Nettes Thema! Ich habe ein bisschen Angst vor den Antworten x)
Ich bin mit Metal mehr oder minder aufgewachsen.
Vor allem Pagan und Black-Metal haben es mir angetan.
Und genau in dieser Diskussion allein kann man sehen, dass es der Blackmetal noch immer schafft, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten.
Der Name Vark ist hier das ein oder andere mal gefallen und ich möchte herausstellen, dass wir darüber reden, dass er in der rechten Szene beliebt ist und ein rechtes Weltbild vertritt.
Worüber keiner spricht bzw. Niemand ein Problem zu haben scheint, ist die Tatsache, dass er ein Mörder ist.
Ich finde dieses Merkmal an der besagten Person ist etwas krasser.
Dann müssen wir noch über den Ursprung des Black-Metal reden!
Diese Szene war dafür gedacht, nur ganz spezielle Menschen anzusprechen. Natürlich sind diese Tage nun auch vorbei, aber wenn man es klassisch betrachtet, möchte diese Szene gar nichts mit uns links offenen Nerds aus dem Internet zu tun haben.
Da geht es darum sich von der Gesellschaft abzuspalten und ganz gelinde gesagt geht es um „Hass“ und um die Verherrlichung von Gewalt.
(Mittlerweile nicht mehr so stark!!)
Da wundert es nicht, dass einige Bands auch vor dem Faschismus nicht zurückschrecken. Das ist in ihrem Auftreten und ihren Texten, ja fast schon selbstverständlich.
Dann gäbe es da noch die Frage was jetzt schlimmer ist: Jemand der alle anderen Menschen außer seiner Szene hasst, oder Jemand der eine spezielle Menschengruppe hasst.
„Hass“ spielt in der „True-Blackmetal Szene“ noch immer eine übergeordnete Rolle. Genau so wie der Gedanke, über anderen Menschen zu stehen.
Das sind Dinge die oft vergessen werden und der Aufhänger ist dann ausschließlich der Faschismus einiger Bands.
Das ist halt der vorgehaltene Spiegel. Wir tolerieren Mord und Totschlag in Texten, aber bitte äußert euch nicht „rechts“!
Ich bin ein bisschen wie die „Anti-Hannah Montana“ - Worst of both Worlds.
Meine engsten Freunde kommen sowohl aus der linken Ecke, als auch aus dem Black-Metal Bereich.
Es ist für mich immer schwierig gewesen, diese beiden Einflüsse in Einklang zu bringen.
Die Leute die sich als „true“ bezeichnen, nehmen mich in dieser Hinsicht nicht ernst. bzw. bin ihnen nicht „true“ genug. Dennoch achten sie mich halt als Mensch.
Unter den Freunden aus der linken Szene gab es schon oft hitzige Diskussionen darüber, ob oder welche Bands unhörbar sind.
Dabei sei herauszustellen, dass Wizo, Toxoplasma, Normahl, Slime, V-Man Joe, Terrorgruppe, Rawside, ZSK - um mal ein paar bekannte linke Interpreten zu nennen, eine politische Agenda haben und durchaus gewaltverherrlichend und Staats-feindlich sind.
Im Rap und RNB -Bereich ist z.B das Frauenbild extrem fragwürdig und Hiphop bedient sich ebenfalls einer Verherrlichung von Straftaten und auch einer Abschottung zu anderen Szenen.
Wenn wir das also so betrachten, dann bleibt uns nur ausgewählter Schlager! - Das kann ja auch keine Alternative sein.
Also: Wo ziehe ich meine Grenze? - Immer dann wenn ich merke, dass mir Jemand eine „Meinung“ aufzwingen möchte bzw. mich irgendwie manipulieren will, höre ich auf, diese Dinge zu konsumieren.
Wenn ich merke, dass die Botschaft der Texte z.B mehr wiegt als die Musik, dann ist es für mich keine Band, sondern Aktivismus. In diesem Fall höre ich nicht mehr zu.
Kurz gesagt, wenn die Musik nur als Überträgermedium von Weltanschauung dient, bin ich raus!
Das heißt ich kann Songs über Gewalt, Tod, Ehre, Krieg, Menschenhass etc. konsumieren, wenn ich das Gefühl habe, dass der Interpret diese Komponenten vorwiegend als Kunst betrachtet und/oder seine Gedanken in der Musik verarbeitet, bzw. es halt irgendwie auf kreative Art verbaut.
Wenn mir aber eine Band sagt, dass ich X oder Y sagen oder denken muss, dann ist das leider keine musikalische Leistung im eigentlichen Sinne.
Wichtig ist es mir z.B auch, mit welchen Interessengruppen sich die Bands gutfreund machen.
Da habe ich jetzt leider kein Beispiel aus der rechten Ecke, aber aus der linken kann ich ein Sinnbild liefern.
Ich habe auf dem Ruhr Reggae mit einigen Leuten das Konzert von "Mono und Nikitaman angeschaut.
Stimmung war toll, Songs finde ich auch hörbar, also alles gut!
Dann sind auf einmal Leute von der Antifa auf die Bühne gekommen, haben ihre Fahnen rausgeholt und mit den Musikern eine Show gemacht.
Ich hab das toleriert, fand es aber nicht wirklich gut.
Hätten sie z.B normale Anti-Nazi Symbole (Zb. das durchgestrichene Kreuz) auf den Fahnen gehabt, wäre die Message genau so rüber gekommen, aber sie hätten eben keine konkrete Gruppierung promotet.
Gelinde gesagt ist es ein schwieriges Thema und jeder sollte es mit sich selbst ausmachen. Dazu sei gesagt, dass wir von vielen Menschen in den Medien ja gar nicht wissen, wie sie politisch stehen. Tendenziell muss man da ja gar nicht drüber sprechen.
Schlussendlich möchte ich noch betonen, dass es im Metal natürlich auch rechtsextreme Auswüchse gibt. Allerdings empfinde ich die Szene im Schnitt, als die offenste und freundlichste Szene von allen.
Ich hatte auf Festivals und Konzerten innerhalb des Metals noch nie Probleme.
Bei anderen Veranstaltungen kam es derweil zu Schlägereien, Diebstählen, und sexuellen übergriffen auf der Tanzfläche.
Deshalb finde ich es immer schade, wenn vor allem die paar relativ unbedeutenden rechten Einflüsse der Szene, so hoch gepuscht werden.