Ich hab auch nicht die besten Erfahrungen gemacht was den Sportintericht angeht.
Irgendwie sind dort die Dinge manchmal eher eskaliert als woanders und wir waren schon eine Problemschule.
Sei es in der Umkleide (besonders da) oder anderswo.
Ein Freund aus der Zeit war Übergewichtig und musste eine Rolle an einer Stange machen, hat er natürlich nicht hinbekommen.
Alle stehen da und sehen sich das an und dann ruft der Lehrer „Wir brauchen einen Kran“ (ich glaub das ist aus Werner), hat halt einen dummen Gag daraus gemacht und alle lachen ihn aus inklusive Lehrer.
Danach hat er sich geweigert an bestimmten Dingen teilzunehmen und hat sechsen dafür bekommen.
Reflektiert hat es nie jemand warum es soweit kommen musste.
Mein Freund lebt heute noch in meiner Heimatstadt in Sachsen.
Er ist 34 und lebt bei seinen Eltern und kann aufgrund einer sehr ausgeprägten Soziophobie aktuell kaum nach draußen und wurde auch von der Arbeit freigestellt vor ein paar jahren (Informatiker)
Mit mir macht er das noch aber ich bin auch zu selten in meiner Heimat.
Ich werde ihn mal wieder anrufen, auch durch Corona ist es schon wieder viel zu lange her das ich ihn gesehen habe.
Auch das ist aber ein Problem, was nicht originär dem Sportunterricht entstammt.
Wir hatten genau so Mathe-Lehrer, die es pädagogisch wertvoll fanden immer wieder denjenigen an der Tafel rechnen zu lassen, von dem sie wussten er kann es nicht.
Das manche Lehrer einfach völlig ungeeignet für ihren Job sind und sogar selber Schüler mobben ist nichts, was exklusiv im Sportunterricht vorkommt.
Um eine (zumindest für mich persönlich) schöne Anekdote zum Sportunterricht beizutragen: Hatte im Rahmen der Oberstufe (Stufe 12 & 13) mich für die Sportunterrichtgruppe mit den Kernpunkten Fußball und Badminton gemeldet. Natürlich war ich zunächst der mit Abstand Schlechteste mit einer 3, weil ein Großteil der Mitschüler eben auch in einem Verein gespielt haben, aber ich hab mich reingehängt und am Ende auf eine 2 geschafft.
3 mal wie lang wie gesagt, kommt da eben drauf an an welchem punkt man ist.
ich hab mal in der 8ten klasse ein halbes Jahr sport gemacht, 10 kilo verloren, was hats gebracht ? nix, ausser das ich meinen schnitt versaut habe, weil dadurch die leistungen in anderen fächern abfielen.
Ohne positive Resonanz bringt sowas einfach relativ wenig.
Man stelle sich vor, jemand der übergewichtig ist, könnte zb zum Lehrer sagen „ich will abnehmen“ und dann sagt der "ok, du wiegst 82kg, bei 1,70m wenn du zum halbjahr 70 wiegst und das bis zum schuljahresende hälst, kriegst du die 3. bei 65kg die 2.
Ja, ich seh den Unterschied zu anderen „Nachhilfe“ bzw. „Lernintensivierungen“ trotzdem nicht.
Ich hatte für Französisch 2 x die Woche Nachhilfe + dann zu Hause noch selber Büffeln. Das war natürlich auch Zeit, die ich nichts anderes machen konnte und mich mit Hin-und zurückfahren etc. auch deutlich mehr als 3 Stunden gekostet hat pro Woche.
Wenn man nach dem Sport nicht mehr zum lernen kommt, dann macht man halt erst die anderen Aufgaben, und dann den Sport.
Also wäre dein Vorschlag dann aber grundsätzlich eine Reform des Benotungssystems, wo die Leistung nicht mehr an objektiven Kriterien (soweit möglich) gemessen wird, sondern an subjektiven Verbesserungen.
Kann man sicherlich drüber diskutieren, fände ich aber nur bedingt sinnvoll.
Dann müsste man das bei Diktaten genau so machen. Oder bei Mathe (Du hast aktuell 30 Fehler in deinen Klausuren, wenn du bis Ende des Jahres auf 10 Fehler kommst, bekommste dieselbe Note wie der Mitschüler der nur 3 Fehler macht).
Würde sich für mich auch nicht wirklich fair / sinnvoll anfühlen.
jemand der 4-5 doppelstunden bodenturnen macht, danach vorturnen zu lassen auch nicht,
(Und in den STunden soll man rolle, vor, zurück, rad, handstand etc gelernt haben.)
Wie schon mehrfach angebracht wurde, ist der Sport Unterricht etwas was wie jedes Fach vom Lehrer abhängt. Und ich möchte dir auch nicht deine Erfahrungen da absprechen.
Sportunterricht soll halt wie so ziemlich jedes Fach dem Schüler neue Einblicke bringen und ihn dazu bringen Sachen zu versuchen. Ich kenne es ein paar Sportlehrer und denen geht es eher darum zu sehen, dass die Schüler sich bemühen und aus ihrer Komfortzone kommen. Da muss der Handstand nicht nach 5 Stunden Olympiareif sein. Er muss nicht mal ein Handstand sein. Es wird aber halt der gesamte Unterricht betrachtet und benotet. Wenn der Schule sich also vorab schon keine Mühe gibt, dann wird die Note halt dementsprechend
Wie waren eigentlich die Erfahrungen zu den bundesjugendspielen bei euch? Ich fand es immer unfair, dass nach jahrgang bewertet wurde, da ich lange Zeit sehr klein für mein Alter war, war mehr als eine Siegerurkunde nie drin.
Im Turnen war ich auch nicht gut, konnte aber eine sehr schwere Übung die mir so viele Punkte gebracht hat, dass ich dort meine einzige Ehrenurkunde bekommen habe.
Aber oft waren die bundesjugendspiele für mich eher Streß als Freude.
Verstehe ich, aber das ist ja hier der Sportuntericht thread, das es auch in anderen Bereichen Mobber gibt ist ja einfach klar, ich teile da nur meine persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema
(Ich könnte für mich über den Musikunterricht sprechen, der war mein persönlicher Horror).
Bei uns war es halt wirklich der Sportintericht der das ganze ziemlich fokussiert hat.
Einmal weil der Lehrer ein Trottel war und weil vermeintliche, körperliche Defizite hier eher zum Vorschein kamen als woanders.
Sport sollte ist auch eigentlich was schönes an dem jedes Kind gerne teilnehmen müsste.
Kacke das es halt nicht für alle der Fall war.
Ob jetzt eine Note abgeschafft werden müsste oder nicht, kann ich nicht sagen.
Bin weder Vater noch Lehrer.
Hat beides offenbar vor und Nachteile.
Hatte damals auch immer eine 3 oder 4 in Sport, da ich einfach dick war und bei dem Sportlehrer dick so viel bedeutete wie Note >= 3.
Im Abitur war ich top fit und hatte immer eine 1, habe sogar ohne Probleme einen Marathon gelaufen. Ich würde behaupten, dass ich schon damals für meine Statur relativ sportlich war, aber im Anschluss hab ich halt gelernt, wie man richtig Sport macht und das auch geliebt. Wenn man dann jede Woche 10-12h Sport macht, zahlt sich das aus, genau wie beim lernen.
Sport ist eigentlich ganz gut mit dem Lernen am Schreibtisch zu vergleichen. Talent bekommt man, ob körperlich oder geistig, jedoch muss beides trainiert und geschult werden.
Ich hab vor 2 Jahren wieder richtig mit Sport angefangen, da ich im Studium doch wieder gut zugelegt habe. Im Januar 2020 konnte ich keine 2km am Stück laufen, 2,5(!) Monate später bin ich wieder meinen ersten Halbmarathon gelaufen.
Wenn man sich drauf fokussiert und wirklich will, dann schafft man eine Menge. Man muss halt jeden Tag und jede Woche am Ball bleiben. Mit Motivation und einem guter Plan gelingt eigentlich alles.
Wenn Sportunterricht schon die Vorhölle ist, dann sind die Bundesjugendspiele die Hölle, wo man dann beim Coopertest/Kilometerlauf vor der ganzen Schule beobachtet und ausgelacht wird wenn man hinterherhechelt,
Vor allem wenn dann ja mehrer Klassen starten bei manchen Sachen und 2 Jahre jüngerer Schüler einen überholen.
Ich hab den ganzen Scheiss mitgemacht weil ich nie jemand war der Krankheiten vortäuschen konnte oder wollte.
Rückblickend hätte man sich einfach mit Anlauf auf den Boden schmeissen sollen und schön blutverschmiert aufstehen, Thema durch.
Sportunterricht ist dahingehend schlecht, dass einem permanent die eigenen Unzulänglichkeiten vor Augen geführt werden. Es ist im Grunde wie immer an der Tafel vorrechnen oder bei den Fragen vom Lehrer immer als erstes drangekommen zu werden.
Daraus aber abzuleiten man müsste das Notensystem dort wegfallen lassen oder den Sport komplett in AG und in Interessen Bereiche zu trennen halte ich für den falschen Lösungsansatz.
Vielleicht Bedarf es da eher ein paar soziale Kompetenzen zusätzlich. Scheitern muss man halt auch lernen und gerade wenn man berücksichtigt, dass psychische Erkrankungen ja mittlerweile endlich ihren Raum in der Gesellschaft bekommen, dann wäre es doch nicht verkehrt, wenn Heranwachsende auch vermittelt bekommen, dass die Fähigkeit einen Handstand zu können sie nicht so sehr definiert wie es im Sportunterricht wirkt.
Hachja der Sportunterricht… als jemand, der mit 13 schon fast ausgewachsen war (die 2m waren da schon nicht mehr weit weg von mir), hatte ich bei ein paar wenigen Sportarten meine Vorteile… das wars aber auch.
Irgendwelche Turn/Lauf/Leichtathletik Übungen? War ich vollkommen raus. Groß und Übergewicht = keine Chance.
Zum Glück hatte ich später einen Lehrer, der gesehen hat das ich mich immer angestrengt habe und nur bei Reck/Leichtathletik bei mir nix zu holen war. Daher hat er mir immer eine 3 gegeben, was ich sehr fair fand.
Bundesjugendspiele waren auch echt so eine Sache für sich. Kugelstoßen? Dank meiner Größe und damit vorhandener Kraft, hab ich die Kugel bis fast über die Sandkuhle gestoßen. Hochsprung? Bis 1,40 musste ich mich fast nur fallen lassen und die Beine dabei anheben… aber alles andere? No chance… deswegen auch nie eine Siegerurkunde erreichen können. War mir aber auch ehrlich gesagt nie wichtig… mobbing bekam ich so oder so ab. Da hat das keinen Unterschied mehr gemacht.
Es ist halt wie schon bei den hundert letzten Malen, als wir das Thema hier hatten, Sport war mein absolutes Lieblingsfach, selbst wenn nicht alle Sportarten dort meine Favoriten waren.
Dafür war Kunst für mich einfach die Hölle auf Erden und da wurde ich dann genauso bloß gestellt, weil die Werke ja immer gerne im Flur oder so aufgehängt wurden. Dann konnte es sogar die ganze Schule sehen und nicht nur meine Klasse.
Gemobbt wurde ich nie deshalb, da sollte man dann vielleicht einfach eine andere Ausgangslage schaffen als einfach Fächer abzuschaffen. Und Noten ebenso. Was bringt es dem unsportlichen Schüler, wenn er nun keine Noten mehr bekommt oder dem schlechten Maler wenn in Kunst nun nicht bewertet wird? Vorgeführt werden sie doch dann trotzdem.
Es gibt halt immer Fächer, in denen der eine besser oder schlechter ist. Aber nur weil ich keinen Spaß daran hatte, konnte man ja schlecht Chemie streichen, dafür aber meine Einserfächer wie Erdkunde behalten. Oder Englisch, da habe ich glaube ich nie etwas schlechter als 2 geschrieben, dafür war Mathe in vielen Bereichen für mich unglaublich anstengend und schwer zu verstehen.
Man macht es sich hier ein wenig einfach, wenn man ein Fach dann versucht zu streichen, nur weil man es selbst nicht mochte.
Hab jetzt nicht alles gelesen, aber wollte auch mal meine 2Cent dazu geben.
Bei uns gabs mal Noten für 100m-Sprint. Der Notenschlüssel sah wie folgt aus:
Der schnellste kriegt die 1. Für jede Sekunde die man langsamer war als der schnellste bekam man eine Note abgezogen. Also Sobald man 5 Sekunden langsamer war, hatte man die 6.
Und da unsere Schule nah am örtlichen See stand, war es normal, dass unsere Sportstunde im Sommer dafür genutzt wurde „um den See zu joggen“. Das waren 4-5km oder so, bin nicht mehr sicher.
Da gab es einen guten Lehrer, der mit uns gejoggt ist, die Truppe beisammen gehalten hat und die langsamen motiviert hat.
Aber es gab auch den schlechten Lehrer, der mit Stoppuhr an der Schule auf uns gewartet hat und folglich seine Aufsichtspflicht vernachlässigt hat.
Da kam es mal vor, dass ich (weil ich als kleiner dicker Junge kein Bock auf den Quatsch hatte) eigentlich nur um den See spaziert bin. Da ich weder Uhr noch Handy dabei hatte (logisch, war ja auch Sport-Unterricht) hatte ich kein Gefühl für Zeit. Als ich wieder an der Schule ankam, war meine Klasse weg, der Lehrer weg, die Umkleide-Kabine offen, aber zum Glück mein Zeug noch da. Aber die nächste Unterrichtsstunde lief schon seit einigen Minuten…
War in der Unterstufe (bei euch Deutschen 5-8. Klasse) immer knapp geradeso an der 4 dran, weil unser Lehrer am Ende jedes Semesters sowas wie ne große „Leichtathletik Prüfung“ gemacht hat (60 + 100Meter Lauf, Hochsprung, verschiedene Übungen an Turngeräten) und diese knallhart benotet.
Ging dann für die Oberstufe auf ne technische Schule, wo die „untechnischen must have“ Fächer (Religion, Sport) rein nach Anwesenheit benotet wurden (außer Deutsch und Englisch). Hab in der ersten Klasse ne 1 dort bekommen. Alle jaulen auf als die Lehrerin meine Note vorliest. Sie darauf „Ich kann ihm halt nichts Schlechteres geben, er war immer da.“ Hat mir gereicht.
Es wäre eine Zwischenlösung zwischen, alle Noten abschaffen, oder alles so lassen wie es ist. Da ist es, für mich, auch kein Grund der dagegen Spricht, das manche Schüler etwas damit ausgleichen können. Mit dem Argument kannst du jedes Fach und jede Note rechtfertigen. So kommen wir aus dem System nie raus. Will man am System etwas ändern, und vielleicht gerechter machen, oder aber anderen den Vorteil wegnehmen?
Ich habe da eine andere Gewichtung.