Hmm. Ich mag RPO ganz gerne. Hatte es damals direkt nach Veröffentlichung aus den USA bekommen (weit vor dem Hype) und wurde gut unterhalten.
Der Stil Clines ist sehr einfach und der Text kommt fast ohne jeglichen Ornatus aus. Allerdings empfinde ich dies nicht als Makel, da es letztendlich eine Stilfrage ist und das Sujet mit diesem simplen Stil glaubwürdig wirkt. Inhaltlich betreibt Cline durchaus starkes name-dropping und verlässt sich oft auch darauf. Das geht nicht immer auf und manches Mal steht dieses Vorgehen der Geschichte im Weg und soll Mängel kaschieren.
Jedoch halte ich den Kritikpunkt, dass ein so junger Mensch diese ganzen Informationen eigentlich nicht wissen kann für haltlos, da in der Geschichte glaubhaft vermittelt wird, warum er sich so viel mit diesen Themen auseinandersetzt. Im Endeffekt beschreibt Cline hier nur das Ergebnis eines Studiums, wie es fleißige Studierende auch erleben (ein enormer Wissensgewinn). Abstrus wird es dann eher im letzten Drittel, sobald der Protagonist auch zu einem Helden im echten Leben wird.
Der Film hingegen ist eine katastrophale Adaption des Romans. Spielberg nimmt sich deutlich zu viele Freiheiten und ordnet die Adventure-Story des Romans einer Actionorgie unter, die am Kern des Romans vorbeigeht. Es gibt viel Eyecandy und noch weniger Inhalt als in der Vorlage. Zudem unterscheiden sich die Zielgruppen. Der Roman richtet sich an Kinder der 1980er Jahre, während der Film eher die gegenwärtige Generation im Fokus hat.
Roman: Solide Sci-Fi-Kost für 30-40-jährige
Film: Lahme Sci-Fi-Action für Kinder
Interessant finde ich eigentlich nur, wie Cline die Geschichte fortsetzen will