Joel Schuhmachers bildgewordenes Destillat des 80ties-Vibes ist eine enorm unterhaltsame Coming-of-Age Geschichte mit klassischen Schulhof-Bullys, hier als junge Vampire auf Motorrädern porträtiert. Das Script thematisiert den Twist im Mittelakt direkt und versucht dadurch das Ende spannend zu halten. Der Loveinterest wird, typisch für die Zeit, zwischen den Protagonisten hin-und-her geschoben wie ein Objekt. Die Schauplätze, insbesondere in der Höhle erinnern an die Goonies, das Vampirdesign an Carpenter und Tina Turners Saxophonist an eine Zeit in der Männer einfach nur eingeölte Männer mit langen Haaren und 6-Pack sein durften. Schlechte Frisuren, fehlender Tiefgang, und eine Atmosphäre die bereits nach 5 Minuten mein Nostalgieherz pumpen lässt - 80ties Eben. Tolle Hausaufgabe!
8/10
Als Fan der 80er bin ich hin und her gerissen. Der 80-Jahre-Charme und der Soundtrack sind auf jeden Fall zwei Punkte, die für den Film sprechen. Kiefer Sutherland und seine Kumpanen sind aber auch ein dicker fetter Punkt, die dagegen sprechen. Das ist mir alles einen Ticken zu sehr drüber. Ich stehe aber auch nicht wirklich auf Vampirfilme, daher bin ich nicht überrascht, dass mich der Film am Ende doch eher kalt gelassen hat. Vielleicht auch, weil die Story sehr vorhersehbar und dünn war und die Charaktere abgesehen von den beiden Coreys nicht viel hergegeben haben. Nichtsdestotrotz ist der Kultfaktor, den dieser Film bei vielen innehat, offensichtlich. Von mir gibt’s daher wohlwollende 6/10.
Beschreibe das Mainstream Kino der 80er in drei Filmen, dieser sollte dabei sein. Zu aller erst ist dieser Film die 80er, der Stil, wie Thematiken angepackt werden, was gezeigt wird, was nicht.
Und doch ist der Film mehr, zb. auch Coming of Age. The Lost Boys ist kein zufälliger Name, habe wir doch gleich zwei Jungen in diesen Film, die sich an einem Scheideweg befinden, der eine verlässt endgültig das Kind sein, das andere begibt sich auf den Weg das Kind sein zu verlassen.
Sam ist noch das Kind, der Junge der keine Horror Comics liest und Angst vor seinen Schrank hat, doch er lernt das es mehr gibt da draußen ohne Mutter und Bruder, das es Gefahren gibt und aber auch Abenteuer. Er glaubt noch an Peter Pan und seine Jungs und das alles gut wird solange man Freunde und Familie hat.
Michael legt endgültig alles Kindliche ab, nicht umsonst trinkt der das Blut aus einer Weinflasche und tritt damit in die Erwachsenen Welt über. Dort trifft er sogleich auch auf Sexualität und denn Reiz der Freiheit. Aber auch falsche Freunde und falsche Entscheidungen, die er nun selbst tragen muss. Er weiß das Peter Pan eine schöne Lüge für Kinder ist, aber auch das man nur Verloren ist wenn man Freunde und Familie verlässt.
Das klingt zwar alles sehr klitschig, es bleibt eben ein Mainstream US Film, der sich so manchem Klischee bedient. Aber er schafft es auch im Gedächtnis zu bleiben, Soundtrack und Kiefer Sutherland sind da ein wahrer Glücksgriff.
7/10
Ich muss zugeben, ich kannte The Lost Boys vor der Hausaufgabe gar nicht. Bin aber nach dem ich den Film gesehen habe sehr froh darüber.
Der Anfang war meiner Meinung nach noch etwas behäbig, aber umso länger der Film lief umso mehr gefiel er mir, weil er ein tolles 80er-Feeling hat und an Goonies oder Stand By Me erinnert. Besonders die kleine Gruppe der drei Jungs hat Spaß gemacht. Sicherlich ist der Film auch etwas klischeevoll, aber das kann man auch mal ignorieren.
Insgesamt ein sehr unterhaltsamer 80er-Jahre Coming-of-Age Vampir-Film.
Den hab ich noch auf VHS Zu streamen gibt es ihn ja leider nicht.
Hast du denn auch nen passenden Player ? Weil VHS hab ich auch noch viele, aber keinen Player mehr …
Hab ich tatsächlich noch, weil ich noch so viele Filme habe. Müsste ich nur rauskramen und anschließen. Aber wenn ich die Kisten mit meinen VHS durchstöbere finde ich wieder erstmal 30 Filme, die ich wieder sehen will und komme zu sonst nichts mehr.
Doch, aber halt nicht im Rahmen einer Flatrate.
Ja, das meinte ich. Mal schauen, ob ich ihn wirklich auf VHS schaue, oder dann kaufe.
Kannste auch leihen, musste nicht kaufen Aber ich weiß schon…
VHS hätte halt auch seinen Reiz - ist aber nur geil, wenn man noch nen Röhrenfernseher rumstehen hat.
Hab ich doch Da hängen ja noch die alten Konsolen dran. Ich bin gerade gar nicht sicher, ob ich den an meinen anderen Fernsehern ohne Adapter oder Konverter anschließen könnte. Wobei, Scart-Anschluss hab ich ja.
Den Film gibt es auf amazon. de zum streamen zählt das. Weil hier gemeint wird es ist keine Flatrate enthalten.
Der kostet bei Amazon aber Geld, auch wenn man bereits die Flatrate (prime) gebucht hat. Das ist damit gemeint
Meiner Frau habe ich den Film vor ein paar Monaten näher gebracht, weil die auf SciFi steht, aber Enemy Mine nicht kannte.
Für mich war das Nostalgie pur und meiner Frau hat es unter Berücksichtigung der Entstehungszeit auch gefallen. Dennis Quaid und Louis Gossett, Jr. sind ein starkes Duo, aber das eigentliche Highlight ist die Vater/Sohn-Geschichte, da stört der spartanische Look auch nicht, zumal einige Sets immer noch sehr gut aussehen. Die Monster auf dem Planeten haben nicht unbedingt den Test der Zeit überlebt, aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Vielen Dank, Eddie, für diese Hausaufgabe.
Enemy Mine habe ich als kleiner Junge gesehen und der Film hat sich mir schon damals in den Kopf gebrannt. Da aber das VHS-Tape irgendwann gerissen ist, habe ich den Film über 10 Jahre aus den Augen verloren und erst vor ein paar Jahren auf DVD wieder entdeckt, sofort geguckt und war immer noch sehr beeindruckt.
Als erstes viel mir die Optik auf. Natürlich sieht man sofort, dass dies ein Film aus den 80ern ist (und das meine ich so positiv wie möglich), aber die Sets sehen immer noch hochwertig und sehr detailliert aus und erzeugen eine herrlich düstere Atmosphäre. Vor allem das Make-Up von Louis Gossett Jr. ist immer noch wirklich gut (und hat mir als Kind so einige Alpträume beschert). Generell sind die gesamte Atmosphäre und Bilder für mich das größte Highlight am Film.
Die eigentliche Geschichte der beiden vermeintlich ungleichen Personen wird auch schön erzählt und erfüllt auch ihren Zweck, allerdings hätte man hier viel mehr in die Tiefe gehen können. Nichtsdestotrotz kommen einige schöne Momente zustande, gerade im letzten Drittel.
Fazit:
Enemy Mine ist einer dieser typischen Filme, der zwar seiner Zeit unterging, den aber viel mehr Menschen kennen sollten.
Eine schöne Geschichte von Freundschaft und Vorteilen wird mit immer noch schönen Bildern erzählt und zieht einen für 108 Minuten komplett in seine Welt.
Vielen Dank Eddy für diese Hausaufgabe!
„Enemy Mine“ ist ein Film von dem ich vorher noch nie gehört habe und auf den ich ohne die Hausaufgabe wohl nie gestoßen wäre. Daher bin ich, als großer Sci-Fi-Fan sehr froh nun auch diesen Film gesehen zu haben.
Wolfgang Petersen schafft es, zumindest für mich, eine durchaus bekannte Prämisse (sorry zwei eigentlich verfeindete Personen müssen in der Not zusammenhalten und freunden sich an) und ein sehr geschätztes Genre zu kombinieren, was ich in dieser Kombo noch nicht kannte. Die Story fesselte mich sofort und bietet auch die ein oder andere Überraschung. Dennis Quaid und Louis Gossett Jr. bringen diese auch super rüber und überzeugen vor allem in den ruhigen Szenen, von denen es zwar sehr viele gibt, die aber den Film überhaupt nicht langweilig machen.
Am meisten fasziniert haben mich allerdings die Effekte. Natürlich schaut der Film nicht so gut aus wie heutige Produktionen, aber man muss bei solchen Filmen einfach auch das Entstehungsjahr miteinbeziehen: 1985! Und für diese Zeit liefert der Film wirklich beeindruckende Bilder, die sich auch nicht vor großen Produktionen dieser Zeit (zum Beispiel Rückkehr der Jedi-Ritter) verstecken müssen und diesen nostalgischen Charme versprühen, den ich in den letzten Jahren schätzen und lieben gelernt habe.
Alles in allem ist „Enemy Mine“ eine rundum gelungener 80er-Science-Fiction-Perle, bei dem ich es sehr schade finde, dass er doch so unbekannt ist (zumindest in meiner Wahrnehmung). Absolute Sehempfehlung für alle 80er- und Sci-Fi Fans!
Vielen Dank für diese Hausaufgabe, ich habe direkt davor nochmal „Independence Day“ gesehen und war so fertig mit der Welt, dass ich einfach nicht wusste wie man diesem Film folgen könnte (was nicht unbedingt positiv gemeint ist, aber „ID4“ hat genau wie „Bad Boys II“ das Prädikat ‚most movie ever‘ verdient). Da kam der Anstoß genau im richtigen Moment und hat mir die Qual der Wahl abgenommen.
„Enemy Mine“ ist eine 80er B-Perle, die nicht ganz so gut gealtert ist, wie vergleichbare Genreklassiker. Dass es eine deutsche Produktion war, merkt man zu keiner Zeit, die Kostüme und Effekte sind sehr hochwertig, die Sets und Matte Paintings charmant. Dass es eine turbulente Produktion war, merkt man leider sehr wohl. Nur die längere Anfreundungsphase der beiden scheint auch wirklich einem fertigen Drehbuch entsprungen zu sein, die Rahmenhandlung und alles rund um den Krieg, die Raumstation und die Sklaventreiber, fühlt sich im besten Fall wie ein runtergekürzter Rohschnitt an. Glücklicherweise liegt die Stärke des Films aber sowieso bei den zwei Protagonisten und die sorgen im Mittelteil schon für einige rührende Momente zwischen nachvollziehbaren Figuren. Ich habe sogar die Zeit gestoppt, Davidges Charakterentwicklung beginnt bereits bei Minute 5 (als er lernt eine Frau nicht in herabwürdigender Weise auf ihr Körpergewicht zu reduzieren) und wirkt trotz einer letztendlichen 180°-Wende vom blutrünstigen Macho zum liebevollen Familienvater nie aufgesetzt, sondern sehr organisch. Weniger stimmig wirkt die komische Mischung aus Kleinkinderhumor und absurd blutigen Gewaltspitzen. Erst gibt die Sarlacc Pit ein cartoonhaftes Rülpsen von sich, dann zerfetzt sie brutal ein Schienbein. Und was den Bösewichten (die auch in einer Folge „Pippi Langstrumpf“ hätten auftauchen können) in diesem Film schließlich wiederfährt, musste damals selbst bei „Universal Soldier“ noch für eine 18er Freigabe geschnitten werden. Auch die Musik wirkt uneins und nicht wie aus einem Guss. Sie schwankt irgendwo zwischen dem Schlimmsten, was ein Synthesizer hervorbringen kann und einem Orchester, das ganz bestimmt nicht von John Williams dirigiert wurde. Ich denke ein ikonischer, einprägsamer Score hätte dem Werk gut getan und vielleicht eher zum Kultstatus verholfen. Insgesamt bleibt der Film eine schöne Erinnerung aus frühen Tagen, vor allem, weil er eigentlich nicht für Kinder geeignet war und daher natürlich verruchter und intensiver daherkam. Die deutlich stärkere Variante des Stoffs bleibt für mich aber „Robinson Crusoe on Mars“ von 1964.
Abschließend noch ein paar positive Randnotizen: die ASMR-lastige Aliensprache wurde schön konsequent durchgezogen, die Baby-Puppe war damals schon überzeugender animiert als bei „American Sniper“ und James Bonds Pistole ist ein nettes Easter Egg, da ich glaube, dass Dennis Quaid zu der Zeit mal im Gespräch für die Doppelnull-Rolle war.
Habt ihr zwischenzeitlich auch die Homo-Erotischen Vibes gespürt?