Kritik am Chefentwickler von Kingdom Come: Deliverance sowie der Presse (inkl. G2)

Was er meint ist, wenn er jetzt einen zweiten Weltkriegs-Shooter machen würde und du müsstest Juden und andere Minderheiten vergasen, hätte man ein großes Problem. Wäre akkurat, aber eben problematisch… Sogar unabhängig von seiner politischen Einstellung.

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Naja es ziehen nicht nur rechte und Schwurbler mit. Auch Personen denen die überspitzte politische Korrektheit die mehr und mehr gefordert wird auf die nerven gehen. Zumindest einer aus meinem erweiterte Bekanntenkreis hat das als Grund angegeben.

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Aber jetzt mal ernsthaft. Ich hätte keinen Bock auf ein Spiel wo Rassismus und dessen Ausblühungen möglichst realistisch dargestellt wird :confused:

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Zugegeben, dass war einer der Hauptgründe warum ich Witcher 3 nicht beendet hab. Ging mir zu sehr an die Nieren…

Auch wenn es in W3 aufgegriffen wird, denke ich nicht dass das alles ist was man mit dem Thema machen könnte…

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Der eigentliche Skandal ist doch, dass dieser Mensch sich das Exklusivrecht zur Deutung der lokalen Geschichte qua Geburtsrecht sichern möchte: Ich bin hier geboren und weiß wie es war.
Das ist übrigens ein Grund für den Aufstieg dieser nationalistischen Strömungen in Osteuropa (Polen, Ungarn etc.). Diese Einstellung rührt wiederum auch aus den Erfahrungen der Fremdherrschaft im 20. Jahrhundert, aber widerspricht natürlich massiv dem Verstädnis von Geschichte als moderner Wissenschaft. Diese Einstellung darf und muss kritisiert werden, da wir aus dem 19. und 20. Jahrhundert wissen, wie Geschichte umgedeutet werden kann.

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Nein erstmal nicht und das ist das ganze Problem an diesem Blogeintrag.

Sie könnte den Mann kritisieren für seine Äußerungen und aufzeigen, warum man es sich zwei Mal überlegen sollte, von solch einem Typen ein Spiel zu kaufen.

Was sie gemacht hat ist, dass sie dieses seltsame Argument mit „historisch belegt gab es aber Farbige und Schwarze im Mittelalter, deshalb ist das Spiel jetzt nicht mehr realistisch“.

Das sind einfach zwei komplett unterschiedliche Diskussionen. Die Diskussion um die Person kann man durchaus führen. Die Diskussion, ob jetzt in jedem Mitteralter-Setting Schwarze und Farbige (und vermutlich auch diverse asiatische Volksgruppen) vertreten sein müssen, ist eine andere.

Die erste Diskussion kann ich nachvollziehen. Das zweite Thema kann jeder Entwickler für sich selbst festlegen, denn egal ob es diese Gruppen gab oder nicht, waren sie eben nicht so weit verbreitet (und schon gar nicht in allen Gegenden gleich), dass es darauf einen „Anspruch“ gäbe, abseits von dämlichen Quotendiskussionen.

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Realismus macht ja auch nie Spaß. Man spielt ja ein Spiel um der Wirklichkeit zu entfliehen.

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Jo eben und bei Themen die einen an die Nieren gehen wird es dabei noch umso schwieriger. Ich mein ich schau mir alle paar Jahre auch mal Schindlers Liste gern an. Aber das dauert einen Bruchteil von einem Spiel und ist schon hart genug.

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Da ist das Problem. Alleine aufgrund seiner politischen Einstellung hat das Spiel schon gewaltigen Gegenwind.
Weiß jetzt nicht wann das Spiel genau spielt aber z.B. wurde der jüdischen Bevölkerung u.a. die Schuld an der Pest gegeben. Stellt er im Spiel jetzt solche Übergriffe dar kannst du ihm vorwerfen, er macht die Szene so brutal weil er ja rechts ist und Antisemit…obwohls Mittelalter bekannterweise sehr brutal war.
Lässt er Minderheiten komplett weg ist er halt auch rechts weil er nur Christen in Europa sieht usw und sofort…
Es ist halt ne politische Diskussion.

Ne kleine Korrektur: Der Blogeintrag wurde von einem Mann namens Jan Heinemann geschrieben.

Das ist okay. In meinem ersten Beitrag im Thread habe ich auch als Mann betitelt.

So bin ich auf der sicheren Seite, je nach dem wo er, sie, * sich identifiziert :spy:

Ich möchte informiert werden, dass es eine Kontroverse gibt. Dann möchte ich selbst entscheiden, ob mich das so interessiert, dass ich weiter recherchiere. Dann möchte ich selbst entscheiden, ob sich das was ich erfahren habe, auf meine Kaufentscheidung auswirkt. In der Reihenfolge.
Dabei ist es mir schnurzegal, ob andere ebenfalls meine Einschätzung teilen. Wenn ich die Diskussion interessant finde, beteilige ich mich.

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Und? Soll man sich jetzt von dieser Art von Trotteln (und ja, nichts Anderes sind Leute mit dieser Einstellung für mich) den öffentlichen Diskurs bestimmen lassen? Ich denke doch, dass nicht. Schlimm genug, dass 12,5% derzeit beinahe schon Deutschland regieren…

Wenn man den Anspruch auf „maximale Authentizität“ erhebt, dann MUSS man das sogar in einem gewissen Umfang. Wenn die „historische Authentizität“ sich darin erschöpft, dass ein einziger Schwerthieb tödlich sein kann und man mit wildem Mausgefuchtel mittelalterliche Fecht-Fibeln nachstellen kann, der Rest aber der übliche Sandbox-Abenteuerpark mit Mittelaltermarkt-Atmosphäre ist, kann man sich einfach derartige Claims von vornherein stecken. Wenn ich nicht behaupte, dass mein Spiel „total historisch korrekt“ ist, begebe ich mich als Entwickler auch gar nicht auf diese schlüpfrige Bahn. Den „Aufschrei“ hätte es nie gegeben, wenn nicht Vavra sich hingestellt und gesagt hätte „Es gibt in meinem Spiel keine Farbigen, weil’s im Mittelalter keine gab! #fact!“.

Schon komisch, wie ein Werbeargument auf einmal gar nicht mehr so toll klingt, wenn man es gedanklich konsequent durchspielt, oder?

Das lass ich jetzt auch einfach mal als gelungenes Schlusswort stehen. Was ich zu sagen hatte, steht jetzt mehrmals hier im Thread. Wer es bisher nicht gelesen hat, wird es auch nicht beim nächsten Mal lesen.

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Ich fand das Spiel deswegen schon ungeil, da gab es die Diskussion noch gar nicht. Brauchst mir also keine schnippischen rhetorischen Fragen zu stellen.

Wenn ich dir damit etwas Falsches unterstellt haben sollte, tut mir das leid - war nicht meine Absicht. Deine Aussage fast einfach nur wunderschön die Schizophrenie des Authentizitätsarguments zusammen.

meine güte wie manche wieder haarspalten betreiben. selbst der entwickler sagt deutlich es ist ein spiel aber halt in einem möglichst historisch korrektem setting. das bedeutet nicht das du regelmässig kacken musst noch das man an einem entzündeten zahn verreckt sondern das das setting möglichst realistisch in einem ländlichen ca 9 quadratkilometergrossen gebiet in mitteleuropa spielt. wie weit das whitewashing ist dort nicht nicht-weisse anzutreffen kann jeder selbst beurteilen

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Was halt weiterhin nur 50% der Diskussion abdecken.

Aber darüber hat Glace schon ausführlich mit dir gestritten. Die Kritik am Entwickler als Person hat erstmal nichts mit der (auch von mir nicht mitgetragenen) Kritik am mangelnden Realismus des Spiels zu tun.

Warum fällt es blos so schwer, diese zwei Diskussionen zu trennen?

Es ist doch auch ohne Probleme möglich zu sagen Weinstein ist ein mieses Drecksschwein und gleichzeitig hat er viele hochklassige Filme produziert.
Das eine schließt doch das andere nicht aus, und die Konsequenzen aus den Einzelnen Einsichten muss eh jeder für sich ziehen.

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darüber hat der zerquetscher aber gerade nicht geredet :wink: wer hat hier also ein trennungsproblem

Interessant in diesem Kontext:

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