Bin jetzt halb durch und finde die Staffel bisher gar nicht so schlecht, ein paar Sachen haben mir nicht so gefallen aber hätte schlimmeres erwartet. Mein Absolutes Highlight ist das Casting des Anwalts der Bakers, ich weiß nicht warum, aber ich fand den Schauspieler schon in Star Trek Discovery unglaublich sympathisch.
Achtung kompletter Spoiler v.a. über die letzten paar Folgen.
WTF ist falsch mit den Leuten bei Netflix? Die Serie richtet sich explizit an Jugendliche und was wird Ihnen vermittelt? Alles, für das ihr kämpft, ist sinnlos!
Der Heroinabhängige bleibt Heroinabhängig. Der reiche Serienvergewaltiger verliert nichts (außer Geld, das er eh nie gebraucht hat), obwohl ihr ihn eindeutig überführt habt. Im Gegenteil Justin bekommt die längere Strafe. Sein Fixer kommt auch einfach so davon und das nächste was er macht, ist den Jungen mit den Schusswaffen anal mit einem Besenstiehl penetrieren. Dann zeigt man den Jugendlichen auch noch, dass es ne ganz tolle Idee ist, einen Typen mit ner AK in der Hand verbal beruhigen zu wollen. Im echten Leben hätte Clay 5 Kugeln im Körper gehabt, bevor er überhaupt den ersten Satz vollendet hätte. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Waffen in viel besserem Licht hätten dastehen können, welbst wenn die NRA das ganze gesponsert hätte. Mit Ausnahme er letzten 10 Minuten hatten Waffen nämlich eine relattiv positive Besetzung (holen einen aus der Machtlosigkeit, lassen einen die eigenen Ziele erreichen). Die 2. Staffel hatte genau einen starken Moment und das war Jessicas Statement bei dem Strafprozess gegen Bryce. Das wird durch das Urteil allerdings konsequent als leere Versprechung in Sachen powerful Statemen entlarvt. Später sagen mehrere Charaktere, es hätte sie nicht überrascht. Welche Botschaft sendet das denn? Resigniert vor Leuten mit Geld und Macht, denn es ändert sich nichts?
Die Serie ist jetzt angeblich stärker darauf fokussiert, Leute nicht aktiv in den Suizid zu treiben (“Im Juli 2017 forderte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die US-Fernsehserie Tote Mädchen lügen nicht über den Suizid einer Schülerin sofort abzusetzen, da sie eine erhebliche Gefahr für labile und psychisch kranke junge Menschen bedeute. Er verwies dabei auf den Werther-Effekt. Verbandssprecher Josef Kahl erklärte, dass diese Serie internationale Richtlinien missachte, wie über Suizid berichtet werde.”)
Die Webseite ( 13reasonswhy.info), auf die verwiesen wird, hat tatsächlich auch gute Adressen verlinkt und einen deutschen Gesprächleitfaden. Da man in der Handlung allerdings bei jeder Möglichkeit auf den Schock Moment setzt (die anale Vergewaltigung mit anschließendem beinahe School shooting macht keinen Sinn, außer dass sie Aufmerksamkeit generiert und damit Quote). Die Momente die diesem Antisuizidgedanken Rechnung tragen sollen, wirken dagegen schlechct ausgearbeitet un plump. “Oh Clay, guck mal Hannah hatte doch Gründe zu leben, waren aber leider nur 11. Pech, dass sie nicht gecheckt hat, dass es noch mehr gegeben hätte.” (zynisch paraphrasiert). Oder die Rede von Clay in der Kirche, als er den Satz von Sky aufwärmt, der so offensichtlich in das Gespräch damals eingebaut war, um ihn Clay für seine Situation mit Hannah einzugeben: “Ich kann dich lieben und loslassen” Begleitet wird das ganze bildlich von einer Hannah, die -vollkommen aus dem Stil der kompletten Serie ausbrechend- aus der Kirchentür in ein weißes Licht läuft und sich langsam auflöst.
Wenn ich ein emotional labiler Teenager wäre (bin weder das eine noch das andere), hätte mich die 2. Staffel 13 reasons why in meiner negativen Weltsicht bestärkt (alles ist schecht, es lohnt sich nicht für Gerechtigkeit zu kämpfen, wenn ich tot bin, beschäftigen sich alle mit mir, Therapie bringt nichts (Heroin), von der Schule kann ich keine Hilfe erwarten, es hört nie auf (Besenstiehl nach erfolgreicher Rehablitationsmaßnahme). Die einzige Evolution die ich in der Botschaft der Serie sehe, ist dass man jetzt auch Amokläufe als Alternative in den Raum gestellt hat. Das ist schade, vor allen Dinge ist es aber gefährlich. Hätte man an einige Stellen nicht auf Sensationsgrad und Schockeffekt, sondern auf Hoffnung gesetzt, z.B. Bryce eine hohe Strafe gegeben, Justin nicht wieder süchtig werden lassen und/oer den letzten Handlungsstrang um den geplanten Amklauf weggelassen, hätte man durchaus ein starkes Statement hinterlassen können. So beibt der Zuschauer, genauso wie die Jugendlichen, hilflos dem Übel der Welt ausgesetzt.
Die einzige, die letztendlich jetzt ihren Frieden hat (weil sie tot ist), ist Hannah. Ganz tolle Botschaft, Netflix.
So /rant. Ich finde die Contentpolitik von Netflix hier ganz weit weg von sozial verantwortlich.
Ohne mich!
Bei dem Ende hab ich schon fast damit gerechnet. Hätte aber ruhig schon Schluss sein können
Er scheint den Durchblick zu haben und den Kontext zu raffen.
Wann kann er anfangen?
Schaut hier jemand aktuell die vierte Staffel?
Ich fand die ersten beiden Staffel sehr gelungen, mit der dritten konnte ich nur bedingt warm werden aber das, was man in Staffel 4 bietet, ist eine Frechheit. Ich habe mittlerweile sechs Folgen hinter mir und könnte nicht einmal ansatzweise ein gutes Wort darüber verlieren. Der Versuch, dieser Drama-Serie einen Psycho/Horror-Thriller aufs Leib zu schneidern wirkt dermaßen deplatziert, dass es einfach nur noch nervt. Werde mich zwar in den nächsten Tagen durch den Rest der Serie quälen, weiterempfehlen kann ich es aber nicht mehr.
Fand die Sttaffel leider auch wirklich blöd. Habs dann einfach nur durchgezogen ums zu beenden. Das waren am Ende einfach keiine normalen Charaktere mehr. Nurnnoch Script-Roboter, die eine Checkliste mit Problemen abarbeiten.
Ich habe noch gar nicht die dritte beendet. Hänge da irgendwo in der Mitte fest. Fand ehrlich gesagt schon die 2. Staffel eher unnötig, wenn auch noch ganz nett. Das hätte für mich eigentlich eher als Mini-Serie mit einer Staffel bleiben sollen.