Vielen Dank Eddy für diese Hausaufgabe!
„Enemy Mine“ ist ein Film von dem ich vorher noch nie gehört habe und auf den ich ohne die Hausaufgabe wohl nie gestoßen wäre. Daher bin ich, als großer Sci-Fi-Fan sehr froh nun auch diesen Film gesehen zu haben.
Wolfgang Petersen schafft es, zumindest für mich, eine durchaus bekannte Prämisse (sorry zwei eigentlich verfeindete Personen müssen in der Not zusammenhalten und freunden sich an) und ein sehr geschätztes Genre zu kombinieren, was ich in dieser Kombo noch nicht kannte. Die Story fesselte mich sofort und bietet auch die ein oder andere Überraschung. Dennis Quaid und Louis Gossett Jr. bringen diese auch super rüber und überzeugen vor allem in den ruhigen Szenen, von denen es zwar sehr viele gibt, die aber den Film überhaupt nicht langweilig machen.
Am meisten fasziniert haben mich allerdings die Effekte. Natürlich schaut der Film nicht so gut aus wie heutige Produktionen, aber man muss bei solchen Filmen einfach auch das Entstehungsjahr miteinbeziehen: 1985! Und für diese Zeit liefert der Film wirklich beeindruckende Bilder, die sich auch nicht vor großen Produktionen dieser Zeit (zum Beispiel Rückkehr der Jedi-Ritter) verstecken müssen und diesen nostalgischen Charme versprühen, den ich in den letzten Jahren schätzen und lieben gelernt habe.
Alles in allem ist „Enemy Mine“ eine rundum gelungener 80er-Science-Fiction-Perle, bei dem ich es sehr schade finde, dass er doch so unbekannt ist (zumindest in meiner Wahrnehmung). Absolute Sehempfehlung für alle 80er- und Sci-Fi Fans!
Vielen Dank für diese Hausaufgabe, ich habe direkt davor nochmal „Independence Day“ gesehen und war so fertig mit der Welt, dass ich einfach nicht wusste wie man diesem Film folgen könnte (was nicht unbedingt positiv gemeint ist, aber „ID4“ hat genau wie „Bad Boys II“ das Prädikat ‚most movie ever‘ verdient). Da kam der Anstoß genau im richtigen Moment und hat mir die Qual der Wahl abgenommen.
„Enemy Mine“ ist eine 80er B-Perle, die nicht ganz so gut gealtert ist, wie vergleichbare Genreklassiker. Dass es eine deutsche Produktion war, merkt man zu keiner Zeit, die Kostüme und Effekte sind sehr hochwertig, die Sets und Matte Paintings charmant. Dass es eine turbulente Produktion war, merkt man leider sehr wohl. Nur die längere Anfreundungsphase der beiden scheint auch wirklich einem fertigen Drehbuch entsprungen zu sein, die Rahmenhandlung und alles rund um den Krieg, die Raumstation und die Sklaventreiber, fühlt sich im besten Fall wie ein runtergekürzter Rohschnitt an. Glücklicherweise liegt die Stärke des Films aber sowieso bei den zwei Protagonisten und die sorgen im Mittelteil schon für einige rührende Momente zwischen nachvollziehbaren Figuren. Ich habe sogar die Zeit gestoppt, Davidges Charakterentwicklung beginnt bereits bei Minute 5 (als er lernt eine Frau nicht in herabwürdigender Weise auf ihr Körpergewicht zu reduzieren) und wirkt trotz einer letztendlichen 180°-Wende vom blutrünstigen Macho zum liebevollen Familienvater nie aufgesetzt, sondern sehr organisch. Weniger stimmig wirkt die komische Mischung aus Kleinkinderhumor und absurd blutigen Gewaltspitzen. Erst gibt die Sarlacc Pit ein cartoonhaftes Rülpsen von sich, dann zerfetzt sie brutal ein Schienbein. Und was den Bösewichten (die auch in einer Folge „Pippi Langstrumpf“ hätten auftauchen können) in diesem Film schließlich wiederfährt, musste damals selbst bei „Universal Soldier“ noch für eine 18er Freigabe geschnitten werden. Auch die Musik wirkt uneins und nicht wie aus einem Guss. Sie schwankt irgendwo zwischen dem Schlimmsten, was ein Synthesizer hervorbringen kann und einem Orchester, das ganz bestimmt nicht von John Williams dirigiert wurde. Ich denke ein ikonischer, einprägsamer Score hätte dem Werk gut getan und vielleicht eher zum Kultstatus verholfen. Insgesamt bleibt der Film eine schöne Erinnerung aus frühen Tagen, vor allem, weil er eigentlich nicht für Kinder geeignet war und daher natürlich verruchter und intensiver daherkam. Die deutlich stärkere Variante des Stoffs bleibt für mich aber „Robinson Crusoe on Mars“ von 1964.
Abschließend noch ein paar positive Randnotizen: die ASMR-lastige Aliensprache wurde schön konsequent durchgezogen, die Baby-Puppe war damals schon überzeugender animiert als bei „American Sniper“ und James Bonds Pistole ist ein nettes Easter Egg, da ich glaube, dass Dennis Quaid zu der Zeit mal im Gespräch für die Doppelnull-Rolle war.
Habt ihr zwischenzeitlich auch die Homo-Erotischen Vibes gespürt?
Neuste Hausaufgabe: “FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS ist diesmal Free auf Amazon Prime.
3 Wochen Zeit für die Hausaufgabe.
Man könnte hinzu fügen dass es sich um “FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS” handelt.
Keine Ahnung ob ich hier richtig bin, aber hat mir jemand den Link zu der Folge von dem Interview mit David Nathan, das Schröck erwähnte?
Hab den neulich erst in der Filmthemenchallenge nochmal gesehen:
Kann Andi auch zustimmen, dass es durchaus Momente im Film gibt, wo der Film mal die Tonalität von “alles Spaß” zu “düster” ändert.
Aber der Zeitpunkt ist später, oder? Ist das nicht eher mit Christina Ricci im Hotel? War ein Kultfilm früher, hab den auch über 5 Umzüge auf DVD mitgenommen, aber die Ellen Barkin-Szene ist direkt in Las Vegas am Anfang, oder nicht. Hab den Film 10 Jahre nicht gesehen. Die DVD ist noch ohne Bonusmaterial Wie bei ner VHS, „demnächst im Kino“
Ich glaube beide Szenen sind eher gegen Ende, aber wenn ich mich richtig erinnere gibt es auch vorher immer schon mal “düstere” Momente zwischen dem ganzen Fun. Aber in der zweite Hälfte dann glaub ich mehr.
Hallo Kino+!
Danke für die Hausaufgabe!
Da ich den Film noch nie gesehen habe, obwohl ich schon damals die VHS besessen habe, habe ich mir gedacht, es wäre eine gute Idee mir den Film jetzt mal anzuschauen.
Gesagt getan.
Ich habe mich über den ganzen Film unterhalten gefühlt. Zwar konnte ich nicht genau sagen warum aber der wilde Drogentripp ist echt lustig. Zwar hat er auch seine dunklen Seiten, sowie Andi das auch schon erwähnt hat, aber meiner Meinung tut das dem Film eher gut. Ansonsten wäre es ja oberflächlich betrachtet ein Werbefilm für Drogenkonsum.
Am Ende habe ich nur irgendwie auf einen Twist gewartet. Zum Beispiel, dass der Trip nur einen Tag gedauert hat und das man im Zeitraffer erzählt was wirklich passiert ist. Hätte ich persönlich noch witziger gefunden. Schauspielerisch ist alles super gespielt. Da kann man nicht meckern. Man nimmt allen Beteiligten ab, was da so passiert.
Trotzdem musste ich mir nach dem Film erstmal ein paar Erklärungen besorgen, da mich der Film doch ein wenig im unklaren gelassen hat. Nachdem ich dann die Erklärung mit dem Ende der Hippiezeit und der Hoffnungslosigkeit der damaligen Generation begriffen habe, habe ich auch den tieferen Sinn verstanden. Da das während des Films nicht präsent war, habe ich die Szenen aus dem Fernsehen auch nicht richtig zuordnen können.
Trotz allem war ich irgendwie gefesselt. Man wollte immer wissen wie verrückt es weiter geht.
Es ist jetzt kein Meisterwerk aber doch ein sehenswerter Film der Drogenkonsum behandelt.
Ich würde ihm 6/10 geben.
Fear and Loathing in Las Vegas, 1998
Terry Gilliam
Mein Anwalt hat mir geraten diese Rezension mit Bedacht zu verfassen.
Das erste mal habe ich den Film mit 13 gesehen. Ich habe damals nicht verstanden worum am Ende ging, außer zwei total kaputte Typen in Las Vegas. Der Kern davon hat sich kaum verändert. Ich hab ihn immer wieder gesehen, um auch den Kultstatus nachzuvollziehen. Das gelang mir erst mit den Büchern von H.S.T.
Es ist mehr als ein Drogenfilm, es ist ein Trip durch das kaputte selbstsüchtige Vergnügen der US-amerikanischen Gesellschaft, die sich in einer Stadt wie Las Vegas zuspitzt. Alles glänzt, alles strahlt, alles funkelt, aber es ist die reine Oberflächlichkeit. Und high offenbart sich noch mehr Schrecken, aus Langeweile und der Neigung gerne extrem zu werden. Vielleicht brauchen die US den schillernden exzessiven Mythos des American Dreams. („Sag mir Bescheid, wenn du den amerikanischen Traum gefunden hast.“) Und sie brauchen ihren Pathos im den Kampf gegen die Drogen.
Mit jedem Mal schauen, offenbaren sich mehr Facetten in diesem Film, die ästhetisch so überlagert werden, dass der Film technisch schon exzessiv wirkt.
Mit 13 empfand ich besonders die Szenen in Hotelräumen als sehr bedrückend und unangenehm. Dieser ganze Trip ist unangenehm. Es ist eine „Flucht in den Wahnsinn“.
Hallo Kino+
Ich habe Fear and Loathing in Las Vegas tazächlich zum ersten Mal gesehen und muss gestehen ich bin wenig begeistert.
Selten habe ich einen wirreren und inhaltsleereren Film gesehen. Der Drogenrausch wird völlig überdreht und zusammenhangslos darstellt so das mich der Film nicht gut unterhalten konnte. Jonny Depp gibt einen Vorgeschmack was er später bei Fluch der Karibik witziger und intelligenter umsetzt. Generell denke ich, das ohne dieses Staraufgebot der Film vermutlich bei Schlefaz landen würde.
Daniel meinte in der Sendung das man sich die Zitate auf dem Schulhof erzählt hat, aber mir ist nicht ein zitierfähiger Satz im Gedächtnis geblieben.
Leider nicht mein Film und der Kultfaktor ist mir ein Rätsel.
Gruß
Borstenhirse
Naja, Fear and Loathing basiert halt (mehr oder weniger) auf einer wahren Geschichte, da ist ein Johnny Depp schon in seiner Rolle beschnitten, aber viel ausschweifender geht doch fast nicht, wenn man einigermaßen realistisch bleiben möchte.
Kann ich mich auch noch dran erinnern. Vorher war es KIDS, dann Pulp Fiction, dann From Dusk till Dawn, dann Fear and Loathing usw. Zu den Zeiten als man noch kein Internet hatte wurde dann ein Film zum “den muss man gesehen haben” gemacht und dann überall zitiert, was auch herrlich im South Park Film aufgegriffen wird. Ich kenne heute noch 3-4 Zitate auswendig und hab den nicht so oft gesehen.
Aber mach dir keine Sorgen, den mochte auch schon früher bei Weitem nicht jeder. Man muss glaube ich in den 90ern Anfang 2000er in einem gewissen Alter und Freundeskreis gewesen sein, um den Kult der eine Zeit lang um den Film bestand zu verstehen.
Ich hatte mal gelesen Hunter S. Thompson hätte selber Johnny Depp mit ausgesucht.
Raoul Duke war einer seiner alter Ego und die Tonbandaufnahmen die von dem Trip existieren, sind wohl so wirr. (Depp war auch auf seiner Beerdigung, wo HST seine Asche mit einem Kanonenschuss in die Wüste geschossen haben wollte.)
In Rum Diary (Buch) ist es auch schon mit Drogenerfahrungen gespickt, nur nicht ganz so exzessiv wie in Fear in Loathing in Las Vegas. Da ist gerade die Zuspitzung ein Stilmittel.
Ich kann mich noch gut erinnern wie ich ihn früher gefeiert habe.
Er hatte bei mir ein 9 von 10 bei IMDB.
Nun aber, 100erte Filme und eine lange Zeit später seh ich das nicht mehr ganz so berauschend. Früher hatte man selbst mit dem Gedanken gespielt wie es wohl tatsächlich sein würde. In einer Gruppe von Jugendlichen betrachtet man das scheinbar etwas anders. Heute denk ich mir nur - sowas will ich gar nicht erleben! Hatte den als eher drogenfreundlichen Film in Erinnerung - Mit den Selbstmord und Mordgedanken im Film bin da nun anderer Meinung . Die Darsteller sind super aber leider hat er sonst keine große Handlung - das war mir damals anscheinend auch egal Die Bewertung sinkt auf 7/10
Der längste und anstrengendste Drogentrip meines Lebens…
Der Film fängt lustig und rasant an und wird immer mühseliger sich die psychedelischen Bilder und dem Wackelkamera 2 Stunden lang zu folgen.
Das war mir ein echtes Rätsel, warum er so Drogen glorifizierend und “abfeiernd” auf manche gewirkt hat. Er ist eher Drogen abschreckend für mich gewesen. Finde deinen Punkt echt gut, wie sich auch die Perspektive auf den Film ändert.
Ich kann jeden verstehen, der mit diesem Film nichts anfangen kann.
Ich mag ihn, (er war nicht umsonst eine meiner ersten gekauften DVDs) und ich tue mich trotzdem schwer mit ihm. Er ist recht sperrig und schwer konsumierbar. Ich kann das gesehene auch schwer einordnen, ob es jetzt abschreckend sein soll, oder ob der Film einfach nur von der ersten bis zur letzten Minute einen Drogentrip darstellt, ohne dass dieser bewertet wird (da die Handlungen innerhalb des Filmes für die Protagonisten keinerlei Konsequenzen haben. Selbst wenn sie mal mit der Polizei konfrontiert werden, lässt diese die beiden immer wieder einfach so davon kommen).
Auch kann ich eine sinnvolle Handlung nicht erkennen. Ich weiß weder, warum sie nun genau in Vegas sind (wenn man von dieser Sport-Reportage mal absieht), warum sie nach dem Sport-Ereignis weiterhin bleiben und warum sie das nur mit Drogen schaffen können. Wie sind die Charaktere außerhalb dieses Abenteuers ? Sind die immer so drauf ? Was ist wirklich passiert, was ist nur eingebildet ? Und auch den anfänglichen Spaß, den man sich noch machen kann, weil es so absurd ist, kann man im Laufe des Filmes nicht mehr guten Gewissens haben, weil das Geschehene immer drastischer und gewalttätiger anderen Gegenüber wird.
Der Film hat keinen klassischen Handlungsverlauf, es gibt kein eindeutiges Ziel, keinen roten Faden. Es ist einfach nur absurd. Aber dafür mag ich den Film.
Kann ihm aber guten Gewissens trotzdem “nur” eine gut gemeinte 3,5/5 geben, weil mir einfach zu viele Fragen offen bleiben und ich den Film für mich selbst letztendlich nicht einordnen kann.
Nachdem ich den Film beendet hatte und der Abspann lief, habe ich mir gedacht: Was für ein bescheuerter Film!
Er wirkte auf mich verrückt und exzentrisch. Ohne Handlung. Ohne jeden Sinn.
Aber er hat mich nicht losgelassen. Ich habe weiter und weiter über ihn nachgedacht und so mehr ich mich in meinen Gedanken verloren habe, desto besser wurde der Film.
Man muss sich allein vor Augen halten, was für eine überragende schauspielerische Leistung es abverlangt so etwas darzustellen. Johnny Depp hat es sehr gut herübergebracht, vielleicht etwas übertreiben (aber so war der ganze Film). Ebenfalls ist die Kameraarbeit außergewöhnlich. Sie schafft es den Rausch, den die Hauptfigur durchlebt, dem Zuschauer näher zu bringen (wenn ich allein an die erste Autofahrt denke). Ich habe noch nichts Vergleichbares gesehen und werde es wahrscheinlich auch nie.
Ich kann die Faszination um den Film verstehen, dennoch hat er mich persönlich nicht völlig von sich überzeugen können. Dafür habe ich mich zu oft gelangweilt und ich war von den ständig grellen Bildern ermüdet. Es ist kein schlechter Film, vielleicht einfach nichts für mich.