Es ist halt auch einfach egal. Bei Empire Strikes Back beschwerte sich auch niemand, dass das Imperium immer noch supermächtig ist, obwohl kurz vorher der Todesstern zerstört wurde.
Naja es wurde aber am ende von Eine neue Hoffnung nicht die Vernichtung des Imperiums gefeiert, wie nach die Rückkehr der Jedi
- Vererbung ist rassistisch?
- Luke begründet Bens Machttalent mit dem „mächtigen Skywalker-Blut“
Sätze aus dem Kontext gerissen - Teil 1. ^^
Ich komme gerade aus der Vorstellung. Komplett ungespoilert dieses Mal. Für mich ist der Film wirklich ein mixed bag. Allerhand gut gelungener Szenen, insbesondere optisch. Das Zusammenspiel zwischen Kylo und Rey gefiel mir ebenfalls. Rey bleibt zwar immer noch etwas blass, dafür finde ich Kylo in diesem Film deutlich präsenter als im letzten. Laura Dern hat mir sehr gut gefallen. Starke Führungspersönlichkeit, aber andersartig als Leia und ohne dabei böses Abziehbild zu sein. Hätte ich gerne mehr von gesehen.
Leider gibt es auch so einiges, was mich enttäuscht hat. Snoke wurde im letzten Film noch als buchstäblich übergroße Figur aufgebaut, nur um jetzt nach einigen zugegebenermaßen eindrucksvollen Szenen sehr schnell und sehr, sehr einfach getötet zu werden. Palpatine war streng genommen nicht anders. Doch wenn die Prequels etwas gutes hatten, dann die Genialität Palpatines auszuleuchten. Im Augenblick habe ich das Gefühl, als wäre Snoke nur eine billige Kopie. Hätte man sehr viel mehr draus machen sollen.
Was mir richtig sauer aufstieß waren die Viecher. Hat sich jemand gedacht: ‘Hm, was fanden die Leute an RotJ am besten? Ach ja, die knuddeligen Ewoks! So was brauche wir auch! Ganz viele!’ Jede Location hat mehr oder weniger ihre eigenen Ewoks mit extra Knuddelfaktor. Die Pinguine, die Pferde und dann auch noch die Füchse. Haben mich richtig rausgerissen. Statt dessen hätten sie Chewie ein paar mehr Szenen geben sollen.
Wie ich im spoilerfreien Teil von Kino+ schon mitbekam, hat man sich über die Casinoszene ausgelassen. Jetzt wo ich es gesehen habe, muss ich zustimmen. Schon als sie mit Maz Kontakt aufnahmen, ging mir leicht die Augenbraue hoch. Sie wissen fast sofort, warum sie getrackt werden können (noch in Ordnung) und wissen dann sofort wonach und wo genau sie in Snokes Schiff gucken müssen. Lageplan haben sie? First Order benutzt keine Störsender; kann ich drüber hinweg sehen. Maz muss gezwungenerweise als Kämpfer in Szene gesetzt werden, während sie mit ihnen spricht? Warum? Völlig unwichtig für den Plot und auch völlig unglaubwürdig. Leider wird das nur noch davon getoppt, dass Finn und sein love interest ‘kurz’ einen Abstecher machen. Niemand sieht es, niemanden interessiert es. Wie Finn sich dann im Casino aufführt. ‘Wie jetzt? All unsere Freunde sind in Lebensgefahr? Aber das ist doch alles so hübsch hier…’ Nicht nachvollziehbar, selbst unter Berücksichtigung, dass Finn so was noch nicht gesehen hat. Ich fand den gesamten Subplot komplett Banane. Statt Hightech-Spürgerät einfach einen Spion an Bord, fertig.
Der Humor war stellenweise deplatziert. Als Snoke das Lichtschwert abgelenkt und Rey von hinten an den Kopf knallen ließ, das fand ich lustig. Ein Blasterloch in der Hütte erklären auch lustig. Pinguine die gegen die Scheibe klatschen? Nicht lustig. Hux lässt sich über Intercom verarschen? Nicht lustig. Insgesamt ist Hux nur eine Witzfigur. Leider zu häufig flache Witze an Stellen, die besser ohne geblieben wären. Und Star Wars 4 - 6 ist gewiss nicht ohne Witz. Doch viel besser verbaut.
Das sind die drei Hauptkritikpunkte für mich. Was ich noch richtig gut fand, war das Auftauchen von Yoda. Mal abgesehen von den Augen, die irgendwie extrem uncanny valley waren, die Art, die Bewegungen und das Aussehen sehr schön TESB nachempfunden. Lukes Hintergrundgeschichte und auch sein ablehnendes Verhalten fand ich gut und glaubwürdig. Seine Machtprojektion oder wie man es auch nennt, passte und war ein guter Trick. Dass er dann verschwindet (ja, vermutlich nicht dauerhaft) fand ich traurig, aber nicht schlimm. Ein gutes, verdientes Ende für Luke.
Bloß stellt sich mir jetzt die Frage, was soll mich motivieren in Episode 9 zu gehen? Carrie Fisher wird vermutlich nur noch als CGI und dann sehr kurz vorkommen und Luke wohl nur als Machtgeist. Und Han ist ja auch schon weg. Die drei sind nun mal die Helden mit denen ich aufgewachsen bin. Ich hatte noch auf einen spannenden Plot mit Snoke gehofft. Leider im wahrsten Sinne gestorben. Zur Zeit ist Kylo ehrlich gesagt das einzige Zugpferd. Mal gucken.
Nur eine Sache zu den Tieren:
Für mich kommt es immer darauf an, ob die Einbindung der Kreaturen Sinn ergibt. Bei den Füchsen ist es ja so, dass sie die Story gegen Ende entscheidend beeinflussen. Sie gehören zur Flora und Fauna dieses Planeten und tragen mit ihrem Wissen darüber intuitiv zur Handlung bei.
Die Tiere in dem Kasino-Teil waren sicherlich als Projektionsfläche für diese Gräueltaten, die dort von statten gehen gedacht. Wenn du möchtest, dass jemand unsympathisch erscheint, zeige wie er ein Tier quält.
Somit haben diese Spezies entweder Story-Relevanz oder zumindest einen nachvollziehbaren Grund, weshalb sie im Film sind.
Bei den Porgs sehe ich tatsächlich nur den “Süß”-Faktor, nichts weiter. Deswegen wirkten sie auf mich wie ein Fremdkörper im Film. (Obwohl diese Dinger eben schon sehr süß sind.)
Aber es wurde eben NUR der Todesstern zerstört und nicht die ganze Flotte des Imperiums (inkl. zig Sternenzerstörern)… Abgesehen davon wurde das Imperium ja über Jahrzehnte (bzw. 3 Teile) zur absoluten dominierenden Macht in der Galaxis aufgebaut, die sich über zig Sternensysteme mit zig Stützpunkten ausgebreitet hat… Die Rebellen waren ein kleiner Haufen, der auf Guerilla-Taktiken und einen langsamen Aufbau einer halbwegs schlagkräftigen Flotte angwiesen war, die in EpVI alles auf eine Karte gesetzt hat…
Das Worldbuilding von EpVII und VIII ist ein mittleres Elend. Star Wars fühlt sich so an, als würde sich alles in einem einzigen Sternensystem abspielen und jede Seite hätte nicht mehr als ein halbes Dutzend Schiffe samt ein paar Fightern…
Wann und wie wurde die Erste Ordnung zur dominierenden Macht, wenn Todesstern, Imperator, Vader, Supersternenzerstörer und zig Sternenzerstörer bei der Schlacht um Endor vernichtet wurden und ein nicht unwesentlicher Teil der Rebellen-Flotte überlebt hat? Was ist im Gegenzug mit der Republik? Hat sich deren GESAMTE Flotte um den Hauptplaneten (der ja nicht mehr Coruscant war anscheinend) geschart und darauf gewartet, dass sie von den Laserbeams des Starkillers, die mal so gemütlich durch die halbe Galaxis fliegen und denen man anscheinend unmöglich ausweichen konnte, vernichtet wird? Und nur noch 12 X-Wings für den Angriff auf einen GANZEN Planeten übrig bleiben?
In A New Hope flogen immerhin noch B-Wings mit…^^ Und der Film hatte ein knappes Budget und konnte bei den Effekten auch (noch) nicht aus dem Vollen schöpfen um vielleicht eine beeindruckendere Schlacht wie in EpVI darzustellen… Rogue One erklärt sogar noch ganz nett im Nachhinein, dass ein wesentlicher Teil der Rebellen-Flotte bei der Schlacht von Scarif kurz vorher draufging (großartig und spannend inszeniert mit zig involvierten Schiffsklassen… weder EpVII noch VIII haben das bisher hinbekommen… und gerade die Bodenschlacht auf dem Salzplaneten (ja, Salz, nicht Schnee!) ist lächerlich im Vergleich zu jener um Hoth… wenn schon kopieren dann bitte wenigstens gut)…
Und wofür haben die Rebellen eigentlich in der OT 3 Teile lang gekämpft und zig Opfer gebracht, wenn im neuen Teil danach der Status Quo eh wieder exakt so ist wie 3 Teile vorher? Jetzt heißt also das Imperium ‘Die Neue Ordnung’, der Imperator ‘Supreme Leader’, Vader ‘Kylo Ren’, der Todesstern ‘Starkiller’ und die Rebellen ‘Der Widerstand’, aber abgesehen von der Namensänderung bleibt alles gleich?
Worldbuilding (bzw. eine in sich glaubwürdige Lore kreieren und nicht alles substanzlos und on the fly zusammenreimen) ist eben nicht egal, gerade bei Star Wars nicht… So miserabel die Prequels sonst auch waren, aber immerhin hatte man dort das Gefühl, die Galaxis wäre tatsächlich ein richtig großer Schauplatz und alles spielt sich innerhalb von langen Zeiträumen ab und nicht innerhalb von knapp 19 Stunden wie in EpVIII…
Den Bügeleisenwitz fand ich ziemlich cool. Hat mich vom Humor an Douglas Adams bzw. “Per Anhalter durch die Galaxis” erinnert. ^^
Na ja, streng genommen ist Snoke nur eine billige Kopie. J. J. Abrams hat ihn in Episode VII auch nur hingeklatscht und gesagt: ja, das ist der neue Oberbösewicht. Dass Rian Johnson keine Lust auf einen Palpatine Nummer 2 hatte, kann ich verstehen. Dann doch lieber Kylo und eventuell eine andere Bedrohung für Episode IX aufheben. Wo ich aber zustimmen muss, ist die Sache mit der fehlenden Erklärung rund um die First Order. Wirkt alles etwas lieblos aufgetischt.
Die schauspielerische Leistung sehe ich übrigens als einen großen Pluspunkt für Episode VIII. Daisy Ridley wirkt gereifter und standfester als vorher. John Boyega ist immer noch sehr sympathisch und Oscar Isaac etabliert sich ebenfalls als wichtiger Charakter, der alles ein wenig zusammenhält. Das Highlight war für mich aber Adam Driver, der nochmal wesentlich besser spielt als in Episode VII. Auch ohne Helm besitzt er eine starke Präsenz und markante Gesichtszüge. Wirklich tolle Leistung! Und dann ist da noch Mark Hamill, der mir einfach extrem viel Spaß gemacht hat. Habe mich auf jede Szene mit ihm gefreut, weil er zwischen heroisch und völlig menschlich hin- und herschwankt.
Schwieriger fand ich da schon Domhnall Gleeson, der tatsächlich krasses overacting betreibt. Vor allem seine zitternde Unterlippe war etwas zu viel des Guten…
Und dann mache ich mich noch unbeliebt und sage, dass ich auch von Carrie Fisher nach wie vor nicht angetan bin. Gott habe sie selig, aber in meinen Augen hat sie nur einen einzigen Gesichtsausdruck und eine wahnsinnig limitierte Mimik. Manche feiern ja ihre schauspielerische Leistung, was für mich aber auf blankes Unverständnis stößt. Da ist ein Mark Hamill um Welten überzeugender. Aber gut, die Frau hatte auch eine turbulente Vergangenheit.
Ich mag die Porks ebenso wie damals die Ewoks.
Sie stören mich keineswegs und gehören eben dazu.
Und ja, jedesmal wenn die Porks zu sehen waren, was auch nicht all zu oft passiert, dann musste ich lachen. Alles richtig gemacht.
Große Liebe für die Porks
Ich will die Porgs gar nicht unnötig verteidigen, dass sie mit einem gewissen Kalkül daherkommen ist wohl offensichtlich. Dennoch fand ich sie nicht ganz unnötig, da sich zumindest für Chewie dadurch ein kleiner Handlungsstrang ergeben hat und ohne diese hinterher sicher viele gefragt hätten, was Chewie denn bitte die ganze Zeit auf der Insel zu tun gehabt hat.
Die Porgs in TLJ sind eine Anlehnung an die Puffins. Eine seltene Vogelart die tatsächlich auf Skellig Michael, also dem Drehort von Lukes Exil, leben.
http://www.worldheritageireland.ie/skellig-michael/natural-heritage/puffins/
Natürlich sind die auch für den Niedlichkeitsfaktor und die Merchandise-Verkäufe im Film, aber ich finde es schön, dass sie auch in Anlehnung an die Realität dort eingebaut wurden.
Es war wohl auch so, dass man die lokale Tierwelt auf Skellig Michael nicht stören durfte und sie durch die Porgs einen Weg gefunden haben, die echten Puffins digital zu ersetzen:
Rein aus Interesse gefragt, weder um den Film zu verteidigen, noch zu dissen:
Muss Rey wirklich die Tochter von irgendwem sein? Wenn ja, wer wären die Wunscheltern?
Und sollte sich die neue Trilogie, also 7, 8 und 9, nur um die alte Garde an Charakteren drehen? Wann wäre der richtige Zeitpunkt, das Ganze eine Stufe weiter gehen zu lassen? Wie lange hätte man die Skywalker-Story noch erzählen können?
Ich habe dazu im Kino+ Thread schon was geschrieben und kopiere das hier einfach nochmal rein:
In kurz: Nein, es ist nicht wichtig. Ich finde es auch besser, wenn ihre Eltern wirklich nur die versoffenen Scavanger waren.
Prinzipiell nicht, aber irgendwie kam es mir persönlich immer so vor, dass da etwas Größeres angeteased wurde. Als Ben ihr dann die “Wahrheit” offenbart war ich schon ein wenig unbeeindruckt.
Da hätte man meiner Meinung nach sogar noch einen Schritt weiter gehen können und einen Teil zwischen den Filmen “töten” können. Luke hätte ich persönlich noch drinnen gelassen und ihm einen Obi Wan Moment gegeben.
Ich denke gerade die letzte Szene hat gezeigt, dass sie nicht die Tochter von irgendjemanden sein muss, da dieser Junge auch Macht in sich zu haben scheint und sinnbildlich für einen “Niemand” steht.
Falls sie doch noch irgendwie mit jemanden verwandt sein sollte, bleibe ich bei meiner Halbgeschwister-Theorie mit Kylo, sodass sie die Tochter von Han Solo ist, aber nicht von Leia.
Ich finde es eigentlich ganz gut wenn Ihre Eltern wirklich niemand besonderes waren, das passt meiner Meinung nach sehr gut zu den Aussagen von Luke “Es wäre arrogant zu meinen die Macht gehöre nur den Jedi” oder so ähnlich.
Kann mir aber vorstellen, dass Reys Eltern nicht unbedingt Alkoholiker waren und sie verkauften, sondern einfach “normale” Menschen die die weshalb auch immer gestorben oder nicht zurückgekommen sind.
Ich selbst kann mit einer unbekannten Herkunft gut leben. Ich kann jedoch auch die stimmen nachvollziehen, die sich da mehr Connection gewünscht hätten, schließlich hat Disney das ganze mit dem zweiten Teaser zu TFA (Luke im off) und anderen Kleinigkeiten in Episode 7 bewusst angedeutet.
Ich hoffe ja, dass sie ein Niemand bleibt, auch wenn ich es nicht ganz glaube.
Danke, das wusste ich nicht. Richtig cool!
Kann dir irgendwo zustimmen.
Gerade so zwischen 90 und 2000 (oder wann eben Episode I angekündigt wurde) dürfte so mit die düsteren Jahre für Star Wars gewesen sein.
Bin gegen Ende der 80er geboren, und klar kannten meine Eltern STar Wars und waren im Kino damals, aber sie waren keine Film und Kinofans, sprich bis auf ein paar Kinderfilme hatten wir keine Kauf VHS sondern der Videorekorder wurde zum aufnehmen von Filmen und Serien genommen.
Star Wars ist mir als kleines Kind in den 90ern quasi nie begegnet und hätte mein Vater nicht mal sich verlesen und anstatt Star Trek (woran ich Interesse hatte, durch die Fernsehserie) Star Wars aufgenommen, hätte es sicher noch bis Ende der 90er gedauert, bis ich es dann mal gesehen hätte.
Und Merch und co hat man auch nie gesehen.