Smartphones - Fluch oder Segen, oder vielleicht sogar beides?

Hallo Leute!

Ein aktueller Artikel in der FAZ (den ich am Ende dieses Beitrags verlinken werde) hat mich daran erinnert, das ich hier in diesem Forum schon seit einer Weile mal einen Thread zum Thema Smartphones aufmachen wollte. Genauer gesagt dazu, wie Smartphones das Miteinander und den Alltag in der modernen Gesellschaft verändern, und der Frage, ob die Begleiterscheinungen, welche die Nutzung selbiger mitbringt eurer Meinung nach überwiegend eher positiver Natur sind, oder vielleicht eben doch auch viel negatives haben. Sicherlich machen die omnipräsenten Alltagsbegleiter vieles einfacher, sind in vielen Belangen sehr nützlich, und haben eine Menge Vorteile für den Nutzer, aber eben irgendwie ja auch doch nicht nur!

Allein schon die ständige Erreichbarkeit ist etwas, das ich persönlich ablehne! Sicherlich kann man dies dadurch verhindern, das man sein Smartphone eben einfach mal ausschaltet. Nur, wer macht das schon noch? Weitere Negativaspekte sind natürlich der Umstand, das Bürger durch die Nutzung von Smartphones nur immer noch Gläserner, noch leichter zu überwachen und zu kontrollieren werden, aber eben auch ganz einfach die alltäglich zu beobachtenden Veränderungen in der zwischenmenschlichen Kommunikation, welche sich durch die ständige Nutzung von Smartphones ergeben.

Wenn ich Leute sehe die sich eigentlich treffen, um gemeinsam zu plaudern, dabei aber quasi die Hälfte der Zeit auf ihr Smartphone starren, mit dem sich das Gegenüber die Aufmerksamkeit teilen darf, gibt mir das schon zu denken. Und wenn ich mich selbst mit jemanden treffe, der dann während unserer Unterhaltung gleichzeitig noch andauernd sein Smartphone bearbeitet, ist eine solche Unterhaltung von meiner Seite aus in den meisten Fällen sehr schnell beendet!

Übrigens besitze ich selbst erst seit vergleichsweise kurzer Zeit ein Smartphone! Ich habe lange Zeit ganz bewusst darauf verzichtet. Natürlich weiß ich die Vorteile die ein Smartphone besitzt zu schätzen. Die Möglichkeit, damit ab und zu online ein paar Dinge zu checken zum Beispiel, deren Notwendigkeit für mich auch der Hauptgrund für die Anschaffung war. Ich achte aber dennoch sehr darauf, wie ich es nutze! Wenn ich mich beispielsweise mit Freunden oder Bekannten treffe, hat das Smartphone Sendepause! Wenn ich Filme gucke, Videospiele spiele, oder ein Buch lese, ebenso! Nur ein paar Beispiele um zu verdeutlichen, das es ständige Erreichbarkeit bei mir nicht gibt, beziehungsweise das ich diese ganz bewusst nicht entstehen lasse, ebenso wenig ständiges online sein! Mir persönlich ist es sehr wichtig, ab und zu auch mal nicht erreichbar zu sein, oder eben zum Beispiel auch einfach mal einen Film zu gucken, oder ein Buch zu lesen, ohne nebenbei immer noch ständig online unterwegs zu sein, sondern mich voll und ganz auf das zu konzentrieren, was ich gerade tue. Und wenn ich mich Beispielsweise mit Freunden oder Bekannten treffe mit denen ich mich unterhalten möchte, gilt meine Aufmerksamkeit sowieso diesen Personen, und das Smartphone wird erst anschließend wieder gecheckt.

Natürlich muss jeder für sich einen individuellen Weg finden, die neuen Möglichkeiten der Kommunikation und der Vernetzung zu nutzen und zu gestalten. Die eigene Nutzung ein wenig im Blick zu behalten und zu überprüfen, ist jedoch wie ich finde eine sehr wichtige Angelegenheit, und jeder sollte dies insofern in einem gewissen Rahmen hin und wieder tun.

Insofern die Frage: Wie handhabt ihr das alles? Schafft ihr euch im Alltag ebenfalls bewusst gewisse “Inseln” des “Nicht erreichbar Seins” und des “Offline Seins”, oder ist es für euch längst völlig normal, ja vielleicht sogar ein begrüßenswerter Zustand, per Smartphone wirklich immer erreichbar und online zu sein? Fakt ist, das sich für die Gesellschaft durch Smartphones und soziale Medien Veränderungen im Miteinander ergeben, und diese sich zukünftig auch noch weiter ausprägen werden. Und dies wird sicherlich sowohl in positiven, wie auch in negativen Richtungen der Fall sein. Insofern ist ein Diskurs zum Thema zweifelsfrei sicherlich lohnend, und auch wichtig! Ebenso wie eine ab und zu vorgenommene Individuelle Überprüfung der eigenen Nutzung dieser modernen Kommunikationswege.

Hier noch der wie ich finde recht lesenswerte Artikel aus der FAZ zum Thema Smartphones, und soziale Medien im Allgemeinen.

Interessantes Thema wie ich finde, über das es sich auszutauschen lohnt! Gerade auch in einem Forum wie dem hiesigen, in dem die allermeisten User sicherlich zu den Nutzern von Smartphones gehören, und diese wahrscheinlich größtenteils schon als alltägliche Selbstverständlichkeit betrachten.

In diesem Sinne, lasst uns drüber reden!

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Alles hier schreibe ich jetzt während ich deinen Beitrag lese und bevor ich den Artikel gelesen habe.

So spontan fällt mir jetzt erstmal nichts negatives ein.

Ich. Mein Handy ist ausnahmslos immer auf lautlos und wenn ich gerade keinen Bock habe einen Anruf anzunehmen oder auf eine Nachricht zu antworten mache ich das auch nicht. Und ich habe eigentlich die meiste Zeit keinen Bock darauf. Das hat zwar ne ganze Weile gedauert gerade meinen Vater dazu zu erziehen dass er nicht immer gleich 5 mal hintereinander anruft in der Hoffnung dass ich jetzt endlich mal rangehe und ihn dazu zu bringen mir nicht immer gleich noch ne Nachricht hinterherzuschicken dass es gerade absolut lebensnotwendig ist dass ich jetzt unbedingt und sofort zurückrufe obwohl sich am Ende rausgestellt hat dass er nur eine absolut belanglose Frage stellen wollte, aber inzwischen hat er, und alle anderen, das verstanden. Wenn man mich erreichen will ruft man mich an und wenn ich nicht rangehe wartet man eben etwas und ich rufe zurück. Ganz einfach. Wie früher eben.

Das ist ein generelles Problem und beschränkt sich nicht nur auf Smartphones. Allerdings ist hier jeder selbst dafür verantwortlich wieviel er von sich selbst preisgibt oder eben nicht. Wer jeder App Zugriff auf Ortungsdienste gibt obwohl das für die Funktion nicht wichtig ist und Messengingdienste verwendet die die Nachrichten komplett unverschlüsselt und am besten noch mit dem Facebookprofil verknüpft speichert ist halt irgendwo auch selbst schuld. Es gibt genug Alternativen.

Die sehe ich ehrlich gesagt nicht, vielleicht erklärt sich das aber durch den Artikel.

Ebenfalls ein Grund warum mein Telefon immer lautlos ist. Wenn ich mich mit jemandem Treffe dann gilt diesem meine volle Aufmerksamkeit. Wenn mein Gegenüber die ganze Zeit nur aufs Smartphone schauen würde würde ich mich halt relativ bald verabschieden und wenn das immer wieder passiert treffe ich mich mit dem halt irgendwann nicht mehr. Wer mir weder Aufmerksamkeit noch Interesse entgegenbringt hat meine halt auch nicht verdient.

Online ja, erreichbar nein.

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Ich antworte mit einer Anekdote die mir vor einer Weile passiert ist:

“Ich sah am Bahnhof eine hübsche junge Frau die ich eigentlich ansprechen wollte aber es dann sein lies weil sie ununterbrochen auf ihr Telefon starrte.”

Best Qol improvement advice. Am Anfang sind Freunde vll noch generft das man erst Stunden später antwortet aber sie gewöhnen sich dran :wink:

Ich gehe jetzt mal nur auf deinen Post ein und nicht den FAZ Beitrag.

Du und ich und alle anderen in unserer Generation haben wirklich Glück das wir die Zeit vor dem Handy noch in der Kindheit erlebt haben.
Wir haben den Vorteil das wir beide Lebensweise kennen und in diese Zukunft des Handys hinein gewachsen sind.

Daher können wir das auch deutlich besser einschätzen als später geborene und damit Verantwortungsbewusster umgehen.

Zu mir selber:
Ich benutze das Smartphone mehr zur Unterhaltung als Kommunikation.
MP3 Player und Spiele saugen den meisten Akku.
Mein Verhalten zu den alten Handys von früher hat sich daher nicht verändert.
Ich habe einfach nur statt drei, ein Gerät unterwegs mit.

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Das ist tatsächlich ne ganz gute Methode mal zu checken was man so häufig verwendet. Bei mir machen (in den letzten 4 Tagen) Browser, Twitter und Podcastclient zusammen knapp 80% aus. Browser wird fast ausschließlich fürs Forum hier verwendet.

Was auch sehr hilfreich ist, wenn man als Gruppe irgendwo essen ist: alle Smartphones in die Tischmitte legen und wer als erstes danach greift um mal was zu checken oder so, muss alles bezahlen.

Geld ist immernoch wichtiger als das Smartphone :grin:

Zum Thema lautlos. Ich habe meins in der Bahn oder im Bus immer auf lautlos. Ich finde es schrecklich im ÖPNV zu telefonieren. Einerseits will ich die anderen Fahrgäste nicht belästigen und anderseits möchte ich nicht, dass jeder mithört. Gibt natürlich auch die Leute, die den ganzen Wagon teilnehmen lassen, weil sie so laut sind.

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Mir fällt es auch auf. Paar geht mit Hund spazieren und beide starren auf ihre Handys.

Dazu ist mir direkt das “Früher haben sie alle auch nur Ihre Zeitung in der Öffentlichkeit gelesen und sich nicht miteinander unterhalten”-Meme eingefallen. Der entscheidende Unterschied zwischen Zeitung und Handy ist, dass die Zeitung eine endliche und das Handy eine unendliche Ablenkung ist. Die neusten Nachrichten gab es damals nicht als Push-Nachricht von Spiegel/Facebook/Twitter aufs Handy, sondern im Gespräch mit dem Nachbar.

Die technische Entwicklung ist leider zu schnell für den Menschen.

Ich benutze eigentlich nur mein Dienstsmartphone sonst keins. Und das Ding ist nach Feierabend ab. Außerdem hatte ich bis dato 2013 nicht mal ein Handy/Smartphone. Daher entwickelte sich bei mir keine zwanghafte “Ich laufe gerade aus und hebt mal den Kopf um zu sehen das ich nicht auf der Straße stehe” Neurose.

Eine Zeitung schottet dich aber von der Außenwelt ab, ein Smartphone verbindet dich. Wenn Leute auf ihr Handy starren weißt du gar nicht was sie gerade tun. Klar, vielleicht spielen sie einfach nur Candy Crush. Vielleicht haben sie aber auch ein Foto von ihrem Kind bekommen das sie seit Tagen nicht gesehen haben weil sie auf Montage sind. Oder eine Nachricht von nem alten Freund den sie lange nicht gesehen haben. Oder, oder, oder…

Was ich sagen will, dass immer gesagt wird die Menschen würden nicht mehr kommunizieren und nur noch aufs Display starren. Das stimmt halt nicht. Gerade jetzt starre ich aufs Display und kommuniziere mit euch.

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Mein privates Smartphone habe ich jetzt fast seit einem Jahr nicht mehr am Mann, sondern nur noch daheim und dann Stromnetz. Problem war, dass der Akku nicht mehr wollte und das Samsung Galaxy S2 dann auch schon in die Jahre gekommen ist. Hat so seine Macken. Am Anfang des Jahres hatte ich kein Job und kein Geld - und zuletzt habe ich Geld, aber war zu faul mir ein Neues zu holen. :sweat_smile:

Die Erreichbarkeit und Kommunikation war für mich auch nie wichtig. Als Student hatte ich noch öfter bei WhatsApp geschrieben in Gruppen und mit Kommilitonen. Aber das viel dann letztes Jahr auch größtenteils weg. Jetzt habe ich doch einen übersichtlichen Personenkreis bei WhatsApp - und ansonsten kommuniziere ich auch nur über Facebook. Meinetwegen kann man da Facebook auch kritisieren wie man will, aber dort sammeln sich halt meine Kontakte im In- und Ausland.

Was mir wirklich sehr fehlt ohne Smartphone auf der Straße:

  • Google Maps, um an neuen Orten sich zurecht zu finden oder auch spontan noch Orte zu suchen. Ja, funktioniert natürlich auch mit ausgedruckten Karten… aber nun ja…
  • DB-App oder Verkehrsbund-App, es ist einfach gut zu wissen, wann was fährt oder welche Bahnen ich noch nehmen kann bevor ich am Bahnhof bin. :smile:
  • Auf Reisen sind dann gewisse Apps vom Vorteil, wenn man seine Flüge, Hotels etc. abspeichern kann und ggf. auch spontane Buchungen tätigen kann. Hat mir zumindest auf meine Reise geholfen.

Nervig ist halt, wenn man sich mit Leuten trifft und diese den ganzen Abend noch mit zwei anderen Leuten hin- und her texten. Wenn man sich noch abstimmen oder etwas klären muss für den Abend oder nächsten Tag. OK. Aber sonst doch ziemlich fragwürdig. :stuck_out_tongue: Ansonsten wurde auch ein wenig die Diskussionskultur eingeschränkt. „Welcher Schauspieler?“, „Welcher Verein?“… jetzt tippt einer einfach ins Smartphone ein und man kann nicht mehr lange und ausschweifend auf den Namen kommen. :smile:

Und seit ein paar Monaten habe ich nun auch ein dolles Dienst-Smartphone… Verwende ich aber nicht privat, da mir das zu heikel ist. Ich habe lieber beruflich und privat getrennt… und wer weiß schon… Hinzu kommt auch noch das eben Facebook als App gesperrt ist und darüber eben meine Kommunikation stattfindet. Dieses tolle Geräte muss ich dann auch noch meist in meiner Nähe haben.

Wie viel ist dieser Austausch in der digitalen Welt wert? Wirst du in zwei Wochen noch darüber nachdenken, wie erheiternt und erfüllend dieser Talk im Internet war im Gegensatz zu einem Gespräch ohne Elektronik?

Ein anderer Punkt ist, dass das Smartphone viel mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht als eine Zeitung.

„Ach, ich check nochmal meine Mails.“ „Hat sich schon jemand bei x gemeldet?“ „Wo steht denn grade mein reddit-Post?“ „Wie steht es denn grade beim Fußball?“ „Was sind denn die neusten News?“ „Nochmal grad die Mails checken.“

Diese Schleife ist mit einem Handy endlos möglich und ist somit permanent in deinen Gedanken verankert. Die Quellen deines Handys sind unerschöpflich und aktualisieren sich ständig. Es kann immer grade in diesem Moment etwas Neues geben.

Das führt einerseits zu Stress und bietet andererseits eine Möglichkeit, sich in jeder sozialen Situation auszuklinken und Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.

Daher ja, im ersten Moment schottet dich eine Zeitung ab, aber nur solange, bis du sie gelesen hast. Dann ist sie nicht mehr in deinem Kopf existent und du musst dir eine andere Bespaßung suchen. Ein Handy verbindet dich zwar, aber diese scheinbare Verbindung endet nie und führt zu asozialen, im Sinne von Umgang mit Menschen in der direkten Umgebung, Verhalten.

Es gibt sowohl im Internet als auch offline belanglose sowie interessante Unterhaltungen. Ich werde mich in zwei Wochen auch nicht mehr erinnern worüber ich fünf Minuten mit meinem Nachbarn im Treppenhaus gequatscht habe.

Das ist dann aber nicht die Schuld des Smartphones sondern dessen der sich ausschließlich mit seinem Twitterfeed beschäftigt, selbst wenn er gerade mit Freunden in der Bar sitzt. Und das habe ich oben ja bereits schon verurteilt. Stress empfinde ich da allerdings nicht. Eher im Gegenteil. In der Bahn wäre ich zum Beispiel viel gestresster wenn ich den ganzen Lärm und so weiter um mich rum ständig wahrnehmen würde. Mit dem Smartphone habe ich eine Ablenkung für die Fahrt während der ich sonst eh nichts produktives machen könnte.

Ein Buch zum Beispiel? Was ist mit den ganzen Leuten die in der Bahn ständig nur auf Papier starren, sind die auch unsozial? Die schotten sich ja auch ab und tauchen dabei sogar noch in Fantasiewelten ab. Da gilt das Argument der Endlichkeit nur bestimmt, ist das eine Buch fertig geht es ja meist gleich mit dem nächsten weiter. (Natürlich jetzt alles etwas überspitzt formuliert um den Punkt klar zu machen).

Da müsste man sich halt erst mal darüber einig werden ob soziales Verhalten nur dann gilt wenn es von Angesicht zu Angesicht statt findet. Dann würde diese Diskussion aber schon mit der Erfindung des Telefons anfangen. :wink: Ich wüsste zumindest nicht warum ein sozialer Kontakt über Telefon oder Internet weniger wert sein sollte als offline. Und genaugenommen ist es selbst dann mit dem Smartphone besser geworden dank Videotelefonie. Ein Familienvater der für 6 Wochen geschäftlich im Ausland unterwegs ist hätte früher alle paar Tage mal zu Hause anrufen können, Auslandsgespräche waren ja auch noch unverschämt teuer. Heute kann er ohne weitere Kosten abends im Hotelzimmer seine Frau per Facetime anrufen und sie und seine Kinder so jeden Abend sehen. Es hat ja auch einen Grund warum zB Flüchtlinge oft nur mit ein paar Klamotten und einem Smartphone ankommen. Auch für die ist das der einzige Weg sich zwischendurch mal bei ihrer Familie zu melden und zu sagen dass es ihnen gut geht und sie ab und zu mal zu sehen.

Ja, eine Zeitung ist endlich, aber das ändert nichts. Auch nachdem die Zeitung durch ist, unterhalten sich die Menschen nicht mit wildfremden Menschen in Bus und Bahn.

Eher wäre Musik eine größere Ursache in diesem Fall und das ist nicht die Schuld der Smartphones. Das hat schon mit dem Walkman angefangen und ist bei Jugendlichen vor allem mit dem Discman weiter gegangen.

Im eigenen Freundeskreis ist eine Abschottung ärgerlich (da sollte man das aber auch ansprechen können), aber in der Öffentlichkeit ist das komplett egal. So gut wie niemand will sich in der Bahn mit irgendwelchen Leuten unterhalten, die man nicht kennt.

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Ich habe hier gerade dieses schöne Schmuckstück: http://www.7mobile.de/handys/apple/iphone-7.htm in der Hand und möchte es nie mehr missen. :slight_smile:
Ist schon für fast alle Dinge mein stetiger Begleiter geworden, bis hin zur Kamera-Lampe, die zur Taschenlampe umfunktioniert wird. Kalorien zählen per App, ich weiß gar nicht wo ich anfangen bzw. aufhören soll…

Aus meiner Sicht stellen Smartphones Fluch und Segen zugleich dar. Das größte Problem ist meiner Meinung nach, dass die Menschen erst noch lernen müssen, mit den Dingern verantwortungsvoll umzugehen. Wenn man regelmäßig RB TV schaut, dann kann man erkennen, wer dies eindeutig noch lernen muss. Das permanente „Checken“, ob es irgendwas gibt, hat bei nicht wenigen Menschen inzwischen zu einer Sucht geführt, also einer psychischen Störung. Der Glauben, man könne etwas verpassen, ist maßgebliche Triebfeder für diese verheerende Entwicklung. Ein kluger deutscher Journalist sagte vor einigen Jahren mal: „Wir wissen alles über die letzten 48 Stunden, aber nichts über die letzten 150 Jahre.“ Das trifft es auf den Punkt.

Das pausenlose Konsumieren von kurzen Nachrichtenschnipseln führt dazu, dass man sich den Kram gar nicht merken kann. Hinzu kommt noch das Problem, dass hier keine Vorselektion stattfindet. Alles scheint gleichermaßen wichtig zu sein. Die mangelhafte Medienkompetenz potenziert dieses Dilemma noch.

Das wirklich Gute an Smartphones ist, dass nun im Grunde jeder journalistisch tätig werden kann. Wer etwas sieht, kann es sofort via Foto oder Video festhalten und ins Internet stellen. Das über Jahrhunderte gültige Informationsmonopol der Verlage ist somit gebrochen, was aus meiner Sicht eine der größten Errungenschaften in der Geschichte darstellt. Gerade in Kriegsgebieten sind Smartphone außerordentlich wichtig, um die tatsächlichen Zustände ungefiltert und unzensiert veröffentlichen zu können.

Problematisch ist für mich jedoch die rapide Verwahrlosung der Sprache. Wenn ich mir hier im Forum (oder an jeder anderen beliebigen Stelle im WWW) die Nutzerkommentare anschaue, kommt mir als Sprachfetischisten das blanke Kotzen. Aus purer Faulheit wird alles klein geschrieben, es gibt Leerzeichen, wo keine hingehören, und auch die allgemeine Qualität des Geschriebenen ist meist unter aller Sau. Oftmals überkommt mich der Gedanke, dass die Leute ihre Beiträge mit ihren Geschlechtsteilen aufs Display kloppen. Oder aber Leute verfallen dem Irrglauben, solche Pappnasen wie Bushido und Konsorten wäre als sprachliche Vorbilder zu gebrauchen.

Eine anderer Aspekt, der von viel zu wenigen überhaupt bedacht wird, ist die konsequente Bestrahlung durch die Geräte. Hat sich von euch noch nie jemand die Frage gestellt, ob es möglicherweise Folgen haben könnte, wenn man sein Mobiltelefon den ganzen Tag direkt neben den Geschlechtsorganen trägt? Welche Auswirkungen haben diese Strahlen auf Hoden, Spermienqualität oder die Eierstöcke? Ich habe auf diese Fragen keine Antworten, Indizien für gesundheitliche Probleme findet man aber überall. Meine Mutter hat seit einigen Jahren auch ein Handy und beklagte sich regelmäßig darüber, dass sie nachts nicht mehr gut schlafen könne. Als ich ihr riet, das Gerät nachts, neben ihrem Bett liegend, auszuschalten, verschwanden die Schlafstörungen. Da wird es wohl einen Zusammenhang gegeben haben.

Wie gesagt, Smartphones sind eine prinzipiell feine Sache, nur muss der verantwortungsbewusste Umgang mit den Computern gelernt sein. Umso so klarer wird dies, wenn man mal gegen 13 Uhr mit dem Stadtbus fährt und die heutige Jugend beobachtet. Deren fast schon seditatives Verhalten macht mir Sorgen…

Edit: Ich besitze übrigens ein Sony Ericsson W890i; eingetauscht gegen mein iPhone 5. Eine weise Entscheidung.

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Kleinschreibung und Emojis/Zeichen sind einfach sehr ökonomisch. Ich finde das okay - mittlerweile gehört es fast schon zum „hohen Stil“, neben den ganzen kleingeschriebenen Ellipsen einfach einen grammatisch korrekten Satz zu formulieren :smiley:

Na ja, ich kann jetzt bei mir keine nennenswerte Zeitersparnis feststellen, wenn ich alles klein schreibe. Gegen Emojis hab ich nix, die sind wirklich nützlich. :heman:

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Am PC stelle ich auch keine nennenswerte Zeitersparnis fest, am Smartphone schon: Da klickt man z.B. schnell auf das von der virtuellen Tastatur vorgeschlagene Wort, ohne Groß- und Kleinschreibung noch zu korrigieren. Viele Menschen haben auch echte Kompetenzprobleme mit Rechtschreibung. Das Problem lässt sich umgehen, indem man einfach alles konsequent klein schreibt.

Das sehe ich anders, denn übliche Schreibfehler beziehen sich ja längst nicht nur auf den ominösen ersten Buchstaben. Ich persönlich tippe lieber alles selber, zumal ich auch sehr gerne Wörter verwende, die man nicht so häufig sieht. Die deutsche Sprache ist sehr facettenreich. Das sollte man mehr nutzen, wenn man nicht auf das sprachliche „Niveau“ eines Fußballkommentators herniedersinken will. :budikopf: