PRESS SELECT meets USK: Eure Fragen sind gefragt!

Ihr Lieben,

wir haben mega spontan die Möglichkeit bekommen, am morgigen Freitag eine Sonderausgabe zum Thema USK mit Mr. USK himself Felix Falk aufzuzeichnen.

Ich würde - wie schon im Chat Duell angekündigt - die Gelegenheit gerne nutzen, mehr über die Arbeit der Berliner Instanz zu erfahren, Mythen und Missverständnisse aufzuklären und auch eure Fragen zu beantworten. Mag ja sein, dass der/die eine oder andere da schon immer mal was loswerden wollte :smiley:

Soll heißen: Alles, was euch zum Thema USK und Altersfreigaben von Spielen in Deutschland auf der Seele brennt, bitte in diesen Thread!

Aber wie gesagt, schnell muss es gehen. Morgen Nachmittag ist „Einsendeschluss“.

Danke für die Aufmerksamkeit
Colin

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wie kam es dazu dass die USK seit ein paar JAhren merklich spielerfreundlicher bewertet? Mir kam es so vor dass es da “relativ plötzlich” eine recht drastische “Kehrtwende” gab vor ein paar JAhren. Auf einmal wurden Spiele in DE ab 18 oder 16 freigegeben die noch kurz vorher völlig undenkbar so releast worden wären. Im Kopf blieb mir so etwa die Zeit von God of War 3. ISt das nur Zufall oder hat man sich einfach mal die Realität angesehen und sich dieser angepasst?
Man denke nur an die Bossfights gegen Poseidon (Augen ausdrücken), Helios (Kopf abreisen mit blosen Händen) oder der für mich krasseste gegen Herkules.
Nur 1 1/2 Jahre zuvor musste das wesentlich harmlosere Fallout 3 zb gechnitten werden damit es überhaupt erscheinten konnte.

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Es gibt ja einen Beirat der die Grundsätze und Leitkriterien bei der Prüfung von Games nach dem Jugendschutzgesetz aufstellt wie sehen diese aus ? und um welche Grund und Leitsätze handelt es sich dabei ? und wie oft werden diese Aktualisiert ?

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Bei eBay und anderen Plattformen darf man zwar USK 18 Spiele verkaufen, jedoch nicht zusammen mit einer Spielkonsole sondern nur einzeln. Woran liegt das? Die Firma eBay hat mir diese Frage nur mit “Es ist einfach so” beantwortet.

Fragen, die ein bißchen in die (nicht mehr so ferne) Zukunft zielen:

In den Grundsätzen der USK steht unter §19(2): “Insbesondere Inhalte von Spielen, welche die Nerven überreizen, übermäßige Belastungen hervorrufen, die Phantasie über Gebühr erregen, die charakterliche, sittliche (einschließlich religiöse) oder geistige Erziehung hemmen, stören oder schädigen oder sozialethisch desorientierend wirken, können die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit beeinträchtigen.”

Im Zusammenhang mit den neuen VR-Tools und Anwendungen, die in den Startlöchern stehen, ist ja häufiger zu hören, dass durch die Immersion die Belastung für den Nutzer/Spieler sehr hoch sein kann. Stichworte Schwindel, Unwohlsein, starkes Erschrecken bei Horrorgames.

  1. Würden solche Effekte durch VR unter “die Nerven überreizen, übermäßige Belastungen hervorrufen” fallen, also eine Jugendfreigabe unwahrscheinlicher machen?
  2. Hat man sich bei der USK überhaupt schon mit VR auseinandergesetzt?
  3. Bei einer solchen neuen Technologie: Wie geht die USK da überhaupt ran? Holt man sich externe Experten dazu?
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Wie viel “Einfluss” haben die Entwickler/Publisher. Soll heißen: Gibt es Kontakt zwischen euch und den Publishern, um Unklarheiten oder ähnliches zu klären und wie oft kommt es vor, dass die Publisher nach eurer Bewertung am Spiel “nachbessern” und kritische Teile ändern oder streichen um für das Spiel die gewünschte Freigabe zu erhalten?

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Wuerde der Herr seinen eigenen Kindern/ Neffen/ Nichten/ etc Spiele ausserhalb ihrer Altersfreigabe schenken/ kaufen bzw. bis zu welcher Altersdifferenz ? Oder immer individuelle Beurteilung ?

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Was ist die Meinung der USK zum PEGI-System, was ja mehr oder weniger ein Fragebogen ist den die Entwickler/Publisher selbhst ausfüllen und dann am Ende geprüft wird?

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Wie kann es sein, das ein Spiel wie Dying Light durch ein schnellverfahren indiziert wird und man bei dem aktuellen Mortal Kombat, was mindestens genauso Brutal ist, wenn nicht sogar noch schlimmer ein 18er Rating vergeben wird? Welche unterschiedlichen Entscheidungskriterien haben dafür gesorgt das man bei MK ein Auge „zugedrückt“ hat?

Was auch interessant wäre, die Frage warum Deutschland als so ziemlich einziges Land nicht auf das PEGI-Rating zurück greift sondern wieder sein eigenes Süppchen kochen muss. Das soll jetzt nicht so rüber kommen, alsdass man das ganze System abschaffen und damit einige Arbeitsplätze streichen soll. Jedoch finde ich, man fühlt sich als mündiger Erwachsener ein wenig bevormundet. Mit 18 bzw. evtl. auch 21 sollte man selber entscheiden können was man sehen will und was nicht und wenn dabei dutzende Gedärme spritzen und Hälse abgeschnitten werden.

Ach und @RBTV_Colin wäre schön, wenn Ihr den Talk nicht nur auf die üblichen 2 Stunden begrenzen würdet, sondern euch so viel zeit nehmen könntet wie die Kollegen dann haben. Wäre schade eine so Wertvolle Diskussion wahrscheinlich mittendrin abzubrechen :slight_smile:

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Mal nen paar allgemeine fragen die man vermutlich auch per wiki rausfinden könnte, aber trotzdem für das Format Informativ sein könnten. (aus denen evtl. neue Gesprächsfäden entstehen könnten und auch kleine Anekdoten zu tage kommen könnten)

  • Wie ist die USK entstanden?

  • Ist die USK ein Staatliches Unternehmen oder privat?

  • Wie kam es dazu das die USK-Freigabe Logos geändert wurden?

  • Gibt es in jedem Land soetwas wie die USK?

  • Gibt es evtl. sogar Konkurenzfirmen in Deutschland?

  • Gibt es eine unterteilung zwischen der USK die sich um Spiele/Gaming kümmert und der USK die sich um Filme kümmert?

  • Gibt es Kooperationen zwischen USK und FSK, bzw. wie kann man sich eine Interaktion der beiden “Organisationen” vorstellen?

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Ist zwar jetzt nicht direkt USK, aber ich frage mich teilweise warum/wie Filme wie z.b “Die letzten Glühwürmchen”, eine FSK einstufung von 6 kriegt obwohl in ihm Themen angesprochn werden die kein 6 Jähriges Kind verstehen kann.
Finde das sowas bei vielen animierten Filmen passiert und würde gerne wissen warum man diese so niedrig Einstuft.

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In wie weit wird von Herstellern die Möglichkeit genutzt, eine Prüfung durch die USK vorziehen, um einer Indizierungen durch die BPjM vozubeugen? ( Stichpunkte, dass es eventuell einfacher und sicherer ist, ein Spiel so “genehmigt” zu bekommen)

Müssen Hersteller die Prüfung selbst bezahlen, oder wird dies durch den Verband oder Staat gedeckt?
In wie weit ist sichergestellt, dass die Prüfungen neutral erfolgen und nicht durch Bezahlung positiver ausfallen?
( Nur wenn die Hersteller/Publischer die Prüfung selbst bezahlen müssen.
Gerade im Zusammenhang mit den letzten Autoskandalen hat man ja mehrfach gehört, dass die Prüfungen der Autoindustrie durch “Institute” nicht so streng gewesen sind, weil diese eben die Hauptkunden sind, daher die Frage.)

Sind die Kosten nach Aufwand bemessen, oder gibt es Fixkosten, also zum Beispiel kostet eine Fallout 4 Prüfung genausoviel, wie die Prüfung einer Zombishooter App, oder ist, auf Grund des unterschiedlichen Aufwandes, andere Zahlungen zu leisten.

Gibt es neben BPjM noch andere “neutrale” Stellen, welche die Arbeit USK überwachen bzw. prüfen?

Wieviel Spiele / Programme prüft die USK durchschnittlich im Jahr.
In wie weit fällt der ganze Bereich der Mobilen Apps, etc. in den Zuständigkeitbereich von USK oder BPjM ?

das musst du die FSK fragen. Die USK ist eine andere Einrichtung und hat mit der FSK nichts zu tun.

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Digga ich schreibe doch das es nicht direkt USK bezogen ist, ich schätze aber das die beiden Instanzen doch ab und zu untereinander kommunizieren.

Ich habe eine Frage zu verfassungsfeindlichen Symbolen in Computer- bzw. Videospielen. Bisher gibt es in Deutschland dazu eine sehr restriktive Praxis, ein Hakenkreuz in einem Spiel bedeutet automatisch Beschlagnahmung. Diese Praxis basiert auf Gerichtsentscheidungen in den 90ern, als Computerspiele noch einen ganz anderen Entwicklungsstand und auch Stand in der Gesellschaft hatten.

Auch Juristen (z.B. Marc Liesching in der BPJM-Aktuell 3/2010) argumentieren, dass diese Auslegung der Gesetze und die damit einhergehende Diskrepanz zur Bewertung anderer Medien wie Spielfilmen nicht mehr zeitgemäß ist.

Gerade im Hinblick auf die liberalere Bewertung von Gewalt in den letzen Jahren (z.B. die Freigabe für Mortal Kombat X oder die Aufhebung der Indizierung von Fallout 3) ist auch eine Liberalisierung bei verfassungsfeindlichen Symbolen in Zukunft zu erwarten und wenn ja, von wem könnte dieser Impuls ausgehen? Publisher, BPjM, USK-Beirat?

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Warum gibt es heute noch Spiele, die nicht in DE erscheinen und auf einer der beiden Index Listen landen? Ab 18 ist jeder in Deutschland sein eigener Herr und sollte somit selbst entscheiden welche Spiele er spielen will oder eben nicht. Ich sehe da ein ungerechtfertigten Eingriff in meinen Konsum.

Ich möchte einfach nur sachlich den Sinn hinter solchen Indizierungen, welche heutzutage zwar nur noch sehr selten vorkommen, wissen. Es schadet nicht nur dem deutschen Handel, weil diese Spiele halt in Österreich oder UK bestellt werden, sondern stärkt aus das Bild der bösen USK.

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Insofern sie da irgendwelche Statistiken/Umfragen zu gemacht haben:
Hat die deutliche Vergrößerung des Logos damals wirklich irgendwas geändert in der Wahrnehmung der Käufer?

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Das Thema kommt in Spielen relativ selten vor, aber wird Sex und Erotik immer noch liberaler bewertet als Gewalt, oder nähert man sich der amerikanischen Sichtweise, wo gröbste Gewalt bei weitem nicht so schlimm ist wie eine entblößte Brust? Ich hab das Gefühl, es gibt auch hierzulande langsam eine Tendenz hin zu mehr Prüderie, nicht (nur) auf Spiele bezogen. Seht ihr diese Tendenz auch in eurer Arbeit?

Ich habe leider nicht ein allzu vertiefstes Wissen über die USK, aber mich würden vor allem gesetzliche Bindungen interessieren.

Wie sieht es also rein rechtlich in Deutschland mit USK Bewertungen aus?
Besteht überhaupt irgendeine Rechtsverbindlichkeit oder ist das reine Selbstkontrolle?
Haben sie Einfluss auf den Verkauf bzw. Verkaufskontrolle?
Gibt es Fälle in denen die USK Bewertung Einfluss auf Rechtsfälle hatte?

Als Beispiel würde mir konkret z.B. das Eingreifen einer Jungendschutzbehörde einfallen, falls Minderjährigen “bewusst” und “im hohen Maße” USK18 Titel zugänglich gemacht werden.
Wie sehr stehen z.B, Eltern, Lehrer oder Betreuer auf Freizeitfahrten in der Verpflichtung den Konsum von USK16+ Titeln zu kontrollieren?