Ich schätze da geht es einfach darum kein Risiko von Zahlungsausfällen zu haben. Ein Tattoo kannst du ja nicht per Gerichtsvollzieher wieder einkassieren lassen oder Zwangsversteigern, wenn der Kunde nicht zahlt.
Außerdem spart man sich dadurch organisatorischen Aufwand, und muss nicht immer schauen, ob X schon Tattoo Y bezahlt hat oder wem man da noch wo hinterher rennen muss. Mein Tätowierer soll sich auf seine künstlerische Arbeit konzentrieren können und nicht irgendwelche Sorgen haben, ob seine Arbeit am Ende des Tages auch bezahlt wird irgendwann.
Ja aber… das ist mit einer Kartenzahlung genau so möglich.
Da bekommen sie ja aber nicht den kompletten Betrag, weil das Unternehmen, dass das Terminal und die Abwicklung zur Verfügung stellt bezahlt werden will. Es rechnet sich vllt einfach nicht für sie.
Das sind kleine Prozentsätze. Bei den Preisen, die Tattoos mit sich bringen, kann man das verschmerzen. Andere Dienstleister und Geschäfte haben diese Kosten doch auch.
Ich selbst war ja schon sehr oft bei sehr vielen Tätowierern und so gern ich viele dieser Leute habe und mich gut mit ihnen verstehen: Ja, auch ich habe das Gefühl, es liegt zumindest zum Teil auch an… naja… Steuern
Was u.a. auch mal als Erklärung genannt wurde: Tattoostudios haben ja verschiedenen Abrechnungsmodelle. In den seltensten Fällen sind die Tätowierer dort angestellt, sondern in der Regel selbstständig. Sie mieten sich dann entweder pauschal dort einen Platz oder sie bezahlen einen gewissen Anteil der Einnahmen an das Studio. Das Personal, das Termine koordiniert, die Abrechnung macht usw. gehört zum Studio. Die Tätowierer müssen sich darum nicht kümmern. Das Geld dann richtig zu verteilen ist in bar angeblich einfacher statt das aus den ganzen Kartenzahlen auseinanderzuklamüsern. Sind ja alles keine gelernten Kaufleute. Halte ich ein bisschen für merkwürdig, aber gut. Weiß auch nicht, wie viele Studios damit wirklich Probleme hätten.
Das stimmt, aber die machen das vllt über die Masse? So nen Tattoo Künstler macht ja vllt (je nach größe/Aufwand) nur 1-3 Tattoos am Tag.
Ach was weiß ich, bis vor Corona haben die Bäcker bei uns ja auch nur Bargeld angenommen, vllt dauert das einfach länger bei denen
Ich kenn da so, dass man pro Transaktion eine Pauschale bezahlt plus einen minimalen Prozentsatz. Deswegen haben Bäckereien und ähnliche Läden sowas ewig nicht angeboten. Da hast du hunderte Transaktionen pro Tag mit Kleinstbeträgen. Das ist einfach zu teuer. Ein Tätowierer, der vllt 1 bis 3 Transaktionen pro Tag hat, bezahlt da ja deutlich weniger.
Es wird immer gerne vergessen, dass Bargeld auch Geld kostet, theoretisch sogar wesentlich mehr, weil die Bargeldinfrastruktur sehr aufwendig ist. In Deutschland wird das halt subventioniert.
Unpopular Opinion, weil „Lass dich halt nicht tätowieren, wenn du keine Kohle hast“, aber es ist ganz schön hart so viel Geld anzusparen und stresst mich mittlerweile so sehr, dass ich Nachts wach liege und mir denke „Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?“.
Wenn ich etwas wirklich will, bin ich eben hartnäckig und stur, aber auch kreativ.
Nun, ich hab meiner Tätowiererin eine E-Mail geschrieben und gefragt ob wir statt einem Doppeltermin im Juni auch einen Einzeltermin vereinbaren können, weil ich nicht glaube 2 Tage hintereinander gut verkraften zu können. Ist auch gar nicht gelogen, körperlich bin ich sehr empfindlich, auch, wenn der Hauptgrund für meinen Wunsch nach einem Einzeltermin ist, dass es viel realistischer für mich wird 1200 zusammen gespart zu haben, statt das Doppelte.
Ich hoffe, so geht das klar.
Wer redet denn so einen Blödsinn, ist doch allein deine Sache, was du mit deinem Geld machst?!
Ach es ist dieses leidige Thema „Was darfst und kannst du dir gönnen, wenn du von Sozialhilfe/Alg2 etc lebst und auf finanzielle Hilfe angewiesen bist“.
Ich lebe schon mein ganzes Leben in dieser Schicht und bin mir daher über die Vorurteile sehr bewusst.
Tatsächlich wirft mir das niemand vor, aber ich gehe vorab in Deckung in der Überzeugung irgendwer müsse mir das demnächst vorwerfen oder denkt es insgeheim, wenn ich mit ihm darüber spreche und er über meine finanzielle Situation Bescheid weiß.
Ich glaube ich wäre schon längst tätowiert, wenn ich mehr Geld hätte. Ich schmeiß mein bisschen Freizeit-Budget halt für andere Dinge zum Fenster raus. ^^
Kann ich auch verstehen.
Bisher war es bei mir die meiste Zeit Essen, wofür ich gerne viel Geld ausgegeben habe, gelegentlich ein Event wie Konzert, Kino oder Theaterstück.
Zuletzt sind Bücher wieder bei mir vorgerückt, nachdem ich meine Konzentration quasi wieder erlangt habe nach einem halben Jahr Post-Retraumata. Damit quasi auch ein Stück weit gefeiert, dass ich überhaupt wieder lesen und das Gelesene behalten und verstehen kann.
Mein letztes Tattoo dürfte auch mittlerweile 6 Jahre her sein.
Ist eine lange und persönliche Geschichte wieso ich das nun doch wieder aufgegriffen habe und unbedingt umsetzen möchte. Eine ganze Zeit lang hab ich das Thema Tattoo für mich praktisch an den Nagel gehangen.
Ein Tattoo bleibt wenigstens fürs Leben. Da haste lange Freude dran.
Ich hab mich aber nur einmal (mit drei Sitzungen) getraut. Deshalb wird kein weiteres folgen
Darf ich fragen, was für ein Motiv es wird bei dem Preis? Habe einige Tattoos und Preise gesehen, aber hier denke ich an was großes aufwändiges.
Ja, auf jeden Fall.
Vorderer Rumpf bis Oberschenkel, Hals und Oberarme.
Okay, das ist ordentlich viel.
Das hätte ich, ungeachtet des Preises, auch auf zwei Einzeltermine gelegt.
*an die Nadel gehangen
Bewusst so formuliert, weil ich es hab kommen sehen