@Herzer Hm, wo sehe ich denn da die Anzahl der Unternehmen? Im „Holdings“-Tab z.B. sind viele Unternehmen ja nur als „Sonstige“ gekennzeichnet. Fände ich interessant, wenn man das bei finanzen.net sehen könnte, da bei der Finanzfluss-Seite teilweise nicht alle ETFs gefunden habe, die ich mir näher anschauen wollte
Ja, es zeigt nur bis 3%, glaub ich, an. Alles darunter fällt dann unter Sonstiges. Wobei ne Einzelunternehmensaktie unter 3% auch nicht mehr den Einfluss haben sollte. Da ist dann eher die Branchen- und Länderübersicht interessanter.
In der Regel gibt das „Factsheet“ was bei den ETF Ansichten verlinkt ist die Auskunft über die Anlagestrategie und enthaltenen Unternehmen. Nur über die Webseite des Fontanbieters selbst (Ishares, usw.) oder Indexanbieters (MSCI, etc.) ist es in Einzelfällen möglich noch ein paar Zusatzinfos zu bekommen. Aber dass man eine Liste von zB allen 1.400 Einzelpositionen bekommt wäre mir neu.
Ich trinke meinen eigenen Kaffee. Check.
Ich mache Urlaub in Deutschland. Check.
Ich muss mit dem Auto zur Arbeit.
Ich bin Nichtraucher und trinke sehr selten. Check.
Einen Trinksprudler besitze ich. Check.
Ich wage aber zu bezweifeln, dass das der absolute Gamechanger ist. Ich habe bei so etwas immer das Gefühl, dass man „ärmere“ Menschen für wirklich sehr beschränkt hält.
In einem Video von Finanzfluss habe ich gehört, dass man durch den Sparerpauschbetrag Steuern sparen kann, wenn man einen ausschüttenden ETF wählt und die Dividenen direkt wieder reinvestiert.
Bedeutet das, dass wenn man am Ende das Depot auflöst, um die Gewinne zu realisieren, auf die reinvestierten Beträge keine Steuern mehr zahlen muss? Ansonsten wäre es ja kein Vorteil. Kennt noch andere Quellen im Internet, die das belegen? Ich finde dazu leider nichts… Und: Wie funktionert das konkret? Woher weiß die Bank, dass ich auf das reinvestierte Geld schon Steuern bezahlt habe? Oder muss ich das selber nachhalten und der Bank dann am Ende mitteilen? Stelle ich mir recht kompliziert vor…
Auch habe ich gehört, dass Thesaurierende ETFs durch Vorabpauschale den ausschüttenden ETFs gleich gestellt werden. Ich habe es so verstanden, dass dadurch der ZinsesZins-Effekt/Vorteil abgemildert werden soll. Nur: Wenn das so ist, haben ausschüttende ETFs, bei denen man direkt reinvestiert, nicht aufgrund des Sparerpauschbetrag einen Vorteil geben über Thesaurierende ETFs? Warum sollte man dann überhaupt Thesaurierende ETFs nehmen?
Moin, ich versuche mal ein paar deiner Fragen anzugehen. Andere können mich gerne korrigieren oder ergänzen.
Es gibt zwei Arten von Gewinne bei deinen ETFs:
Kursgewinne
Zinsen
Bei Thesaurierenden ETFs werden die Zinsen automatisch reinvestiert, bei ausschüttenden nicht.
Nun fallen auch bei zwei “Events” Steuern an:
Wenn du Kursgewinne realisierst, also deine ETFs (anteilig) verkaufst
Wenn dir Zinsen ausgezahlt werden
Du siehst, bei beiden Arten wirst du für die Kursgewinne zur Kasse gebeten in dem Moment wo du deine ETFs verkaufst, aber bei thesaurierenden ETFs ist beim Verkauf die Steuerlast höher, da du nun auch für die Zinsen zur Kasse gebeten wirst, die für dich über die Jahre hinweg automatisch reinvestiert wurden. Bei den ausschüttenden ETFs hattest du über die Jahre hinweg immer wieder den Fall dass du für die Zinsen, die dir ausgezahlt wurden, Steuern zahlen musstest.
Dein Broker weiß sehr genau zu welchem Kurs du wann welchen ETF gekauft hast und welche Zinsen wann anfielen und ausgezahlt oder reinvestiert wurden. Steuern führt dein Broker für dich immer automatisch ab. Du musst da nichts tun. Die Abrechnung bei Verkäufen schickt dir dein Broker meist nach ein paar Tagen in dein Postfach. Zudem bekommst du einmal pro Jahr eine Jahresabrechnung zugeschickt.
Da brauche ich Hilfe. Das Thema kenne ich nicht gut genug.
Du hast ja via Freiststellungsauftrag einen Sparerpauschbetrag von (jetzt im Jahr 2023) 1000€ in Deutschland.
Hast du beispielsweise 20.000€ in einem ausschüttenden ETF stecken und dieser schmeißt 5% Zinsen aus, bekommst du 1000€ Euro Zinsen ausgezahlt, diese sind unter dem Sparerpauschbetrag und es fallen keine Steuern auf diese 1000€ an. Für jeden zusätzlichen Euro mehr, würden jedoch Steuern anfallen, es sei denn du bist verheiratet und ihr nutzt beiden Sparerpauschbeträge zusammen, was dann 2000€ wären.
Da gibt es mehrere Gründe:
Hast du mehr als die 20.000€ angelegt, hast du ja keinen steuerlichen Vorteil mehr wenn dir 5% Zinsen ausgezahlt werden … du würdest über deinem Freibetrag landen
Seelenfrieden: Du sparst dir die manuelle Arbeit des Reinvestierens
In Wirklichkeit sieht deine “Entnahmephase” vielleicht gar nicht so aus dass du alles auf einmal verkaufst. Stattdessen schichtest du dein Portfolio so um dass du dir über Zinsen oder Dividenden eine Art Rente auszahlst. Hier profitierst du natürlich wieder vom Sparerpauschbetrag allerdings wirst du ihn vermutlich schnell knacken. Aber, ein Großteil deines Vermögens bleibt am Markt angelegt und da du ja deinen Pauschbetrag ausreizt, kann es gerne wieder ein thesaurierender ETF sein, du willst dir ja gar nicht mehr selbst auszahlen.
Mangelnde Disziplin: Reinvestierst du wirklich wirklich “zeitnahe” deine ausgeschütteten Zinsen? Wartest du nicht lieber ab bis sich ein solider Batzen angesammelt hat und sich die Arbeit des Kaufs lohnt? Wartest du vielleicht den richtigen “Moment” ab und glaubst mit Markttiming besser unterwegs zu sein? Statistisch gesehen verpassen die meisten Anleger enorme Kursgewinne wenn sie absichtlich oder unabsichtlich “abwarten”. Mit thesaurierenden ETFs passiert dir das nicht.
Du kannst auch komplett auf thesaurierende ETFs setzen und einmal pro Jahr nach Kursgewinnen ein paar ETFs verkaufen um so Gebrauch vom Sparerpauschbetrag zu machen um sofort wieder einen Kauf zu tätigen (Nachteil nur: Du hast dann Verkaufsgebühren)
Du sparst bei thesaurierenden ETFs die Gebühren für den Kauf: passiert ja automatisch. Machst du es manuell mit ausgeschütteten Zinsen, fallen Gebühren an.
Bei mir liegt auch gerade wieder ne 5stellige Summe auf dem Konto. Die könnte ich auch mal wieder investieren
Bin nur noch am Fragen wohin. Sollte dieses Mal nicht amerikanisch sein, weil ich eh schon zu viele Prozente am NASDAQ halte. Asien ist mir nur irgendwie zu unsicher.
Europa lächelt mich an, aber weiß nicht, ob ich da wirkliche Gewinne mache.
Bei DAX bin ich mir unsicher. Denke, wenn der richtig mies ist, verliere auch ich mit hoher Wahrscheinlichkeit meinen Job und bin gezwungen ihn auszulösen
Ich habe aber glaube ich irgendwie einen Denkfehler
Z.B: folgendes fiktives Szenario (Sparerpauschbetrag und Teilfreistellung ignoriert):
Ich habe einen ausschüttenden ETF im Wert von 100.000 Euro, der mir anschließend eine Dividende von 1000 Euro bringt. Diese 1000 Euro reinvestiere ich den ETF, sodass er einen Wert von 101.000 Euro hat. Danach löse ich meine Positionen im ETF auf. Nun muss ich doch nur auf die 100.000 Euro Steuern bezahlen, da die verbleibenden 1000 bereits aus einem Gewinn stammen, der bereits versteuert wurde, oder? Meine Frage war: Woher weiß Bank, dass hinsichtlich der 1000 Euro bereits Steuern bezahlt habe? Edit: Ich glaube, so langsam wird es mir klar Ist die Idee, so verstehe ich deinen Beitrag, dass die Bank Buch über alle Beträge, die sie mir bereits ausgezahlt hat (seien es Gewinne aus Kursgewinnen oder Steuern) und darüber, wie viele ich nach den Auszahlungen wieder in den ETF investiert habe, führt und diese entsprechend verrechnet. Also z.B.:
Erste ausgezahlte Dividene: 1000 Euro. Danach investiert: 400 Euro. => Es bleiben noch 600 Euro zum reinvestieren über, die bereits versteuert wurden
Zweite ausgezahlte Dividene: 500 Euro. Danach investiert: 1000 Euro. => Es bleiben insgesamt noch 100 Euro zum reinvestieren über, die bereits versteuert wurden
Wenn ich dann das Depot auflöse, sieht die Bank: Mir wurden bereits 1500 Euro an Dividende ausgezahlt, zeitlich danach habe ich wieder 1400 angelegt und verrechnet es entsprechend? D.h. wenn ich dann mein Depot auflöse, muss ich auf die 1400 nicht nochmal Steuern bezahlen? Hoffe, das ist einigermaßen korrekt und ich habe mir da jetzt nicht etwas komplett falsches zusammenüberlegt
In a nutshell: ja, du hast es verstanden, der broker weiß all diese details und nutzt sie in der berechnung deiner steuerlast.
Vielleicht fehlt dir noch ein entscheidender Hinweis damit du das Prinzip und auch das Tracking des Brokers umfänglich verstehst: “FIFO” - first in, fist out: Es werden immer die Aktien zuerst verkauft die du am längsten hältst.
2023 Du kaufst dir 10 Aktien für jeweils 2€, also 20€ volumen.
2024 Sensation, die Aktien steigen auf 10€ Wert pro Aktie, deine Anlagen sind jetzt 100€ wert
2025 Du kaufst dir 5 weitere Aktien, immernoch zu einem Kurs von 10€. Du hast 150€ Anlagewert
2026 Nix los an der Börse. Der Kurs ist unverändert. Du beschließt 5 Aktien zu verkaufen. Jetzt werden nach dem FIFO prinzip nicht die 5 Aktien von 2025 verkauft, sondern 5 der 10 Aktien aus dem Jahr 2023. Steuern werden Fällig, es gab Gewinne.
Du hast jetzt noch 10 Aktien übrig aber dein Broker weiß noch immer dass 5 darunter sind die aus dem Jahr 2023 stammen und da Steuern anstehen wenn du einen Verkauf tätigst.
Hmm not sure ob ich deinen Text richtig verstanden habe: Du musst ja nur auf Gewinne Steuern zahlen. Alles was du nach Steuern reinvestierst wird erstmal gar nicht versteuert, solange du keinen Gewinn damit machst. Dh. dein Reinvestmentkapital wird so behandelt, als sei es dein eigenes Geld.
Danke! Wie sieht es denn aus, wenn ich das ausgeschüttete Geld bei einem anderen Broker investiere? Kann ich denen erlauben, sich untereinander auszutauschen oder schicke ich dem anderen Broker selber die Jahresabrechnung?
Zumindest am Anfang, wenn man nur „knapp“ über dem Freibetrag liegt, wäre der Vorteil aber immer noch gegeben, da man ja in dem Jahr immer noch die Freibeitrag „mitnimmt“, was man beim thesaurierenden ETF nicht machen kann, oder? Vmtl. ist es auch abhängig von der finanziellen Lage, aber z.B. bei einem ETF der 2% Dividende jährlich bringt und mit einem Teilfreistellung von 30% müsste man doch 1000/0.02/0.7 = ~70.000 im ETF haben, ehe man über den Freibetrag ist. Da bin ich noch lange nicht, von daher lohnt es sich glaube ich schon finanziell für mich…?
Zu Punkt 3: Genau, so hatte ich es mir überlegt Also, dann kurz vorm Erreichen des Freibetrags das Sparen auf dem auszahlenden ETF einzustellen und den Sparbetrag + die durchschnittlich ausgezahlte Dividene als Sparbetrag auf einen neuen thesaurierenden ETF umzustellen. Für mich klingt es eigentlich nicht nach so viel manuellem Auffwand, es sei denn, die Dividene schwankt sehr stark…? Bzgl. Punkte 2 und 4
Hm, ich meine, dass z.B. bei der ING DiBa zumindest aktuell keine Gebühren für das Wiederanlegen anfallen
Hm, wenn das ginge, fänd ich das sehr attraktiv, nur hatte ich mehrfach gelesen, dass das wohl das Finanzamt nicht so gerne sieht…? Allerdings habe ich dazu bisher nichts genaueres gefunden. Vestehe auch nicht so richtig, wo da diesbzgl. der Unterschied zum direkten Reinvestieren bei ausschüttenden ETFs liegen soll…
Das kannst du problemlos machen. Du kannst deine Aktien & ETF’s selbstverständlich kaufen und verkaufen wann du willst. Man sollte das sogar tun, um nach Möglichkeit seinen Steuerfreibetrag jedes Jahr auszureizen, insofern die Handelsgebühren dafür nicht unsinnig hoch sind.
Genauso umgekehrt: Wenn du überm Freibetrag landest, lohnt es sich zu schauen ob du diesen mit Verlusten verrechnen kannst. Dh. ggf. Verluste realisieren und danach direkt wieder einkaufen.
Du kannst bei jedem Broker einen Teil deines Freibetrages hinterlegen. In Summe halt max. 1000€. Wenn du mehr angibst ist es Betrug und das Finanzamt kommt dich holen
Hm, ok, wo hast du denn die Info her, dass man das problemlos zu einem beliebigem Zeitpunkt machen kann, wenn ich fragen darf ? Steuerberater oder so wäre ja eine gute Quelle Zur Info, hier das Video, in dem der Autor sagt, dass er zumindest bei dem Szenario, dass man an einem Tag verkauft und dann direkt wieder kauft, vorsichtig wäre:
Das hat mich etwas stuzig gemacht, weil ich nicht so richtig verstehe, was es für einen Unterschied macht, da ein paar Tage zu warten und ich da nichts falsch machen möchte…
@Kaineahnung Hm, ich verstehe nicht so richtig, was das mit dem Freibetrag von 1000 Euro zu tun hat
Z.B. folgendes Szenario: Angenommen aus einem ETF bei Broker X erhalte ich 2000 Euro als Dividene nach Steuern und möchte diese nun bei einem ETF bei Broker Y anlegen. Bei Broxer X zahle ich nichts mehr zum Sparen ein. Dann ist es doch so, dass diese 2000 Euro nicht mehr versteuert werden müssen, wenn ich den ETF bei Broker Y irgendwann auflösen sollte oder? Nur wie erfährt Broker Y davon?
Die 2000 Euro nicht, aber wenn du durch die 2000 Euro nochmal 100€ Gewinn machst, musst du die 100€ versteuern, sobald du diese realisierst (also den ETF oder was auch immer verkaufst oder Dividende/Zinsen bekommst etc)