Netflix “The Witcher” Serie

So, bin fertig.

Nach der ersten Folge hat mir der Rest dann doch sehr gut gefallen. Es ist im Vergleich zur ersten, billo, Staffel wirklich hochwertig. Der Cast ist gut, es macht Spaß zu schauen aber es hat leider absolut nichts mehr mit den Büchern zu tun.

An sich würde ich sogar ne 8.5-9/10 geben. Aber als enttäuschter Buch Fan nur eine 2/10. Bin trotzdem gespannt wie es weiter geht, aber meine Erwartungen sind jetzt halt komplett weg und sollte Netflix die Staffel plötzlich einstellen, was nicht unwahrscheinlich ist, weil Netflix ist es mir auch egal.

Wobei, eine Sache war doch sehr enttäuschend:

Der Kampf in Nennekes Kloster, der war ja mal super schlecht animiert und choreographiert. Uff…

PS:
Und Rittersporn ist einfach mal der geilste :beanjoy:

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So auch geschafft.

Also auf der einen Seite gehen sie weit weg von den Büchern, zumindest was die
unmittelbare Handlung betrifft, schaffen es aber dennoch die wichtigsten Punkte und Charaktere zu behalten.
Vor allem aber ist es ihnen gelungen, dass die Charaktere doch noch sehr nah an den Büchern sind.

Als Verfilmung der Bücher wäre es jetzt eine 3 von 10. Da viel zu weit weg.
Als Neuinterpretation der Bücher bzw. als eigenständige Serie bin ich bei einer 8.5 von 10.

Ich finde es immer schade wenn Bücher verfilmt werden und dann zu viel geändert wird.
Denn wenn ich Fan der Bücher bin möchte ich, dass andere (Lesemuffel) eben diese Geschichte als Verfilmung erleben können. Kleine bis mittlere Anpassungen sind hier Aufgrund der verschiedenen Medien (Text vs. Bewegtbild) unumgänglich.

Auf der anderen Seite gibt es auch immer jene die sagen: „Ich hab die Bücher gelesen, also gebt mir was neues.“

Beim Witcher würde ich meinen dass 50% noch völlig neu sind, 30% mind. Witcher 3 gespielt haben und nur 20 % die Bücher gelesen haben.
Hier wäre eine getreuere Umsetzung der Bücher schöner gewesen.

Nichtsdestotrotz muss ich sagen die Serie funktioniert und auch als Buchfan kann habe ich meinen Spaß. Sie haben noch keinen Charakter völlig an die Wand geschrieben oder vernichtet.

Die „The Witcher“ Staffel 2 ist für mich das genaue Gegenteil von der Cowboy Bebop Realverfilmung. Der dort wurden Charaktere bis zur Unkenntlichkeit verändert.
Ich habe mich bei Staffel 2 immer wieder gefreut wenn ein Buchcharakter aufkam und ich ihn wiedererkennen konnte (vom Charakter). Änderungen an Geschlecht, Hautfarbe, Körperform waren hier nie ein Problem für mich.

Als Buchfan hatte ich aber oft Momente wo ich dachte, Oh nein bitte lasst die Geschichte nicht so weiter gehen bzw. ändert diese Handlung oder jenen Charakter nicht da hin.
Zum Glück wurde es aber immer noch so gedreht, dass es zu den Büchern/Spielen passt.

Als grobe Umsetzung der von Buch 1 der Roman-Reihe (Das Erbe der Elfen) hat die Staffel gut funktioniert. Die geopolitische Situationen, das Elfenblut und die damit einhergehende Bedrohung wurden klar gemacht. Damit kann die (wilde) Jagd beginnen.

Sie können in der nächsten Staffel sogar wieder recht nah an die Bücher rankommen von der Handlung.

Was mir in der Serie bisher komplett fehlt:

Dass man Emyhr jetzt schon zeigt, ist wohl für die Gamer, da die ja schon wissen, dass er Duny ist. Schließlich findet die Handlung der Spiele ja nach den Büchern statt.

Cahirs Geschichte mit Ciri fehlt mir leider komplett.
Ciri war völlig verstört von ihren Erlebnissen in Cintra und ihre Albträume waren vor allem durch den Schwarzen Ritter (Cahir) geprägt.
In den Büchern wurde lange nicht geklärt was vorgefallen ist. Und es war zu beginn sogar noch so wage, dass es geklungen hat als hätte er sie missbraucht.
Das als Hintergrund war beim Aufeinandertreffen von Cahir und Gerald dann richtig spannend.
In der Serie ist davon gar nichts vorhanden. Überhaupt ist Cahir der einzige Charakter bei dem ich Angst habe, dass sie ihn noch komplett verhunzen.

Ich hoffe in der nächsten Staffel kommen wird dann zu:

  • Das Gerald und Ciri getrennt werden und sich die Buchhandlungen ergeben.

  • Ciri mit Yen in der Stadt (Circus usw.)

  • Ciri alleine unterwegs (evt auch schon die Ratten)

  • Gerald, Rittersporn, Milva und Regis

  • Erst in Staffel 4 sollten dann Angoulême noch dazu kommen.

Gesamtwertung 8.5 und ich freue mich auf Staffel 3.

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In den Spielen haben sie die Story auch verändert und das war jetzt nicht zum schlechteren. Ich weiß nicht wie das Marketing war, ob man sich genau an die Bücher halten will.

Das ist wie immer meckern auf hohen Niveau aber mich habe eigentlich nur drei Dinge gestört. Zum einen war es das hier schon viel besprochene Gelage am Anfang in Kaer Mohren, in der Mitte gab es mal ein bis zwei Längen und der Schauspieler von Emperor Emir passt irgendwie nicht so ganz. Letzteres liegt wohl ein wenig durch die Witcher 3 Prägung, weil er da wirklich harte Gesichtszüge hat und auch sonst sehr hart und kalkuliernd rüberkommt.

Die Serie fühlt sich wie schlechte Fan Fiction von noch schlechterer Fan Fiction, geschrieben in einem Fiebertraum, an.

Die Serie wurde als Buchadaption beworben und auch von der Showrunnerin kommuniziert, dass man sich sehr nahe an den Büchern halten wolle. Jetzt, da die Serie da ist, hat man das Gefühl, die Verantwortlichen haben die Bücher genauestens gelesen und studiert, nur um dann in der Serie das genaue Gegenteil von dem zu tun, was in den Büchern passiert. Respekt.

Ich habe nichts gegen Änderungen, wenn sie der Story dienlich sind. Das heißt, wenn sie den Plot voranbringen oder überflüssige Komplexität und redundante Stellen in den Büchern auslassen (Tom Bombadil in der Herr der Ringe ist hier ein gutes Beispiel).
Aber mir erschließt sich nicht, warum man mit dem Namen eines beliebten Franchise hausieren geht, nur um eine komplett eigene Story erfinden zu wollen. Wäre die Geschichte, wie in den Spielen, angesiedelt in der Witcher Welt und würde parallel, davor oder danach abspielen, hätte ja keiner was dagegen. Aber es schimpft sich nun mal eine Adaption und so ist die Serie auch zu bewerten.

  • Charaktere verhalten sich nicht kohärent und im konkreten Widerspruch zu ihren Buchidentitäten.
  • Teils komplexe Beweggründe der Elfen, Nilfgaarder usw. werden erklärt mit dem Gelabber einer Hexe im Wald.

Vergleichsweise wäre das so, wenn Peter Jackson die Gefährten nicht nach Mordor gehen lassen würde, sondern man in Moria random irgendein Velociraptor-Monster dazuerfindet und ganz nebenbei ist Gandalf ein Spacken.

Warum stellt man einen beliebten Charakter - Eskel - als komplettes Arschloch dar und tötet ihn random in der zweiten Folge, ohne irgendeine emotionale Bindung aufgebaut zu haben? Ganz nebenbei hat man 20 erfundene No-Name Witcher herumlümmeln, die das übernehmen hätten können,

Mal abgesehen davon ist die Serie gefüllt mit schlechtem Writing, vorhersehbarem Storytelling und schlechtes & overacting der Nebencharaktere. Die ganze Buchreihe ist Kult in Polen und hat mindestens den gleichen Stellenwert wie Herr der Ringe oder Harry Potter in England. Warum man auf das Kulturgut, die Geschichte und Folklore einer ganzen Nation so massiv kackt erschließt sich mir nicht.

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Nein habe sie nicht :slightly_smiling_face: die Spiele setzten nach den Büchern an, führen teile der Story weiter und alles was sie aus denn Büchern als Vergangenheit entnehmen, machen sie Original getreu.

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Das ärgert mich (stand Folge 3) so richtig. Wie sollen man mit diesen Elfen Sympathie oder gar Mitleid Empfinden? Sie werden nicht nur eher unsympathisch Dargestellt, es gibt auch keine Gegenpol zu den Elfen die sich Brutal gegen die Menschen stellen. In den Büchern und Spielen sind sie heroische Freiheitskämpfer, in der Serie (bisher) ein Rasse die nicht bekommt was sie will und beleidigt ist.

Kenne die Bücher ja nicht, aber zumindest der Punkt wäre interessant, ob du ihn nach Folge 4 anders bewertest.

Ja es ist schon eine Leistung, wenn man nach der 2. Staffel konsterniert feststellt, das CD Projekt mit ihren Spielen, die alle nach der Handlung im Buch angesiedelt sind, der Story von Sapkowski mehr Respekt entgegenbringen als die Serie, die eine Adaption werden sollte.

Stellt sich halt immer noch die Frage warum Sapkowski das so diametral anders sieht und die Serie zwecks der Umsetzung so lobt.
Finde ich wirklich verwunderlich. Klar er ist in der Produktion irgendwie mehr beteiligt, aber dennoch.

Ja das stimmt schon, aber ich würde wetten, das er hier anders beteiligt ist und das irgendwo sicher auch im Vertrag stehen hat.
Davon ab ist die Frage, ob er zum Zeitpunkt seiner letzten Äußerungen die 2. Staffel schon gesehen hatte.
Auch ein GRRM hat sich immer sehr diplomatisch zur GoT Serie geäußert, selbst zu den letzten Staffeln. Das hat sich inzwischen auch etwas verändert.

Bei den Spielen hat er ja auch eher rumgeheult, dass er das Medium an sich Kacke findet und nicht geeignet seine Geschichten zu erzählen. Naja wer weiß.

Die Antwort ist leider: Geld.

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Oder sie gefällt ihm wirklich :kappa:

Irreführendes Marketing ist einfach kacke:

Talking to IGN, The Witcher showrunner and Executive Producer, Lauren Schmidt Hissrich, said of the seven season plan, “It would be a straight translation of the books… I think there’s just so much material that I don’t feel the need to start inventing my own to keep it going.”

Abgesehen vom subjektiven Befinden über die Serie kann man recht easy übereinstimmen, dass das nicht der Wirklichkeit entspricht.

Hat sich der Autor nicht stark negativ zu den Spielen geäußert. Wenn ich mich recht erinnere haben auch eher die Spiele und nicht die Bücher den Witcher groß gemacht.

Ich fand es eigentlich sehr stark, dass die Elfen ihre eigene Agenda haben und auch nicht alle sympatisch sind. Das hat mich stark an GoT erinnert und macht das Thema Unterdrückung und Rassismus noch mal deutlich komplexer.

Ich fand die erste Staffel ganz cool und freu mich, dass viele hier die zweite sogar noch besser finden :slight_smile: Das macht Lust, sie auch endlich mal zu sehen :smiley:

Unterm Strich scheint der Konsens in dem Thread ja zu sein:
Bücher gelesen → Serie schlecht (weil weit entfernt von Adapation)
Bücher nicht gelesen → Serie super :nicenstein:

Hab die Spiele übrigens immer noch nicht gespielt :poop: :simonhahaa:
Hoffe, dass wenn ich die mal nachhole (oder zumindest Witcher 3), nicht umgekehrt die Spiele schlecht finde, weil ich die Serie gut fand :beansweat:

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Ja, weil er anstelle einer Gewinnbeteiligung einen fixen, gemäßen am heutigen Erfolg der Spiele, sehr niedrigen Geldbetrag wollte, weil er nicht an den Erfolg von CDPR geglaubt hat. Danach war er auf die Spiele eingeschossen und hat ja 2019 einen neuen Deal bekommen. Bei Netflix dürfte er schon schlauer gewesen sein und dort dürfte man sein Lob auch mit genügend Barem erworben haben.

Sorry, aber besonders die Beweggründe der Elfen stinken in der Serie so richtig ab. Von komplexen Motivationsgründen in den Büchern hin zu „Ja die Frau in der Hütte hat das gesagt“. Dass man ein neues GoT sein will ist ja auch eines der großen Probleme an der Serie.

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Aber die Beweggründe werden doch noch vor der dunklen Hexe erklärt und später gegen Ende der Staffel sogar umso mehr.

Folge 4 puhhh das war wieder schwerer

Warum muss Triss Geralt so unglaublich anschmachten, ja sie macht es auch in den Büchern, aber das war übertrieben.
Was soll das für eine Monolithen Sachen sein? Warum sollte Ciri weil sie das Ding umgestoßen hat, Monster erschaffen haben, warum wird ihr das nicht so gesagt. Überhaupt ist ein Monolith doch ein Gebilde aus einem beliebigen Stein und sollte das in der Welt anders sein, warum wird das nicht erklärt.
Mit dem Vesimir Move gehen sie aber ganz schön weit, warum muss jetzt jeder Charakter auch ein bisschen doof sein?

Nein, weil die Kausalitätskette verändert wurde. Serie: Elben suchen eine Heimat → wenden sich zu Nilfgaard → Pogrome
Bücher: Elfen werden seit die Menschen in der Mehrzahl sind unterdrück, gejagt und leben in Reservaten → Elfen versuchen sich zu wehren → die Menschen unterdrücken sie noch mehr → die Elfen suchen verzweifelt eine Zuflucht → nur der Süden bietet diese

@lalaland die Elfen haben keine Agenda außer zu überleben, weil sie ja faktisch schon ausgestorben sind, da sie keine Kinder mehr bekommen.

Dazu kommt, das es in den Spielen Einflussreiche religiöse Fanatiker gibt, die alle anderen Rassen und Andersartige vernichten wollen.

Welche Szene meinst du?

Hab ich auch garnicht gecheckt. :simonhahaa: