Kirschkuchns Reha-Blog & Tagebuch-Gedöns

Der heutige Tag war sehr skurill.
Angefangen hatte er mit einem Stechen im Brustbereich.

Also kurzerhand mit dem Krankentransport in die nächte Klinik gebracht worden.
Das Personal in der Klinik war mega verständnisvoll & als ich erklärt habe wieso/weshalb ich mit 29 Jahren in einem Altenheim sitze herrschte allgemein Fassungslosigkeit.

Ungefähres Zitat: ‚‘ Das kann doch nicht sein, dass jemand wie Sie wegen so einer Scheiße in einem Pflegeheim landet’’

Fazit ich habe durch die Fehlbelastung - durch das im Rollstuhl sitzen mir meine Muskeln im Brustbereich so sehr verkrampft, dass ich nun noch auch mit einer Intercotalneuralgie zu kämpfen habe.
Ich weiß, dass das in meinem Fall durch Physiotherapie und Rehasport behandelbar wäre.
Genauso, dass ich die Fehlbelastung minimieren könnte wenn ich einen passgenauen Rollstuhl bekommen würde - der auf meine Körpermaße ausgelegt ist.

Ebenso zweifelte die Ärztin die den Zusatz PSYCHOGEN in Bezug auf meine Querschnittlähmung an, die Beschwerden sprächen wohl eher für ein Guillain-Barré-Syndrom.
Leider kenn ich mich zu diesem Thema noch nicht wirklich aus - weshalb ich da mich noch reinlesen muss!

Bitte klickt auf den Spoiler NUR, wenn ihr grade nicht esst/trinkt oder in einer sonstigen ablenkbaren Situation seid. Denn diese folgende Beschreibung könnte ziemlich verwirren und einen aggressiv werden lassen in Bezug auf die bekannte Diagnose ‚‚PSYCHISCHE Querschnittlähmung‘‘

Der Grund warum sie diese Verdachtsdiagnose in den Raum stellt ist, weil ich das letzte Jahre VOR meinem ersten ‚‚Schub‘‘ eine heftige Erkältung hatte. Herbst 2019 hatte ich eine ‚‚Erkältung‘‘ von der mir leider irgendwie noch immer eine chronische Dauermüdigkeit nachhängt. Dazu kamen im Verlauf halt Rückenschmerzen und so richtig nervige Gliederschmerzen - vor allem in den Beinen.
Und dann so komische lähmungerscheinungen die sich dann halt langsam in den Beinen nach oben gewandert sind und im Verlauf den ‚‚High Point‘‘ nach 4 Wochen erreichten.
Erst viel später traten dann bei mir noch so Probleme auf, wie das ich entweder geschwitzt hab wie Sau oder Probleme mit der Speichelbildung hatte. Also entweder war ich ein Sabberlatz oder aber ich musste so viel am Tag trinken, dass ich zumindest einen trockenen Mund ausgleichen konnte. Erst mit dem zweiten (also jetztigen) Schub kamen die psychischen Auswirkungen wie Angst und Panik zu tragen. Aus dem nichts herraus entwickel ich Panikattacken mit Atemnot, welche ich mit einer simplen - für mich entdeckten - Technick abflachen kann, in dem ich einfach meine Hande über meinen Kopf halte.

Klar ist die Spoilerbeschreibung nur meine S U B J E K T I V E persönliche Sicht, aber ich kenn doch mich und meinen Körper doch am besten und weiß wie der tickt!
Leider ist es doch so ein Chaos und so ein seltsames Gefühl, nicht zu wissen was eigentlic genau los ist. Es macht mich traurig und fassungslos, dass ich scheinbar gefühlt die Einzige bin der so passiert!
(ja, auch wenn ich weiß dass es eigentlich nicht der Fall ist - fühlt es sich subjektiv dennoch so an!)

Mich macht es so so wütend und traurig. :disappointed:

Eigentlich sollte heute meine Kurzzeitpflege enden. Doch die Heimleitung hier wird mich nicht einfach rausschmeißen.

Ganz ehrlich ich bin bereit zu kämpfen - komme was wolle - auch wenn’s mich abfuckt hier zu sitzen.
Ich werde mich einsetzen, dass es mehr Plätze für Pflegebedürftige in meinem Alter geben wird.

So eine Idee am Rande die ich habe: Vielleicht kann man im Rahmen von Rocket Beans TV ja auch irgendwie so ein kleines ‚‚Nischenformat‘‘ zaubern in dem man medienwirksam an DIE personen rantretten kann DIE die Plätze genehmigen für Heime und Co.
Also die vorschreiben, wie viel Pflegheimplätze es geben soll usw.

nachdenkt

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Das klingt auch nach einem Thema, dass für Strg F als Reportage geeignet wäre. Das ist von der Thematik vllt auch passender als ein Entertainment Sender.

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Ich seh es schon vor mir „Florentin Will kämpft für dich“ :sweat_smile: generell ein wichtiges Thema weshalb ich hier Mal das @communitymanagement anpinge. Wie man das ganze Verarbeitet kann man ja dann sehen. Ein AD könnte ich mir vorstellen.

Aber @Caro369 hat auch recht deshalb auch noch mal ein Ping an @Gunnar. Vielleicht auch was für euch.

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So liebe Leute - ich sitze nun wegen einem Versorgungsproblem in einer geschlossenen Psychiatrie.
Offiziell habe ich ‘‘starke Suizidgedanken’’ - inoffiziell halt ‘‘Nur das Versorgungsproblem’’ …

Das ist die einzige Möglichkeit mich barrierefrei unterzubringen, denn das Pflegeheim kriegt wahrscheinlich von der Pflegekasse/Krankenkasse keinen einzigens Cent für meinen Aufenthalt dort.

Leute ich bin am Verzweifeln - ich bekomme nichts zum Essen und Trinken runter…
habe einen Heulkrampf nach dem anderen. Panikattacken!
Meine Zwänge und Autismus kicken wieder übelst!

Ich schreie hiermit im Forum offziell nach

H I L F E

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Oh Gott das klingt so furchtbar. Ich wünscht ich könnte dir irgendwie helfen ausser dir viel Kraft zu schicken.

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Ich weiß nicht warum ich so krass hier alles erleben ‘‘muss’’.

Kein Plan warum ich gerade durch die Hölle gehe. Meine Lebensituation wünsche ich grade absolut niemanden. Nicht mal meinem ärgsten Feind.

Ich habe das Gefühl von Minute zu Minute mehr abzudriften.
Weit weg. Hauptsache ich bekomme dieses Chaos um mich herum nicht mit.

Was ich dazu nutze sind adaptierte Techniken des medizinisch-psychologischen Stresskonzept der Bundeswehr.
Was erstmal so was von seltsam klingt, stellt sich für mich doch als sehr hilfreich dar.

In einem Einsatz bei der Bundeswehr muss man sich in fremden Terrain bewegen.
Ebenso muss ich mit der Konfrontation klarkommen die jetzt hier auf mich einprallen.
Es ist eine Stresslage. Und mit der will ich klarkommen.
Auch wenn es ein auf und ab geben wird. Es wird Phasen geben in denen ich weniger oder besser mit dem ‘‘personlichen Erleben’’ klarkommen werde.

Möge ich gestärkt aus der Situation herauskommen!

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Wenn du wen zum Reden brauchst oder irgendwas anderes wir Bohnen sind für dich da. :yellow_heart:

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Die erste Nacht in der geschlossenen Psychiatrie:

Kaum Schlaf, ständig hochgeschreckt wegen irgendwelchen Geräuschen die ich nicht zuordnen konnte.
Mit einigen Mitpatienten konnte ich mich schon unterhalten, jedoch stellt sich für mich heraus dass es Menschen gibt die schon sehr in ihrer eigenen Welt leben. Und sich schwer tun da wieder rauszufinden.
Aus welchen Gründen auch immer.

Ich hoffe, dass ich bald auf eine offene Station komme. Ich will durch diese Station gestärkt hervorgehen. Kämpfen - auch wenn es schwer werden wird.

Ich bin mehr als ‘‘nur’’ meine Erkrankungen & Schwächen.
Irgendwie bekomme ich das schon geschultert…

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Während ich gerade auf meine :pizza: warte, denke ich nur noch an Montag.

An dem Tag werde ich hoffentlich verlegt auf eine Aussenstelle des hiesigen Psychiatriekomplexes in dem ich mir grad befinde.

Zudem geht mir grad so viel durch den Kopf - aber gleichzeitig auch gar nichts.
Also ob mein Kopf mich grad schützt davor hier komplett durchzudrehen.

Ein Heulkrampf folgt dem nächsten. Und ich hocke hier - mitten unter Menschen, die ich nicht verstehe & und zum Teil auch nicht verstehen will.

Puh, die Psyche ist so komplex - dass es mich schaudert - wozu diese in der Lage scheint.

Ich frage mich tatsächlich wie bei manchen Menschen Stimmen und bei anderen (siehe mich!) - eine psychisch bedingte Querschnittlähmung entstehen können.

ich würde es gerne begreifen - aber ich bekomme ja meine psyche nicht mal zum ‚‚greifen‘‘
seufz

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Dieses Rumgeschubse ist doch scheiße! :beanwat: Wie soll man da zur Ruhe kommen und sich um sich selbst kümmern? :beanmad:

Hoffentlich hat die Odyssee bald ein Ende! Wir sind bei dir, wenn du magst! :beankiss: :beansmirk:

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Ich komme aktuell gar nicht zur Ruhe. Ich bin am '‚Dauerabtriften‘ , meine Autismus-Auswirkungen kicken halt wieder übelst. Meine Waschzwänge und Co. sind auch wieder im Vormarsch. Das Argument mich barrierefrei unterzubringen wird dadurch überlagert.
Es macht mich fertig und kaputt. Bin gespannt ob es am Montag wirklich mit der Verlegung klappt. Hab ehrlich gesagt kein gutes Gefühl dazu. :beanfeels:

:beankiss::herz: Mega fettes Dankeschöööön

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Wie erlebe ich Autismus und deren Auswirkungen in DIESEM aktuellen Kontext ( geschlossene Psychiatriestation)

Erstmal vorweg ein Video, welches sehr gut beschreibt wie ich Geräusche und Co in meinem Umfeld wahrnehme und wie es zur Reizüberflutung kommt. Das Video ist nicht von mir - beschreibtaber mein inneres Erleben sehr deutlich

Ich hab halt verschiedene Stufen der Angst.
Am Anfang steht die Reizüberflutung

In der reagiere ich mit Unruhe. Ich kann aber nicht mehr klar definieren, was genau zu der Unruhe führt. Also ich kann nicht mehr klar selektieren WELCHER Reiz der Auslöser war.

Eine Stufe drauf ist der Meltdown (auf deutsch ‘‘Kernschmelze’’)
Was eigentlich aussieht wie ein Wutausbruch - ist aber bei mir eher ein implodieren (also ich explodiere nach innen). Und es ist eher eine Verzweiflung bei mir.
Habe einen Heulkrampf nach dem anderen und mein Schmerzempfinden ist ganz ganz wenig.

Wenn gar nichts an Entspannung entsteht geht das Erleben in einen ‘‘Shutdown’’ über bei mir.
Das bedeutet bei mir, dass ich mit dem Oberkörper schaukel, mich zurückziehe und Bettdecke übern Kopf dürberziehe und nix mehr von der Welt wissen will.

joah, gerade ist es so dass ich zwischen allen drei Qualitäten hin und her jump und mich gar nicht beruhigt bekomme.

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Ich hoffe nächste Woche bessert sich deine Lage. :slightly_smiling_face:

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wenn dir Postkarten gefallen, einfach melden :slight_smile:

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Bin endlich auf einer offener Station gelandet.
Die Taxifahrt dorthin ging so schnell, fast wie im Zeitraffer.

Die letzten Tage hängen mir halt doch noch ziemlich nach.

Dieser Lärmpegel der auf der geschlossenen Station war, gleichte einer Mischung aus dem Sound einer verosteten Schiebetür / einer falschgespielten Blockflöte / dem Rauschen einer starken Welle gegen eine gesicherte Häuserfassade…

Es hat mich verwirrt. So komplett lost zu sein - das Gefühl will ich nicht noch einmal haben.

Ich warte jetzt auf das Mittagessen.

Es gab Kartoffeln mit Leberkäse und Gemüse. Und eine Wurzelgemüsesuppe.
Mega lecker! Besser als in Hauptstelle der Psychiatrie wo ich vorher war.

Mal sehen, wie es weitergehen wird hier.

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Lass es dir schmecken.

Und sry, wenn ich hier blöd nachfrage - aber es braucht eine Taxifahrt zwischen offener und geschlossener Station? Bei uns sind die immer nebeneinander, auch damit der Übergang leichter für die Bewohner von statten gehen kann … (in Hall halt zwei Gebäude, die sich einen Park teilen).

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Die Aussenstelle zum Hauptgebäude ist in einer komplett anderen Stadt.
Daher musste ich mit dem Taxi hingebracht werden. Zumal ich noch auf dem Rollstuhl angwiesen bin.

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Was genau waren das für Leute, die dort behandelt wurden?

Menschen mit akuter Suizidalität, aktuen Psychosen , Manie, Depressionen …
also alle Krankheitsbilder im Akutstadium.
Zum Teil waren da auch Leute mit Unterbringungsbeschluss.

Oh Mann, in so einem Umfeld kann man ja kaum gesund werden…

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