Das tut ja auch keiner und es ist ja nicht nur der Anschlag auf den Mars. Die Föderation schlittert seit den letzten Staffeln von TNG von einer Krise in die nächste, inklusive Putschversuch vom Militär. Dass sowas Spuren hinterlassen hat, ist denk ich recht offensichtlich und man sieht ja auch in unserer eigenen Gesellschaft, wie schnell das geht, wenn man bedenkt, wie schnell sich xenophobes und faschistisches Gedankengut in Europa wieder breit macht, wo man auch glauben hätte können, dass das zumindest so stark eingedämmt ist, dass es keine Relevanz mehr haben wird.
Es wurde ja schon als negativ Punkt zu der Serie gesagt, das man sich im Star Trek Universum aus kennen muss um alle Dinge richtig zu erfassen.
Aber am enden ist es auch egal ob man denkt das sie neidisch auf sein Geld ist, sein Status oder seine Art damit umzugehen. Letzte Folge wurde klar das sie stark mit daran schuld ist wo sie aktuell steht.
Unterschätz sowas nicht. Wäre nicht das erste Mal in der Menschheitsgeschichte, dass relativ kleine Ereignisse komplette Jahrzehnte oder Jahrhunderte prägen können.
Ich mein, guck dir mal die USA zwischen 2001 (eigentlich ist alles tutti frutti) und 2015 (Trump als Präsidentschaftskandidat + späterer Präsident) an
Ist das der ältere Bruder von Wolf?
Da könnt man auch sagen das 9/11 die welt nicht verändert hätte nur das der Marsanschlag deutlich größer war.
Die USA waren vorher imperialistische Kapitalisten und sind es immer noch. Nicht die Grundhaltung hat sich nach 9/11 geändert sondern das Feindbild.
Zwischen TNG und Picard hat sich aber die Gesellschaft so sehr gewandelt, dass die längst überwundenen Dinge wie Neid, Gier, Fremdenhass, gesellschaftliche Schichten, Arm/Reich-Konflikt wieder da sind bzw. stark darauf hingedeutet wird.
Solchen gesellschaftlichen Wandel sieht man sonst nur nach Umstürzen, Revolutionen etc. z.B. Kuba durch Castro, Deutschland durch Hitler, Zusammenbruch der UDSSR.
Aber ok, die Serie ist wie sie ist, ganz so schlimm finde ich sie auch gar nicht. Nur etwas seicht.
Also hat sich nicht das gesamte Weltbild verändert durch 9/11 sondern nur das Feindbild? So etwas wie der IS wäre also auch ohne entstanden? Der aufstieg der Rechtspopulisten aufgrund von Terrorismus von Islamisten, wären also auch ohne 9/11 und der Konsequenz das die USA den Irak angegriffen hat und den Diktator Saddam Hussein gestürzt hat passiert?
9/11 hatte GLOBALE auswirkungen und nicht nur auswirkungen auf die USA. Und jetzt stell dir ein 9/11 mal 100 vor.
Dazu kommen die ereignisse aus DS9 die auch nicht vernachlässigt werden dürfen.
Das beispiel finde ich passender. Die Komunistische Komunikationspolitik im falle Tschernobyl war ein ausschlaggebender punkt warum die UDSSR kollabiert ist. Man hatte genug von den Lügen und alles. Viele punkte kann man in Picard anwenden. Romulanische zerfall ihres Imperiums, die Völkerwanderung, der Anschlag auf den Mars.
Wir müssen auf die Antwort warten was der wahre gund ist aber wenn die Förderation mit den bsp Tal Shair Konspiration hat um genau dieses Vakuum zu erzeugen ist das angepriesene Paradies schon lange gefallen und nur eine frage der zeit bis die Förderation in eine gewaltige Kriese stürzt.
ggf ist die Staffel 3 von Discovery das Ergebnis dieser und Kommender Ereignisse innerhalb der Förderation.
“So etwas wie der IS” hat die Anschläge von 9/11 durchgeführt. “So etwas wie der IS”, nämlich die Taliban, haben vor 9/11 in Afghanistan geherrscht. Bush Sr. hat bereits versucht Saddam zu stürzen. Wovon redest du also?
Natürlich hat 9/11 die Welt verändert, aber es hat keine grundlegenden gesellschaftlichen Strukturen der attackierten Nation verändert.
Ich denke aber wir schweifen hier zu sehr ab, daher bin ich erstmal raus. Mal sehen wohin die Staffel noch führt. Es gibt ja schon einige Rückblenden, daher klärt sich manches vielleicht noch auf.
Du solltest dich vllt nochmal über 9/11 erkundigen wenn du behauptest die Taliban waren es. Es war die al-Qaida die diese Terroranschläge verübte. Die Taliban galten(oder gelten? kp ob es die al-Qaida noch gibt) als verbündete der al-Qaida, aber nicht die ausführenden Terroristen. Die Taliban hat nur National und nicht International die welt terrorisiert.
Und all das sind folgen aus verschiedenen politischen Dingen die sehr wohl eine Änderungen in unseren Gesellschaftlichen Strukturen sowie die Politik der vereinzelten Nationen ausgelöst hat.
Aber wie @scarscrow ist es hier korrekter zu sprechen von dem Zusammenbruch der Sowjetunion weil sogar 9/11 auf eben genau dieses Ereignis zurückzuführen ist. Wohlgemerkt in nur 12 Jahren. Und hey wenn du sagst das sich in den 12 jahren keine grundlegende gesellschaftlichen Strukturen geändert haben, dann frag doch mal die vielen ehemaligen DDR Bürger.
Bei Star Trek kannst du alles auf den Dominionkrieg zurückführen und kommst zu einem recht ähnlichen ergebnis was das angeht nur das es dort länger gedauert hat und ihr 9/11 deutlich heftiger war als das reale 9/11.
Nicht zu vergessen Wolf 359 oder Schlacht um Sektor 001, beides sind Ereignisse die Tief in den Fördaralen Raum Stattfanden
Hab ich nicht. Lies doch noch mal.
Äh…das Beispiel kam von mir. Aber dann sind wir uns ja einig,
nimm doch Flüchtlingskrise und das erstarken der AFD oder Jugend und Fridays for Future nur halt nicht in einer kleiner Gruppe sondern Multiglobal und das ging schneller als 14 Jahre.
Außerdem neigt die Förderation gerne dazu
a) infiltriert zu werden (TNG 1x25)
b) zu putschen (DS9 4x12)
c) mächtige Splittergruppen mit anderen Idealen zu bilden (ST VI; ST IX)
und und und … von daher mal absehen welcher Freimaurer / Illuminaten Club letztendlich den Republikanischen Sena… ähhhh die Förderation leitet .
Naja, ein paar wenige Einzelbeispiele aus einzelnen Folgen/Filmen (wobei ich hinterfragen würde, wie ‘mächtig’ ein paar Admiräle/Verschwörer sind) beweisen imho noch lange nicht, dass die gesamte Föderation in dieser utopischen Zukunft, in der eben alles wie wie Armut, Rassismus, Krankheit, Krieg, Neid usw. seit Jahrhunderten überwunden wurde, innerhalb von nicht einmal fünfzehn Jahren quasi zusammenbricht und nur noch ein Dystopie übrig bleibt (vor allem weil es defacto innerhalb der Serie Picard keine nachvollziehbare und gut begründete Herleitung gibt)… Hier wurde die Substanz von Roddenberrys Vision für plumpes Drama und eine Agenda/politische Allegorie auf ganzer Linie quasi entkernt…
Ja, Star Trek hatte schon immer politische Allegorien, aber die Utopie dass ‘wir’ es tatsächlich geschafft haben blieb weitestgehend innerhalb der Föderation intakt und stellte stets den Überbau da bzw. die interessante Fallhöhe mit dem Kontrast zu den unerforschten/gefährlichen Weiten des Alls da… DAS hat ja Star Trek neben anderen Elementen am stärksten von allen anderen SF-Franchises unterschieden und eben so besonders gemacht… Die Verwirklichung eines humanstischen Traums, anstatt der Perpetuierung unseres kollektiven Untergangs, weil wir unseren Schwächen doch niemals entkommen können…
Aber Kurtzman-Trek hat ohnehin Star Trek nie verstanden oder kein Interesse daran, wie ich meine… Schlicht auch weil es auf diese Weise einfacher zu schreiben ist…^^ Bloß die Nostalgie-Falle aufstellen und die Fans reinlocken, das können sie…
Also das ist ja nicht mal gegeben. Wenn man jetzt innerhalb der Förderation sagen wir mal Schreiner ist. Der wird immer noch in der Utopie leben in denen er vor den 14 Jahren lebte. Jemand der seinen job aus purer Leidenschaft und nicht um davon zu leben. Es eine Dystopie zu nennen wo es bis auf wenigen schlecht geht kann man hier denke ich ganz klar ausschließen. An der stelle übertreibst du ziemlich.
Diese Utopie galt allerdings seit DS9 auch hauptsächlich nur für die Erde. Aus Non-Kanon Quellen weiß ich das es doch einige rassistische Andorianische widerstandskämpfer gibt/gab(ist non kanon!). Und so etwas findest du immer wieder. Der Maquis ist hier auch ein gutes Beispiel.
Im allgemeinen geht es immer wieder in Star Trek darum das diese Utopie in gefahr ist und es auf Fragen zu Moral und Ethik hinaus läuft.
Ok, Dystopie ist vermutlich tatsächlich etwas übertrieben als Zuordnung… Klar, die Föderation hat an allen Ecken und Enden immer wieder ihre Risse und es passieren Verfehlungen (eben wie erwähnt der Marquis)… Um’s ‘Paradies’ muss quasi täglich gekämpft werden (Paradebeispiel TNG ‘The Drumhead’), aber wie du sagst ist ja gerade das auch das Spannende bzw. war immer wieder Thema in den vergangenen Serien (ich glaube in TOS war die Föderation vielleicht sogar am meisten intakt)…
Ob Picard etwas zu weit geht ist bis zu einem gewissen Grad sicherlich eine Interpretations-Frage (auch was Gewalt, Fluchen, die Dekonstruktion der Haupftigur usw. betrifft), aber für mich ist das alles etwas zu sehr ‘gritty and dark’, weil das spätestens seit GoT gut beim Publikum ziehen kann und eben genau das als die Intention der Macher erscheint… Für Star Trek ist das imho aber der falsche Ansatz…
Na ja das was hier mal wieder Risse hat ist wie so oft die Sternenflotte. Aber so etwas gab es hier auch schon vorher und das war halt ganz stark die Sektion 31. Ob DS9, ENT oder DSC die Sektion 31 existiert innerhalb der Sternenflotte und ist auch dort eben eine gefahr.
Ein Star Trek wie damals mit monster of the week folgen und nur wenige übergeordnete Story(wie z.b. TNG, VOY oder TOS) denk ich wird es einfach nicht mehr geben.
Davon rede ich ja auch gar nicht… Dass Star Trek 2020 nicht so wie 1966 oder 1987 sein kann oder soll ist für mich eigentlich klar… Produktionstechnisch ist man da ja glücklicherweise auf einem sehr hohen Niveau… Narrativ hingegen weniger… Es geht eben primär um die Lore und die Charaktere, was die Kern-Philosophie dahinter ist…
Discovery fand’ ich btw bis auf wenige Szenen und 2-3 Folgen miserabel… Und ja, DS9 und ENT war teils auch schon düsterer oder wenn man so will konfliktreicher angelegt (wobei das bei ENT zur Gründungszeit der Sternenflotte ja durchaus Sinn macht), aber Kurtzman-Trek geht da schon noch sei einige entscheidende Schritte weiter oder bricht eben zu sehr mit bisher Etabliertem… Für’s Durchschnitts-Publikum ist das wahrscheinlich eher egal, also jenen die Star Trek kaum kennen oder sich nie wirklich dafür interessiert haben (bzw. Picard nur von den Memes), aber für Fans kann Picard vielleicht eine ‘Herausforderung’ sein, sozusagen…
Ich verstehe dein punkt das es “zu heftig” ist. Gerade durch die Darstellung von GoT. Aber Gewalt war auch ein Teil von ST, schon immer. Der unterschied ist das es eben damals TV freundlicher dargestellt war. Phaser machen nun mal keine blutigen Löscher. Damals konntest du sowas wie die Androiden Selbstauslöschunsszene aus folge 2 nicht bringen, zu gewalttätig. Heute ist das Verständnis anders, nicht mal erwähnenswert, ist ja ein Android.
Das Verständnis ist anders, die Möglichkeiten von Sex/Gewalt im Mainstream-TV/Streaming sind anders… Klar… Finde ich auch gut so…^^ Bloß wie viel davon braucht/will man in Star Trek?
Ich sag’ nur TNG ‘The Measure of a Man’ auf die sich Picard vielfach bezieht, bloß dass man anscheinend aus den Lektionen/dem Diskurs aus der Folge nichts gelernt hat bzw. die Föderation oder generell die Menschheit fast konträr porträtiert wird… Blue Collar Worker die rumfluchen und Androiden/Synths wie ‘Untermenschen’ behandeln, die wiederum ‘natürlich’ zurückschlagen/den Aufstand machen… Ist das noch Star Trek oder die typische 08/15-SF-Serie?
Generell sind Versatzstücke aus Mass Effect oder Firefly irgendwie auffällig…