Das ist das Schöne, wenn man kein Filmkritiker/-journalist ist. Wäre ich einer, würde ich Parasite auch wesentlich mehr Sterne geben. Ich kann nämlich durchaus anerkennen, wie gut der Film in allen technischen Kategorien ist. Er sieht großartig aus, jede Szene hat eine Bedeutung, das Drehbuch ist voller guter Dialoge und starker Wendungen.
Ich bin jedoch als Privatmann auf Letterboxd unterwegs und als solcher kann ich auch ganz offen einen Film schlecht bewerten, wenn er mir subjektiv nicht zusagt. Ich habe zu keiner Zeit mit den Charakteren mitgefiebert, die Metaphorik empfand ich als aufdringlich, der Raum zur Interpretation ist minimal. Der Film weiß genau, was er sein und was er als Message mitgeben will. Ist nix für mich, da ich a) mit der Gesellschaftsanalyse nicht übereinstimme (auch wenn ich gestehen muss, dass ich mich im asiatischen Raum nicht auskenne) und b) die Charaktere mir völlig gleichgültig waren, die Wendungen bei mir daher ein „Aha.“ und kein „Krass!!!“ ausgelöst haben. Aber ich verstehe den Appel des Films und will auch niemanden den Spaß daran nehmen. Nur ich empfand ihn einfach als zu plump.
Ich halte mein Privatleben grundsätzlich privat, aber ich halte euch schon für schlau genug, um eins und eins zusammenzuzählen. Ich möchte nur kurz an dieser Stelle betonen, weil es gerade passt: Ich war verheiratet, bin es aber schon seit einiger Zeit nicht mehr. Bevor da irgendwelche Gerüchte entstehen: Das hat nichts mit Antje zu tun.