Online-Wahlen in Deutschland

Aber wenn jemand meinen Schlüssel in die Hand bekommen würde, könnte derjenige doch nachgucken, ob ich gewählt habe oder? Ergo, nicht geheim.

naja, du kannst auch bei der analogen wahl mit nem einfachen fingerabdruck oder DNA probe diese zuordnung machen. da die fingerabdrücke inzw verpflichtend gespeichert werden ist dieses “problem” also schon jetzt vorhanden.

Dieses Vertrauen musst du doch auch bei der Briefwahl haben.

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Verstehe ich dich falsch? Wenn ich bei der hypothetischen digitalen Wahl deinen Schlüssel bekommen würde, wäre es mir ja ohne jeglichen Aufwand möglich nachzuvollziehen, ob du gewählt hast. In einer analogen bräuchte ich erstmal deinen Fingerabdruck. Zugegeben, ist der auf dem Ausweis gespeichert. Aber selbst dann muss ich irgendwie an alle Wahlzettel aus deinem Wahllokal kommen, jeden Wahlzettel nach Fingerabdrücken analysieren und mit dem von deinem Ausweis vergleichen. Bei der analogen Wahl ist der Aufwand doch immens größer oder nicht?

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Da hast du recht. Ich vergleiche mehr die digitale Wahl mit der Wahl im Wahllokal.

je nachdem wie groß du den aufwand betrachtest an ausweisdaten und passwort jedes einzelnen wählers zu kommen, um den passkey überhaupt bilden zu können.

mir schwebt ein portal vor, bei dem man sich nur mit ausweis und passwort überhaupt anmelden kann, vllt zusätzlich noch mit zwei faktor Authentifizierung über ein anderes gerät.

Okay dann habe ich vielleicht den persönlichen Key falsch verstanden. Ich hatte es so verstanden, dass wenn ich meine Stimme abgegeben habe, mit meinem Key einfach in einem System nachgucken kann, ob meine Stimme angekommen ist.

Versteht mich nicht falsch. Ich bin immer für Digitalisierung, wenn es sinnvoll und vernünftig ist. Bei einer Wahl muss man halt zu 200% sicher gehen.

jein. in gewisser weise ist das auch so, nur das der key als solches nirgendwo komplett gespeichert ist, sondern eine summe aus unabhängigen (aber statischen) informationen.

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Meiner Meinung nach kann eine digitale Wahl die Grundprinzipien einer demokratischen Wahl gar nicht erfüllen (die Briefwahl genauso wenig).

Das fängt schon bei so simplen Themen an, wie dass das Wählen zu Hause dazu führt, dass z.B. Familienmitglieder unter Druck und zu einer bestimmten Wahl gezwungen werden können. Das ist dann weder geheim, frei, noch unabhängig.
Die Briefwahl existiert auch eig. nur für Sonderfälle, die z.B. aus gesundheitlichen Gründen (bettlägerig, gerade im Krankenhaus, etc.) nicht ins Wahllokal können, oder zum Zeitpunkt der Wahl im Ausland sind. Diese wird aber mittlerweile immer mehr aus reiner Bequemlichkeit ausgenutzt, was für die Demokratie keine gesunde Entwicklung ist.

Ist das wirklich ein Vorteil? Bürger, die nicht mal den Aufwand betreiben wollen, die paar Meter zum Wahllokal zu latschen, werden wohl kaum die Muße haben, sich zu informieren, was sie da überhaupt wählen…

Der Weg zur Wahlurne als Mindestvoraussetzung (mit Ausnahmen) für die Teilnahme zur Wahl, finde ich da unter dem Aspekt schon ganz gut.

Es kann zumindest als einer aufgefasst werden, im Sinne von: die ist die Möglichkeit der politischen Mitbestimmung nun soweit vereinfacht worden, wenn du jetzt nicht willst…

Zudem erwarte ich auch von denen, die wählen, (leider) nur bedingte Informiertheit :man_shrugging:

informiertheit bei demokratischen wahlen zu erwarten ist aber auch nicht wirklich nah an der realität. da gäbe es bessere filter als der gang zur wahlkabine.

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CDU und CSU genießen einen gewaltigen Vorteil dadurch, dass keine Online-Wahlen möglich sind, sondern nur die Briefwahl oder die persönliche Stimmabgabe im Wahllokal. Ich glaube nicht, dass sich eine Regierung unter schwarzer Beteiligung diesen Vorteil nehmen lassen wird - eher ertränkt man jeden einzelnen Wahlzettel oder jede Wählerin in Desinfektionsmittel, als das zuzulassen. :wink:

Hab mir jetzt nicht die gesamte Diskussion durchgelesen (zwischendrin war bei mir das Forum off).

Aber letztlich dreht man sich hier doch auch wieder im Kreis. Man will ein neues anfälliges digitales System schaffen und das alte analoge (auch anfällig) abschaffen.
Da sehe ich halt keinen Mehrwert drin.

Ich sehe gerade den Aufwand einer analogen (und auch weitreichenden) Manipulation als zu hoch ein. 10 Stimmen zu manipulieren durch gefälschte Ausweise oder sowas reicht bei uns halt nicht um eine starke Veränderung zu erreichen. Beim digitalen ist das imho leichter machbar.

Für die Zukunft mit besseren Verschlüsselungen (z.B. Quanten-PC) oder anderen Verbesserungen, sehe ich die digitale Wahl (in vlt. 20 Jahren) als legitime Option. Aber das ganze ad hoc zumachen halte ich für eine große Dummheit.

Ist die Jugend nicht in der Lage Zettel und Stift zu benutzen ? Oder zu faul ins Wahllokal zugehen ?
Oder was ist der Grund dafür ?

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ich bezweifel, dass du dir die diskussion wirklich durchgelesen hadt, denn ansonsten wüsstest du, dass hier niemand die analoge wahl abschaffen will, sondern nur neue zusaätzliche möglichkeiten anbieten möchte. auch ad hoc möchte das keiner einführen…

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Okay “abschaffen” ist in dem Zusammenhang wohl hart gewählt.
Vlt. wären ersätzen/erweitern besser gewesen, wobei es das ganze mit noch mehr Systemen (bin schon kein Freund davon wie die Briefwahl mittlerweile genutzt wird) auch den Kram nicht besser macht.

Musst mir auch nicht glauben, frag halt die drei Leute aus deinem Wahllokal ^^

/Edit: Das ad hoc ist (und der gesamte Absatz) ist auch nur meine Meinung, bezieht sich jetzt nicht direkt auf die Diskussion hier. Aber nur wegen Corona das ganze jetzt überschnell einzuführen sollte halt nicht Ziel der Sache sein.
Sry falls das missverständlich war.

Warum?

Sie ist halt eigentlich dafür gedacht, das man sie nutzt wenn man wirklich nicht zur Wahl kann (Reisen, Krankheiten, Behinderungen etc). Aber in meinem eigenen Familien- und Bekanntenkreis benutzte viele die Briefwahl aber auch um nicht ins Wahllokal zugehen, weil man halt lieber Sonntags zu Hause bleiben will.
Und der Trend geht halt allgemein zu Briefwahl. (Google: “Briefwahlbeteiligung”)

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Vielleicht ist es Faulheit, vielleicht hat es andere Gründe. Umfragen zum Wahlverhalten vieler U30 Wählerinnen haben das ergeben und ich sage, dass es so ist. Ich maße mir nicht an, darüber zu entscheiden, wie oder was andere Menschen wählen sollen, ich sage nur, dass die CDU/CSU mit einem sehr klassisch-traditionellen Klientel, im Vorteil ist, wenn die Wahlen ausschließlich offline stattfinden.

Nachdem bei uns Bayern ja für alle Briefwahl war, war auch tatsächlich die Wahlbeteiligung deutlich höher als sonst, besonders für Stichwahlen.
So einige Leute sind also wohl wirklich einfach nur zu faul, um ins Wahllokal zu gehen :man_shrugging:

Das hat sicher auch was mit der Erziehung zu tun, für manche ist social distancing auch einfach kein neues Corona-Phänomen, sondern die sind schon vorher nicht mehr rausgegangen als unbedingt nötig, dann kommt noch hinzu, dass eine Aufforderung zur Briefwahl in solchen Zeiten ganz anders wirkt, als die “normale” Wahlbenachrichtigung, wenn man noch tausend andere Sachen im Briefkasten und zu erledigen hat.