Nein heißt Nein - passt auf mit wem ihr euch einlasst

Aus gegebenen Anlass und da ich in meinem Leben selbst schon dumme Fehler gemacht habe, welche nicht rückgängig zu machen sind, möchte ich darauf hinweisen das jeder Mensch jeden Alters und jeden Geschlechts zu jedem Zeitpunkt eines Flirts und dem was darüber hinaus geht das Recht hat NEIN zu sagen.

Etwas kann unverfänglich beginnen und man meint auf einer Welle zu sein, aber man darf jederzeit seine Meinung ändern, wenn einem unwohl ist oder aus welchem Grund auch sonst.

Das ist etwas das für beide Seiten wichtig ist, denn sowohl müssen Opfer wissen, dass sie sich nicht schämen müssen, wenn sie ihre Meinung ändern. Das steht ihnen zu. Nur weil man mit wem mitgeht und vorher vielleicht sogar geknutscht hat, muss man nicht mehr wollen/zulassen. Nein heißt nein!

Auf der anderen Seite ist es aber auch wichtig das unfreiwillige Täter achten auf Signale zu achten. Wurde klar die Einwilligung zu dem gegeben was man gerade tut? Fühlt sich die andere Person wirklich gut oder wird vielleicht geweint?

Gerade wenn sich Menschen noch nicht gut kennen oder Alkohol/Drogen mit im Spiel sind kann es schwer sein sich selbst richtig mitzuteilen oder Signale vom anderen Menschen richtig zu deuten, wenn einem nicht förmlich ein Nein entgegen geschrien wird.
Aber da ich einfach mal annehme das niemand unfreiwillig als Täter dargestellt werden will, weil man die Situation falsch eingeschätzt hat, ist es einfach ungemein wichtig sich quasi die Erlaubnis für jeden weiteren Handlungsschritt (Kuss, Fummeln, Weiteres…) einzuholen, damit man sich wirklich sicher sein kann das alles in Ordnung ist und nicht versehentlich Grenzen überschritten werden.
Wenn man sich noch nicht gut kennt sollte man vielleicht eh lieber schauen, dass man es lässt und erst kennenlernt, bis man wirklich weiß wie der andere Mensch kennt (Utopisch, ich weiß).

Falls es schon solch ein Thema gibt darf das gerne einfach verschoben werden, aber ich habe gerade keins gefunden und finde es einfach so ungemein wichtig das sich das wirklich jeder Mensch bewusst macht.

Zu jeder Zeit darf man selber aus der Situation raus wollen und das hat der Gegenüber zu akzeptieren. Andernfalls werden Grenzen übertreten die strafbar sind.

Sollte euch selber schon einmal dergleichen passiert sein und ihr wisst nicht wohin ihr euch wenden könnt, dann ist hier der Link vom weißen Ring.
Der weiße Ring hilft Kriminalitätsopfern durch Telefon, Onlineberatung etc. | WEISSER RING e. V.

Hier auch noch das Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen

Hilfetelefon bei Gewalt gegen Männer

Für Trans etc. hab ich leider auf die Schnelle keine entsprechende Hilfetelefonnummer gefunden. Wäre schön, wenn das wer ergänzen könnte

EDIT: Im Übrigen darf man auch innerhalb einer bestehenden Beziehung oder auch in der Ehe NEIN sagen. Nur weil man mit jemandem zusammen ist hat dieser jemand nicht nonstop das Anrecht darauf das man Lust hat und willig ist. Manchmal hat man eben nen schlechten Tag, keine Lust oder oder oder.
Nötigung und Vergewaltigung gibt es also auch innerhalb von Beziehung/Ehe und wenn euch so etwas widerfährt könnt/solltet ihr euch ebenso Hilfe suchen, wie wenn es durch jemanden Außenstehenden passiert wäre.
Die Hemmschwelle ist da noch einmal größer, kann ich mir gut vorstellen, aber gerade da ist eine Wiederholungsgefahr euch gegenüber erhöht und zum Eigenschutz solltet ihr euch Hilfe suchen.

Wie schon gesagt: JEDER (egal welches Alter/Geschlecht) hat JEDERZEIT das RECHT darauf NEIN zu sagen!!!

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Da ich beruflich immer wieder mit solchen Einrichtungen zu tun habe: Die meisten, die da arbeiten, sind sich absolut der Problematik bewusst. Aber allein die Umbenennung einer solchen Einrichtung erfordert meistens sehr viele bürokratische Schritte, die von keiner Seite wirklich logisch und nachvollziehbar sind. Es steckt da aber meistens sehr viel mehr drin als draußen draufsteht.

Ansonsten bin ich als Seelsorger auch gerne jederzeit ansprechbar und vermittle ggfs. auch gerne an andere Kolleg:innen weiter, die vielleicht nicht so sprachfähig im Hinblick auf Nerdkultur sind, aber z. B. In LGBTQI*-Themen mehr Einblick haben als ich.

Edit: Ich verraffe ständig, wie ich zwei Sternchen in einen Beitrag kriege, ohne dass alles kursiv wird…

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Wir hatten früher im Freundeskreis (so mit 16 oder so) immer einen dabei, von dem alle gesagt haben „der macht Frauen so lange an, bis sie aufgeben“. Da gabs Situationen wo eine Frau im ganz klar gesagt bzw. gezeigt hat, dass sie nicht möchte. Schnitt 2h später: Die beiden gehen gemeinsam „nach Hause“. Früher haben wir ihn dafür gefeiert. Da bin ich ganz ehrlich. Aber wenn ich heute daran zurückdenke läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

Man kann immer von sich behaupten „aber ich habe doch gar nichts gemacht“. Ich persönlich kann mich auch nicht erinnern, dass ich so etwas je gemacht habe aber ich habe es auch nicht verhindert bzw. habe den Kollegen damals sogar dafür gefeiert. Damit habe ich mich mit schuldig gemacht. Ich kann nicht sagen, ob die Frauen das wirklich so empfunden haben aber trotzdem ist es nicht in Ordnung Frauen so weit zu bedrängen, dass die quasi keine andere Möglichkeit haben als nachzugeben.

Mit dem Kollegen habe ich auch schon Jahre kein Kontakt mehr, da er inzwischen weggezogen ist. Außerdem ist er sogar verheiratet und hat zwei Kinder.

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Ein „Hoch“ auf unsere Bürokratie.
Gerade bei Hilfeeinrichtungen wäre es so schön, wenn die weniger Steine im Weg hätten, damit man sie schneller findet, wenn man sie braucht.

Das find ich schön. So hätte wenigstens jeder hier im Forum eine erste Anlaufstelle im Falle eines Falles, bei dem wir natürlich alle hoffen das es ihn gar nicht gibt.

Aber leider ist keiner, egal welchen Alters/Geschlechts vor solchen Geschichten sicher.

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glaube als jugendlicher hat man es eben anders wahrgenommen. Hinzu kommt, dass es vor paar Jahren (bei mir 10 Jahre her als ich 16 war) anders aufgefasst wurde.

Ich erinnere mich selber an Situationen, wo ich heutzutage beschämt zurückblicke oder mir peinlich ist.
Krass finde ich aber nur, dass einige aus der Zeit immer noch so agieren und bei denen einfach keine Reflexion stattgefunden hat, ob es denn wirklich so moralisch ist, so Frauen „abzuschleppen“.

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Da gabs Situationen wo eine Frau im ganz klar gesagt bzw. gezeigt hat, dass sie nicht möchte. Schnitt 2h später: Die beiden gehen gemeinsam „nach Hause“.

Aber im Endeffekt ist sie immer noch freiwillig mitgegangen. :woman_shrugging:
Er hat es scheinbar halt gut angestellt und sie hat ihre Meinung ins Positive geändert.
Eine Sache die ich problematisch finde, ist das (gut gemeinte) hineindrängen von Frauen in die Opferrolle. Frau kann auch entscheiden, ohne beschützt werden zu müssen.

Naja kann auch sein, dass sie dann einfach sehr betrunken oder sonst was war und ihr Nein nicht mehr verteidigen konnte.

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Woher weißt du das? Das mit der Freiwilligkeit ist so ne Sache. Nur weil jemand etwas tut, tut er bzw. sie das nicht zwingend freiwillig. Mal unabhängig davon wie viel Alkohol (oder andere Substanzen) im Spiel waren.

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Da würd ich nicht drauf wetten. Habs in der Zeit als ich noch fortgegangwn bin immer wieder erlebt dass Männer Frauen so lange bedrängt haben bis die schlicht aufgegeben haben. Oder einfach mitgegangen sind wenn die meinten sie gehen heim und diese betrunken waren. Dem taxler sagten sie passen auf sie auf um dann zum Stich zu kommen etc.

Da sind wir halt wieder bei der Frau in der Opferrolle.

Ich, für meinen Teil, möchte kein Opfer sein, dass man dauernd beschützen muss. Ich bin eigenverantwortlich. Wenn ich irgendwo in einer Disco oder im Club alleine bin, trinke ich nicht viel und lasse mein Getränk nicht unbeaufsichtigt. :woman_shrugging:

Das ist fast jeder erwachsene Mensch, inklusive mir und ich bin trotzdem sehr froh, wenn in solchen Fällen jemand ein Auge auf mich hat.

Mich hat man auch schon mal beschützen müssen und ich hab schon Leute beschützt, finde das hat einfach was mit Aufmerksamkeit und Anstand zu tun.

Wenn jemand mit dem Messer bedroht wird, würdest du ja auch die Polizei rufen und nicht sagen „Naja die Person ist eigenverantwortlich und hat bestimmt einfach nur nicht gut genug auf sich aufgepasst. Nicht mein Problem“.

Es kann immer was passieren, egal wie gut man aufpasst (mal abgesehen davon, dass es traurig ist, dass man da überhaupt aufpassen muss).

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Das ist ja auch völlig in Ordnung :slight_smile: wobei es schon traurig ist, dass „Frau“ darauf achten muss „nicht zu viel zu trinken“ oder „auf das Getränk aufzupassen“. Als Mann würde ich niemals auf die Idee kommen darauf zu achten.

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Ich würde nie mein Bier irgendwo stehen lassen wenn ich auf Toilette gehe oder so. Ich hab auch immer die hand drauf wenn ich durch Menschenansammlungen geh.

Klar mich wird vermutlich niemand vergewaltigen. Ausgeraubt werden könnte ich aber ja trotzdem.

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Es gibt immer schlechte Menschen. Ja, es ist traurig, aber es ist Realität.

Klar, kann immer was passieren. Aber Vieles kann durch Eigenverantwortung und Mitdenken verhindert werden.

Sag mir du hast keinen Funken Empathie besitzt, ohne zu sagen das du keinen Funken Empathie besitzt. Man kann es sich aber wirklich sehr einfach machen oder? Es gibt genug Personen die genau dies von sich behaupten und dennoch zum Opfer werden.

Victim Blaming³

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Ernstgemeinte Frage : hast du auch nur einen Funken Ahnung davon wie retraumatisierend es für ein Opfer mehrfacher sexueller Belästigung und Übergriffe ist so etwas zu lesen? Ich lebe eh schon mit Scham und einem gestörten Selbstwert und Kommentare wie deiner sind trotz mittlerweile über 10 Jahren Therapie immernoch schwer abzuwenden.
Da möchte ich mir gar nicht ausmalen wie das für andere Opfer oder Überlebende sein muss, die nicht so therapieerfahren sind, deine Kommentare hier zu lesen.

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