Vor ca. sieben Jahren habe ich in einem Interview im Magazin BEAT Wind von der DIY Szene rund um Musik Hardware erfahren. Ich habe vorher schon Musik, vor allem digital produziert und war von der Möglichkeit analoge Effekte selber zu bauen und zu nutzen absolut begeistert.
Dieser Thread möchte solche Projekte sammeln und diejenigen zusammenführen die sich gern über selbstgebaute Musik Hardware oder Studiotechnik im allgemeinen Austauschen.
Als Start möchte ich euch zwei meiner Projekte vorstellen:
Das ist der Klon des legendären Mono Kompressor 1176 in der Revision F als LN (low noise). Dieser Kompressor kommt im jedem Studio vor und klingt einfach Mega für Bass, Gitarre und Drums.
Das Projekt war einer der reibungslosesten Projekte die ich überhaupt hatte. Alles ist gut dokumentiert und alle Teile sind auch wirklich im Kit enthalten. Üblicherweise muss nur der Ringkerntransformator ausgetauscht werden, da wir hier eine andere Netzspannung haben.
Das ist ein sehr interessanter Doppel Mono Equalizer. Er kommt mit fünf Bändern die recht musikalisch von der Frequenz liegen. Der Clou ist aber die Air-Schaltung. Die Ansatzfrequenz kann bei 40 kHz liegen. Da der Filter zwei Oktaven nach unten reicht, geht es in den hörbaren Bereich. Die Art wie man damit Höhen in ein Signal zaubert muss man mal gehört haben. Ich habe das noch mit keinen VST so hinbekommen.
Die Frontplatte ist komplett selbst erstellt und kam gefräst wieder von frontpanels.de.
Alle anderen Teile sind nach Liste eingekauft. Zum Glück gab es keine exotischen oder abgekündigten Teile.
Der Bau selbst war sehr aufwendig…der EQ funktioniert nur richtig wenn alle Bänder exakt auf der Frequenz liegen. Der Pegel der einzelnen Bänder muss auch korrekt eingestellt werden, da ansonsten, bei Mittelstellung aller Bänder, der EQ schon einen Einfluss auf den Mix hätte. Zu diesem Zweck habe ich für alles Abgleichwiderstände verbaut und eingestellt.
Das war mein erstes Projekt, einer der bekanntesten Kompressoren überhaupt, der SSL Bus Compressor.
Das Kit kam von PCB Grinder: https://www.pcbgrinder.com/gssl-kit
Die Frontplatte habe ich neu designt und wieder bei Frontpanels.de fertigen lassen.
Der Kompressor klingt einfach fantastisch auf Mix Bussen. Jeder meiner Drummixes geht durch diesen Kompressor. Er bringt einfach mehr Räumlichkeit und Textur in des Signal. Ich konnte auch ein Vergleich zu ein paar VST-Varianten machen und finde das echte Gerät eine Spur besser.
Wahrscheinlich das beste Einsteigerprojekt in der Umsetzung, da es auch schon fertige Gehäuse dafür zu kaufen gibt. Alle wichtigen Teile sind im Kit enthalten.
Ein sehr interessantes Effekt Gerät, das eine Bandsättigung simulieren kann. Hierzu wird das Signal im Inneren Übertragen, genau wie es bei einem echten Bandgerät der Fall ist. Die verschiedenen Geschwindigkeiten des „Bandes“ können vorne in inch per second eingestellt werden. Durch den In-Poti und der LED-Kette kann man das Gerät schön kontrolliert in die Sättigung fahren. Abgerundet wird das Ganze von einem zuschaltbaren Limiter mit zwei Charakteristiken und einen echten Bypass über Relais.
Dieser Effekt kann wunderbar Obertöne in ein Signal zaubern. Ein Langweiliger Bass bekommt so richtig Leben eingehaucht. Es besteht auch die Möglichkeit bis in die Verzerrung zu fahren, dann fungiert es als Distortion Effekt.
Der Bau war nicht so leicht, da ich die LED-Ketten ja unbedingt schräg haben wollte. Hinzukommt ein echter Bypass und Modifikationen für die Geschwindigkeitsauswahl.
Hey, ich finde das auch sehr interessant.
Ich hab nur keine Vorstellung davon, wie die Geräte den Klang im Endeffekt tatsächlich beeinflussen, weswegen sich mir die Funktion oder sogar der Sinn der Begriffe nicht immer erschließt. Da bin ich aber gerade dabei, mich (gaaaanz laaaaangsam) hineinzuwurschteln, zumindest in digitaler Form. ^^
Bei Interesse kann ich ja mal versuchen hier Sachen zu posten um des Einfluss der Geräte hörbar zu machen.
Damals wie heute verlasse ich mich bei der Erkundung neuer Effekte vor allem auf mein Gehör. Man sollte schon, zu einem gewissen Grad, wissen wie ein Effekt funktioniert, doch wirklich wichtig ist ob der Effekt das Material besser macht. Das ist zum Teil auch subjektiv.
Hat jemand bereits Erfahrung damit eine Multiroom Lösung selber zu basteln (quasi self malde Sonos)? Sobald ich wieder etwas mehr Zeit habe, würde ich mich da gerne mal ran setzen.
Mit diesem Thema hatte ich mich noch gar nicht auseinander gesetzt. Es geht ja hier vor allem um die zu realisierende Funkstrecke. Könnte mir vorstellen das es da was in Verbindung mit dem Raspberry geben könnte.
Das Projekt steckt aber wie gesagt noch in den Kinderschuhen und ich muss mal sehen wann ich Zeit habe. Dieses Prinzip mit Arbeit für Geld hat echt auch seine Nachteile
Der Yocto ist auf jeden Fall sehr beliebt! Wenn man Bedarf an 808-Sounds hat, macht man sicher nicht viel verkehrt. Wobei mittlerweile die meisten entweder in der Roland Boutique oder beim Ulli B. einkaufen, anstatt sich einen Klon zu bauen. Ist einfacher, bietet aber keinen Bastel-Spaß
Ob die x0xb0x den originalen 303-Sound trifft? Das ist schon fast eine philosophische Frage, die bei jedem existierenden Klon die Acid Heads erregt Voll-Nerds halt! Ganz nüchtern muss man hier sagen, dass sich die Sounds in einigen Aspekten unterscheiden. Mir gefällt der x0xb0x-Sound aber so gut, dass es mir egal ist, ob das Original auch genauso geklungen hat. Als Vergleich habe ich noch einen TT303 BassBot zu Hause, der evtl. etwas näher am Original ist, mir aber nicht so gut gefällt!
Warst du also mit dem Hairball-Projekt zufrieden? Hatte mich da auch schon wegen der 76er und vor allem den 500ern umgeschaut. Kann man also bedenkenlos machen?