Löffel. Messer. Gäbel - Sammelthread

So geht’s auch. :laughing:

Oha, ich war Zwangsarbeiter ! Den Begriff finde ich etwas hart …

Den Rest fände ich aber auch interessant, wobei man heute wohl echt eher nen Zivildienst durchsetzen könnte, dann aber eben für alle, Frauen, Männer, Divers, und auch die verkackten Typen die wegen ner Rot-Grün Schwäche ausgemustert worden sind (kA, das könnte übertrieben sein, aber Zivi kann man auch ja mit „Schwächen“ machen).

Nur weil das System löchrig war ist es nicht weniger Zwangsarbeit. Es stand buchstäblich Gefängnis auf Verweigerung.

Puh, ich wurde für die Arbeit entlohnt (nicht geil, aber auch nicht scheiße).
Man musste seine Verweigerung halt begründen …

Aber das größte Problem was ich mit dem Begriff habe, liegt eher bei wirklicher Zwangsarbeit, den Begriff so lapidar zu verwenden macht halt sowas wie Arbeits- und Konzentrationslager lächerlich. Das war Zwangsarbeit bis zum Tod …
Ich kann deinen Gedanken nachvollziehen, finde aber die Wortwahl daneben. Mag auch nen persönliches Ding sein.

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Bei Zwangsarbeit geht es ja nicht um die Entlohnung, sondern um den Zwang diese anzutreten. Und der war definitiv gegeben.

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Dann kann man aber auch sagen es gibt einen Schul- bzw. Aubildungszwang.
Manchmal muss man die Leute halt zu ihrem Glück zwingen.
Der Zivildienst geht in D gewaltig ab. Gerade der soziale Bereich leidet darunter.

Mein Zivildienst (in Ö) war ganz okay und auch verhältnismäßig gut bezahlt (mit Essensgeld, was ich nie brauchte weil ich immer dort Essen bekommen habe, waren das über 900€). Von daher kann ich mich nicht beschweren und ich habe eher das Gefühl der Gesellschaft geholfen zu haben, als wie wenn ich sechs Monate Soldat gespielt hätte.

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Bei mir 150€ wobei ich schon damals davon ausgegangen bin das 350 Minimum hätten sein dürfen. Das bei geteiltem Dienst und 20km fahrt habe ich drauf bezahlt.
Das war Zwangsarbeit.
Macht halt jeder so seine Erfahrungen.

Hattest du wenigstens das Gefühl der Gesellschaft zu helfen?

Nein.
Das lag aber auch an der Einrichtung. War mehr ein Hotel als sonst was.
Ich mache heute auch ehrenamtliche Dinge aber die kann ich mir aussuchen.

Bezieht sich das auf Österreich oder Deutschland ?

/Btw gibts dazu nicht hier schon nen Thread ? Weil vom eigentlichen Thema sind wir ja doch weit weg.

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Eine Gesellschaft deren „sozialer“ Sektor auf sittenwidrig bezahlter Zwangsarbeit beruht ist nicht gut.

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Ich hätte den Begriff Zwangsarbeit auch nicht verwendet. Weil mit Arbeit hatte das nichts zu tun. Aber ich bin da mehr bei moderner Sklaverei.

Es liegt vielleicht auch an den unterschiedlichen Erfahrungen.

Aber wir hatten während der Grundausbildung durchweg Schlafentzug. Wir haben maximal 4h geschlafen. Haben bis in die Nacht irgend ne scheiße Putzen müssen, die überhaupt nicht dreckig war.
Tagsüber Gewaltsmärsche und sonstige Übungen im Winter im Schnee.
Sehr geil ein Gewehr auseinander zunehmen, wenn man die Hände nicht mehr spürt.
Unser Biwak war bei -15 °C. Unser Ausbilder hat uns dabei verboten ein großes Feuer zu machen um uns zu wärmen, weil das könnte der Feind ja sehen.
Verbunden mit ständigem angeschreihe und verbalen Erniedrigungen.

Und wer auf all das keinen Bock hatte, kam in den Bunker…

Joa nennt sich Schulpflicht :sweat_smile:

Wehrdienst und Zivildienst ist soweit ich weiß offiziell als Zwangsarbeit definiert weils unter den erlaubten Ausnahmen der ILO von eben Zwangsarbeit gelistet ist.

Oder hat Zivildienst gemacht …

Aber ja, ich habe nur gute Erfahrungen aus dem Zivi mitgenommen, hat mirhalt Demut gelehrt und direkt nach der Schule war das halt ne wertvolle Erfahrung. Gibt bestimmt auch Leute die ne Scheiß Erfahrung mit Zivi haben, oder so wie du mit dem Bund. Aber das halt so einfach auf einen Begriff her runter zu brechen finde ich einfach Schwierig.

Und auch den Begriff Sklaverei finde ich schwierig, man kriegt Essen, Lohn, Kleidung, selbst die Wohnung und Reisekosten sollten die übernehmen. Man verliert auch nix an der Zeit danach, weil bei allem (was ich bisher kenne) einem diese Zeit angerechnet wird.
Aber vlt. sehe ich das aus meiner Erfahrung zu positiv.

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Es geht um Leute die bereits bei der Bundeswehr waren. Die wurden sicher nicht zum Zivildienst geschickt.

Man ist zu diesem Dienst verpflichtet, die Alternative zu Zivildienst und Bundeswehr ist Gefängnis. Das ist 1a Zwangsarbeit. Dass man so gnädig ist es nicht auch zu Sklaverei verkommen zu lassen indem man Lohn erhält spielt überhaupt keine Rolle.

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Nun, wenn du aber nicht weißt wie es beim Bund ist und es nur aus Erzählungen hörst, du es dir aber angucken willst und dann merkst das es scheiße ist. Bist du erst einmal gefangen.
Lohn? :joy: Ich war, als sie mich eingezogen haben, ausgelernte Geselle. Was ich als Lohn bekam war ein Witz. Ich hatte zu derzeit mit meiner Freundin (jetzige Frau) zusammen gewohnt. Sie war damals in der Lehre, so das ich sie quasi eigentlich auch mit durchfüttern hätte sollen.
Mein gesamtes Erspartes ging in dieser Zeit drauf.

Zumal musste man aktiv verweigern und sich damals irgend eine Story aus der Nase ziehen und selbst dann war es nicht 100%ig sicher, das man nicht hätte gehen müssen.

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Ja, vollkommene Zustimmung.
Es gibt keine Wahl. Bund, Zivi, oder erschießen! Alternativ geht auch Sklaverei …

Belassen wir es dabei. Könnte man auf nen T-Shirt drucken.

Nein, man musste was machen Oo
Ich habe Zivi 2008 gemacht, ist das bei dir soviel anders ? Das gerade ältere (Kalter Krieg) Generationen das nicht leicht hatten ist mir bekannt. Aber darf ich nach deiner Dienstzeit fragen ?

Ja, reiß es nur aus dem Kontext. Danke für das Gespräch. :roll_eyes:

Ich war Zwangsarbeiter, was erwartest du von mir ?

Weil nicht sein kann was nicht sein darf. Lass stecken.