Mit der Frage meine ich jetzt nicht zwingend Schallplatten oder CDs in physischer Form, sondern das dahinterstehende Konzept: Ein Musiker oder eine Band schafft ein Album, welches aus einer Anzahl von ausgewählten, neu komponierten Musikstücken besteht, welche auch nach bestimmten Kriterien angeordnet sind und so ein spezifisches Hörerlebnis bieten.
Also: Seid ihr Album-Hörer … oder Song-Hörer bzw. Playlist-Hörer? Wo würdet ihr euch auf diesem Spektrum verorten?
Also das hören von Alben ging in den letzten 10 Jahren deutlich zurück.
Ich schätze es sind noch drei bis vier Alben im Jahr (zuletzt das neue KIZ).
Ansonsten bekomme ich halt ständig neue Lieder hier im Forum, über Freunde oder Youtube reingespühlt.
Die Bedeutung von Alben hat sich schon stark verschoben aber ich kann es auch als Bereicherung ansehen jetzt mehr in der Breite zu hören was Musik im generellen anbelangt.
Wenn eine meiner Lieblingsbands ein neues Album veröffentlicht, dann höre ich das am Stück von vorne bis hinten durch. Und auch, wenn ich neue Bands entdecke, höre ich in der Regel erstmal ein oder zwei Alben von denen um einen Eindruck zu bekommen. In der Regel zeigen Alben ja die aktuelle Bandbreite der Band und die Musiker haben sich bei der Zusammenstellung was gedacht. Wenn ich grade Lust auf einen bestimmten Song habe, dann mache ich den gezielt an. Und im Büro haben wir eine gemeinsame Playlist, zu der jeder Songs hinzufügen darf, die er gerne bei der Arbeit hören möchte. Da sind dann keine kompletten Alben drauf.
Allgemein mache ich mir zuhause eher ein ganzes Album an, wenn ich nicht grade Neuentdeckungen, Spotifys „Discover Weekly“ oder was ähnliches höre.
Alte Alben höre ich auch mal komplett. Das aber halt wegen Nostalgie. Bei neuen Songs, wenn ich überhaupt mal was neues kaufe, sind es nur noch einzelne Songs. (Musik-Streaming lohnt sich nicht für mich)
Edit: Das letzte komplette Album, was ich mir gekauft hatte war das Winter-Album von Katie Melua… 2016
Überhaupt nicht mehr. LEIDER, sollte ich sagen. Was das angeht haben sich meine Hörgewohnheiten um 180° gedreht in dem letzten 20 Jahren. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern wann ich mir zuletzt ein ganzes Album gekauft habe. Sollte auch mindestens 10 Jahre her sein. Dabei war ich früher purer Album-Hörer, der das sehr geschätzt hat was sich die Künstler überlegt hatten, wie die Songs auf dem Album arrangiert sind, wie ein Album eine Reise durch den Kosmos der Band ist. Oder gar echte Konzeptalben. Dann kam MP3 und hat mich vollständig verdorben
Ich find´s selber schade, ich solle mich zwingen wieder mehr Alben am Stück zu hören, aber Tatsache ist dass das faktisch in meinem Alltag nicht mehr vorkommt.
Ein Freund von mir - selbst Musiker - hat eine wirklich sehr große Vinyl-Sammlung. So ungefähr eine Regalwand voller Alben! Das müssen tausende Schallplatten sein. Bestimmt sechs Quadratmeter Wand randvoll mit Musik. Gesammtelt über drei Jahrzehnte. Das meiste Zeug aus dem Rock-Spektrum. Das ist schon der Hammer. Da merkt man dann schon, dass Musik Kunst ist, wenn sie haptisch in so massiver Form vor einem ist, während über die High-End-Boxen und den High-End-Plattenspieler dann z. B. „Physical Graffiti“ von Led Zeppelin, „The Joshua Tree“ von U2 oder „OK Computer“ von Radiohead erklingt. Das erzeugt eine andere Einstellung gegenüber Musik als Spotify-Playlisten, das lässt sich nicht leugnen. Als wäre man in einer Klangkathedrale, wird man ganz andächtig.
Ich hör eigentlich immer noch recht oft ganze Alben. Muss aber zugeben, dass Playlists immer häufiger zu meinem Hörverhalten gehören. Is a bissl stimmungs- und situationsabhängig.
kommt bei mir ganz stark auf Act und Genre an. Wenn meine Liebingsbands/Musiker*innen ein Album rausbringen, will ich das schon haben und höre es mir dann auch am Stück an. Gibt auch so Leute wie „Get well soon“, wo man bei den Alben jeweils das durchdachte Gesamtkonzert raushört , dass irgendwie sogar was verloren gehen würde, nur die einzelnen Lieder in Shuffle-Playlists zu haben. Gibt aber auch Bands, die ich zwar mega liebe, aber auf ein ganzes Album ab Stück hätte ich gar nicht so große Lust, bzw. wäre es mir zu anstrengend. (Shamed mich nicht, aber da ist Electric Callboy für mich ein gutes Beispiel)
Aber insgesamt muss ich gestehen, dass sich mein Hörverhalten schon dem Musikstreaming angepasst hat. Ich höre viel seltener Alben wie früher.
Sehr gutes Beispiel. Für mich - seit dem Wechsel des Sängers (den Vorgänger kenne ich nicht) -, eine super Spaß-Band mit witzigen Songs und noch witzigeren Videos, aber als Album-Act sehe ich die Band auch nicht.
Ja, schon alleine aus dem Grund, das die wirklich guten Songs in der Regel nicht die lahmen, immer gleichen Singleauskopplungen sind, sondern auf dem Album versteckt. Das war schon bei Queen oder Led Zeppelin (besten Bands ever) häufig der Fall und ist auch heute beispielsweise bei Imagine Dragons oder Olivia Rodrigo (wo ich mal meinen Pop-Hass ausblenden kann) nicht anders. Ist einfach generell weniger same old shit und da ich grundsätzlich immer gegen same old shit bin, höre ich immer noch sehr gerne Alben, alte und neue.
Kommt bei mir immer auf die Musik / Album drauf an.
Die Lieder auf dem Album Tru von Cro könnte ich mir einzeln nicht geben, erst als ganzes ziehen sie mich in den Bann. Hingegeben seine Lieder aus seiner Anfangs - Easy Zeit funktionieren mir als Playlist - Lieder besser.
Dasselbe bei dem aktuellen Paula hartmann Album Die Liebe ist tot. Einzeln entfachen sie nicht die selbe Stimmung, wie der vorgegebenen Album-Reihenfolge.
Vor allem bei Musik, die ich gerade für mich entdecke, sind Alben ein Ding für mich. Ich höre immer ganze Alben, wenn ich auf irgendwas gestoßen bin und bleibe dabei, wenn das Album mich überzeugt.
Zuletzt war das bei sigur ros der Fall. Aber auch das neuste Billie Eilish Album hör ich regelmäßig.
War bei mir noch nie der Fall, dass Alben mir einen Mehrwert gebracht hätten. Hab auch schon früher meistens nur Single-CDs gekauft. Alben nur, wenn Preis/Leistung für mich besser war und dort genug einzelne Lieder vorhanden waren, die mir gefallen.
Wenn ich Bands anhöre, die ich noch nicht oder nur zum Teil kenne, hör ich mich chronologisch durch die Alben. Bei bekannten Künstlern ist’s auch gern mal Shuffle, aber nicht grundsätzlich.
Bezieht sich auf Spotify, CDs einlegen mach ich gar nicht mehr, meine Stereoanlage hab ich vor einigen Jahren aus Platzgründen in den Keller verfrachtet und bevor ich am PC CDs anhöre, ist der Stream halt schneller an.
Ja, Alben - in der Form in der du sie ansprichst - spielen für mich noch eine Rolle.
Allerdings kaufe ich mir dieses dann in physischer Form (CD oder Schallplatte). Einzelstücke kaufe ich mir hingegen digital; sprich Singles in physischer Form sind bei mir sehr selten. - Digitale Alben haben in meiner Welt keinen Wert.
Mein letztes Album war vor kurzem „Bambule“ von den Beginnern auf Schallplatte, weil ich bei meinem Händler beim stöbern eine Spezialpressung gefunden habe.
Mein letztes Album auf CD ist dagegen schon ein Weilchen her. Das müsste „Gens“ von Answer Code Request gewesen sein.
Seit dem ersten Ipod Nano MP3 Player bin ich eher der Playlisten Typ. Anfangs warens oft noch Alben aber je mehr ich auf Spotiy umgestiegen bin und je weniger Songs man noch auf der eigenen Festplatte hatte, desto wichtiger wurden die Playlisten.
Hab irgendwann eben angefangen alles was ich mag zu liken und so eine große Playlist geschaffen und da nahezu auf jedem Album auch Tracks dabei sind die man nicht so mag bin ich dann immer eher an der Playlist hängen geblieben.
Hab jetzt ein paar „alle“, „melancholisch“, „laut/energetisch“ Playlists und wechsel dann zwischen denen je nach stimmung.
Wenn eine meiner Lieblingsband ein neues Album veröffentlich versuch ich mir aber schon die Zeit zu nehmen, dass zumindest einmal am Stück durchzuhören weil manche Songs und oder Übergänge besser im Album funktionieren.
Alben höre ich jetzt eigentlich nur noch wenn ich explizit nur Musik von einer bestimmten Band hören will und dann ergibts Sinn da einfach ein Album anzumachen.
Also fänds aus Nostalgie auch Schade wenn es zukünftig nur noch Singles geben würde aber ehrlich gesagt spielen Alben kaum noch eine Rolle für mich.
Mich hat Spotify spät, aber dann reichlich nachhaltig verdorben für alben.
Ich binmit CDs sozialisiert, hab davon auch zwei alte sonst unbenutzte Rig-Kisten voll davon im proberaum rumstehen (sind über 2.000, 99% Alben da kein Single-Freund)
Ironischerweise als jemand, der selbst mit seiner Kapelle quasi nur Konzeptalben mit aufeinander aufbauenden Stücken und Artwork und allem zipp und zapp fabriziert😅
Leider sind auch viele Alben mittlerweile auch wirklich auditive sinuskurven, die hits wechseln sich mit lamern ab, die ich auf einem Album im auto wahrscheinlich auch geskipped hätte.
Mittlerweile haben viele Autos ja nicht mal mehr ‚n CD-Player eingebaut, das macht’s dann auch nicht leichter😅
Weil’s vorhin auch schon jemand geschrieben hat: Sigur rós‘ „()“ oder „aegitis burjun [oder so]“ sind großartige Alben, die einfach über schönheit den skip-button ausblenden weil ich es einfach hören will.
Die einzige band, deren alben ich mir wahrscheinlich weiterhin auf grund der persönlichen relevanz kaufen werde, sind TOOL (wobei da wahrscheinlich auch nimmer so viel kommt😅).
Die haben’s mit dem großartigen letzten Album aber versaut, sie auf Spotify als album komplett durchzuhören, diese akustischen LSD-induzierten Intermissions finde ich soooo anstrengend.
Interessanterweise sind die nicht auf dem haptischen Album, da kommt einfach ein Banger am nächsten😅
Auch Radiohead haben sich ja immer viel mühe mit dem Album abseits der eigentlichen gegeben (mehr mit den vinyls, da war ich dann nur beeindruckter zaungast).
Also ja, ich persönlich finde die Idee hinter einem (Konzept-)Album immer noch toll und huldige dem sehr sehr gern.
Wenn derdiedas künstler sich auch die mühe machen mit einem konzept ums Album zumindest, gibt ja genug Anekdoten über Hits, die ganze alben (oder generationen von menschen) prägten, und eigentlich nur lustlose lückenfüller waren [„Paranoid“ von Sabbath, bspw)].
Auf grund von convenience (und auch etwaig fehlernder peripherie an meinen akustischen safe-places wie dem auto) drängte es mich aber immer mehr zur digitalen Variante.
Es wird aber weniger, der trend geht ja eh’ zum single-tauglichen zuschnitt mit algorithmus-komposition, das verkleinert die auswahl sowieso ziemlich😅