Sportunterricht, Zwischen Himmel und Hölle auf Erden

Da immer mal wieder das Thema in verschiedenen Threads aufkam, dachte ich ich mache mal einen Thread dazu,

auch weil ich gerade eine länger Antwort auf einen post gemacht habe und dann bemerkte, dass von Mod seiten die Ansage gekommen war, da für einen eigenen Thread zu machen

@anon11905255 schrieb

@anon11905255
Das ist korrekt, ABER Wissen kann man extrem schnell aufholen, solange jemand nicht irgenwie einen niedrigen IQ hat.

Kommt dann natürlich nochmal aufs Fach an, Erdkunde und Geschichte, leichter als Chemie und Physik.
Aber da vieles in abgeschlossenen Bereichen läuft (nachdem man in ERdkunde Karst durch hatte und es in der Arbeit dran war, kann man es quasi vergessen) kann man mit Nachhilfe sehr viel erreichen.
2 Monate Englisch pauken und ich hatte 5er Kandidaten bei einer soliden 3.

In Sport sieht das aber eben einfach extrem anders aus.
Nehmen wir mal den Worst case des 90kg schweren 1,70m 8tKlässlers zu Beginn des Schuljahres.
3 Nachmittage die Woche Schule, und jeden Tag noch genug Hausaufgaben.
Evtl auch noch familiäre Verpflichtungen, andere Vereine etc.

Natürlich könnte der jetzt seine komplette Freizeit in Sport stecken, aber die Ernährung sollte ja dann auch passen, auch so ein Problem wenn die Eltern nicht mitziehen zb.

Man kann ja schlecht sein ganzes Leben auf den Sportunterricht ausrichten.

Ich hab in der Zeit zwischen Zivi und Ausbildungsbeginn einen Ferienjob gemacht und danach immer 2 Stunden Sport.
Danach war ich tot.

hätte ich da noch irgendwie Hausaufgaben, Lernen für Arbeiten, Präsentationen, Eltern bei Arbeiten rund um Haus und hof helfen müssen, wären die Schulnoten der anderen Fächer auf jedenfall leider genauso gepurzelt wie die Pfunde :wink:

Und wie gesagt, gesundes abnehmen geht ja nicht schnell. sprich mit Gesundem Abnehmen ist der Schüler dann von 90 auf 80, nach ein paar monaten, aber ist dadurch im Sport nicht wirklich besser, sprich hagelt immer noch 4er, Motivation auf wieder sehen.

Denn Abnehmen bei gleichzeitigem Muskelaufbau und Fitnessaufbau, ohne angepasste ERnährung oder einen auf einen angepassten Trainingsplan, alles nicht wirklich so einfach

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Schon beeindruckend wie oft das hier schon Thema war

Ist für viele eben auch ein extremer Trigger weil im Sportunterricht eben alles zusammenkam was man gehasst hat, wenn man eben nicht der Sportlerino Typ war.
Plus das gerade bei Leuten mit Mobbing Erfahrungen, der Sportunterricht natürlich der perfekte Ort war wo man alles abbekam, (alleine schon das Thema Umkleide).
Das alles wurde nur noch getoppt vom Schwimmunterricht, der zum Glück nur in Klasse 5-8 bei uns stattfand.

Du warst letztes Jahr scheisse in Leichtathletik, bodenturnen und geräteturnen, fuck you, dieses jahr kommt der gleiche scheiss wieder dran und das ist uns egal.

Wissen kann man sich eben eher draufschaffen, als 30kg runter und gleichzeitig noch 15kg muskeln drauf.

Wenn es dann noten auf Klimmzüge gab, (ja das gab es) und man hat seit der Schulzeit gerade so einen hingekriegt, aber auch nie Gewichte gestemmt, hat, wie ist das fair ?
Ist ja auch nicht so, als ob Deutsche Schulen zb einen Kraftraum oder sowas hätten wo man zb 2x die Woche hätte trainieren können oder sowas.

In anderen Fächern wechseln die Themen.
DNA kommst du nicht mit, ok, danach kommt "saurer Regen " dran und da blickt man dann zb durch etc.

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Woher kommt eigentlich der Gedanke, bzw. warum ändert der sich nicht, das man solche Dinge wie Sportliche oder Kreative Aktivitäten benoten muss?

bei Sport kann ich es noch verstehen, da es ja ne Leistungsabfrage ist. Ob das System gut ist oder nicht steht auf nem anderen Blatt. aber Kreatives benoten sehe dich da problematischer weil es einfach super subjektiv ist.

naja, in der Kunst kann man technik benoten, aber eben nur wenn sie hinreichend lange beigebracht wurde,

in der 5ten Klasse sollten wir zb mal ein Comicild auf Din A3 von Hand vergrössern und dann ausmalen.

Das wurde dann gezeigt, sprich raster über das comic bild malen und dann ein bleistiftraster über das Din A3 bild und dann kasten um kasten die linien kopieren, was dann auch ein kunstbanause wie ich hingekriegt hat.

und dann eben raster wieder wegradieren und alles ausmalen wie im comic, soweit möglich.

Auch im Sport kann man unter Umständen technikgrundlagen bewerten, sprich mehrer Stunden dribbeln mit Basketball üben und dann eben die Schüler um ein paar Pylone rumdribbeln lassen.

Der Fehler der dann passiert ist wenn wie bei uns, nicht nur die Technik benotet wird, sondern auch ob man in den Korb trifft.

Naja, warum nicht, wenn andere Sachen auch benotet werden? Wäre doch auch mies für diejenigen, die gerade in Sport und/oder Kunst gut sind, dafür aber in Mathe und Deutsch schlecht.
Der Unterricht muss halt gut und rücksichtsvoll gestaltet werden. Ein generelles Abschaffen der Benotung nur in einigen Fächern fände ich da schwierig. Mehr Varianz bedeutet auch mehr Chancen in einem Bereich gut zu sein.

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Sportunterricht war stark Lehrer abhängig, die meiste Zeit war es aber die Hölle.

Wurde von nem Lehrer beim Handball ins Tor gestellt, obwohl ich vehement abgelehnt habe, weil ich genau ahnte was passiert. Ich war zur damaligen Zeit 1,56 groß und wog knapp 40 Kilo, drei mal dürft ihr raten was die coolen Jungs gemacht haben.

Kleiner Hinweis: sie haben nicht versucht Tore zu werfen.

Einfach ultra das Arschloch und wenn ich den Typen nochmal sehe weiß ich nicht ob ich dem nicht eine klatschen würde.

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Den Korb zu treffen ist doch genauso Techniksache wie dribbeln.

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Wenn man Schule nur durch bewerten durch Noten sieht, gibt es da keine Alternative, das stimmt. Aber für mich ist es auch kein Argument etwas weiterzuführen, nur weil es schon immer so war, und man nun einmal alles in der Schule benotet. Warum gibt es da für dich nur entweder alles abschaffen, oder so lassen?

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Ich war ein Mobbingopfer und entsprechend war der Sportunterricht.
Schade, weil ich mich noch zu Grundschulzeiten sehr gerne bewegt habe und großes Potential hatte was tanzen, Tischtennis und Badminton betraf.
War in allen Sportarten für eine kurze Dauer in Vereinen, aber brach den Sport jedes Mal ab, sobald es hieß ich sei gut genug für einen Auftritt oder ein Turnier.
Hab durch das Mobbing extreme Angst davor entwickelt angesehen oder bei etwas beobachtet zu werden und so habe ich alle Vereine nacheinander verlassen.
Wurde in der Realschule mir alles zu nichte gemacht.
Und die „Pädagogen“ haben verschlafen sich rechtzeitig einzuschalten oder gegen Mobber vorzugehen.
Da war nur relevant wieso ich denn „schon wieder nicht mitmachen könne“ und die Note dann entsprechend im 3er bis 4er Bereich.

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Aber wie gesagt, Wissen kann man schnell aufholen. (wenn wir jetzt nicht von Leuten reden die in der 8ten Klasse auf die Schule kommen und den Wissensstand 4te Klasse haben)

Sportlichkeit nicht.

Chemie und Bio, mal lag mir ein Thema, mal nicht, aber danach kam ein neues und man konnte das alte großteils wieder vergessen.

Du bist unsportlich, also bist du in allem scheisse.

Ja, wenn du wochenlange basketball trainierst und einzeln angewiesen kriegst was du falsch machst und wie du es besser machen könntest und nicht durch die halbe Halle zu hören ist „ZIELEN BUTZELCHEN; SO WIRDE DASSE NICHTSE MITT TREFFEN“ (ja italien background sportlehrer)

Nicht wenn man eben nach und nach drankommt, 3 würfe hat und wenn keiner davon im korb landet, ne 4 (1 treffer ne 3, 2 ne 2, 3 ne 1)

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Ganz ehrlich das kann ich so garnet bestaetigen. Ich hatte genuegend klassen kameraden die noch so sehr nachhilfe bekommen haben und ihr fehlendes verstaendnis nicht nachholen konnten und es bei ner 4 blieb.
Und in n paar Monaten kann man sehr viel bei sportlichkeit nachholen.

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Das stimmt so halt einfach nicht.

Sport kann man genau so lernen wie Mathe, Englishvokabeln oder Zeichnen.

Natürlich wird man niemals so gut wie der Typ, der irgendwie der Superathlet ist. Aber wenn jemand 3 Stunden pro Woche Mathe-Nachhilfe machen kann, um seine Defizite in Mathe auszugleichen, wieso kann ein unsportlicher Mensch dann nicht 3 Stunden die Woche Sport"Nachhilfe" bekommen um fitter/sportlicher zu werden.

Natürlich gibt es unterschiedliche Begabungen und Vorrausetzungen. Nicht jeder ist in der Lage sich auf eine 1 zu trainieren. Das gilt im Zweifel aber genau so für die Fächer Musik, Kunst, Deutsch, Mathe, und you name it.

Das oben geschriebene, schließt natürlich Leute, die aufgrund körperlicher Einschränkungen / Erkrankungen keinen Sport machen können nicht mit ein.

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wenn man seinen Fokus darauf legt.

Ich hätte meine wichtigen Fächer die noten nicht halten können, wenn ich das Sportregime gemacht hätte, dass ich nach der Zvizeit hatte.
Alleine schon durch das Kalorienreduzieren und den knurrenden Magen war man mehr als einen Tag griesgrämig und gedankenverloren. (was egal war, weil 3 monate ferienjob Elektronikteile montieren)

Und nach 1-2 Stunden Sport war ich tot, da wäre nix mehr gewesen mit Erdkunde, Geschichte und Co auf Oberstufenniveau lernen.

@Behnson
weil ein bisschen laufen und ein bisschen gewichtsverlust eben an der sportlichen Leistung quasi nix ändert, so meine Erfahrung.
Man war eh schon irgendwo zwischen 4 und 5 in der Bewertungstabelle und bekam dann eben den Gnadenvierer.

Ist jetzt nicht so dass es darum ginge, sich von 2,7 auf 2,4 zu steigern, für die 2

Öhm, das seh ich anders.

Wenn ich rigoros 3 x die Woche Sport mache, ändert das sehr wohl etwas an meiner Ausdauer und allgemeinen Sportlichen Leistungsfähigkeit.

Den Korb treff ich dadurch natürlich auch nicht besser. Aber wenn das mein Problem ist, trainiere ich eben nicht langlauf und Ausdauer, sondern Korbwerfen :smiley:

Genau so kann ich Ballbeherrschung im Fussball, Flanken schlagen, oder Schlagballwurf trainieren. Das geht alles. Die Leute die das können, können das ja auch nicht, weil ihnen das einfach so zugefallen ist.

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Gut in Sport zu sein hat mir im Leben mehr Türen geöffnet als die ganzen unnötigen Naturwissenschaften, die mir null gebracht haben. Die kann man gerne nach der achten Klasse abschaffen, da weiß jeder die wichtigsten Dinge.

Ja da muss man halt durch. Als jemand der doch das dickerchen war bis er 17 war und sich am riemen gerissen hat kann ich da auch echt aus eigener erfahrung sagen. Der Schweinehund ist halt (zumindest bei mir) viel groesser als beim normalen lernen.
Und ja das war keine coole erfahrung sich mal selbst klar machen zu muessen was man alles falsch macht und das 3-4 halt doch zu meiner leistung gepasst hat.
Und man muss es ja net uebertreiben und auch net den fokus drauf legen. 2 mal die woche laufen gehen und sich steigern erfordert keinen super fokus meiner meinung nach.

Mal abgesehen davon muss ich sagen mein groesstes problem im Schulsport war das die Sportlehrer keine guten Trainer waren. Es war eigentlich immer nur ein wir versuchen jetzt uebung xyz und das wars. Und dann hat man halt probiert aber richtig gut erklaert haben die das nie geschweige denn das es einzelne korrekturen gab oder sowas. also wirklich beigebracht wurde einem da nix find ich.

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Das ist für mich auch kein Argument. Ich sehe die Benotung insgesamt auch durchaus kritisch. Wenn diese allerdings grundsätzlich beibehalten werden soll, fände ich es nicht gut, wenn einzelne Fächer aus der Benotung fallen und andere nicht.
Das heißt ja nicht, dass ich gar nichts am bestehenden System ändern möchte. Hier gibt es ja viele Leute, die von sehr schlechten Erfahrungen im Sportunterricht berichten. Da sollte sich natürlich was ändern, damit soetwas nicht passiert. Man kann aber auch benoten, ohne einzelne Schüler:innen vorzuführen, ohne das sich gegenseitig wählen lassen etc. Muss man sogar, denn ein Abschaffen der Benotung ändert an diesen Dingen erstmal nichts.
Genauso finde ich es schade, dass einem Kunst immer als Talentfach vermittelt wird. Das betrifft mich auch selbst, weil ich immer dachte, ich brauch gar nicht erst zu versuchen, besser im malen zu werden auch wenn es mir Spaß macht, ich hab eh kein Talent. Der Kunstunterricht muss eben auch so gestaltet werden, dass ein Verbessern möglich ist und man dieses Gefühl nicht durchgehend vermittelt bekommt.

Wir reden ja nur über den Aspekt der Benotung. Und dein Ansatz war es, diese für Sport und Kunst abzuschaffen und für andere Fächer nicht. Und das finde ich nicht gut. Es gab genug Schüler:innen (bzw. bei mir eigentlich nur Schüler, auch ein Problem), die sich ihren Schnitt durch die Sportnote aufgewertet haben. Denen wird das dann genommen.

Ist das wirklich so? Es gibt doch auch genug Personen, die immer Schwierigkeiten in Mathe hatten und trotz Nachhilfe gerade so durchkamen, immer Angst davor hatten etc. Oder diejenigen die immer Schwierigkeiten bei der mündlichen Beteiligung hatten und somit auch nie gut in klassischen Laberfächern waren, diejenigen die Schwierigkeiten in Sprachen hatten und in Englisch und Französisch auch immer ihre 4 kassiert haben, obwohl sie vielleicht in Mathe eine 1 hatten.
Es gibt immer Fächer die einem mehr als andere liegen. Genauso kann man sich in allen Fächern verbessern. Wenn es aber eine große Auswahl an Bereichen gibt, kann man aber auch schlechtere Bereiche durch bessere ausgleichen. Man muss ja gar nicht in allem spitze sein.

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