Schulpflicht zu kurz/lang/genau richtig?

Erstmal kurze Nachfrage, was ist denn deine Meinung dazu ?
Du stellt viele Fragen in den Raum, aber gibt’s deine Meinung dazu nicht preis.

Ich finde die Schulpflicht länge ist angemessen. Vorallem da man, wenn man früh sich für ne Ausbildung entscheidet, in der Berufsschule auch nochmal allgemeines Wissen (z.B. Wahlsystem, Versicherungen etc) behandelt.
(Ja man weiß dann nicht wer und wann die eingeführt wurde, aber das halte ich auch nicht für relevant, wenn man versteht warum es das gibt.)

Ich würde da wohl eher den Inhalt kritisieren, da durch’s Internet/Social-Media eben viele neue Baustellen entstehen, die man eher vermitteln sollte.
(Z.B. das hinterfragen von Medien/Quellen, auch mal mehr als eine benutzen etc.)

P.S.: Nach Quellen „verlangen“ und dann selber schreiben

halte ich für sehr fragwürdig.

Na jaaa. Es gibt hier schon einen qualitativen Unterschied. Ich habe lediglich etwas behauptet, voran ich mich erinnern kann, wo ich nicht sicher bin, ob es genau so stimmt.

Mein Gegenüber hat aber meine Quelle angezweifelt und das nicht belegt (und das immer noch nicht).

Das sind meiner Meinung nach zwei verschiedene Paar Dinge.

Der Punkt warum ich nicht sicher bin ist außerdem, weil Kinder auf jeden Fall für ihre Pflegebedürftige Eltern sorgen müssen (Mit Einschränkungen abhängig vom Unterhalt). Daher war meine Aussage eher eine Mutmaßung.
Alles, was man so auf die Schnelle findet, da geht es um wann Kinder gegenüber Eltern unterhaltspflichtig werden.

Ich denke es ist unvermeidlich, wenn wir als Gesellschaft uns entwickeln wollen. Ich denke irgendwann wird man einfach nicht in der Lage sein alles Wissen, das wir in der Gesellschaft brauchen in die aktuelle Länge zu packen.

Na ja das wage ich mal zu bezweifeln, dass es im ausreichend Maße geschieht. Letztens erst einen Beitrag über die Wahlalter Debatte in HR-Info gehört.
Da wurde eine Studie präsentiert, die Aufschluss darüber geben sollte, ob denn jugendliche die bereits ab 16 sich mehr für die Wahl interessieren und auch sich besser auskennen, als die die nicht wahlberechtigt sind. Da wurde festgestellt, dass es fast gar keinen Unterschied macht.
Als Kritik wurde unter anderem vorgebracht, dass man eben in Berufsschulen die Schüler eben nicht so gut erreichen kann und dort eben nicht ausreichend politische Bildung gelehrt wird.
https://www.hr-inforadio.de/podcast/das-thema/eine-stimme-mit-16-soll-das-wahlalter-gesenkt-werden-,podcast-episode-73436.html
Ab etwas 3:45 geht um die Studie zum Wahlalter.
Ab etwa 7:00 geht es um die Einschätzung bezüglich der Politischen Bildung in Berufsschulen.

Es ist natürlich klar, dass man auch die Unterrichtsmethoden anpassen muss, aber ich hatte im Abi schon die Erfahrung gemacht, dass man viel umfassender über Politik unterrichtet wird. Aber vor allem wurde, bei mir zumindest, auch Wert darauf gelegt, dass wir uns selbst eine Meinung machen. In Unterstufe (also da wo die Schulpflicht greift) nicht so sehr.

Genau genommen sind das zwei unterschiedliche Dinge, aber m.M. nach eher rechter und linker Schuh. Aber wenn man kleinlich ist, darf man das so auslegen.

Du sagst halt im letzten Halbsatz, dass es nur ne Mutmaßung ist.

P.S.: Deine Meinung bleibt weiterhin geheim …

/Edit:

Was ist die Länge ?!
Kürzer ? Länger ? Ich lese länger daraus, aber eben auch nur als Mutmaßung. (Die man mir gleich um den Kopf wirft.)

Na ja, wenn man nicht in der Lage ist das Wissen in eine Bestimmte (zeitliche) Länge zu packen, dann muss man das Wissen komprimieren oder die (zeitliche) Länge (Schulpflicht) ausweiten.
Also ja ich denke es kommt zu einer Ausweitung von Schulpflicht.
Entweder de jure durch den Staat oder de Facto, einfach weil man keine andere Wahl hat als länger zu lernen, da man sonst keine Arbeit finden wird.

Nö finde ich gar nicht. Wenn ich behaupte, dass es einen rosa Elefanten gäbe, aber ich bin mir nicht sicher. Ist doch eine völlig andere Qualität als, wenn du irgendetwas behauptest, was du belegt hast, und ich einfach sage:
Nö hast unrecht und melde mich dann gar nicht mehr.

Ich muss sagen ich kann nicht sehen wie das qualitativ das gleiche sein soll.

Zumal die Sache mit dem Unterhalt auch eh off Topic ist.

Leitsatz aus meiner Ausbildung: „Mut zur Lücke“ und „Man muss nicht alles wissen. Man muss nur wissen, wo es steht“ … ok, das war auf Gesetzestexte ausgelegt, gilt aber genauso in anderen Bereichen.

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Wie gesagt um ein Spezialwissen z.B. wie lange ist eine Meile in km muss man nicht wissen. Man sollte aber durchaus wissen, was eine Meile ist und was ist ein km.
Viel Interessanter ist aber bestimmte Konzepte zu kennen und auch zu wissen, was die bedeuten.

So z.B. ist Ableiten eigentlich einfach nur Schema F, bei Anwendung der Ableitung scheitern viele Schüler, weil sie nicht verstanden haben, was das im Grunde ist.
Deswegen haben ja so viele Schüler Probleme mit Textaufgaben - Stichwort Transferleistung.

Vlt. liegt das an der länge der Schulpflicht.
Er muss sein Argument belegen und du musst es auch … ? Ja, es gibt nen Unterschied, aber eher minimal.

Oder muss ich polemisch werden:

Und nach Quellen fragen ?

Will da auch nicht böse sein, nur weil du immer nachfragst und gesagt hast, xy ist kein Argument, ohne selber was zu lieferen. Hast ist halt nicht hilfreich.


Das ist halt spezielles Wissen, was 80% nie brauchen werden.

Das sehe halt nicht so. Weil er wie gesagt eine Quelle anzweifelt und nicht meine Aussage.

Es war meine persönliche Erfahrung. Ich bin die Quelle, ob du mir, der Quelle, glaubst oder nicht ist eine andere Sache.
Das ist nicht polemisch das ist schlicht Quatsch (ich werde auch mal Polemisch, ich habe ein bestimmtes Wort nicht benutzt und habe mich für „Quatsch“ entschieden).

Das Ableiten, brauche ich täglich. Aber ja das Ableiten ist Spezialwissen. Tranferleistungen ist aber etwas, das man immer braucht, außer in ganz einfachen Jobs, die auch ein Roboter machen könnte.

Polemik kannst du schon ganz gut, ob du auch konstruktiv sein kannst?

Ja in der Tat:
„Nö ist nicht so. lOl“ Ist in der Tat kein Argument.

Man lernt halt in der siebten Klasse, im Deutschunterricht, wie man Argumentiert.
Im Netz und in Foren, scheinen viele Leute vorher schon abgegangen zu sein^^

Ich dachte erst, da können wir es vlt. bei belassen.
Wir haben Unterschiedliche Auflassungen/Meinungen und ist auch okay.

Aber dann kommt die 2. Antwort … Kann man nicht alles in einen Post verfassen ? Ich fände das deutlich angenehmer.

Wenn du täglich Ableitungen brauchst, frage ich mich als was du arbeitest ?
Ich hab Sachen im Kopf, wo man es brauch, aber täglich ?

Und kann man denn die ganz einfachen Jobs durch Roboter ersetzten ? Will ich am Supermarkt nen Mensch haben oder nur ne Maschine.
Und was macht der Rest ? Länger in der Schule bleiben, damit zuviele Leute die Maschine bedienen. Ist halt komplexer als man annimmt.

/Edit: Mein Fehler ^^

Was du willst ist dabei völlig egal für die Tatsache, dass es geht und auch gemacht wird.

Das ist zwar off Topic, aber das ist gerade die Frage, die wir in Zukunft begegnen müssen. Die Automation wird einschlagen wie eine Wucht.

Ich bin Ingenieur. DGL sind aus meinen Bereich kaum wegzudenken. Du musst zwar nicht per Hand ableiten, aber du musst durchaus wissen, was da passiert.
Das Leute sich in vielen Bereichen, vor allem Leute mit einer Ausbildung, verlassen sich zu auf fertige Tools und haben oft keine Ahnung, was dahinter eigentlich passiert. Es ist bequem, klar.
Das ist gerade in der IT-Welt oft ein Problem.

Es geht bei meiner Frage übrigens nicht um den Status Quo, sondern um eine Gesellschaft, die sich entwickelt.
Unsere Gesellschaft ist jetzt schon sehr komplex, da reicht es nicht aus nur das zu wissen, was für den Job relevant ist.

Das ist halt mit unter ein großes Problem, dass gerade in den Bereichen:

Wirtschaft, Politik und Recht viele Leute, die gar keine Ahnung haben, trotzdem mit reden wollen und das mitunter müssen, weil unsere Gesellschaft gerade bei dem Thema Politik das erwartet.

Das große Problem des aktuellen Bildungssystems ist nicht das Unwissen, sondern das Halbwissen. Ich finde je später man aus der Schule raus ist, desto weniger Halbwissen hat man. Mit unter weil im Abitur in der Regel doch eher das selbständige lernen und erarbeiten von Wissen auf dem Plan steht (noch viel stärker im Studium)

Woah, sei bitte so nett und stell Nachfragen in einen einzigen Post. Es ist ein wenig anstrengend alles zusammenzusuchen :cluelesseddy:

Nach dem PISA-Schock hat Deutschland begonnen Schulen zu liberalisieren und somit in gewissem Rahmen Marktkräften zu unterwerfen. Das hat aber nur dazu geführt, dass:

  1. reiche Gemeinden sich noch bessere Schulen erbauen konnten
  2. arme Gemeinden weiter abgehängt wurden
  3. die Ungleichheit der Bildungssysteme nicht nur zwischen den Bundesländern anstieg, sondern auch innerhalb.

Nicht falsch verstehen, nach dem PISA-Schock musste was getan werden, aber da wurde mMn über die Strenge geschlagen.

Es geht mir tatsächlich um eine Verwischung der Grenzen der drei Stränge. Vier Jahre ist mMn auch viel zu kurz um eine solch tiefgreifende Einteilung zu treffen, die derzeit i.d.R. nur schwer rückgängig zu machen ist.

Ich habe wenig Kenntnisse über Gesamtschulen. Wenn das überall konsequent und gut umgesetzt wird, super. Ich kann mir vorstellen, dass das in reinen Schulformen (die gelebte Schichtentrennung sind) nicht ganz so stark gelebt wird. Ich habe viele Gymnasiallehrer in meinem Familien- und Bekanntenkreis, ich wüsste nicht, dass die so ein System hätten.
Wie oben schon gesagt, jede Schule kann durch die Schulliberalisierung im Prinzip machen was sie kann und will. Das ist weder einheitlich noch wirklich effizient.

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Böse Menschen würden sagen, man muss auch aufleiten ^^
Muss trotzdem nachfragen, da Ing. so alles ist …
Maschbau ? Bau ? Elektro ?
Die Richtung würde mich interessieren.

Wie ich in meinem ersten Post schrieb:

Neben der Formung eines demokratisch handelnden Staatsbürgers hat die Schule einen weiteren wichtgen Zweck: Das Lernen lehren.

Dieser scheinbare Allgemeinplatz ist heute genauso wahr wie zu Beginn der Schulpflicht und wird auch in Zukunft anwendbar sein. Mit den richtigen Techniken lassen sich all die neuen Herausforderungen eben abstrahieren, verallgemeinern. Man hat aber zur Vermittlung dieser Fähgkeiten hierzulande noch nicht die richtige Schulform gefunden, wofür derzeit besonders die Lehrer und Schüler büßen dürfen.

Stell dir vor, es gibt wichtigeres als hier den lieben langen Tag im Forum abzuhängen um deine Fragen zu beantworten. Die du in den Raum wirfst ohne selbst Stellung zu beziehen, außer, dass dir zu gewissen Aspekten noch „Stellungnahmen“ fehlen. Was den geäußerten Verdacht, dass hier jemand versucht seine „Hausaufgaben“ auszulagern, nicht völlig absurd erscheinen lässt.

Dann darfst du auch gerne mal deine Sicht der Dinge darlegen zu den von dir gestellten Fragen, sonst haben wir ja hier mehr ein Interview anstelle einer Diskussion.
Ohne dies nun in irgendeiner Form negativ zu meinen, aus dem Bereich der Rechtswissenschaften scheinst du aber auch nicht zu kommen, bzw. dich dafür besonders zu interessieren. Kann ich nachvollziehen, ist auch ein trockenes Thema. Daher mag es auch schwer fallen richtig danach zu suchen bzw. meine ursprüngliche Aussage ist ohne weitere Erläuterung dann nur schwer nachvollziehbar bzw missverständlich.

Prinzipiell haben wir mal den Anwendungsvorrang. D.h. EU-Recht ist immer vor nationalem Recht anzuwenden. Es darf kein nationales Recht angewandt werden, dass im Widerspruch mit dem EU-Recht steht. D.h. dass das nationale Recht dann keine Anwendung finden darf bzw. in der Rechtssprechung entsprechend dem EU-Recht ausgelegt werden muss.
(EUR-Lex - l14548 - EN - EUR-Lex ; Wikipedia liefert zumindest in den Grundzügen auch hier verständliche Infos oder hier, von einem Rechtsanwalt erläutert: https://www.cbbl-lawyers.de/eu-recht/verhaeltnis-eu-rechtnationales-recht/ (Stand 02/2019, wobei sich an dem Vorrang nichts ändert))

Das EU-Recht kennt den Begriff Kind und den Begriff Jugendlicher. Heranwachsender (18-21), wie es im deutschen JGG gibt, kennt es nicht. (Falls mal jemand schauen möchte wie sich die Begriffe in Europa unterscheiden: https://protection-of-minors.eu )
Es kennt aber Reggressionsverbot, demnach dürfen dann Heranwachsende die nach dem JGG behandelt werden rechtlich nicht schlechter gestellt werden als Kinder und Jugendliche und entsprechend müssen auf sie die gleichen Regeln Anwendung finden. Zwar kann theoretisch ein Heranwachsender nach Erwachsenenstrafrecht behandelt werden, in den meisten Fällen erfolgt dies jedoch nicht.
In gewissen Bereichen macht dies keinen Unterschied, da es keinen Einfluss auf das Strafmaß hat, sprich es gibt keinen Unterschied in der maximal möglichen Strafdauer. Das weiß aber keiner, der sich nicht bewusst mit der Thematik beschäftigt, was es auch so populär unter Politikern macht immer mal wieder härtere Strafen zu fordern.
Ich denke ich habe nun genug ausgeführt, warum ich der Meinung bin, dass man nicht mehr Verantwortung übertragen kann auf der einen Seite, auf der anderen dann aber sagt, dass der Mensch sein Handeln noch nicht komplett abschätzen kann und daher weiterhin besonderen Schutz benötigt.

Wenn du dir dazu mal ne Ausführung durchlesen magst, darin gehts zwar um die letzte Änderung des JGG, die der deutsche Staat mal wieder nicht rechtzeitig hinbekommen hat, aber im Fazit wird nochmals erklärt was ich meine: https://www.dvjj.de/wp-content/uploads/2019/06/ZJJ_04_2018.pdf

So, ich denke damit sollte deine Forderung nach Quellen ausreichend erfüllt sein und ich zieh mich gepflegt aus diesem Thread zurück.

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