Sparen, Geld anlegen, reich werden

Spannend wäre es zu erfahren, ob die Nachfrage wirklich durch Bedarf entsteht oder durch Investitionen zur Geldanlage.

Ich arbeite in dem Bereich und teils ist es wirklich verrückt: Natürlich muss man prinzipiell zwischen Investor und Familien unterscheiden, die den Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen.

Grundsätzlich ist die Niedrigzinsphase weiterhin ein Motor für die hohe Nachfrage nach Immobilien. Die Investoren sondieren aktuell ihr Vermögen und ihr Portfolio, Immobilien sind nach wie vor sehr Krisenbeständig, gerade Wohnimmobilien in Deutschland. Da die Asset-Klassen Büro und Einzelhandel aktuell ein wenig schwächeln, ist man weiter auf der Suche nach Wohnimmobilien.

Der private Konsument handelt hingegen völlig unabhängig und emotional losgelöst von der Krise. Viele trifft die Krise gar nicht und die Möglichkeit jetzt bessere Chancen auf eine Immobilie zu haben, wird natürlich genutzt. Ich habe es teils selbst bei Besichtigungen gesehen: Da scheint die „Krise“ keinen zu interessieren. Die Anzahl der Anfragen bleibt gleich und eine Senkung der Kaufpreise habe ich auch nicht wahrgenommen. Viele Familien und Paare sind halt auch schon Jahre auf der Suche, in der sie einiges an EK bilden konnten und die nach wie vor finanziell stabil sind. Der Lockdown hat zudem dafür gesorgt, dass Leute mehr Wert auf Wohnraum legen und sie gerne eigene 4 Wände hätten, entweder mit Garten oder als Eigentumswohnung größer als die bisherige Mietswohnung. Der derzeitige Trend zum Homeoffice tut sein Übriges.

Einen richtigen Immobilien-Crash und auch der wird nur vorübergehend sein, wird erst kommen, wenn er wirklich alle Bereiche trifft oder/und wenn es zu einem enormen Anstieg der Zinsen kommt und die Zinsbindungsfristen vieler Darlehen auslaufen. Viele Darlehen sind wirklich auf Oberkante Unterlippe genäht, sodass es genug Haushalte gibt, die ihr Darlehen bei einem Anstieg auf 4-5% Zinsen nicht mehr tilgen können. Wenn es davon dann 1-2 Millionen gibt, kommt es zu einem hohen Angebot an Immobilien und einem eher mäßigen Bedarf (da 5% Zins für viele nicht schön zur Finanzierung sind)

Übrigens: Am 23 Dezember soll die Maklercourtage auf Käufer und Verkäufer aufgeteilt werden, um den Käufer zu entlasten und die Kaufnebenkosten zu senken: Ein potentiell weiterer Anreiz für Käufer eine Immobilie zu kaufen - niedrigere Kaufnebenkosten.

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Müssen die Käufer dieses Risiko eingehen, weil sie ansonsten kein Objekt finden würden oder ist es eher persönliche Gier, weil man denkt, man kann etwas noch größeres bekommen?

Ich hätte gedacht, dass mit der aktuell hohen Rate an Kurzarbeitern es schon viele treffen würde, die ihre Raten nicht mehr bedienen können.

Teils teils. Viele möchten natürlich das bestmögliche Haus und da die Preise sowieso arg teuer sind, finanziert man eben das, was möglich ist. Viele können aber auch erst aufgrund der niedrigen Zinsen überhaupt was finanzieren und stecken ihren gesamten monatlichen Überschuss in die Finanzierung. Muss da mehr getilgt werden, wird es irgendwann eng für die Darlehensnehmer.
Eigentlich haben die Banken gewisse Mechanismen und Puffer bei ihren Haushaltsberechnungen, die sowas verhindern sollen, aber man reicht eben das Geld und Baufinanzierung ist derzeit ein Selbstläufer, da möchte man natürlich vorne mit dabei sein.

Bezüglich der Kurzarbeiter: Es gibt ja die Möglichkeit der Stundung bzw. der Aussetzung der Zahlung für X Monate während der Corona-Krise. Also ein möglicher Grund, warum da noch nicht viel passiert ist. Es ist aber auch so, dass das Angebot der Stundung wohl nicht allzu häufig in Anspruch genommen wurde, scheint bei vielen also noch zu gehen, die Kurzarbeiterregelung des Bundes wird da wohl auch seinen Teil zu beitragen.

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solange nicht regulatorisch von seiten des staates eingegriffen wird, nein. die steigenden immobilienpreise sowie die steigenden aktienkurse trotz weltweiter rezession sind eine versteckte inflation, die durch das massiven geldmittel, die von oben in die finanzmärkte gepumpt werden, ausgelöst wurde. dadurch sind beide märkte von den meisten marktgesetzen in sofern entkoppelt, als dass eine nachfrage entstanden ist, die eigentlich keine wirkliche grundlage hat, sondern kredit-finanziert ist. damit diese aber nicht ausfallen und somit selbst zum risikofaktor für die weltwirtschaft werden, muss man das ganze immer weiter drehen.

da immer mehr Geld gedruckt wird, was als normaler Arbeitnehmer ja eine Katastrophe ist, glaube ich das leider nicht.

Die die das Geld haben, sehen vielerorts neben der Börse, die Flucht ins Betongold als einzige Alternative, da sie das dann haben.

Und wir haben eben nicht diesen Bauboom wie in den USA, wo rund um Städte damals Jahrelang ganze Wohnsiedlungen mit Fertighäusern hochgezogen wurden, alles auf Pump.
Würden rund um Berlin/Stuttgart/München 10 000 Häuser im Jahr auf der grünen Wiese gebaut, dann würde ich auch vermuten, dass das irgendwann knallen muss, aber das ist ja nicht so.

Das Geld wird in den Kauf von Bestandsimmobilien gepumt

Mit diesem Monat habe ich mein Ziel, vor dem 30. Lebensjahr ein sechsstelliges Vermögen anzusparen, 3 Monat vor Deadline erreicht. Teilt sich auf in: 80% ETFs auf den Weltmarkt, 10% noch ein 16 Jahre alter gut verzinster Bausparvertrag, 10% Bargeld. Und das mit Gehältern aus nichtmal zweieinhalb Jahren Arbeit.

Nächstes Ziel ist, 200k noch im Jahr 2022 zu erreichen. Diese 200k sollen meine Altersvorsage darstellen und werden bis dahin nicht angerührt, damit sie mittels Zinseszins möglichst gut anwachsen.

Wenn ich auch diesen Meilenstein erreicht habe, schaue ich mal, ob ich jobmäßig eine größere Veränderung umsetze, wie z.B. Teilzeit oder regelmäßige Auszeiten. Bin sehr zufrieden im aktuellen Job, aber ich wünsche mir Ortsunabhängigkeit und mehr Zeit, neues zu erleben und an einer Selbstständigkeit zu arbeiten. Mittelfristig will ich raus aus dem Angestelltenverhältnis.

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Dann bist du aber auch schon mit deinem Gehalt bei den oberen 15% ohne Lebenshaltungskosten zu haben. Glückwunsch!

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Ich habe gerade Geld mit der DKB Visakarte abgehoben und ich wurde nicht auf dem Handy informiert, obwohl das eingestellt ist. Woran könnte das liegen?

Herzlichen Glückwunsch, alles richtig gemacht würd ich sagen. Aber auch sehr viel Geld in den ETFs. Denk an die 25% Steuern, die noch abgehen :smiley: Eventuell lohnt es sich für dich ja aufgrund der 801€ Freigrenze jedes Jahr ein bisschen was auszuzahlen und warte aufjedenfall darauf, dass der Soli wegfällt.

Also entweder du verdienst absolut super oder du hattest halt großes Glück, dass der Weltmarkt seit der letzten Krise so immens gestiegen ist :smiley:
Eine weitere Verdopplung der ETF Werte bis 2022 ist da schon relativ unwahrscheinlich, wenn ersteres nicht zutrifft. Aber ich drück dir die Daumen.

Ich hab jetzt im ersten halben Arbeitsjahr erstmal meine Bafög Schulden abbezahlt und kann jetzt so richtig mit dem ETF Sparplan bzw. dem Sparen anfangen. Und mein Kryptoinvestment ist mitlerweile auch leicht im Plus (sehe ich als meinen großen Lottoschein an und hoffe aufs Beste :smiley: )

Ich hoffe auf 40-50T bis ich in 3 Jahren 30 bin (ca. 1k pro Monat weglegen + eventuell ein bisschen ETF Gewinn, ohne die Kryptos).

Scheint derzeit zu hängen. Wurde über eine Zahlung, die deutlich über meinem eingestellen Limit war, gestern auch nicht benachrichtigt.

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Vielen Dank :kissing_heart:

Ist schon was länger her, aber ich hatte ja schon weiter oben über meine hohe Sparquote geschrieben. Meine ETFs sind mal gerade so über Null, daher wurde seitens Börse zur Zielerreichung nichts beigesteuert. Auch mein Ziel 2022 mache ich mir ohne die Einberechnung von Börsengewinnen :slight_smile:

Echt cool, Glückwunsch zur Schuldenfreiheit. Eine Sparrate von 1k ist ja auch ziemlich hoch. Da kriegst du sehr schnell eine nette Summe zusammen, was auch nochmal extra motivierend ist. Wünsche auch dir viel Erfolg.

Ich möchte anfangen etwas mehr Geld anzusparen, kenne mich jedoch mit Aktien usw wirklich 0 aus.

Habe hier jetzt öfter ETF gelesen und versucht über Google mich da etwas zu Informieren, aber bin mir hier nicht sicher ob ich es Richtig verstanden habe und ob ich nicht doch ein Eli5 brauchen würde.

Habe eine kleine Summe auf einem Tagesgeldkonto angespart was aber wirklich mein Notgeld ist und würde jetzt aber gerne alles weitere irgendwie Anlegen.
Mit was für einer Summe sollte man da überhaupt erstmal Anfangen?

Was lohnt sich mehr einfach zu meiner Bank gehen für Aktienfonds oder ist dieses ETF lohnenswerter?

Oder sollte man bei einer kleinen Summe erstmal in eine andere Art zu Sparen anfangen?

kommt ein bisschen drauf an, was du dir zutraust und was du genau willst. “Richtige” Aktien, also unternehmensanteile, benötigen schon etwas pflege und wissen und sind keine passive geldanlage, wie es der bausparplan oder das Festgeldkonto früher mal waren. Da ergibt es auch eigentlich erst sinn, mit 10.000+ einzusteigen, weil sonst die gebühren einfach zu viel vom gewinn wegfressen.

gebühren sind auch das thema, warum du auf gar keinen fall den aktienfond deiner bank nutzen solltest, die zwackt sich einfach zu viel vom möglichen ertrag ab, lässt aber das risiko komplett auf deiner seite.

für das was du suchst scheint mir aktuell ein ETF-sparplan das beste zu sein, da kann man auch schon mit kleinen summen langfristig geld halbwegs profitabel anlegen.

Ok, wie funktioniert das genau? Hab jetzt verschiedene Sachen gesehen einmal eToro oder auch ETF Depot Konten von verschiedenen Banken.

Muss ich da quasi selbst entscheiden was ich Kauf oder Verkauf? Mit wie viel Euro fängt man am besten an?

Kann ich sagen ok ich Zahl jeden Monat eine Rate von 50 oder 100€ in der Depot?

Mit so einer kleinen Summe könnte ich ja jetzt noch nicht wirklich sowas wie Apple oder Amazon investieren, wie finde ich heraus was profitabel sein kann und was nicht?

Entschuldige die vielen Fragen. Wenn das hier nicht passt oder schon beantwortet wurde tut mir das Leid.

Schau mal in diese Playlist rein. Da gibts gutes Grundlagenwissen zu ETFs. Bezüglich Broker musst du dich umschauen. Es gibt viele Broker die Kostenlose (nur Gebührenfrei versteht sich) Sparpläne auf ETFs anbieten. Ich bin bei Trade Republic. Die bieten viele kostenlose Sparpläne, sind aber ein bisschen unübersichtlich und verführen zum zocken weil es sehr einfach ist.
Banken wie Postbank solltest du beim Depot eher meiden, die sind sehr teuer. Und auch bei der “Beratung”. Sofern es keine Honorarberatung ist basiert das auf Provision und die werden nur andrehen was ihnen die höchste Provision einbringt.

Persönliche Meinung: Ich würde Apple oder Amazon nicht anfassen. Du brauchst viel Zeit und Wissen um in Einzelunternehmen zu investieren. Alles andere wäre Zockerei. Und die beiden oben genannten Unternehmen halte ich für Heillos überbewertet.

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wenn wir jetzt über einen ETF basierten sparplan reden, ist genau das der anwendungsfall. die sind sogar darauf ausgelegt, dass du monatlich einzahlst und nicht auf einmal eine große summe, um so die schwankungen besser abfangen zu können.

mit einem sparplan investierst du nicht in aktien einzelner unternehmen, sondern in einen ETF, der seinerseits mit deinem geld (und dem geld vieler anderer) ein depot aufbaut, welches nach bestimmten kriterien festgelegt ist. du entscheidest also nicht selbst, welche werte mit deinem geld gekauft werden, sondern gibst diese verantwortung ab.

wie schon gesagt: wenn du in werte einzelner Unternehmen investieren musst, musst du einerseits mehr zeit investieren, um dein depot zu pflegen und brauchst außerdem eine größere einstiegssume, mit der gefahr, viel davon zu verlieren.

wenn man wie du eine einigermaßen sichere wertanlage mit stabilem wertzuwachs haben möchte, sind sparpläne auf ETFs momentan mehr oder weniger (neben immobilien) die beste option.

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Bei ETFs geht es darum, dass man dies nicht herausfinden muss. Für Einsteiger sind ETF meines Erachtens ideal.

Der ETF bildet einfach nur die Entwicklung eines Index nach wie dem DAX oder dem Dow Jones zum Beispiel.

Man kann sich auch mit Einzelaktien ein ordentliches Depot aufbauen, dies bedeutet allerdings mehr Aufwand.

Sparpläne auf (Unternehmens)aktien sind prinzipiell auch möglich. Wenn du z.B. unbedingt in ein bestimmtes Unternehmen investieren willst, aber dir dafür monatlich nur kleinere Beiträge zur Verfügung (25-200 €) stehen. Die Gebühren liegen bei meiner Onlinebank dafür bei 1.5 % der Sparsumme.
Würde dir aber auch wg. der hohen Streuung und den geringen Gebühren zu nem ETF raten. DAX, DowJones, World ETFs sind beliebt. ETFs sind aber Langzeitinvestitionen. Du solltest dir gut überlegen, ob du nicht lieber erstmal die Summe deines “Notgeldes” erhöhen willst.

So habe ich es damals gemacht:
Schritt 1: Onlinebank suchen (wg. der geringen Ordergebühren). Ich habe gute Erfahrungen mit Consorsbank und ING Diba.
Schritt 2 (Optional): Deren ETF Angebote checken. Häufig gibt es bestimmte ETF’s dort gebührenfrei.
Schritt 3: Sich entscheiden, was dein ETF nachbilden soll (DAX, World usw.)
Schritt 4: ETF aussuchen, im Netz das Fondvolumen checken (Sollte nicht allzu klein sein).
Schritt 5: Sparplan abschließen.

Es gibt über die ETFs noch viel mehr zu lernen, aber als Neuling kann einen das schnell erschlagen und dazu führen, dass man doch nicht investiert.

Vielleicht noch zur Klarstellung:
ETFs bilden Indizes ab. Indizes bestehen aus Aktien verschiedener Unternehmen, wobei der Anteil der Einzelaktien über die Marktkapitalisierung der Unternehmen festgemacht wird. Am Beispiel des Dax werden dort die dreißig größten deutschen Unternehmen gelistet. Vereinfacht beschrieben: Wenn du einen DAX ETF kaufst, kaufst du mit 9,9% deines Geldes SAP Aktien, 9,3% Linde, usw.