Warum denkst du besitzen bürger aller anderen ländern mehr eigentum als die leute in deutschland und österreich (da wo die soziale marktwirtschaftseit WW2 gilt)
Antwort: weil das größte kapital bei uns die soziale absicherung ist und die nie als eigentum eingerechnet wird.
Daher haben wir keinen zwang in aktien zu investieren, wie die leute in den USA zum beispiel.
Oder denkst du, dass italien im median mehr als doppelt so viel vermögen wie deutschland hat? Oder belgien ca 4x so viel?
Hat es auch.
Andere Länder schaffen es auch mit weniger Steuern eine drei Säulenrente zu bauen.
Die aus Staat, Arbeitgeber und Arbeitnehmer besteht. Aber gut, wir verschwenden ja auch Milliarden davon, was wundere ich mich überhaupt
Nahezu kaum länder haben so gute soziale absicherung wie deutschland und österreich.
Nahezu alle länder haben aber eine niedrigere steuerquote.
Man kann ja eh für das eine oder das andere sein, muss aber wissen was es mit sich bringt. Wenn Person A 500 euro vom bruttolohn in soziale absicherung „einzahlt“ und nachher arzt oder medikamente und berufsunfähigkeit bezahlt bekommt und person B nicht, die 500 aber dafür ansparen muss, und alles privat bezahlt, ist es klar, dass zweiterer immer mehr „vermögen“ hat, weil eben die 500 für person A nie in irgend einer statistik aufscheinen.
Oder wie in den usa üblich: „college fonds“. So etwas hat in deutschland mangels semestergebühr kaum jemand für seine , oder „höchstens“ als bonus um die kinder zu unterstützen. Zwingend notwendig ist es nicht. In den usa ist es üblich hierfür 50k anzusparen. Der US Amerikaner hat somit 50k „vermögen“ wohingegen der Deutsche 0 vermögen hat, aber für die uni nichts zahlen muss.
Daher sind vermögensvergleiche / steuervergleiche etc. mit anderen Ländern immer sehr mit vorsicht zu genießen. Gerade forderungen nach höheren steuern auf aktien kann nich nachvollziehen, wenn die steuern auf arbeit wesentlich höher sind.
Dazu gibts, soweit ich weiß keine „gesammelte“ statistik. Wir haben uns damals im studium für jede „sozialleistung“ individuell einen vergleich der führenden 40 industrienationen angesehen.
Aber es ist ja mehr als logisch, dass ich in einem fiktiven land in dem ich jeden arzt und jede medizin selbst bezahlen muss mehr rücklagen benötige, als in einem land in dem ich „alles“ bekomme.
Auf Kapitalgewinne fallen pauschal 25% an. Das ist alles andere als ne hohe Steuer.
Ich finde man sollte Kapitalgewinne höher besteuern und dafür die Einkommenssteuer verringern. Damit würde man ohne große Änderungen bei den insgesamten Steuereinnahmen herauskommen, aber die Arbeit der Menschen besser belohnen und die Zufriedenheit würde in der breiten Bevölkerung erheblich steigen.
nette idee, aber mmn muss man mit einer steuerreform noch einen guten schritt weiter gehen:
eine einheitliche einkommenssteuer auf alle einkünfte mit einem über alle einkommensarten hinweg gehenden freibetrag kombiniert mit einem steigenden steuersatz, der sich nicht am einkommen, sondern am vermögen orientiert. damit wären bestimmte einkommensarten nicht weiter übervorteilt und man spart sich eine ganze menge an bürokratie.
eventuell könnte man sogar erbschaften als einkünfte umdefinieren und so das problem mit der erbschaftssteuer lösen.
Hä? Wie soll das funktionieren? Ich schmeiss mein geld bei 1.000.000 einkommen sinnlos für koks und nutten raus und hab damit 0 vermögen = ich zahl weniger steuern als jemand der sich ein haus kauft und der damit vermögen hat.
Du meinst also, Tojan dachte an 0 % Einkommen, 0 % Kapitalertrags, 0 % Erbschaftsteuer und 0 % Vermögenssteuer und dafür nur Mehrwertsteuer? ^^
Nota bene: beide geben ihr Geld aus in obigem Beispiel, nur Person A gibt es für Konsumgüter aus und hat nachher kein Vermögen und Person B gibt es für Vermögenswerte aus und hat später Vermögen.
bei der suche nach deinem praxisfernen gegenbeispiel hast du nur leider folgendes nicht durchdacht: wenn derjenige seine gesamten einnahmen ausgibt und kein vermögen aufbaut, zahlt er nach meinem modell dann vllt nur noch 10 anstatt 20% einkommenssteuer, generiert aber auch weitere einnahmen für den staat durch mehrwert- und umsatzssteuer. wenn einkommen hingegen in vermögen umgewandelt wird, werden bis zur eventuellen reaktivierung meist keinerlei zusätzlichen steuern eingespielt, egal ob es als geld auf dem konto, in aktien umgewandelt etc wird. immobilien stellen hier eine ausnahme dar, wobei es ja auch dort einfache tricks gibt um die steuerlast erheblich zu drücken.
dem staat ist es völlig egal, ob eine privatperson vermögen aufbaut oder sein gesammtes einkommen verprasst, wobei man ja einen natürlichen" vermögenszuwachs auch mit steuerfreibeträgen belohnen könnte. der eigentliche punkt ist aber, dass mein modell mit der aktuellen einkommensbasierten einkommenssteuer nicht funktionieren kann, weil dir sondereffekte wie eben erbschaften etc. neue ungerechtigkeiten ins system packen.
es handelt sich dabei übrigens auch keineswegs um eine vermögenssteuer, sondern um eine vermögensbasierte einkommenssteuer. der unterschied ist relativ klar: bei einer vermögenssteuer wird direkt das bestehende vermögen besteuert, unabhängig von der einnahmesituation des besteuerten, bei meinem modell nicht.
aus finanzieller sicht kann es dem staat aber eben völlig egal sein, da ihm keine verluste entstehen, auch, weil die betroffenen ja durch das rentensystem in zukunft "abgesichert sind.
das ist aber allein nicht ausreichend. stell dir vor jemand wohlhabendes finanziert seinen gesamten lebensunterhalt aus dem vermögen, welches andere für ihn erarbeitet haben (erbschaft/scheidung). derjenige hat nahezu keine einnahmen, bezahlt auch mit seinen ausgaben deutlich weniger steuern als diejenigen, die ihren lebensunterhalt aktiv bestreiten müssen.
Ja, jedoch hoffe ich, dass der staat nicht nur an möglichst große einnahmen, sondern auch die gesellschaft denkt. Ansonst könnten wir einfach drogen legalisieren und wie zigaretten hoch besteuern und glückspiel freigeben.