Ich möchte den Satz mal als kleinen Aufhänger benutzen:
Das tut mir auch immer ein wenig Leid um andere Serien. Ich habe „The Mandalorian“ jetzt nicht gesehen und habe auch keinen Bedarf. Kenne und habe aber auch genug Serien geguckt, die sich auch eher an diesen Konzept orientieren. Die einen mehr, die anderen weniger.
Für viele scheint heutzutage immer nur eine richtige oder gute Serie zu sein, wenn von Episode 1 bis 10 über zwei bis drei Staffel eine Story erzählt wird. Alles andere wird dann verpönt. Kann ich nicht immer nachvollziehen. Gerade in den letzten Jahren haben wir sehr viel mehr Serie bekommen, die serialisiert sind und keinen Fokus mehr in Richtung Procedurals legen. Darüber können doch alle froh sein und sich erfreuen. Vor 20 Jahren sah das auch noch anders aus und man hat durch HBO anderen Stoff bekommen.
So Serie wie bei CBS mit „The Good Wife“ (nun: „The Good Fight“), „Person of Interest“ oder jetzt gerade „Evil“ zeigen, dass auch gute Drama-Serien eine gesunde Mischung zwischen Serial und Procedurals finden können und so eine lebendige Welt aufbauen. Generell wünsche ich mir auch wieder mehr davon. Daher wundert mich, dass eben Netflix bei ihren Programm noch nicht auf die Idee gekommen ist. Vielleicht auch einfach zu teuer, insbesondere wenn es zu viele Episoden werden und man mehr Staffeln hat.
Ein weiterer Punkt, den ich zuletzt auch bei Serienjunkies in den Kommentar gelesen unter den Bestenliste 2020, ist der der Punkt Comedy/Sitcom. Auch hier hat man im Gegensatz zu früheren Jahren auch immer weniger neue Serie - die es wirklich schaffen. Das Beste im Bereich Comedy ist dann meist schon eher Dramedy, wenn ich ich so an Fleabag, I May Destroy You oder Barry orientiere. Wahrscheinlich ist diese Zeit der früheren Sitcoms oder Comedy-Serien halt auch abgegrast. Mit Modern Family und The Big Bang Theory sind die Schlachtrößer der letzten Jahre auch in den Ruhestand gegangen.
In einem Artikel hatte ich diesem Jahr dies gelesen und fand das ganz interessant:
Although TV still has excellent comedies, and new ones will surely bloom, the era of the 200-episode series that becomes a cultural touchstone appears to be over. And that’s a loss in a fragmented society where rooting for a sports team or debating the latest episode offers the rare chance to bond amid a minefield of political and social division. (“The Simpsons,” “Family Guy” and “South Park,” each with more than 300 episodes, live in a different animated universe when it comes to longevity.)
„It’s going to be so much harder for a show to capture this country’s attention, because (viewers) just have too many options now,“ „Modern Family“ co-creator Steven Levitan says. „And because people have so many options, I think it’s shortening everyone’s attention span. It seems like people move on faster these days. They get three or four years and they’re ready to move on to something new. It would be naïve to say that something amazing won’t come along that will be every bit as good as our show or others that are well thought of, but it’s just going to be a tougher road.“
Ich habe nicht geschrieben, was mich damals gestört hatte bei Staffel 1. Das sind zwei Punkte und einer beinhaltet einen Major-Spoiler. Aber ich kann dir gerne aufführen. Diese Diskussionen hab ich in anderen Foren gelesen und geführt während der ersten 2-3 Episoden.
- Die Frage, wie denn die Hosts überhaupt sich durch Westworld bewegen können. Wie werden sie geladen? Wie „ernähren“ sie sich? Das war für mich Nonsens. Was hat das mit der Story zu tun? Ich frage doch auch in Serien nicht, wie kann Jack Bauer 24 Stunden die Welt retten ohne einmal auf Klo zu gehen oder drei Mahlzeiten zu haben. Kann man auch mit vielen anderen Serien machen. Für mich war es damals einfach so, dass diese Welt in Westworld existiert und die Technologie so ist, dass sich die Hosts bewegen können.
- Die Leute, die so viel klüger waren und meinten, dass es gar nicht ginge das Dolores sich so schnell bewege zwischen verschiedenen Orten. Das war ein Argument und Leute haben nach 2-3 Folgen aufgehört. Tja, nur blöd, dass das eben der Twist mit den zwei Zeitlinien war. Das ist dann eher der verfehlte Anspruch von manchen Zuschauer, die sich cleverer halten als sie sind.