Oscars 2024 - Diskussionsthread

Nächsten Sonntag finden wieder die Oscars statt.
Wir haben schon einen Thread für das Tippspiel, aber wohl noch keinen, wo man über seine eigenen Meinungen diskutieren kann.
Ich habe auch dieses Jahr wieder versucht so viele der Filme wie möglich zu schauen und wollte warten, bis ich alle gesehen habe bevor ich hier schreibe. Leider scheint es dieses Jahr nicht möglich zu sein, alle Kurzfilme irgendwo zu finden. War letztes Jahr viel einfacher. Gab dieses Jahr leider ein Paar, die ich nirgends finden konnte.

Hier meine persönlichen Meinungen. Geht nicht darum, wer ich denke WIRD gewinnen (darauf schaue ich normalerweise nicht), sondern wen ich gerne gewinnen sehen würde.

Best Editing:
Schnitt finde ich dieses Jahr schwierig zu wählen. Die Nominationen sind alle solide geschnitten, aber so wirklich rausstechen tat für mich keiner. Die ersten zwei die für mich wegfallen sind „Killers of the Flower Moon“ und „Oppenheimer“. „KotFM“ ist einfach zu lange. Und ab einem gewissen Punkt ist das nicht mehr der Fehler mit dem Skript, sondern mit dem Schnitt. Diesen Film hätte man definitiv kürzer und knackiger erzählen können. Und Oppenheimer hat das Problem, dass er am Anfang keine richtige Erzählung kreieren kann, weil er für fast ein Drittel wie eine Montage geschnitten ist.
„Poor Things“ ist in meinen Augen absolut solide geschnitten, aber ich habe den Eindruck, dass bei dem Film mehr die Bilder geholfen haben als der Schnitt.
In meinen Augen ist es ein Wettkampf zwischen „Anatomy of a Fall“ und „The Holdovers“. Beides fantastische Filme, die ich extrem mochte und auf jeden Fall irgendwann mal wieder schauen will. Und was die beiden Filme einfach so fantastisch macht ist, dass sie sehr ruhige Filme sind, Filme die ohne grosses Spektakel auskommen und primär daraus bestehen, dass einfach Leute miteinander reden und interagieren. Und dennoch hat keiner der beiden Filme irgendwelche Längen. Und das spricht für mich für sehr gutes Editing. Die Leute im Schneideraum wussten genau, wie lange jede Szene zu halten ist und wie man die Szenen zusammen fügen muss, dass man eine gute Erzählung erreicht.
Ich glaube ich würde hier den Vorrang „Anatomy of a Fall“ geben. „The Holdovers“ hatte zwei, drei Momente wo ich fand einzelne Szenen wurden eine Sekunde zu schnell abgewürgt… und wenn ich von zwei Filmen rede, die ich beide als hervorragend geschnitten ansehe, dann läuft es halt schlussendlich auf solche Details raus. Ausserdem hat „Anatomy of a Fall“ einfach diesen perfekten Rythmus der Erzählung. Dies ist natürlich teils dem Drehbuch zuzuschreiben, aber der Schnitt muss hier absolut auch stimmen.

Best Costume Design
Eine Kategorie, wo wie jedes Jahr halt wieder eine Menge Filme mit historischen Themen mitspielt. Das ist halt etwas, wo ich nicht beurteilen kann, wie toll die jetzt gemacht sind, und finde es eher langweilig und uninteressant, wenn man einfach die historische Schiene fahren kann. Weswegen „KotFM“, „Oppenheimer“ und „Napoleon“ für mich wegfallen. „Napoleon“ alleine schon, weil die Kostüme ab einem gewissen Punkt fast zur Farce werden, weil sie mehr dazu da zu sein schienen, dass auch der hinterletzte im Kino immer genau anhand der Kostüme erkennt, wer jetzt wer ist. Vielleicht tu ich da den Kostümdesigner etwas unrecht, aber das war einfach den Eindruck den ich hatte. Vielleicht will ich auch einfach nicht eine „Suicide Squad“ Situation haben, wo ich einen der miesesten Filme des Jahres schlussendlich als „Oscargekrönter Film“ bezeichnen muss…
Meine Wahl fällt also entweder auf „Barbie“ oder „Poor Things“. Beide mit wirklich tollen Kostümen, aber völlig unterschiedlich im Ton und damit, was sie erreichen wollen. Barbie mit den Kunderbunten Kostümen welche oft die Spielzeugreihe wiederspiegelt, was sich nicht einfach zu machen war, wenn man bedenkt, dass das eigentlich Puppenkleider sind, die nicht für „echte Menschen“ designt sind. Aber ehrlich, ich glaube „Poor Things“ hat mich hier einfach mehr beeindruckt, weil es diese Gradwanderung zwischen „historische“ und „fantastisch“ treffen musste. Und das haben die Klamotten in dem Film absolut geschafft. Darum ist das mein Favorit hier.

Best Makeup and Hairstyle
„Oppenheimer“ halte ich hier für durchaus solide, aber nicht herausragend. Das gleiche gilt für „Poor Things“. Die letzten drei sind hier jedoch extrem schwierig. Denn die sind in diesem Bereich alle absolut hervorragend. „Golda“ und „Maestro“ rekreieren echte, historische Figuren und machen das fantastisch. Die echten Schauspieler sind unter dem Makeup kaum mehr zu erkennen, und man kann ihr Schauspiel und die Nuancen ihrer Mimiken dennoch absolut durch das Makeup hindurch lesen. Das ist eine absolute Kunst! Und „Society of Snow“ lebt absolut davon, dass man den Figuren beim körperlichen Zerfall zuschaut. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich finde, dass hier alle drei den Oskar verdient hätten. Ich glaube meine Wahl würde aber auf „Maestro“ fallen. „Golda“ dreht sich um eine Frau, welche einfach ein Gesicht hat, dass in meinen Augen einfacher ist mit einer Maske nachzustellen. Und „Society of Snow“, so gut das ganze dort gemacht wurde, hat, wenn ich an den Film zurück denke, erstaunlich wenige Momente, welche mir wegen dem körperlichen Horror im Kopf geblieben sind. Das hat weniger mit dem Makeup zu tun und mehr mit allem drum herum, aber bei „Maestro“ blieb bei mir einfach wirklich hängen, wie extrem echt Leonard Bernstein mit dem Makeup kreiert hat. Ehrlich gesagt: Es ist so ziemlich das einzige, was mir von dem Film blieb.
Aber wie auch schon gesagt: Alle drei hätten den Oscar hier verdient.

Best Cinematography
Fast die gleichen Anwärter wie bei „Makeup“, mit einer Ausnahme. Und hier muss ich sagen bin ich nicht sonderlich beeindruckt. „El Conde“ ist ganz ok, aber ist einer dieser Filme wo ich eher das Gefühl hatte, dass er mit seinen Schwarz/Weissen Bildern etwas trügt. Ehrlich gesagt, wenn ich an das Thema und die Einflüsse denke, welche dieser Film hat, dann hätte ich mehr Schatten und Lichtspiele erwartet, da wäre mehr drin gelegen. Obwohl er durchaus eindrückliche Szenen hat. Aber in Szenen die nicht „flashen“ sollten wirkt der Film sehr, sehr simpel gefilmt.
„Maestro“ sorgt in dieser Kategorie bei mir nur für ein Schulterzucken. Finde, der müsste hier nicht rein. Gleich sehe ich es bei „Killers of the Flower Moon“.
„Oppenheimer“ sieht toll aus, wie alle Nolan-Filme und weiss sehr gezielt, wie die Kamera einzusetzen ist um die Story effektiver zu erzählen.
Ehrlich, für mich gibt es hier nur einen Film, der wirklich heraussticht, und das ist „Poor Things“. Robbie Ryan’s Handschrift von „The Favorite“ kommt auch in diesem Film wieder perfekt zur Geltung, und dieses Jahr sollte er in meinen Augen wirklich den Preis nach Hause holen.
Wäre Linus Sandgren für „Saltburn“ hier aufgelistet, dann müsste sich der Film vermutlich direkt mit „Poor Things“ messen… aber da „Saltburn“ vollständig gesnobbed wurde, ist „Poor Things“ der klare Gewinner hier.

Best Production Design
Genau das gleiche Line-Up wie bei „Best Costume Design“, und für mich auch wieder mit den gleichen zwei Favoriten. Und auch aus einem ähnlichen Grund. Ich finde einfach, dass wir „historische Kulisse“ schon seit Jahren perfektioniert haben, da sehe ich einfach nichts neues oder überragendes mehr. Stattdessen will ich das fantastische sehen, etwas Neues, etwas kreatives. Und das haben wir bei den beiden Filmen, wie schon bei den Kostümen. „Poor Things“ kreiert eine fantastische, pseudo-historische Welt, welche gezielt sureal aussieht. Und „Barbie“ kreiert eine Welt, wo reale Schauspieler und die Barbie-Spielzeuge zusammen kommen…
Beide Filme mit fantastischen Sets und unglaublich toll umgesetzt.
Hier ist mein Favorit bei Barbie. Weil ich die Kostüme schon „Poor Things“ gegeben habe, aber auch weil ich zu Beginn des Barbie-Filmes wirklich kaum glauben konnte, wie hervorragend sie diese Welt umgesetzt haben.

Best Sound:
Immer eine Schwierige Kategorie, wo vermutlich die Lautsprecher die man zur Verfügung hatte als man den Film sah fast mehr eine Rolle spielte als die tatsächliche Qualität des Sounds im Film.
„The Creator“, „Mission: Impossible“ und „Maestro“ stechen für mich einfach null raus.
Ich würde zwischen „Oppenheimer“ und „The Zone of Interest“ wählen und ehrlich…
„Zone of Interest“ gewinnt hier. Erstaunlich diskussionslos. „Oppenheimer“ hat eine Menge Momente, wo der Sound so richtig rausstach. Aber bei „Zone of Interest“ ist es absolut essenziell für das Storytellling, was man wann wie hört. Wie Laut, wie prominent, wie sehr im Hintergrund gewisse Geräusche sind… das musste alles richtig sitzen und es sass auch absolut richtig. Darum ist das meine Wahl.

Best Original Song:
Gibt hier nur drei echte Nominationen und das sind „Wahzhazhe“ von „Killers of the Flower Moon“, „I’m just Ken“ oder „What Was I made for?“ von „Barbie“. Die anderen zwei sind Lieder welche über die Credits laufen und sind deswegen disqualifiziert.
Ursprünglich dachte ich, dass es hier nur eine richtige Antwort gibt, und das wäre „I’m just Ken“. Dieser Song ist EXPLIZIT da für die Szene des Filmes, nicht einfach ein Song vage etwas mit dem Thema des Filmes zu tun hat, aber sich nicht getraut klar eine Musical-Nummer zu sein.
Das ist ein bisschen das Problem, das ich mit „What was I made for“ habe. Ist ein schöner Song und er spielt auch im Film um einen zentralen Moment zu unterstützen. Aber er hatte nicht den Mut wirklich FÜR diese Szene zu sein, sondern vage genug zu bleiben, dass man es auch ohne Kontext im Radio hören kann. Ich bevorzuge es einfach, wenn ein Musikstück für einen Oscar wirklich gezielt FÜR den Film ist, was „I’m just Ken“ ist. „What I was made for?“ verdient die Nomination aber „I’m just Ken“ ist der bessere Film-Song dieses Filmes.
Und dann gibt es da noch „Wahzhazhe“ von „KotFM“. Bei dem ich halt ehrlich zugeben muss, da ist eine Kulturelle Barriere für mich da. Denn ich habe keine wirkliche Lust mir den Song wiederholt anzuhören. Ich konnte mich nach dem Film nicht einmal mehr wirklich daran erinnern, dass er IM Film selber vorgekommen ist, weil man für meine Ohren jedes x-beliebige Lied einer Amerikanischen Ureinwohner Gemeinschaft hätte spielen können.
Und das ist für mich so logisch, wie es auch ein bisschen traurig ist. Der Amerikanische Popsong „I’m just Ken“ resoniert einfach mehr mit mir und ich kann die Qualitäten von „Wahzhazhe“ einfach nicht einschätzen. Aber wäre irgendwie cool, wenn so ein Song einen Oscar nach Hause bringen könnte! Auch wenn er nicht MEIN Favorit ist.

Best Original Score:
Dass hier „Indiana Jones and the Dial of Destiny“ dabei ist finde ich ehrlich gesagt ziemlich frech. Dieser Film hat zwei Dinge im Score: Die klassischen India-Jones Stücke, welche einfach frisch aufgekocht sind. Und generische Actionfilm-Musik wo nichts raussticht. Williams hatte hier definitiv einen einfachen Zahltag! Vor allem: Wenn DAFÜR Platz war in dieser Kategorie, warum dann nicht „Saltburn“?
„Amerian Fiction“ und „Killers of the Flower Moon“ hatten beide nichts, wo mir die Musik hängen geblieben ist. „Poor Things“ und „Oppenheimer“ hatten beide Momente, wo die Musik die Szenen toll untermalten, auch wenn ich keines der Stücke mehr mitsummen könnte. Ich glaube hier gehe ich mit „Oppenheimer“, einfach weil die Musik da wirklich oft gebraucht wurde, um Abschnitte des Filmes zusammen zu halten. Dass die Musik so genutzt wurde halte ich zwar nicht für die beste Wahl, aber das ist nicht der Fehler der Musik, sondern des Schnittes. Die Musik machte ihren Job, diskussionslos.

Best Documentary Feature Film:
Dokumentarfilme sind immer schwierig zu werten. Wie willst du sie vergleichen? Wie toll die Geschichte ist? Oder die Bilder? Oder die Struktur? Man kann keine normalen Massstäbe nehmen, denn Dokumentationen zeigen das, was die Filmemacher zeigen KÖNNEN. Was ihnen vor die Kamera kam. Und das bezieht sich auf alle Aspekte, von der Geschichte bis hin zu den Bildern. Natürlich gibt es klar bessere und schlechtere Dokumentationen, aber sind wir ehrlich, die Dokumenationen welche in dieser Kategorie landen sind ALLE immer extrem gut… und schlussendlich fühlt es sich für mich auch immer ein bisschen so an als beurteile ich, welche der Geschichten am „wichtigsten“ ist, von der Welt gehört zu werden. Was auch eine falsche herangensweise ist… aber vor allem in einem Jahr wie diesem unmöglich. Denn was ist wichtiger für die Welt zu sehen? Eine Erinnerung daran, was Putins Krieg für eine Gräueltat war? „20 Days in Mariupol“. Oder wie schädlich es ist, dass es noch immer Gesellschaften gibt, welche Frauen für ihre eigene Vergewaltigung verantwortlich machen? „To kill a Tiger“. Oder dass Uganda unter einer brutalen Diktatur lebt, welche sich hinter der dünnen Fassade einer Demokratie versteckt? „Bobi Brown: The People’s President“. Oder was generationen langes Traume und Radikalisierung mit einer Familie anstellen kann? „Olfa’s Daughters“. Oder wie wichtig es für uns als Menschen ist, unsere Erinnerungen wahren zu können? „The Eternal Memory“.
Das sind alles würdige Themen. Und darum alle fünf Filme Geschichten, welche ich jedem und jeder empfehlen würde.
Schlussendlich fragte ich mich, welchen dieser Filme ich am ehesten nochmals einschalten würde um ihn nochmals zu schauen. „Bobi Wine: The People’s President“, „Olfa’s Daughters“ und „To Kill a Tiger“ sind solche Filme.
Meine Wahl fällt auf „Bobi Wine: The People’s President“. Einfach, weil es ein Film ist, der ein bisschen alles hat. Starke Bilder, eine spannende Geschichte mit einem „Ende“ und eine Geschichte, welche es Wert ist erzählt zu werden.
Aber wie gesagt: Das sind alles tolle Filme und der entscheidende Faktor für mich ist schlussendlich ein reines Bauchgefühl, welchen Film ich am ehesten nochmals schauen würde.

Best Documentary Short Film:
Ein ähnliches Problem wie schon bei den Documentary Feature Filmen. Wobei ich die Filme nicht annähernd so stark finde.
„The ABCs of Book Banning“ ist ein Problem…
Ich bin eigentlich sehr auf der Seite der Filmemacher, muss aber sagen: Manche dieser Kinder wirken SEHR „trainiert“. Einige reden effektiv so, als sei ihnen von den Eltern gesagt worden, was sie sagen sollen. Was vermutlich nicht so ist. Es ist wahrscheinlicher, dass sie die Eltern über das Thema reden hörten und dann die Meinung so nachredeten. Das heisst nicht, dass sie es nicht selber glauben. Aber ich würde behaupten man merkt, wann ein Kind seine eigenen Meinungen sagt, und wann ein Kind eine Meinung ausdrückt, welche es von den Erwachsenen absorbiert hat. Was dafür gut funktioniert ist, dass man ein gutes Gefühl dafür erhält, wie viele Bücher in der USA durch die Republikaner effektiv schon auf eine Verbotsliste gekommen sind. DAS ist auf jeden Fall sehenswert.
„The Barber of Little Rock“ ist klein und mit einem netten Thema um den Kampf der wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Afroamerikanischen Bevölkerung. Aber für mich blieb er sehr oberflächlich und packte mich nicht.
„Island in Between“ war sehr, sehr interessant! Es geht um diese kleine Inseln vor der Küste von China, welche aber offiziell zu Taiwan gehört. Und um die Stellung, welche sie hat, historisch und auch heute. Die Doku gibt einen guten Eindruck über das Verhältniss zwischen China und Taiwan, gefiltert durch diesen einmaligen geographischen Ort.
„The Last Repair Shop“ geht um diesen Laden, der Musikinstrumente repariert, sodass junge Schulkinder Zugang zu Musikinstrumenten und Musikbildung haben, auch wenn man es sich unter normalen Umständen nicht leisten kann. Eine wirklich herzliche Geschichte.
Und „Nai Nai & Wai Po“ ist dieser seltsame, kleine Film über zwei Grossmütter, welche zusammen leben und von ihrem Enkel besucht werden. Der Film hat durchaus süsse Momente, aber schlussendlich ist er wirklich nur das, was auf der Packung steht: Ein Film über den Alltag dieser zwei Damen.
Ich glaube, „Island in Between“ ist hier meine Wahl. Einfach, weil er ein komplexes Thema nimmt und es durch die Linse einer spezifischen Story filtert.

Best International Feature Film:
Diese Kategorie war dieses Jahr SEHR stark! Dennoch mit einem klaren Sieger für mich.
„Perfect Days“ ist ein echt toller Film, über einen sehr einzigartigen, aber sympatischen Hauptcharakter. Aber die Stärke des Filmes ist gleichzeitig auch seine Schwäche. Der Film geht um ein sehr repetitives, sehr systematisches Leben eines Mannes… und das sorgt dann dafür, dass der Film sehr repetitiv ist. Das ist nicht wirklich eine schlechte Sache, es hat einen Grund warum es so ist… aber es wird in Zukunf eine Blockade sein, wenn ich den Film wieder anschauen will.
„Das Lehrerzimmer“ ist absolut einmalig und fantastisch! So eine tolle Meditation über Machtverhältnisse und moralische Dilemas, wo man einfach die ganze Zeit vor den Kopf gestossen ist, wie sehr gute Absichten und der Versuch das richtige zu machen aus dem Ruder geraten kann. Ehrlich, das einzige was ich nicht mag ist das Ende… aber das Ende ist halt durchaus wichtig für so einen Film und ich halte den Schluss, die wirklich letzte Szene (praktisch in den Credits) für einen Fehltritt.
„Society of Snow“ geht unter die Haut und ist ein unglaubliches Drama über eine wirklich unvorstellbare echte Geschichte. Er macht absolut nichts falsch. Aber er ist einfach eine hervorragend erzählte Geschichte, welche nicht gross experimentiert.
„Io Capitano!“ ist da viel origineller und erzählt eine Geschichte, die ich so noch nie gesehen habe, über den anstrengenden Weg, den Flüchtliche auf sich nehmen müssen.
Mein Tipp muss aber an „The Zone of Interest“ gehen. Diesen Film zu schauen war ein eigenartiges Erlebniss, aber es ging definitiv unter die Haut wie es nur wenige Filme die ich kenne tun.
Aber wie gesagt: Starke Kategorie.

Best Animated Feature
Die Kategorie ist relativ simpel für mich.
Der neue Miyazaki, „Der Junge und der Reiher“. Etwas abstrakter als viele Miyazaki-Filme, aber mit all seinen Qualitäten.
Ausserdem muss ich sagen ist diese Kategorie dieses Jahr nicht so stark. „Robot Dreams“ ist für mich unerklärlich, wieso der hier drin ist. Der hätte besser als Kurzfilm funktioniert und bietet jetzt wirklich nicht viel. „Nimona“ hat viel gutes, aber auch sehr, sehr massive Schwächen, vor allem was das Worldbuilding angeht. „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ sieht toll aus, aber die Geschichte gefiel mir gar nicht, und er ist unnötig überladen, einmal mehr dank dem Tumor des „Multiversums“ welcher inzwischen an so vielen Marken haftet. Und „Elemental“ ist absolut solid. Sympatische Charaktere und coole Welt, aber nicht wirklich mehr.
Miyazaki, diskussionlos.
Schade, dass „TMNT - Mutant Mayham“ nicht nominiert war. Der hätte es definitiv verdient, vor allem wenn man bedenkt, dass diese Kategorier wirklich noch Platz gehabt hätte.

Best Adapted Screenplay:
Bei „American Fiction“ ist in meinen Augen das Drehbuch genau die Schwäche. Man merkt, dass es von einem Buch adaptiert wurde, ich habe den Eindruck in einem Buch kämen die einzelnen Elemente wohl besser zusammen.
„Poor Things“ hat ein Problem bezüglich des Textes des Filmes, welches man in meinen Augen definitiv besser hätte umsetzen müssen, um ehrlich gesagt sehr problematische Interpretationen der Aussagen des Filmes zu vermeiden.
„Barbie“ ist irgendwie etwas seltsam in dieser Kategorie zu sehen. Ja, es basiert auf einem Franchise, aber was genau hat es „adaptiert“? Abgesehen davon finde ich das Drehbuch hier insgesamt sehr gelungen. Aber es hat durchaus Momente, wo man den Eindruck hat, dass Mattel ein Veto hatte.
„Oppenheimer“ ist ein guter Film mit gutem Drehbuch, das in meinen Augen zum Schluss sehr gut zusammen kommt. Aber die Nolan-Typische Tendenz, Charaktere zu kreieren welche nicht wie normale Menschen reden, sondern wie Philosophieprofessoren ist in diesem Film fast mehr aus dem Ruder geraten als in anderen Filmen zuvor.
Weswegen ich mit „The Zone of Interest“ gehe. Diese Geschichte ist unglaublich schwierig zu erzählen und man musste sich beim Drehbuch sehr gut überlegen, was man sagt, zeigt und explizit macht… und was nicht. Tolles Skript.

Best Original Screenplay:
Keine Ahnung was „Maestro“ hier zu suchen hat. Ehrlich gesagt, das Drehbuch ist hier der Grund, warum der Film so extrem wenig hat, das einem im Gedächniss bleibt. Den Film rausschmeissen und bitte „Saltburn“ rein.
Ansonsten ist das ein sehr, sehr starkes Jahr für Originaldrehbücher. „Anatomy of a Fall“, „Past Lives“ und „May December“ sind alles fantastisch geschriebene Filme, welche den Zuschauer herausfordern und dazu zwingen über das Geschehen zu reflektieren.
Und ich würde denen allen den Oscar gönnen, aber…
Für mich gibt es dennoch nur einen Sieger: „The Holdovers“. Unglaublich gut geschrieben. Nicht nur ist der Film genauso reich wie die anderen nominierten Filme… aber die Charaktere sind schlicht und ergreifend so stark, dass man einfach gerne Zeit mit ihnen verbringt… obwohl das NICHT der erste Eindruck ist, der vermittelt wird. Mein Favorit. Aber dennoch nicht so klar wie ich ursprünglich dachte, weil die Kategorie dieses Jahr einfach so stark ist.

Best Supporting Actress:
Nicht die stärkste Auswahl dieses Jahr. Alles gute Schauspielerinnen, mein Problem ist, dass die meisten einfach nicht die Rollen hatten um diese Nomination zu tragen. Emily Blunt war gut in „Oppenheimer“, aber Nolan weiss wirklich einfach nicht, wie er weibliche Rollen schreiben soll. Nicht Blunts Fehler, aber sie ist definitiv limitiert durch das Skript.
Das gleiche gilt für Danielle Brooks als Sofia in „The Color Purple“. Wäre es die Sofia aus dem Original, dann hätte sie vielleicht mehr zeigen können, aber in diesem Film sind einfach die zentralen Elemente dieses Charakters nicht vorhanden.
Jodie Foster in „Nyad“ ist durchaus gut und hat von all den Nominationen vermutlich am meisten zu tun in ihrem Film. Aber irgendwie scheint das mehr der Grund zu sein für ihre Nomination als ihr tatsächliches Schauspiel, denn da… nun, sie ist einfach Jodie Foster. Ich sah sie nicht wirklich in ihre Rolle verschwinden. Und ich weiss, dass sie das durchaus kann.
America Ferrera macht in „Barbie“ eine sehr gute Rolle und spielt wirklich toll und sympatisch. Und ihr würde ich es gönnen.
Aber mein Tipp würde an Da’Vine Joy Randolf gehen, welche in „The Holdovers“ eine durchaus nötige Aussenseiter Perspektive zum zentralen Päärchen bietet und das hervorragend macht!

Best Supporting Actor:
Sterling Browns Darstellung in „American Fiction“ ist jetzt nichts, was mich vom Hocker riss. Keine schlechte Darstellung, aber nichts oscarwürdiges.
Robert DeNiro in „Killers of the Flower Moon“ ist gut und hat einige wirklich starke Momente, aber insgesamt sehen wir hier nichts, was wir nicht sonst von ihm kennen.
Die verbleibenden drei sind alle sehr gut in ihren Rollen. Rober Downey Jr. funktioniert hervorragend in seiner zentralen Rolle in „Oppenheimer“, was wichtig ist, weil sein Teil des Filmes (wenn auch in meinen Augen von vielen Missverstanden) sehr zentral für die Story ist.
Ryan Gosling als Ken ist einfach unglaublich unterhaltsam und wirft sich völlig in die Rolle! Ausserdem ist es jedes Mal schön, wenn die Academy realisiert, dass komödiantische, campe Rollen auch solche Nominationen verdienen können!
Aber mein Favorit ist Mark Ruffalo in „Poor Things“! Genau wie Gosling hatte er eine Menge Spass mit der Rolle und bietet über weite Strecken einen fantastischen Gegenspieler zu Emma Stone!

Best Actress:
Hier habe ich sicher eine etwas kontroverse Meinung, aber ich bin nicht sooo überzeugt von Emma Stone in „Poor Things“. Sie spielt die Rolle fantastisch zu dem Zeitpunkt, wo sie anfängt ihre eigene Persönlichkeit zu finden, aber im ersten Akt ist ihr Schauspiel, in meinen Augen, nicht so authentisch, sondern wirkt etwas aufgesetzt.
Annette Bening in „Nyad“ macht eine wirklich gute Arbeit, aber das ist eine dieser Rollen, welche die Darstellung von physischem Schmerz und Anstrengung mehr wertet als irgendwelche subtilen Nuancen. Keine schlechte Darstellung von ihr, nur nicht was ich in dieser Kategorie suche.
Carey Mulligan würde ich es durchaus gönnen. Sie spielt in „Maestro“ sehr gut und macht dort einen besseren Job als Bradley Cooper, einfach weil sie natürlicher rüber kommt.
Aber für mich ist es klar, dass die Auszeichnung an Lily Gladstone in „Killers of the Flower Moon“ oder aber Sandra Hüller in „Anatomy of a Fall“ gehen soll. Lily Gladstone spielt unglaublich gut, und ist extrem charismatisch in der Rolle! Und ich würde es ihr absolut gönnen… aber mein Problem ist, dass sie keine Hauptrolle ist in dem Film. Sie SOLLTE es sein, absolut. Und die Academy scheint zu denken dass sie es ist. Aber sie ist es leider nicht. Der Film wäre so viel besser, wenn sie es wäre.
Darum geht meine Nomination an Sandra Hüller für „Anatomy of a Fall“. Aber ehrlich, man hätte sie auch gut und gerne für „The Zone of Interest“ nominieren können. Die Frau hatte einfach ein fantastisches Jahr!

Best Actor:
Bradley Cooper in „Maestro“ spielt nicht per se schlecht, aber seine Stimme ist zu nasal und wirkt darum aufgesetzt. Und ja, ich weiss, die Stimme des echten Bernsteins ist durchaus auch recht nasal, aber der Trick ist diesen Aspekt so hinzukriegen, dass er authentisch wirkt. Was hier nicht der Fall ist.
Colman Domingo macht in „Rustin“ einen guten Job, aber nichts wofür ich einen Oscar sehe.
Die verbleibenden drei haben alle wirklich gute Arbeit geleistet und ich würde ihnen allen die Auszeichnung gönnen.
Cillian Murphy spielt Oppenheimers Intensität und internen Kampf sehr gut, aber mir fehlte etwas die menschlichere Seite. Seine Darstellung ist genauso bedeutungsschwanger wie es Nolans Skripts sind, und das erlaubt dann einfach nicht für die nötige Bandbreite an Emotionen.
Paul Giamatti und Jeffrey Wright spielen beide extrem interessante Charaktere, welche dich als Zuschauer nerven könnten… aber die dann doch irgendwie sympatisch sind. Und die eine Menge Tiefgang haben, dank subtiler Entscheidungen der Schauspieler.
Mein Favorit hier ist Jeffrey Wright. So sehr ich Giamattis Darstellung mag, ich habe den Eindruck dass bei ihm seine Co-Stars auch mittragen. Während Wright den Film über weite Strecken auf eigenen Schultern trägt.

Best Director:
Kick Scorsese hier raus und ersetze ihn mit Emerrald Fennell für „Saltburn“. Scorsese ist mitunter verantwortlich dafür, dass „Killers of the Flower Moon“ so überlang ist, und den Fokus auf den falschen Charakteren hat.
Die verbleibenden vier Filme hatten alle völlig kompetente Regisseure. Dennoch ist es, wenn ich mir die Liste so anschaue, trotzdem recht klar wer mein Favorit ist.
„Oppenheimer“ ist ein sehr guter Film mit viel, viel was man bewundern kann. Aber auch viel, was nicht so gut funktioniert, und ich kenne inzwischen Nolans Handschrift genug gut um sagen zu können, dass das die Probleme die der Film hat auf ihn zurückzuführen sind.
Bei „Poor Things“ habe ich schon genug darüber diskutiert, dass er ein ganz zentrales Problem hat. Und aus Interviews mit Lanthimos ist es relativ deutlich geworden, dass diese Probleme die ich mit dem Film habe darauf zurückzuführen sind, dass er offenbar einen anderen Film gemacht hat, als er denkt dass er gemacht hat. Ist also ein Problem das ich mit der Regie habe.
Bleibt „Anatomy of a Fall“ und „The Zone of Interest“. Und ehrlich, ich mag „Anatomy of a Fall“, ist ein fantastischer Film…
Aber die mutige, selbtssichere und zielgerichtete Art wie „The Zone of Interest“ gemacht wurde… dieser Oscar sollte an diesen Film gehen.

Best Picture:
Eine Interessante Auswahl dieses Jahr.
Wie schon durchgesickert sein sollte: „Saltburn“ sollte hier auch dabei sein, anstatt „Maestro“ und „Killers of the Flower Moon“. Gerade „Maestro“ hat hier nichts zu suchen und ich kann mir dessen Status in diesen Awards nur dadurch erklären, dass Bradley Cooper wohl weiss, wie man freundliche Stimmen sammelt.
„American Fiction“, „Oppenheimer“ und „Barbie“ sind sehr gute Filme, aber auch mit zu vielen Fehlern und kleinen Schwächen für „Best Picture“.
Ich mag „Past Lives“ extrem! Ist ein wirklich, wirklich toller Film, der ein schwieriges und abstraktes Thema ungeheuer gut umsetzt. Mit tollen Schauspielern und einem guten Skript. Weswegen es mir leid tut halt dann doch sagen zu müssen, dass er für mich einfach in keinem Bereich in die überragenden Höhen fliegt, die es braucht für einen „Best Picture“ Oscar. Sollte er gewinnen würde es mich aber freuen.
Bleiben also noch vier.
War ein gutes Jahr.
Wie schon ein Paarmal erwähnt, „Poor Things“ hat einfach diesen einen, problematischen Aspekt über den ich nicht hinwegsehen kann. Ich hatte inzwischen genug Diskussionen mit anderen Leuten die den Film gesehen haben und die mir eine Menge alternative Perspektiven geben konnte. Aber das änderte für mich selber nichts daran wie ich den Film sehe. Und das ist zu sehr ein Hinderniss als dass ich diesen Film als besten Film des Jahres sehen könnte.
„Anatomy of a Fall“ hat so vieles, was ich daran bewundere. Aber das Ende ist mir dann doch etwas zu glatt, wie alles zusammen kommt. Das hinterliess einen etwas eigenartigen Beigeschmack.
Also bleiben noch „The Holdovers“ und „The Zone of Interest“.
Und ehrlich gesagt, nachdem ich die beiden Filme im Kino gesehen habe dachte ich, „Holdovers“ wird mein absoluter Favorit sein. Ich liebe diesen Film. Er ist wirklich fantastisch.
Aber mit etwas Abstand… „The Zone of Interest“ ist ein verdammtes, ungemütliches, kreatives, einmaliges Meisterwerk. Der Film macht alles richtig. Und auf eine so mutige, selbstsichere Art. Und wenn ich jetzt meine Liste so durchgehe, dann sehe ich auch dass ich ihn bereits in vier Kategorien als Sieger habe, inklusive Regie und Drehbuch. Was die Situation eigentlich klar macht. Mein Favorit für „Best Picture“.

Hier noch ein letztes Wort zu den Kategorien, die ich noch nicht ganz gesehen habe.

Best Visual Effects:
Hier habe ich „Godzilla Minus One“ und „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ noch nicht gesehen. Mal schauen ob ich die noch aufhole, aber ehrlich gesagt, so wie ich die Marvel Filme kenne denke ich kaum, dass „Guardians of the Galaxy“ für mich in dieser Kategorie eine Rolle spielen wird. Wird wohl eine MENGE Effekte sein… aber je mehr Effekte ein Film hat, desto mehr wird es für mich einfach zu einem einheitlichen CGI-Brei. Was auf jeden Fall unfair den Effektkünstlern gegenüber ist. Aber ich bevorzuge es, wenn ein Film seine Effekte subtil in real gefilmtem Material versteckt… wie bei „The Creator“! Welcher, trotz meiner niedrigen Meinung zu dem Film als ganzes, fantastische Effekte hat.
Wer weiss, vielleicht werde ich mir „Godzilla“ noch anschauen, habe viel gutes dazu gehört.

Best Live Action Short Film:
Da fehlt mir noch „Red, White and Blue“. Alle anderen habe ich gesehen. Und sind alles schöne Filme. Mein Favorit hier (von den vieren die ich gesehen habe) ist „Invincible“. Sehr herzzerreissend, unglaublich gut, mit einem sehr realistischen, komplexen Hauptcharakter.

Best Animated Short Film:
Die Filme konnte ich einfach nirgends finden. Der einzige den ich sehen konnte war „Ninety-Five Senses“, den ich extrem gut finde und allen empfehlen würde. Am besten ohne etwas darüber zu lesen, denn ein Aspekt den ihn so toll macht ist, wie der Film langsam, Schritt für Schritt aufdeckt, worum es eigentlich geht.

Ok!
Mal schauen ob diese Wand irgend jemand liesst. Aber ich brauchte es auch um meine Gedanken etwas zu ordnen und ein bisschen meiner Meinung Luft zu machen :grin:
Wieder eine Menge sehr guter Filme gesehen, die ich ohne diese selbstverliebten Awards wohl nie gesehen hätte. Was der Grund ist, warum ich doch immer wieder jedes Jahr darauf zurückkomme.
Mal schauen, wie die Awards schlussendlich laufen. In der Regel laufen die Entscheide völlig an meiner Meinung vorbei :sweat_smile:

4 „Gefällt mir“

Ich hab sie gelesen. Lese deine Gedanken zu Filmen eh immer sehr gerne.

Ich hab gestern hier meine Tipps abgegeben und denke, dass ein Großteil feststeht. Bei den Schausspiel- Oscars wird wohl nur Stone vs. Gladstone am Sonntag noch richtig spannend.

Sandra Hüller hätte wohl trotz zwei überrangender Performances im letzten Jahr, in anderen Jahren noch mehr Buzz. Man hört und liest zwar immer von ihr in Artikeln oder auch Lob von Kollegen, aber die großen Awards gingen an die Kolleginnen und bei SAG war sie nicht mal dabei.

Bei den Männern wird es Murphy machen, auch wenn Giamatti gute Chancen hatte. Ich hätte es ihn sogar gewünscht. Dafür geht an Da’Vine Joy Randolph kein Weg vorbei. Ich schrieb schon, dass ich ihre Rolle und Perfomance liebte. Bei den Männern würde ich auch voll auf die komödiantschen angelegten Rolle gehen. Gosling als Ken, aber besonders Ruffalo macht es nochmal besser. Am Ende wird es aber Robert Downey Jr.

Bester Film: Meine Top 3 sind Poor Things, Past Lives und Anatomy of a Fall. 2 von 3 werden leider keine Chance haben. Poor Things wird dann wohl doch Oppenheimer unterliegen.

Größter Oscar-Snub des Jahres:

All of Us Strangers

Frechheit, dass der nicht nominiert ist. Er müsste in einer gerechten Welt sogar Oscars gewinnen!

1 „Gefällt mir“

Hey, für meine Verhältnisse war ich mit den Tipps nicht mal so schlecht.
14/24 richtig gerate. Das ist für meine Verhältnisse mal so richtig gut. Lieg vor allem daran, dass ich „Oppenheimer“ dieses Jahr richtig eingeschätzt habe. Erwartete, dass er 7 Oscars erhält und er hat davon 6 bekommen.
Wen ich völlig unterschätzt habe war „Poor Things“. Dachte, da gibts nur einen, für „Best Cinematography“… lustigerweise der einzige, bei dem ich mich bei „Oppenheimer“ verschätzt habe.
„Poor Things“ hat also effektiv Vier Auszeichnungen erhalten, die ich alle so nicht habe kommen sehen.

Aber meine Wunschliste war dieses Jahr sowieso mal wieder völlig daneben, aber das ist sie es eh meistens. Nur 6 der Kategorien gingen an meine persönlichen Favoriten… aber das passiert halt.
„Best Costume“ war aber immerhin die Kategorie, wo ich hoffte, dass „Poor Things“ gewinnt. Die anderen drei hätte ich alle jemand anderes gegeben.
Aber hey, Emma Stone gönnt man es immer, war schön sie da auf der Bühne stehen zu sehen. Auch wenn ich ihn dieses Jahr wirklich Sandra Hüller gegeben hätte.

Aber ehrlich, ich wusste eigentlich was kam. Nolan hat endlich mal so richtig abgeräumt, und wie es für Awards so üblich ist, nicht für einen seiner wirklich besten Filme, sondern weil es halt „sein Jahr“ war. Und ehrlich, das würde mich mehr ärgern, wenn ich nicht ein absoluter Nolan-Fanboy bin und ich auch durchaus finde, es ist schon lange überfällig. Weder bester Film, noch beste Regie, noch die beiden besten Schauspieler sind Awards, die ich dieses Jahr Oppenheimer gegeben hätte, aber es sind alles auch Preise, die ich so verstehen kann.
Das ganze kam für mich leider ein bisschen auf die Kosten von „Zone of Interest“. Immerhin hat der Film zwei Oscars erhalten, beides Awards die ich aber auch so gehofft hatte (wobei mich Sound überrascht hat, aber positiv).

Die Show selber fühlte sich für mich heute unglaublich kurz an. Lag aber vielleicht auch daran, dass ich sie in guter Gesellschaft schauen konnte und es bei mir halt von 19:00 bis 23:00 Uhr am Abend ging… der Vorteil wenn man in Nordamerika wohnt. Das macht so viel aus, eine 3+ Stunden Awardsshow zu schauen ist viel einfacher, wenn du es am Abend machst, als in aller Herrgottsfrühe.
Jimmy Kimmels Moderation war ganz ok. Nicht seine stärkste Moderation, aber gab nur wenige wirklich Aussetzer für mich. Das einzige was mich etwas nervte war, wie lange er auf Robert Downeys Drogenvergangenheit rumhackte. Einen Witz darüber machen ist ok, hatte auch nicht den Eindruck dass ihn das störte… aber hatte dann schon ein bisschen das Gefühl, dass es ihn dann ein bisschen nervte, als Kimmel dann immer weiter machte.
Low-light waren wohl Melissa McCarthy und Octavia Spencer mit ihrer unlustigen Einlage für die Screenplays. Mit jeder Sekunde starb ich da ein bisschen in mir drin. War aber der einzige wirkliche Aussetzer.

Alles in Allem:
War gut. Wenig überraschendes, kaum Auszeichnungen die ich für völlig falsch hielt. Vermutlich keine Oscars die mir ewigs in Erinnerung bleiben wird. Aber auch keine wo ich mich im Nachhinein darüber ärgere.

Und hey: Habe ich das richtig gehört, in der Zukunft gibt es eine Kategorie „Best Casting“?
DAS finde ich ja super! Gab schon viele Filme, wo ich dachte: „Hier gehört die Person gelobt, welche das Schauspielerteam so zusammen gestellt hat!“
Coole Idee.

Ich habe heute morgen ganz kurz gedacht da würde Donnie bei den Oscars singen:

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