safe spaces“ auch über Menschen, die Traumatisierung erfahren haben, hinaus. Und da gibt es schon irgendwo einen Kipppunkt, an dem erwachsene, mündige Menschen wirklich zu Kindern zu regredieren drohen.
Aber darum geht es ja, man kann sie nicht Problemlos sehen. Oder versteh ich dich falsch?
Und übrigens geht es nicht um jedes kleine Problem, sondern man kann grobe Gruppen bilden und nach den kann sich dann jeder Betroffene informieren. Nur sollte man es irgend wo erfahren können, sonst funktioniert das nicht.
Ja doch, ich meine solche Dinge wie oben schon geschrieben mit dem Beispiel „Nacktheit“. Ich verstehe absolut, dass einen es triggern kann einen komplett nackten Mann in einem Film zu sehen. Aber Nacktheit kann, je nach Auslegung derjenigen die die TWs geben, auch „nur“ ein nackter Rücken sein, der bei den allermeisten keinen Trigger auslöst und der Film sonst auch komplett harmlos ist. Gleiches gilt vielleicht bei „harter Sprache“ (weiß nicht wie man das tatsächlich nennt). Soll da schon gewarnt werden, wenn einmal im Film „Scheiße“ gerufen wird, oder erst wenn es richtig heftig wird und wer bestimmt was richtig heftig und wo die Grenze ist.
Ich will die TWs auch gar nicht kritisieren oder gar abschaffen, da sie mir, glücklicherweise, völlig egal sein können und es auch sind und mich diese 3 Sekunden am Anfang wirklich nicht stören. Ich frage mich nur ob es so wie es derzeit gehandhabt wird überhaupt wirklich sinnvoll ist, oder es eben eher gemacht wird, „weil man es eben so macht“ und sich sogar „für die Öffentlichkeit“ gegenseitig scheinbar an Sensibilität überboten wird, aber das in Wahrheit ohne Sinn und Verstand ist.
So, habe jetzt Wolfgangs Beitrag auch gesehen und finde, dass er hier gleich reihenweise Nägel voll auf den Kopf trifft. Ich würde ihm diesmal fast vollständig zustimmen.
Ach so meinst du das, na ich glaube das man sich da schon auf bestimmte Dingen einigen kann. Bzw muss eben jeder selber wissen wie er es handhabt. Wenn einer deswegen ein Film nicht sehen will, pech.
Sowas wie Nacktheit oder derbe Sprache hätte ich jetzt auch gar nicht zu dem Warnungen gezählt um die es aktuell meist geht.
Bin diese Woche über den Film „Letzter Abend“ im Kino gestolpert und das war ein Highlight der letzten Kinowochen! Scheinbar sehr kleines Budget aber dafür echt stark. Wäre schön wenn der bei Kino+ auch mal vorgestellt wird. https://www.youtube.com/watch?v=NIcf6jukWxw&ab_channel=KinoCheckIndie
Ich weiß wir hatten damals bei 13 Reasons Why das Thema hier schonmal, bei Themen wie Selbstmord, sexueller Gewalt, Stalking irgendwo nachvollziehbar.
Ansonsten haben wir eine FSK und eine Möglichkeit sich im Vorhinein zu informieren.
Das in manchen Fällen davor gewarnt wird, dass im Film geraucht oder Alkohol getrunken wird, war dann doch meiner Meinung nach zu viel des Guten. Aber klar kann auch das jemanden triggern. Aber wo hört es dann auf? Mein ehemaliger Nachbar hatte schreckliche Panik vor Hunden. Muss man da also vor jedem Film, in dem einer vorkommt davor warnen?