Pen & Paper Plausch - Alle Regelwerke willkommen

Klar, sich selbst für gut halten obwohl man es eigentlich nicht ist ist doch die vermutlich häufigste selbst Lüge überhaupt. :beanjoy:

Soldaten machen nichts anderes :man_shrugging:

Das haben euch die Dörfler erzählt, um auf dem Land der Orcs siedeln zu können. :wink:

:wink: :wink: :wink:

Wie hier auch schon gesagt wurde ist das Problem beim Alignment System, dass es Zweidimensional ist. Wenn die Welt klar definiert ist wie z.B. bei einem Märchen - d.h. es gibt gute, böse und neutrale Kreaturen - dann ergibt es auch Sinn, dass die Spieler sich so einordnen.
Sobald allerdings die Spieler Charaktere spielen die keine Klischees sind oder etwas mehr Tiefgang haben weil sie innere Konflikte haben und/oder fehlerhaft sind weil sie Laster mit sich rumschleppen, dann kommt man bei einem zweidimensionalen System in Schwierigkeiten.

Mein Lieblingsbeispiel ist der Punisher (Marvel comics), wie würde man den einordnen? Er tötet Kriminelle weil er denkt, dass das aktuelle System nicht funktioniert.
Chaotisch, weil er selbstjustiz begeht.
Gut oder neutral weil er ja „nur“ Kriminelle erledigt.
Böse, weil der Grundgedanke zu extrem ist: Was ist wenn jemand Nahrung stiehlt weil er arm ist? Außerdem wird den Kriminellen die Chance genommen sich zu bessern.
Rechtschaffen weil er einen perfekten inneren Kodex hat und eine neue Ordnung schaffen möchte die der jetzigen überlegen ist.

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Das ist sehr einfach, rechtschaffene böse

Ein recjtschaffender mordet ohne Lizenz zum töten?

Rechtschaffen in Pathfinder/DnD heißt dass man sich an Gesetze oder Regeln hält. Er agiert streng nach seinen eigenen Regeln. Aber er ist böse weil er mordet = Rechtschaffen böse.

Ich frag mich warum das für viele so schwer zum verstehen ist wie das Gesinnungssystem Funktioniert :thinking:

Alles was mit Regeln und Gesetzen zu tun hat = Rechtschaffen

Alles was mit Freiheit, irrationalität oder schlicht Chaotischen Verhalten zu tun hat = Chaotisch

Gut und Böse muss ich jetzt hoffentlich nicht erklären, aber noch zu Rechtschaffen böse:

Lawful evil is the realm of the individual who knows what they want and will manipulate the system (legal, cultural, and so forth) to achieve those ends, no matter the consequence. This can be for personal gain (for example, the traditional evil vizier who seeks to claim the kingdom for himself) or to better society at all costs - the „I know what’s best for everyone else“-attitude without any of the compassionate limits to action found in lawful good (an excellant example is Cardinal Richelieu of Three Musketeers fame).

Ich würde jemanden nicht als lawful bezeichnen nur weil er sich an seine eigenen Regeln hält… aber ich glaube du hast hier eine unterschiedliche Interpretation als ich.

Wenn es nach den Regeln seiner Mafiavorgesetzten ausgeführt wurde. Why not? Regeln befolgen bedeutet letztlich auch nur dass entweder jemand anderes sagt wie etwas zu laufen hat oder man sich selber irgendeinen glauben oder kodex angeeignet hat die einem vorgeben wie etwas zu laufen hat. Da kann man auch böses tun.

Ich spiele z.B. Starfinder, dessen Regelwerk ebenfalls wie das Pathfinderregelwerk an D&D 3,5 (?) angelehnt ist. Da gibt das Volk der Vesk. Die hatten einst Krieg gegen die anderen Völker geführt, bis eine größere Bedrohung kam und die Völker sich zusammenschlossen.
Laut Regelwerk sind die Vesk eher als Böse von der Gesinnung aufgeführt.
Ich spiele jetzt tatsächlich einen alten Vesk in meiner neutral/guten Gruppe und es funktioniert. Weil wir das eher auf die Kulturellen unterschiede und sowas auslagern. Letztlich wollen wir alle das gleiche, nur dass für meinen Char andere Dinge (wie das Herz eines starken Feindes zu essen damit seine Stärke in mir weiterleben kann - Glaubenszeug) selbstverständlich sind. Kannibalismus fanden sie anfangs nicht so cool… mittlerweile hilft mir unser guter Arzt sogar, wenn es darum geht einen Herd anzuschmeißen wenn dieser Reparaturbedürftig ist damit ich das vermeintliche Herz eines Bossencounters braten kann.

Ich denke das Alignmentsystem ist ganz gut um sich anfangs als Spieler darauf zu einigen in welche Richtung das Spiel gehen soll damit es auch für den SL einfacher zu planen ist wohin die Reise geht. Ansonsten würde ich auch als SL sagen dass dieses System nicht zuuu eng sehen sollten, da gut und böse durchaus Ansichtssache sind sind. Extreme Charaktere gibt es halt auch ohne und können die Party trotzdem sprengen.

Und jetzt hab ich Lust ein Abenteuer zu entwerfen bei dem die Spieler denken sie seien die guten… :thinking:

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Ich finde das Hauptproblem daran ist eben, dass einige Mechaniken in den Regelwerken auf dieses starre binäre System ausgelegt sind.

Mit persönlich sind die Alignments auch zu wenig Grauzone. Im RP Part kann man das ganze herrlich ignorieren und sich seine eigenen Grauzonen schaffen. Aber halt spätestens bei „Böses entdecken“ musst du dann halt (leider) sehr klar und deutlich definiert haben ob dein Char „Gut“ oder „Böse“ ist.

Aber so ist das nunmal in dem Regelwerk, wenn einen das zu sehr stört, muss man sich dann wohl ein anderes suchen^^

Oder das Regelwerk selbst so umschustern, dass es den eigenen Bedürfnissen eher entspricht. Das war im Grunde auch der Startschuss für meine eigenen Regelwerkstätigkeiten.

Ja klar, Homebrew-Geschichten kann man natürlich immer machen.

Ich finde tatsächlich an fast jedem Regelwerk was ich bisher gespielt habe irgendwas, was ich störend / zu einengend finde.

Außer bei Rolemaster, aber das spielt ja niemand mehr (nagut, das gibts auch nicht mehr so wirklich) :beanfeels:

Hast du schon mal Gurps probiert? Ich selbst hab zwar Gurps Space zuhaus, habs aber selber nie gespielt.

Ich finde hier gilt wie sonst auch Regeln sind dazu da gebrochen zu werden. Wenn man als Spielleiter mit den Spielern übereinkommt kann man ja ganz einfach störende Elemente anpassen und anderweitig trotzdem im Regelwerk bleiben.

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Teufel und Dämonen kamen halt schon sehr früh in DnD auf und sind (zumindest in ihrer ursprünglichsten Idee) die reinsten Forman von Chaotic Evil und Lawful Evil und ich schätze mal von daher wird sich die Idee mit den Gesinnungen entwickelt haben.

Ich bin immer noch geschockt von der Aussage Cardinal Richelieu, wäre ein rechtschaffend guter Charakter… haben die den Roman mal gelesen?

Ich habs grad eher so verstanden, dass er ein Beispiel für Lawful Evil sein soll.

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Oh, ich glaub, du hast Recht… dann bin ich beruhigt. :smiley: