System- und Gesellschaftskritik

Nein! Alles ist schlecht und wird auch nie besser werden, du Systemling!

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“Ich denke dass jegliche Suchtproblematiken in den meisten Fällen eher ein gesellschafts-psychologisches Problem ist und einen Ersatz darstellt für die Glückseligkeit, die der Mensch aus der Entfaltung seines Wesens beziehen würde.”

definiere entfaltung des wesens bitte.

“Wahre menschliche Entfaltung wird in unserer Gesellschaft nicht gefördert und findet demzufolge selten bis gar nicht statt.”

relativ. seeehr relativ.

“Unsere Arbeitswelt ist zu einseitig nur auf Funktionalität und Effizienz getrimmt. Dies ist die Triebfeder der auf Profitmaximierung ausgelegten Wirtschaft und hat die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft zur Folge, wobei der Mensch zum bloßen Humankapital degradiert wird.”

  1. arbeiten kann man entweder freiwillig oder für gegenleistungen.
    tut man es freiwillig, benutzt man i.d.r. gar nicht das wort “arbeiten” im klassischen sinne.
    tut man es für eine gegenleistung, tut man es für jemand anderen. dieser andere hat ein ziel, bei dem man ihm helfen soll.
    warum also sollte arbeit nicht auf funktionalität und effizienz ausgerichtet sein, wenn sie doch auf ein ziel hinarbeitet?
  2. man ist in UNSERER gesellschaft i.d.r. nicht zu beliebiger zwangsarbeit gezwungen, ergo degradiert man sich wenn überhaupt freiwillig zum humankapital, wodurch das wort “degradierung” an sinn in diesem kontext an sinn verliert.

"Demzufolge ist die Arbeit des Menschen und die Vorbereitung auf die Arbeitswelt während der Schulzeit gegenwärtig nicht im Sinne der menschlichen Potenzialentfaltung, die sich nur aus der Basis der Freiheit heraus entwickeln kann. "

die welt ist nicht im sinne der potenzialentfaltung.
biete eine alternative an, wie die gesellschaft dem entgegenwirken kann, ohne dass wir arbeiten müssen.
ansonsten müssen wir gezwungener maßen in dieser hinsicht bei dem bleiben, was wir haben, also der gegenwärtigen gesellschaftsform.

“Das auf Zwängen basierte Arbeiten und Lernen hat die Konsequenz, dass nach Feierabend und am Wochenende die während der Arbeitszeit unterdrückte Freizeit vulkanartig in einen Konsumrausch ausbricht.”

1.ist das eine spekulation oder belegt?
in anderen worten: gibt es belege dafür, dass diese konsum"räusche" nicht stattfänden, wenn wir andere arbeitsweisen etc. hätten?
2. ist es überhaupt GENERELL wahr, dass vulkanartige konsumräusche stattfinden?
was genau fällt unter “vulkanartige konsumräusche”? es gibt leute, die keine drogen nehmen. ist das bereits ein gegenbeispiel? es gibt auch minimalisten. die wohl kaum viel konsumieren…

“Dieser Konsumrausch hat meist ebensowenig mit wahrer menschlicher Entfaltung zu tun und dient lediglich dazu, sich in einen leicht erreichbaren Glückszustand zu versetzen um die verausgabte Arbeitskraft vermeintlich besser regenerieren zu können.”

ist ein glückszustand etwa das falsche ziel?
oder meinst du, dieses kurze glückt und das darauf hinarbeiten liefe dem erreichen von langfristigem glück entgegen?

“Durch diese doppelte Beschäftigungshaltung, gelingt es den meisten Menschen auch nicht ihr wahres Potential zu erkennen und dieses System zu hinterfragen.”

in der heutigen zeit haben die menschen verdammt viel zeit um unser system zu hinterfragen. würden sie andere alternativen sehen, würde man es längst merken.

“Die staatlich geregelte Entmenschlichung”

welche?

"und Konditionierung zum weisungsempfangenden Arbeits- und Konsumsklaven, setzt bereits schon sehr früh ein, spätestens beim Erreichen des schulpflichtigen Alters. "

beleg dafür, dass diese konditionierung überhaupt stattfindet?

“Als noch unbeschriebenes Blatt gerät der schulpflichtige Mensch unter die erdrückenden Pressen”

kritik am schulsystem, schön und gut.
“erdrückende pressen” - adjieu, nuancenunterscheidung…

“des Bildungssystems um darin eingeschüchtert,”

??? nein ???

“durch ein künstlich geschaffenes Gefühlsklima”

??? nein ???

“subtiler, durch Konkurrenzdenken und Ellenbogenmentalität bestimmte,”

  1. ?? nein. die schule erzieht zum genauen gegenteil
  2. die gesamte biologie beruht auf einem konkurrenzkampf. eine völlige abkehr vom entsprechendem denken ist also eine ETWAS übertriebene erwartungshaltung an eine kulturelle gegebenheit, möchte ich meinen…

“die Existenz ständig bedrohende Angst,”

?? nein. und wenn doch: woher soll die sicherheit kommen in einer welt, in der essen und wasser und ein dach über dem kopf nicht vom himmel fällt??

“fremdbestimmt”

?? nein ??

“und vollgestopft mit zusammenhangslosen Informationen”

in keinster weise zusammenhanglos.

“durch den von außen angesetzten Leistungsdruck geprägt”

wie gesagt: in der welt, in der wir leben, wird einem nichts geschenkt. von NATUR aus, nicht nur der gesellschaft wegen.

“und anschließend als bloße Ware, zu einer Währung herabgesetzt”

befördert. du bist entweder nützlich oder unnütz. wenn man dir überhaupt einen wert durch deine arbeit zuspricht, dann ist das ein wert, den du ansonsten NICHT hättest. ein ZUSÄTZLICHER wert.

“und damit aller Menschlichkeit entwertend,”

in keinster weise.

“wie man mit seinen Mitmenschen und insbesondere seinen Kindern konstruktiven Umgang pflegen lernt, soll anscheinend gewollt nicht großartig thematisiert werden.”

das gegenteil ist der fall.


bevor es heißt, ich hätte keine ahnung und würde nur alles einfach ablehnen:
ich studiere philo und deutsch auf lehramt. also “die entfremdung der arbeit” habe ich bereits gelesen, von der philosophie unseres bildungssystem habe ich gewisses wissen, und allgemein kann ich es gar nicht ab, wenn man die regeln der argumentation mit füßen tritt.
also wie gesagt braucht man gar nicht anfangen, mir irgendeine allgemeine ablehnungshaltung oder ähnliches zu unterstellen, mich interessieren nur die argumente. wenn die nicht für sich sprechen sollten sie durch bessere ersetzt oder fallengelassen werden.

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Zugegeben, es geht langsam voran…aber es passiert durchaus etwas.

Ich habe nie behauptet, dass es keine Positiv Beispiele gibt. Nur ist das leider noch immer die Minderheit.

Wenn ihr @SilverMonkey das ganze jetzt ins lächerliche ziehen möchtet. Bitte. Ist halt einfacher, nech?

don’t feed the troll

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Woher willst du das wissen? Ich hatte in der Abi-Zeit mit vielen Jung-Lehrern und Referendaren zu tun haben müssen, und die haben alle dieses neuartige pädagogische Affentheater abgezogen. Wie kannst du sagen, dass es Ausnahmen sind, wenn es anscheinend an den Unis Usus ist, den Schwerpunkt der Lehrerausbildung nicht auf Frontalunterricht auszulegen?

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Die Motivation dahinter wird sogar in vielen Teilen begrüßt, da muss nur richtig argumentiert, reflektiert und präsentiert werden und eine Idee ist etwas wert!

Ich besuche derzeit wieder die Berufsschule.
Ich habe selbst an einer Gesamtschule unterrichtet.
Ich kenne (meinem Alter geschuldet) viele Eltern, die nicht müde werden, die Zustände an diversen Schulen zu beklagen.

Wir hatten mal eine Lehrerin die meinte sie weiß das Frontalunterricht Pädagogisch kacke ist, aber sie hat keinen Bock es anders zu machen. :gunnar:

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Joa, im Alter wird man träge. Ich rede ja auch von der neuen Generation.

Die war damals Mitte 30. Ist aber lange her, war ende der 90er. ^^

Ref oder Lehrer?
Kommt vielleicht auch auf Region, Schule und Lehrkörper an :confused:

Was auch immer so bleiben wird.

Jep

Lehrer.

Ja, das uneinheitliche Schulsystem ist auch so ein Thema für sich. Wird auch seit Jahrzehnten ignoriert.

Zu Alledem kann ich nur sagen, dass es ein langsamer Prozess ist, der jedoch auch zu gegebener Zeit einen Einfluss zeigen wird, wenn die nächste Generation erstmal nachgerückt ist.

Das “System und die Gesellschaft” sind kritikwürdig, doch nicht so bösartig, wie es im Eröffnungstext dargestellt wird.

Sowas wie:

zeugt nicht von ernsthaftiger Argumentation, sondern das zielt auf polarisierende Reaktion hinaus.

Ich widerspreche in dem Punkt sogar garnicht mal so sehr, dass der Schüler fürs Arbeitsleben in der Schule “dressiert” wird, doch so würde ich es nie ausdrücken, weil es eben auch noch andere Seiten dieser Thematik gibt.

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Manchmal muss man unbequem/provokant sein um Diskussionen anzustoßen.

Ich habe mich damals richtig schwer mit Mathe getan. Es hat keinen Sinn gemacht, Gleichungen zu lösen. Außer: Kannst du = gut bis sehr gut. Kannst du nicht = fünf bis sechs. Ansonsten irgendwo dazwischen.

stimmt, vor jeder stunde eine befragung, damit es kein frontalunterricht ist! :kappa:

und @Muscidae bester post im thread! um längen besser als der ausgangspost vom threadersteller. der hat mir sehr gefallen beim durchlesen :slight_smile:

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Man muss sich dann aber nicht wundern, wenn es unbequem und provokant zurück kommt und andere sich dann von diesem Umgang damit triggern lassen, wie deine Reaktion auf meine offensichtlich sarkastische Antwort darauf.^^ Unterm Strich sorgt das für mehr Chaos, als alles andere.

Frag mich mal :gunnar:
Mathematik ist ein Talentfach, du bist dort nur konstant sehr gut, mit Veranlagung.

Mathematik ist bis zu einem bestimmten Punkt aber auch nützlich für das Leben, natürlich sind damit nicht Nullstellenberechnung und Integrale gemeint.

Das häufige Anwenden der Grundrechenarten jedoch ist wichtig und nützlich

Benotung und Hausaufgaben diese Richtung betreffend und auch allgemein sind aber Themen, die Heutzutage oft diskutiert werden, oft mit einem Konsens in Kontra-Richtung.

Es braucht Zeit.

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Natürlich braucht es solche Grundlagen.

Was ich immer noch nicht verstehe ist, dass Musik, Kunst und Sport benotet werden und das völlig selbstverständlich.

Unmusikalisch? Pech gehabt. Kannst dich künstlerisch nicht ausdrücken? Pech gehabt. Dick? Die Leistung nicht erbracht? Pech gehabt.

Mathematik und Deutsch ab der neunten Klasse bis ins Abitur würde ich dort auch noch hinein zählen…