Proteste in den USA gegen Polizeigewalt nach dem Todesfall von George Floyd

Zur Etymologie von “Mohr”:

Ich diskutiere hier nicht über diesen Begriff. Und da überzeugen mich 37 Min herzlich wenig, weil es am Ende bei einer rassistischen Zuschreibung bleibt.
Und es ist nur eine Straße. Oder U-Bahn Station. Oder Apotheke. Oder Hotel. Für solche DINGE gibt es einfach elegantere Lösungen.

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Das M-Wort ist eindeutig rassistisch konnotiert heutzutage und bezieht sich nur auf die Hautfarbe und nicht die Herkunft gewisser Menschen. Wenn man die historischen islamischen Berberstämme in Nordafrika meint, die Teile Iberiens erobert haben, dann sagt man dazu Mauren. Etwas, was aus der Selbstbezeichnung dieser stammt, welche heute noch im Ländername Mauretanien zu finden ist. Das M-Wort dagegen ist eine dumme Verallgemeinerung von Menschen, das sich halt nun als generalisierter Begriff auf Menschen mit dunkler Hautfarbe jedweder Herkunft bezieht, und ihnen gleichzeitig alle möglichen Stererotype zuordnet und gleichzeitig womöglich noch eine Bedrohung für die weiße Kultur Europas unterstellt. Die Herkunft des Wortes muss nicht in erster Linie rassistisch sein, aber Sprache ändert sich und das M-Wort hat sich eindeutig in ein rassistisches geändert.

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Nur wenn du es zulässt. Solange man sich mit den Begriffen nicht auseinandersetzt, bleiben sie in ihrer Bedeutung bestehen. Wenn man Mohr einfach mal als Altdeutsche Bezeichnung für Schwarze umdeutet, ist da das Problem nicht.
Das Motto muss also sein: Umdeuten, nicht Verbannen.

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Nein, niemand braucht einen Begriff der Menschen so willkürlich in Gruppen unterteilt und dabei direkt Glocken von stereotypen läutet. Wíe willst du denn Worte umdeuten und welchen Sinn hat das generell ? Selbst wenn man, in einem ganz anderen Zusammenhang ein unbelastetes Wort bräuchte, wäre man doch immerhin kreativ genug ein neues zu finden, statt zu hoffen, dass sich über die Jahrhunderte ein Wort von selbst oder durch Zwang, der dem des Verbietens gleich kommt, in der Bedeutung ändert.

Und das einzige was man hier überhaupt braucht, ist ein Meta-Wort, dass die Diskrimierungserfahrungen von Menschen gewissen Aussehens zusammenfasst, um auf diese besonders Rücksicht zu nehmen. Und nicht ein Wort, dass irgendwie wissenschaftlich fundierte Einteilung von Menschen impliziert, wie es eben in Scheinwissenschaften vor 100 Jahren gemacht wurde. Dieses Wort sollte aber von den Opfern kommen und nicht eine Wiederbelebung von Tätersprache sein. Und das Ziel diesen Begriffs ist es ja dann irgendwann mit all den anderen Worten vergessen zu werden, sobald irgendwann Diskriminierung verschwinden sein mag.

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Wieso willkürlich? Es ist ein Begriff für Schwarze, genau wie der Begriff “Schwarze”.
Ferner ist es, und ich zitiere jetzt mal Wikipedia:

Mohr ist eine veraltete deutschsprachige Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe. Historisch (alt- und mittelhochdeutsch) bezeichnete es zunächst Bewohner Mauretaniens (Mauren), bereits im Mittelalter auch verallgemeinert Menschen mit dunkler Hautfarbe, seit dem 16. Jahrhundert ausschließlich in dieser erweiterten Bedeutung.

veraltet (!). Benutz es einfach ohne Hintergedanken und die Änderung tritt von allein ein.

Und wieso überhaupt über Jahrhunderte? Sprache ändert sich wesentlich schneller, die negative Bedeutung hat sich auch nur ergeben, weil die damaligen Wissenschaftler es schlicht übernommen haben und damit Re-Interpretiert hatten. Das ist in der Wissenschaft üblich hat aber selten Einfluss auf die normale Welt.
Welchen Sinn es hat? Wir nutzen nunmal Wörter, um zu kommunizieren. Das Wort existiert, also hatte es eine Bedeutung. Verschwindet die Bedeutung, verschwindet das Wort automatisch und bleibt allenfalls historisch erhalten. Mohrenstraße ist jetzt auch kein direkter Angriff auf die Schwarzen. Es ist ein alter Name einer alten Straße, die den Namen trug, weit bevor da irgendwas rassistisches reingedeutet wurde.

Ja genau Rassismus gibts erst seit der Jahrtausendwende … :facepalm: und schon die Ableitung des M-Worts war rassistisch geprägt, da eben Mauren eine fremde Gefahr für das Abendland waren. Man braucht generell keine Rassenbegriffe.

Und du verstehst Sprache schon, oder ? Die wird nicht nur gesprochen, sondern verstanden und in diesem Fall wird jeder dieses Wort als Beleidigung verstehen. Aber kannst ja gerne das M-Wort ohne Hintergedanken verwenden, und vorher nen Zettel beigeben, dass argumentiert, warum du das ganz ohne Hintergedanken benutzen willst und dabei dann doch deine Hintergedanken offenbaren, dass du es einfach nicht übers Herz bekommst, ein verdorbenes Wort den Nil runter treiben zu lassen…

Und ja Sprache ändern braucht Generationen Zeit, gerade wenn es darum geht, alteingesessene Bedeutungen komplett zu ändern. Die Bedeutungsänderung von Frouwe zu Frau hat auch 500 Jahre gebraucht und dennoch kennt man heute das Wort Weib

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Ja. Blöd dass man da so gar nichts machen kann. Die Straße heißt halt jetzt so. Leider Naturgesetz. :man_shrugging:

Sind die Leute die das M-Wort okay finden eigentlich auch die gleichen die sich aufregen wenn man sie Kartoffel oder Alman nennt? Ich schätze da gibt es zumindest ne große Überschneidung.

Ich versteh auch einfach nicht was so schwer daran ist Menschen einfach so zu nennen wie sie genannt werden wollen.

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Ich bewundere deinen Optimismus. Ehrlich.

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es ist stets eine gute idee, wenn nicht betroffene meinen, die problematische bedeutung eines wortes oder einer redewendung bewerten zu können.

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war grad an der tankstelle um chips zu kaufen. komme dorthin und draußen steht der tankstellenmitarbeiter (ein poc) und hält ein frau mit ihrem fahrrad fest. neben ihr steht eine flasche sekt. zwei weitere frauen die tanken wollen kommen dann dazu. der tankstellenmitarbeiter bittet uns, die polizei zu rufen, die frau habe versucht den sekt zu stehlen; die frau sagt, dass er sie gegen ihren willen festhalten und dass er sie loslassen soll. eine der frauen meinte zu ihm, dass er aufhören soll ihr gewalt an zutun (?? nicht passiert, seitdem sie dazu gekommen ist, er hat sie nur festgehalten). ich selber war ein bisschen von der situation überfordert, die andere frau hatte gott sei dank mehr lebenserfahrung und autorität, hat dann ein bisschen das heft in die hand genommen und “vermittelt” (-> festhalten ist ok wenn bei der tat ertappt; der tankstellenmitarbeiter hat sich so wie wir das gesehen haben völlig korrekt verhalten und wenn sie nichts zu verbergen hat kann sie ja auch problemlos auf die polizei warten). die kam und alles lief dann glimpflich ab und zivilisiert ab. in dem moment als die polizei kam war ich dann plötzlich froh, dass wir in deutschland sind, in den USA wäre das vermutlich anders abgelaufen…

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Gut, dann nenn mich ab bitte jetzt Großmeister.
Wir können uns nicht aussuchen, wie wir von anderen Sprachen genannt werden. Nennt uns der Pole „Deutsche“? Oder der Franzose? Däne? Brite, Amerikaner oder Russe? Jede Sprache hat ihre Wörter für andere Kulturen, die diese Kulturen beschreiben. Ich bin nur leider weder Germane noch Alemanne.

Ich zumindest habe damit kein Problem, solange ich nicht das Gefühl habe, es soll beleidigend sein, und selbst dann bestimm immer noch ich von wem ich mich beleidigen lasse.:man_shrugging:

Ist es nicht, nur wenn man eine Änderung will sollte es dafür einen Grund geben. Am besten einen guten. Eure Gründen sind willkürlich, treffen die Sache nicht korrekt und sind im Kern eher Aktionismus als problemlösend. Lieber schnell als gründlich. Denkt ihr wirklich, wenn man dieses Wort verbannt, kommen keine neuen?

Zwei Sachen dazu: Ich bezog mich auf folgende Aussage von dir:

Die 100 Jahre kamen von dir, die Wissenschaft kam von dir, ich habe das nur aufgegriffen.
Ferne was ist rassistisch an der Feststellung, das die Mauren damals das Abendland bedroht haben? Das war nunmal so, die kamen nicht gerade Geschenken. Dann ist die Bezeichnung auch nicht gerade rassistisch, nur weil es feinde waren. Sicher benutzte man sie als Schlagworte um den feind zu diffamieren, das macht noch keinen Rassismus. Was ferner auch nicht bedeutet, dass es heute noch zwingend so gebraucht werden muss. Wie erwähnt ändert sich die Sprache.
Hast du dir schonmal die Mühe gemacht alle Wörte die andere Völker beschreiben zu untersuchen?

Und obwohl Weib für die meisten abwertend ist, gibt es Weiberalleen, Weiber-Fastnacht ect. Eben weil es ein veraltetes Wort ist, was genau so in den Köpfen drin steck und von dem man weiß, dass es veraltet ist. Ich habe ja nicht verlangt jetzt alle Schwarzen wieder mit Mohr anzureden.

Sorry, aber so viele fühlen sich heutzutage von irgendwas betroffen nur weil sie MEINEN zu wissen wie etwas gemeint war und die Wörter selbst deuten, statt zu hinterfragen. Es ist eben ein Unterschied, ob ich (als Anwender) ein Wort missbrauche und negativ nutze oder das Wort es selbst impliziert.
Da hat sich „die“ Bewegung leider selbst ins Knie geschossen, dass ich darauf nichts mehr gebe.

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da bin ich auch absolut bei dir, nur ist der begriff „mohr“ nunmal in der deutschen sprache inzw negativ konnotiert und wenn du dich aktiv entscheidest, das zu ignorieren, musst du auch mit der kritik daran leben. es ist ein unterschied, ob sich einzelne von allem möglichen getriggert fühlen, oder ob ein begriff nachweislich aufgrund seiner geschichte negativ ist.

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Von mir aus. :man_shrugging:

Es geht hier aber nicht um ein Wort in einer anderen Sprache…

Rassismus ist kein guter Grund?

Wenn Mohr das Wort für Mauren ist und man dann Mohr zu Mauren sagt ist das nochmal was anderes als jeden schwarzen Menschen Mohr zu nennen. Willst du Pole genannt werden nur weil du weiß bist?

Wie dir aufgefallen sein sollte bin ich eben dafür, diesen Begriff von dieser negativen Betrachtung zu lösen, indem man ihn normal verwendet.

Ich gehe jetzt mal davon aus, und du kannst mich gerne korrigieren, dass die absolute, überwiegende Mehrheit der Leute, die diesen Begriff nutzen oder auch nur kennen ihn synonym zu „schwarz“ nutzen, inkl. diverse Wissenschaftler auch der damaligen Zeit.
Ferne ist die Frage, wenn Mohr=Maure ist, wie kann ich dann folgende Argumentation von dir verstehen:

Wenn sie gleich sind, sind beide Begriffe ein Problem, da sie ja das gleiche bedeuten.
Wenn Mohr für dich mit negativen Begleit-Eigenschaften belegt ist, dann nutz sie doch jetzt einfach als synonym und er wird diese Eigenschaften verlieren, wie er sie zuerst erlangt hat.

Ferner ist aber alles am Thema vorbei, da es mir ja nur darum geht alte Sprache als alte Sprache anzuerkennen und nicht zu verbieten.

ja, nur ist das eben nicht realistisch. du kannst die geschichte des begriffes eben nicht vergessen machen.

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Weiß ich nicht, ist aber auch vollkommen egal. Der Begriff wird von der betroffenen Gruppe als rassistisch aufgefasst. Punkt. Weder du noch ich noch irgendein anderer weißer hat das Recht das abzusprechen.

Ich bin nicht @RobChang aber ich antworte mal trotzdem.

Richtig. Beide Begriffe sind ein Problem wenn du damit Menschen ansprichst die keine mauren sind. So wie es eben ein Problem ist wenn man dich Pole, Franzose oder Holländer nennt. Es ist mindestens respektlos weil man damit eben sagt dass ja alle weißen gleich sind.

Erstmal geht es hier nicht um mich. Mir ist egal wie ich irgendwen nennen soll. Und dann funktioniert das so einfach nicht. Ich kann jetzt auch nicht anfangen jeden den ich treffe Wichser zu nennen nur weil ich der Meinung bin dass Wichser keine Beleidigung wäre.

Das eine schließt das andere nicht aus.

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Warum sollte man jetzt nochmal schwarze mit rassistischen und veralteten Begriffen benennen?
Bisher hör ich nur “früher wars doch auch ok”, “Ist doch gar nicht böse gemeint” und “wenn ich ganz oft zu schwarzen Menschen einen rassistischen Begriff sage dabei aber lächle weil ich es doch gut meine kriegen wir das bestimmt in den Griff”.

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Weil hier immer noch der weiße Mann festlegt was rassistisch ist und was nicht!

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Genau so funktioniert aber Sprache. Sieht man in der „Jugendsprache“ ganz gut, wo Beleidigungen durchaus eine normale Begrüßung sein können.

Warum? Wer gibt den betroffenen das Recht(!), egal ob juristisch oder ethisch, betroffen zu sein? Ich habe sicher
Davon abgesehen geht es darum immer noch nicht, sondern darum aus dieser Betroffenheit abzuleiten, das historische Name heute noch eine Beleidigung zu sein haben.

Und woher weißt du, dass das bei besagter Straße/Bahnhof der Fall ist. Ja es ist mindestens eine unnötige Ungenauigkeit, wenn ich einen Kenianer Mohr nenne. Aber der Name, oder das Wort an sich, spricht ja nicht direkt die falschen an, dass tun wir.

Anscheinend schon, denn der Aufhänger dieser ganzen OT Diskussion war der Name einer Straße/eines Bahnhofs in Berlin. Um mehr geht es mir gar nicht, ich bin da auch zu 80% bei euch.

Du sollst sie gar nicht benennen, die Frage ist ob etwas umbenannt werden soll, was nicht zwingend den Punkt Rassismus erfüllt. Davon abgesehen, ist deine letzte Argumentation absolut richtig. Würden wir alle die Schwarzen „Mohr“ nennen, ohne despektierlich zu sein, sondern ganz normal, würde der Begriff seine jetzige, verhasste Bedeutung verlieren.
People of Colour ist doch exakt das gleiche. Da verallgemeinern wir noch viel mehr und werfen noch mehr Leute in einen Topf. Eigentlich heißt dieser Begriff: Es gibt die Weißen und die anderen, ohne jegliche Differenzierung. Logisch, dass sich dann dort auch die Grenzen bilden.

Zum Schluss: Die Diskussion gehört mittlerweile nicht mehr hier her in diesen Thread. Also @moderatoren entweder bitte ausgliedern, oder wir beenden hier unsere Diskussion. Ich habe nicht das Gefühl, dass neue Argumente kommen würden.