Interessant, ich musste mich durch ENT durchquälen. War insgesamt nur passabel und bin mit den Charakteren nie warm geworden.
Dagegen war Voyager ein Genuss. Das hat spaß gemacht und ich hab die Charaktere alle Lieb gewonnen. Zudem funktioniert der Mix für mich ganz gut mit der Überstory (Die Reise nach Hause und dennoch Monster of the Week).
Ja fand bei den Charaktern hatten beide Serien ihre Höhen und Tiefen. Ich mochte z.B. bei VOY total den Holo-Doktor-Arzt und klar Captain Janeway. Dafür fand ich Kes z.B. eher anstrengend. Bei ENT war definitiv Dr. Phlox mein Favorite. Dafür fand ich z.B. T`Pol irgendwie nervig mit ihrer depressiven Art
Aber am Ende ist es glaube ich immer eine Glaubensfrage. Bei VOY waren es mir einfach zu viele „monster of the week“ Folgen die ich großteils immer eher langweilig finde. Die Überstory mit „wie kommen wir nach Hause“ fand ich glaube deshalb nicht so spannend, weil mir klar war: Ok das dauert jetzt fucking 7 Staffeln mit jeweils 26(?) Episoden bis zur Auflösung. Das ist mir irgendwie zu lang Das fand ich bei ENT besser. Da hatte ich das Gefühl, dass es immer wieder neue Storyplots gab die sich über mehrere Folgen hingezogen haben. Wobei es jetzt echt ne Weile her ist, dass ich die Serien geschaut habe. Deshalb hab ich jetzt auch nicht mehr alles auf dem Schirm.
Aber wie gesagt ENT war meine erste Star Trek Serie: Ich finde da passt sie auch echt gut, weil man quasi in das Universum komplett neu eingeführt wird. Vllt war mir VOY auch zu weit weg vom Star Trek Universum? Ich mag diese ganzen Geschichten rund um die Föderation und die Politik zwischen den Planeten und Spezien.
Wie bei allen Trek-Serien kann es helfen sich dem ganzen gedanklich über den Western-Bezug zu nähern: DS9 ist eben „die letzte Stadt vor der Wüste“ voller Händler und Halunken und nur einer kleinen Garnison der „Armee“.
Habe mal nach diesem Episodenguide für DS9 geguckt. Der teilt Folgen in „essential“ und „recommended“ ein (und lässt den Rest weg). Damit kann man sich das Monster in kleinere Häppchen zerlegen:
Fand Kes gar nicht das große Problem. Nur die Neelix-Geschichten, wenn es um Kes ging. Als Kes weg war, wurde Neelix deutlich angenehmer und deshalb kommt es besser rüber. Für mich zumindest.
Hab den Rewatch ja gerade ganz frisch durch, kann da nur zustimmen. Mit Kes ist Neelix einfach eine eifersüchtige Nervensäge. Sobald sie weg ist, wird er ganz anders und gerade sein Storyende ist super.
Jo, das stimmt natürlich, aber hier ging es ja darum Anreize zu schaffen sich mit der Serie auseinanderzusetzen und da kann so eine Vorauswahl als Teilentlastung eben motivierend wirken. Vielleicht lässt man die Folgen sobald man „drin“ ist dann eh durchlaufen, weil es viel zu nervig ist, immer nachzusehen welche als nächstes „dran“ wäre etc.
Never Forget, dass eigentlich Kim gehen hätte sollen, aber da Garret Wang kurz vor der Entscheidung von irgendeinem Magazin in einem Hottest Schauspieler Ranking landete, schrieben sie lieber Kes raus .
Die Produzenten von VOY hatten einfach eine spezielle Klasse.
Daran hat Tom aber mindestens einen genauso großen Anteil.
Neelix ist meine Lieblingsfigur aus Voy. Der bringt soviel Herz und Aufrichtigkeit und Unsicherheit und Mut in diese Serie. Alleine dann später jede Szene mit Naomi ist großartig.
Kes mag ich auch, ist eine der wenigen Figuren, die nicht auf Konflikt und Dissens beruhen und damit glaub ich ihrer Zeit weit voraus als wholesome character.
Ja, in Kombination sind sie leider nicht so gut, da dort zuviele heteronormative Beziehungsklischees aus unserer Gegenwart reingepackt wurden
Das Gleiche auch beim Holo-Doc. Da geht das bis hin zu schlimmen Übergriffigkeiten gegenüber Seven. Aber auch die Folge, in der er als Sänger sich von 30 Jahre Jüngeren anhimmeln lässt.
Von der Figur war ich am allermeisten enttäuscht beim Rewatch. Da beschwert er sich die ganze Zeit, dass die anderen ihn als Hologramm seine Möglichkeiten nicht entfalten lassen, und wenn er das dann mal kann, reicht es nicht zu mehr als zum schlimmen Abziehbild eines alten weißen Mannes
Aber auch die Entwicklung mit den Rechten als eigenständige Person, ist thematisch ultra spannend, aber wurde von der Serie nicht konsistent umgesetzt und immer wieder zurück gesetzt, wenn es erzählerisch mal wieder nicht gepasst hat.
Dagegen hat Neelix einen richtig schönen Arc mit konsistenter Entwicklung in seiner eigenen Persönlichkeit und in seiner Rolle für die Voy mit einem emotional starken Abschluss.