Ich finde diese Preisverleihungen allgemein nicht aussagekräftig.
Macht ein Preis einen Film besser? Nein. Er sorgt nur für mehr Aufmerksamkeit.
Filme die Preise/Aufmerksamkeit bekommen werden allgemein als gut/besser angesehen. Alleine deswegen. Psychologie. Menschen schwimmen ungern gegen den Strom.
Es gibt jedes Jahr die selben Archetypen von Oscar Filmen. Da kann man sicher drauf Wetten.
Innovation spielt keine Rolle.
Ich habe keine Ahnung worauf ich hinaus will. Oder doch: Scheiß auf Hollywood! Ein guter Film ist ein guter Film ist ein guter Film.
Preise bedeuten gar nichts und guckt was euch gefällt!
Behaupte ich auch nicht, obwohl ich die Oscars gern schaue und zumindest der Großteil die als bester Film nominierten Filme auch für gute Filme halte. Dennoch ist es “unfair” reinen Streamingdiensten gegenüber eben die die von dir angemerkte Aufmerksamkeit nicht zu geben, denn in den letzten Jahren und immer noch weiter zunehmend machen die durchaus sehr viel fürs Film- und Serienbusiness.
Die zähle ich persönlich bei der Sache zur Kategorie Emmy, der Oscar ist für mich eben jener Preis für die Filme, welche im Kino laufen bzw. gelaufen sind.
All eligible motion pictures, unless otherwise noted (see Paragraph 9, below), must be:
a. feature length (defined as over 40 minutes)
[…]
c. for paid admission in a commercial motion picture theater in Los Angeles County
d. for a qualifying run of at least seven consecutive days, during which period screenings must occur at least three times daily, with at least one screening beginning between 6 p.m. and 10 p.m. daily,
e. advertised and exploited during their Los Angeles County qualifying run in a manner normal and customary to theatrical feature distribution practices
[…]
Motion pictures released in such nontheatrical media on or after the first day of their Los Angeles County qualifying run remain eligible. Also, ten minutes or ten percent of the running time of a film, whichever is shorter, may be shown in a nontheatrical medium prior to the film’s qualifying run.
Ich finde auch, dass ein Film für sich sprechen sollte, unabhängig davon, wo er läuft.
Denn Zahlen an Kinokassen können manche Filme auch beschönigen, während andere wieder untergehen.
Ich finde man kann im gleichen Atemzug ebenso die Preisvergabe hinterfragen. Wer steht dahinter, wie wichtig ist Kommerzialisierung, wie wichtig sind Verkaufszahlen. Wie viele “Kassenflops” haben Oscars bekommen?
Ich kann aber verstehen, dass der Film im Format Kino auch funktionieren sollte, aber da fällt mir jetzt kein Film ein, der es nicht würde.
Hätte Moonlight den gleichen Erfolg gehabt VoD? Hätte Annihilition mehr Anerkennung bekommen?
Vielleicht ist das eine Generationssache, auch in punkto Kino-Feeling, Sehgewohnheiten, Nostalgie, mit Kino aufwachsen. Heute sehen Kinder als erstes vielleicht Filme auf dem iPad. Kann mir nicht vorstellen, dass das keinen Einfluss hat.
Ein Vorwurf in dem Artikel ist ja, dass die Streamer nur die Mindestvoraussetzungen für die Preisverleihungsteilnahme erfüllen würden, praktisch aber daneben nur exklusiv anbieten wollen (, aus ökonomischen Interessen):
Damit spielt der Filmemacher auf Netflix-Produktionen wie „Mudbound“ an, der nur für eine Woche in einem Kino in Los Angeles (und dazu in einem in New York) zu sehen war und ansonsten exklusiv online angeschaut werden kann. Diese sieben Tage im Kino haben Dee Rees‘ Drama ganz regelkonform ins Oscar-Rennen gebracht
Wenn man den Oscar als Kinopreis versteht, dann reicht das imA tatsächlich nicht, sich so einzuschleichen. Als Filmpreis spielt es aber überhaupt keine Rolle, denn das Kinobusiness besteht in D z.B. auch nur aus zwei relevanten Ketten und einer Hand voll Studios, die sich ökonomisch iwas zurechknebeln - daher fadenscheinig, als Qualitätsdiskussion ohnehin nicht relevant.
Dann müssten sie halt ihre Kriterien ändern. Ist halt nur dumm wenn dann ein Kunstfilm den die Academy abfeiert aus „ökonomischen Gründen“ nach einer Woche aus den Kinos genommen wird
Denke mal weil dort eben die Academy ihren Sitz hat und die meisten Mitglieder sicher auch dort wohnen. (auch wenn es für die wohl keine Rolle spielt weil die eh nicht ins normale Kino gehen sondern Screener bekommen oder auf Premieren gehen^^)
Eben, daher sollte man sich etwas liberaler zeigen. Plattform-Exklusivität ist zwar scheiße, aber ein anderes Thema - wenn man Qualität bewerten will, dann darf das keine Rolle spielen.
ach herje…gerade erfahren, dass rian johnson der regisseur von brick und looper ist, beides sehr originelle filme und keine adaption…was ist denn dann da bei star wars passiert???
ich finde es eigentlich sogar legitim die Filme im Nachhinein ins Kino zu bringen, der Film war so gut, dass ihn die Leute sogar noch mal auf der Leinwand sehen wollen oder dafür empfohlen werden oder als Special-Event im Kino es wert sind
zumindest würde ich das machen, dafür ist doch Kino gedacht
was ich auch spannend fände, wenn in Zukunft die Filme nicht mehr so lange im Kino laufen und man sogar die Wahl hat: gucke ich den erst im Kino oder reicht er mir für Zuhause zwei Wochen später
fur Mudbound und Annhilition, wäre ich ins Kino gegangen