Linux - Welche Distribution?

Hallo Freunde,

entweder habe ich mein Windows durch die törichte Installation von Schadsoftware oder Updates beschädigt, oder meine Hardware hat den halben Liter Bier letzte Woche doch nicht so gut vertragen, wie angenommen.

Fakt ist: Der Windows Boot dauert länger als eine Minute, trotz SSD.

Um zumindest die erste Vermutung (kaputtes OS) zu 100% ausschließen zu können, möchte ich mir nun ein frisches Betriebssystem zulegen, was meinen Bedürfnissen eventuell sogar eher zusagt, als das gute alte Windows.

Erfahrungen mit Linux habe ich selbstredend, wobei ich im privaten Bereich eine grafische Oberfläche bevorzuge.
Ebenfalls was die Installation betrifft, ich würde ungern 14 Stunden in der Shell verbringen, bis Arch dazu bereit ist xserver zu starten.

Zu welcher Linux Distribution würdet ihr mir raten?

Gruß Kimi

Für Anfänger würde ich Ubuntu oder Linux Mint empfehlen. Für User mit etwas mehr Erfahrung, kann ich Manjaro (basiert auf Arch Linux) empfehlen.

Btw. Die Installation von Ubuntu oder Mint ist nicht schwerer als die Installation von Windows.

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ich hab mich für Linux Mint entschieden, weil es designtechnisch am nähesten an windows dran war und ich linux eigentlich nur als ergänzung zu meinen windows-systemen nutze. die installation ist kein problem, es gibt diverse schritt für schritt anleitungen und wie @Xaro schon sagte, ist es auch nicht wirklich schwerer als eine windows-installation.

Ich würde sagen, für einen aufgeklärten und selbstbewussten Menschen des 21. Jahrhunderts führt kein Weg an gentoo vorbei.

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Kommt drauf an auf welcher Distribution du schon Erfahrungen hast und welche Philosophien dir in der Technik gefallen.

Weil du Arch erwähnt hast (denke du hast damit schon gearbeitet) kann ich Antergos OS empfehlen, kommt mit einer out-of-the-box Installation und du kannst dir die Desktop Environment aussuchen (wo es ja auch Glaubenskriege gibt).

Ubuntu, Xubuntu, Lubuntu etc sind wie @Xaro schon gesagt hat, für Anfänger ideal, weil gefühlt jedes Problem mindestens schon drei in irgendeinem Blog/Forum behoben wurde und es vom handling auch extrem intuitiv ist.

Wenn man noch eine Spur schöner und elenganter haben will kann man auch Elementery OS empfehlen, hat ein wenig den Mac OSX Feenstaub.

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Bitte nur ernstgemeinte Antworten.

Danke

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Ich hab seit etwa nem halben Jahr auf meinem 1GHz/1GB RAM Netbook Manjaro LXDE Edition. Das gibt’s auch mit allen möglichen anderen Desktops.
Das ist im Grunde genommen kuratiertes Arch.
Also genauso schnell wie Arch, geht sogar auf dem kleinen Lahmarsch richtig ab. Nur sind die Packages dann vielleicht nicht bleeding edge, sondern so ne Woche oder zwei alt, damit noch ein bisschen mehr getestet werden kann.
Was aber immer noch aktueller ist, als beispielsweise bei Ubuntu-Distributionen.
Bis jetzt noch keine Probleme.

Das erwähnte Antergos soll auch sehr gut sein. Besonders deren GNOME Shell ist zwar basic, aber dafür trotzdem stylish ohne viel Schnickschnack.
Und naja. Elementary OS ist für manche vielleicht ein bisschen style over substance, aber ich mag deren kompromisslosen Design-Anspruch. Is mir leider hier und da noch zu buggy. Da kann ich auch normales GNOME benutzen.

Joa. Soweit meine 2 Cent.

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Ubuntu bzw. das darauf aufbauende Mint sind die “Geheimtipps”…

Keine “Geheimtipp” sondern Distris die ich jedem Linux Anfänger empfehlen würde, da man bei diesen Distris (als Anfänger) am einfachst und am meisten Hilfe findet.

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Bin damals auch mit Mint eingestiegen und nutze aktuell Ubuntu. Würde ich auf Grund einiger Games nicht auf Windows angewiesen sein, würde ich nur noch Ubuntu nutzen.

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Falls jemand gestern sein Mint geladen hat, bitte Datenträger vernichten und neu herunterladen sowie installieren. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schaedling-in-Linux-Mint-nach-Hack-der-Website-3113114.html?wt_mc=rss.ho.beitrag.rdf

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Und genau wegen sowas würde ich gerade Anfängern immer zu den großen Distributionen raten. Bei Ubuntu, Debian, Fedora etc. weiß man, was man kriegt. Wer Ahnung hat (oft eher: wer seine GNU/Linux Installation aus Spaß am daran Herumschrauben betreibt – wo auch nichts gegen spricht!), für den bietet sich dann auch ein Gentoo, Slackware oder Arch an.

Derivate von vorhandenen Distributionen und Klein(st)distris sehe ich eher kritisch, da muss man oft den Updates hinterherrennen, die Projekte werden eingestellt weil der Maintainer keine Lust mehr hat und generell schwingt die Frage mit: Was passiert, wenn bei den Eltern große Änderungen anstehen? Und in neun von zehn Fällen: Warum braucht ein GTK Theme und eine handvoll Icons + Installscript eine eigene Distribution, der dann nach zwei Jahren unweigerlich die Puste ausgeht, weil keiner der Beteiligten genug Begeisterung mitgebracht hat um auch nur einmal LFS zu lesen?
Einmal Frontpage auf Deviantart für nen netten Screenshot ist für mich kein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den “Großen”.

Diese Kritik ist natürlich weniger gegen Mint und eher gegen “flavour of the month”-Distributionen gerichtet, aber zu einem gewissen Maß sind auch Manjaro, Antergos und ähnliche nicht ausgenommen. Für jedes Derivat was noch lebt, liegen zwei tot im Wasser.


Als Anfänger sollte man lieber in einem stabilen Standardsystem GNU/Linux kennenlernen und wenn man dann was schickeres als den Standard haben möchte einfach selber das Theme und die Icons einrichten. Geht meistens sogar flotter, als irgendeine Eintagsfliege herunterzuladen, auf den Stick zu ziehen und zu installieren.

Wieso denken die Leute hier eigentlich, dass es sich um einen Anfänger handelt?
Ich hab meine Arch-Distro hauptsächlich wegen der Geschwindigkeit im Einsatz.

Und es hörte sich so an, als wenn’s da jemand gerne schnell, aber von der Bedienung her zugänglich hätte. Ich finde, da ist man mit den einsteigerfreundlicheren Arch-Distros heutzutage schon ganz gut bedient. Ubuntu finde ich z.B. nicht mehr besonders lightweight.
Selbst bei Lubuntu ist meiner Meinung nach der Tradeoff zwischen (etwas mehr) Performance und Hässlichkeit nicht so toll gelungen. Das sollte von den Hardware-Anforderungen her auf jeden Fall noch um einiges leichter sein, um wirklich als „lightweight“ zu gelten, finde ich. Es fühlt sich jedenfalls nicht schnell genug an. Von den Ubuntu-Distros würd ich vielleicht gerade noch dieses eine PeppermintOS oder so nehmen.
Was ich sagen will ist, wenn ich es mir von Hardware-Seite aus leisten könnte, dann hätte ich lieber nen blitzschnellen Arch-Unterbau mit ner ansehnlichen Desktop-Umgebung, als lahmes Ubuntu mit Openbox oder sowas. Das sind zumindest meine persönlichen Prioritäten. Und wie gesagt, bis jetzt funktioniert noch alles. Trotz Rolling Release.

Nicht bei nem rolling release Arch! :smiley: Das installierste einmal, und kriegst Updates bis die Server tot sind.
Aber klar, wenn jemand komplett neu ist, auf jeden Fall irgendwas von den „großen“ Distributionen. Arch ist längst nicht das Allheilmittel. Es hörte sich nur an, als wenn es ganz gut passen würde.



Hi, also wenn es erstmal nur zum testen deines PCs ist könntest du auch Linux von einem USB-Stick ausführen. Ist auch einfacher wenn du mal verschiedene Distributionen testen möchtest. Ist bei mir schon ein wenig her aber Programme wie Unetbootin oder LinuxLive machen das ziemlich einfach…

Eben, einfacher geht die Installation ja wohl kaum. Einfach auf “start” klicken und loslegen!

Arch meinte ich mit Kleinstdistribution auch nicht, damit bezog ich mich auf das Drumherum, nicht auf den Grad der Minimalität. An Arch werkelt ja eine Masse an eingesessenen Leuten mit Ahnung von GNU/Linux. Kein Vergleich zu Flavour-of-the-month Distributionen, die von ein, zwei Leuten betreut werden, welche dann völlig überfordert sind wenn ihr Hobbyprojekt plötzlich auf Distrowatch trended oder in irgendeinem großen Onlineportal erwähnt wird.

Wer eine Distribution und eine eigene (im Falle von pacman sehr gute) Paketverwaltung from scratch baut, sollte sich von meinem Gemecker nicht angesprochen fühlen. Die verschleppten Updates betreffen die Derivate – wer sich beim Forken einer rolling release Distribution als “stabil” rühmt, nur weil alle Pakete eine Woche später ankommen (inklusive Sicherheitsupdates), der hat meiner Meinung nach nicht den Vorzug vom rolling release verstanden.

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Ich glaube nicht, dass sich irgendeine Arch-Distro als stabil rühmen sollte. Das stimmt schon.
Aber zumindest in meinem Fall ist es das überraschenderweise. Seit mittlerweile sechs Monaten. Ich kann natürlich nicht für Andere sprechen. Gibt bestimmt genug Rolling Release Horrorstories.
Und es ist klar, dass man sich zuerst auf Distrowatch informieren sollte, und sich auch mal die entsprechende Community angucken sollte, bevor man etwas installiert.
Sicher ist sicher.

Mint wuerde ich im moment aufpassen. heise.de/mint

Bei nahezu jeder Linux-Distribution kann man die Desktop Environment frei wählen.

Eine Frage an die Manjaro- und Antergos-Empfehler (@Dimanimator @f431 ): Warum bevorzugt ihr diese? Was ist der Vorteil von einer Arch-basierten Distribution? Rolling-Release-Zyklen gibt es doch auch in anderen Distributionen. Und die Schnelligkeit erzielt man doch (je nach Hardware) v.a. durch die Wahl der Desktop-Umgebung, oder nicht (@Dimanimator)?

Und @qqK wie aufwendig ist das “Selberbauen” in Gentoo?

Stimmt, aber normalerweise sind Desktop Environments nicht so benutzerfreundlich und out-of-the-box installationsfähig wie bei Antergos.

Wie bei jeder Distribution ist es ein wenig eine Geschmackssache und wenn man mit Hard-Fakts kommt klingt man manchmal etwas moralisch bekehrend (hier sind aber einige) “um mal schnell hineinzuschnuppern” finde ich so out-of-the-box Linux-Distros nett…

Ich selbst weiß eig. nicht warum ich Antergos verwende /bzw. verwendet habe (ich wechsel meine Distros relativ oft), fand eig. KISS spannend und war gespannt wie sie so sachen implementiert haben und wie es performt… hab mitlerweile mit “pure” Arch und Manjaro experementiert und verwende jetzt wieder mal Xubuntu.