Spoiler sind gut!(?)

Das war ja auch nicht der Punkt. Der Punk war, dass es diese Tricks gibt und deswegen die Aussage, dass man Emotion xy gefühlt nahe zu keinen Wert hat. Zufälligerweise habe ich erst gerne die Almost Dayli Folge mit Wolfgang M. Schmidt gehört. Da sagt er ja ähnliches und drückt es wahrscheinlich deutlich verständlicher aus.

Das kann ich halt null nachvollziehen, weil ich, wenn ich einen Film gucke, versuche die Welt, die mir der Film zeigt aus den Augen der Figuren zu betrachten und mich in sie hineinzufühlen. Und nur weil ich weiß wer der Mörder ist, kann ich ja trotzdem über eben die Figuren diese Ratlosigkeit nachempfinden.

Ich weiß es weil ich völlig falsche Erwartungen an den Film hatte, welche ich durch entsprechende Spoiler nicht gehabt hätte.

Nein würde es nicht und ich verstehe auch nicht wie du zu dieser Aussage kommst.

Ich habe mich übrigens nie als Cineast bezeichnet (zumindest nicht den dem allgemeinem Filmkontext), würde ich auch in Zukunft nie tun. Ich habe auch nie behauptet einen besonders gehobenen Filmgeschmack zu haben. Viele der „gehobenen“ Filme finde ich sogar eher ziemlich ätzend. Ich beurteile Filme nur nicht danach, was ich gefühlt habe während des Schauens, das ist alles. Abgesehen davon verstehe ich 2001 ja jetzt und ich erkenne den Wert des Film. Fand ihn halt trotzdem total nervig. Und das sind (zumindest in meiner Auffassung) keine sich widersprechenden Aussagen.

Naja du hast meinen (und den anderer hier) Filmgeschmack herab gewürdigt, weil mir Emotionen wichtiger sind als die Machart. Darum geht es doch hier eigentlich.

Ich habe deine Position jetzt nur sehr überspitzt gespiegelt.

Ich verstehe einfach nicht, warum ihr euch so daran aufhängt, dass ich irgendwie voll der Filmtechnikfetischist wäre. Ist ja nicht so, dass ich Emotionen im Film oder jene die durch einen Film erzeugt werden verabscheue. Es ist einfach nur kein Indiz für die Qualität eines Films, ob ich dabei xy gefühlt habe. Das war meine Aussage, die ich anscheinend nicht verständlich genug rüber gebracht habe.

Doch! Kunst die in mir gefühle auslöst ist die beste Kunst. Ende.

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Deine Argumentation hier war wie folgt aufgebaut:

Es gibt Studien die Hinweise liefern, dass Spoiler nicht den Filmgenuss schmälern. Dann wurde hier geschrieben, dass das aber subjektiv ist und jeder für sich entscheidet, weil für viele Filme eine emotionale Sache sind.
Deine Antwort war dann, dass jeder der in erster Linie nur auf Emotionen achtet wohl einen flachen Filmgeschmack hat, was schon eine herbe Unterstellung ist.

Wir kommen aber zu dem Ergebniss, dass ich der emotionale Typ 2001 Odyssee überragend finde und du damit nichts anfangen kannst. Der Film gilt aber als ein anspruchsvolles Meisterwerk der Filmgeschichte.

Hab ich jetzt den erleseneren Filmgeschmack? Nö, weil ich mir niemals ein Urteil über deinen erlauben würde, aber du hast dir das über meinen Geschmack erlaubt.

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Es ist kein Indiz für die Qualität des Film. Aber es ist der wichtigste Hinweis darauf, ob ich Spaß an dem Film hatte. Und das ist meistens (nicht immer) der Hauptgrund, warum ich einen Film schaue.

Ich persönlich bin meistens genervt, wenn ein Film zu sehr auf die Tränendrüse drückt, pathetisch, oder zu stumpf ist (also fast alle Actionfilme). Das einzige was das dann noch retten kann sind Szenen, die mich zu lachen bringen. Bin aber auch emotional ein ziemlicher Eisblock. Wenn mich ein Film dann doch packt, überrascht und ich wirklich mitfiebere, war es in den meisten Fällen auch ein guter Film.

Am besten gefallen mir Dinge immer dann, wenn ich absolut garnichts im Voraus über die Filme weiß (deshalb liebe ich auch die Sneak Preview). Kann sein, dass ich Filme mehr wertschätzen kann, wenn ich weiß was passiert, aber diese Momente wenn man nach dem Film noch ne halbe Stunde so geflasht ist, weil man nicht drauf klar kommt, was gerade passiert ist, sind die, wofür ich hauptsächlich Filme schaue. Und meistens schaue ich mir solche Filme danach auch noch 5 mal an, weil ich verstehen möchte, warum mich der Film so gepackt hat.

Und natürlich gibts auch Tage da will man sich einfach von einer Komödie oder einem Liebesfilm berieseln lassen und seinen Kopf abschalten. Da weiß man genau, was die Macher mit einem machen, aber es fühlt sich trotzdem gut an; so wie Alkohol oder elektronische Musik :slight_smile:

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Nein habe ich nicht. Die Grundaussage die ich getroffen habe war, dass wenn man einen Film danach bewertet, was für Gefühle dieser bei einem auslöst, es ein Anti-Cineastisches schauen ist. Mit Anti-Cineastisch meinte ich einfach nur ein das Medium ignorierendes Schauen. Einfach nur auf die eigenen Emotionen zu gucken und dabei den Film an sich (in seiner Machart) praktisch zu ignorieren, halte ich für nicht dem Medium Film zuträglich, weil es dann ja eben egal wird, wie ein Film gemacht ist, solange die Zuschauerschaft etwas fühlt. Das war mein Punkt.
Über euren Filmgeschmack habe ich im übrigen nie geurteilt. Das ist halt nur das was ihr darin gelesen habt, weil ich eure Art der Beurteilung kritisiert habe. Man kann Filme rein emotional bewerten und einen aus meiner Sicht super Filmgeschmack haben. Genauso kann man Filme unemotional bewerten und einen vollkommen beschissenen Geschmack haben. Und dann wundert man sich wieder, warum ich erwähne, dass man diese oder jene Selbstverständlichkeit noch erwähnen müsste.

Spaß ist doch auch eine Emotion :face_with_raised_eyebrow: Ich schaue auch Filme, weil sie mir Spaß machen aber ich bewerte sie eben nicht rein danach.

Du hättest auch einfach meinen ersten komplett Absatz zitieren können, dann würdest du bemerken, dass ich genau das sage.

Ich lese darin halt die Schlussfolgerung, dass meine Art Filme zu betrachten zu flach ist.

Ich bin Zuschauer und konsumiere Filme nur, um auf vielfältige Art unterhalten zu werden. Es bringt mir einfach nichts, wenn der Film in der Machart überragend ist, mich aber nicht unterhält.

Was halt keine Aussage über deinen Filmgeschmack trifft.

Tja und ich finde den „Ich will einfach nur unterhalten werden“-Ansatz falsch. Und da werden wir ziemlich sicher nicht mehr zusammen kommen aber gut, dass wir mal drüber geredet haben.

Den Wert der Emotion kann ich ja als Zuschauer selbst bestimmen. Deswegen mögen manche Dramen lieber, andere Komödien und andere Romanzen.

Lustig, du schreibst das du versuchst die Welt aus den Augen der Figur zu betrachten, bist dieser aber beim ersten Mal mit dem Wissen um die Handlung doch stetig voraus. Das macht ja überhaupt keinen Sinn. Man ist doch viel mehr involviert, wenn man es zum ersten mal mit der Figur die Geschichte erlebt und durch die selben Überraschungen bzw. Wendungen gehen muss.

Naja las sich für mich so.

Wer sagt das wir das tun? Emotion ist ein Faktor, aber es ist nicht der einzige nach dem ich etwas bewerte.

Ja, und ich habe erklärt, warum man Emotionen keinen Wert beimessen sollte.

Mich lenkt es eher von der Situation ab, weil ich zu viel darüber nachdenke, was in der Situation passieren könnte, anstatt mich einfach auf die Situation einzulassen.

“Ihr” in dem Sinne nicht. Aber einige hier haben ja es durchaus so formuliert als seinen Gefühle ihr einziges Kriterium.

Jemand mit deinem Geschmack wird dir da sicher zustimmen, alle anderen aber halt nicht. Und das ist damit auch das Ende der Diskussion, weil über Geschmack lässt sich nicht objektiv diskutieren.

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Auf deine Art Studien zu deuten gehe ich jetzt nicht mehr ein. Kann man alles oben nachlesen. Da werden wir definitiv nicht zueinander finden.

Auf einen anderen Punkt gehe ich aber gerne noch mal ein:

Nimm als Beispiel die Eröffnungszene von Pixars “Oben”.

Hier durchläuft man in einer kurzen Montage das gemeinsame Leben zweier Menschen. Man erlebt mit den Figuren Freude und Trauer und man bekommt das Gefühl, als hätte man gerade alles zusammen mit den Figuren selber erlebt.

Das Ziel dieser Szene ist es genau diese Emotion beim Zuschauer auszulösen. Selbst das junge Zielpublikum soll das Gefühl haben alt und verlassen zu sein.

Diese Szene wurde von der Filmkritik weltweit sehr positiv bewertet und bis heute ständig (z.B. neulich Filmfights) als Positivbeispiel für Montagen und Eröffnungssequenzen genannt.

Dass es die Szene schafft innerhalb kürzester Zeit diese Emotionen auszulösen hat einen Wert und ist ein Qualitätsmerkmal.

Vielleicht nochmal ein kurzer Exkurs in die Defintion des Wortes “Qualität” nach Philip Bayard Crosby:

Qualität wird als Grad der Übereinstimmung mit Anforderungen definiert

Was ist die Anforderung an die oben genannte Eröffnungsszene?

  • Charaktereinführung
  • Zuschauer in o.g. Gefühlslage versetzen
  • Emotionale Bindung zum Hauptcharakter schaffen

3x Check, alle Anforderungen erfüllt. Qualität nach Definition.

Ich denke trotzdem, dass ich verstehe was du eigentlich meinst. Warum du einen Film von seinen Emotionen trennen willst. Ich denke auch, dass das eine legitime Herangehensweise sein kann. Ich denke aber nicht, dass “Qualität” etwas damit zu tun hat.

https://www.kunsthistorikertag.uni-mainz.de/programm/sektionen/kunst-und-der-wert-der-gefuehle/

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