System- und Gesellschaftskritik

tja, ich habe mathelehrer kennen gelernt, die keinen folgefehler kannten und es entweder eine 1 oder eine 5 gab., wenn dann was dazwischen war, dann weil ein unterpunkt das falsche ergebnis hatte, unabhängig von der „großen“ rechnung. das war echt hart :slight_smile:

ich glaube trotzdem, dass es besser wäre, wenn schüler nach dem „erlernten“ beurteilt werden und nicht nach einer leistungsfeststellung. vorallem im beruf braucht man das erlente wissen und nicht das vor jahren mal auswendig gelernte wissen, was man dann eh kaum noch weiß.

ich finde, dass, in meinem beispiel, ein grundschüler schon probleme mit der textinterpretation haben könnte (mathe+deutsch). und dann eine richtige hälfte einer gleichung aufzustellen aus einem text ist ja auch schon mal ein erfolg. auch wenn zu dem zeitpunkt die rechnung, durch das verrechnen, peinlich ist, aber an dem kann man arbeiten. es ist zumindest nicht alles falsch.

Das Argument fällt so oft…

Du kannst von einem Thema erzählen, oder du kannst ein Thema präsentieren. Es ist schon so etwas wie “es dem Schüler richtig verkaufen”. Dafür ist der Lehrer da. Ich wäre nie so in Physik und Geschichte, sowie Musik interessiert, wenn ich nicht auch Lehrer gehabt hätte, die mir Bock auf das Thema gemacht haben.

Natürlich wird der Schüler nicht auf jedes Thema Bock haben, aber mit der Benotung wird eher Leistungsdruck unter den Schülern erzeugt, als ein Lerneffekt zum Benotungsthema.

Davon abgesehen, wenn es früh genug anfängt mit der Selbstständigkeitsförderung, wärst du überrascht, wie gut das beim Durchschnittschüler klappt.

Deswegen haben eben auch nicht alle die gleichen Chancen mit einem Benotungssystem. Ich verlange keine Utopie, aber mehr Differenzierung.

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Stimme ich dir im Grunde ja auch zu. Gerade durch die Erzieherausbildung habe ich gelernt wie wichtig es ist, den Kindern alles so geil es geht zu verkaufen. Dafür gibts sogar extra die Planungsphase „Motivation“ in der Angebotsplanung. Bei Kindergartenkids funktioniert das auch recht gut. Aber auch da merkt man schon, dass es Kinder gibt, die einfach keinen Bock haben. In der Grundschule wirds schon schwieriger. Da kann man mit den Standartmotivationen schon nicht mehr viel reißen, weil sogar schon in den ersten Klassenstufen richtige Arschlöcher sitzen, die einfach nur stören wollen. Ganz egal, ob die jetzt aus Langeweile stören, weil sie unter- oder überfordert sind, oder weil sie Arschlochkinder sind (ja, auch sowas gibt es nunmal). Wenn sie unter- oder überfordert sind, muss man das am besten vorher schon rausfinden. Wie macht man das? Indem man die Kinder bewertet. In der Kita kommt man dabei zum Glück noch ohne Noten aus. In der Schule gibts dafür dann später eben Noten.
Ich habe auf Arbeit btw. auch viel mit Kindern und Jugendlichen zutun, die diverse Förder- und Sonderschulen besuchen, an denen nicht benotet wird. Die arbeiten dann mit einer Art Portfoliosystem. Aber ganz ehrlich: das ist der letzte Rotz. Das sind genau die Systeme, die den Kids beibringen, dass es ok ist „machen tun“ zusagen, weil sie es nicht besser können. → Überspitzte Darstellung, aber so isses im Grunde. Die werden über den grünen Klee gelobt, weil sie es als 16 Jährige geschafft haben, 1/2 + 1/3 zu addieren. Und dann wundern die sich, dass sie mit ihrem Sonderschulabschluss, der einem unqualifizierten Hauptschulabschluss gleichkommt, im Berufsleben kaum was reißen.
Natürlich sind das jetzt Extremfälle, aber sie zeigen mir quasi täglich, dass das reguläre Benotungssystem FÜR MICH immer noch am besten funktioniert.

Durchschnitt stößt mir in dem Zusammenhang schon sauer auf.
Jemand, der das totale Interesse an - zum Beispiel - Chemie zeigt und in dem Fach außerordentlich gut abschneidet, aber sonst eher solala. Der wird nie die Chance bekommen, seine Passion zum Beruf zu machen. Noten “sei Dank”.

Der muss auch nicht gut in allen Fächern sein. Man sollte das Potenzial erkennen und fördern. Der muss nicht die 100m in unter 10sec laufen oder Gedichte auswendig können und trotzdem die Chance bekommen sein Wissen auszubauen und einzusetzen anstatt frustriert “irgendwas mit Medien” zu machen, weil seine sonstigen Noten nicht gut genug sind.

Bei meiner Lehrabschlussprüfung beim Matheteil gab es vier Rechnungen von denen drei auf der ersten aufbauten. Einer in unserer Klasse hatte die erste Rechnung falsch (Zeilenfehler beim Binären umrechnen wenn ich mich richtig erinnere). Dadurch hatte er 4 Rechnungen komplett falsch und hat auf den Matheteil seiner LAP ein nicht genügend. Alles andere war Fehlerfrei und auch die Folgerechnungen waren eigentlich richtig, nur die Ausgangszahl war falsch.

Der war vielleicht sauer. >_>

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Eh! :smiley:

Ich hatte mal im Kopf, dass zumindest Sport (und Musik+Kunst?) nicht mit in den Durchschnitt hineinzählen. Deswegen gibts/gabs (bei uns, Sachsen) keine 6en in den Fächern.

Ja, ist evtl. etwas falsch formuliert. Aber es sollte deutlich sein, dass ich eben den Otto-Normal-Schüler damit meine.[quote=„Mad_Paddy, post:65, topic:27899“]
Der muss nicht die 100m in unter 10sec laufen oder Gedichte auswendig können und trotzdem die Chance bekommen sein Wissen auszubauen und einzusetzen
[/quote]

Es ist nun aber nicht, dass Schüler, die in ein paar Fächern nicht gut sind, komplett verloren sind. Ich war selber immer Derjenige, der beim Ausdauerlauf u.Ä. schon freiwillig die 6 kassiert hat, weil ich keinen Bock hatte mich für bestenfalls ne 5 abzumühen. Oder der In Deutsch ein Jahr lang bei jedem Interpretationsaufsatz höchstens ne 4 geschafft hat. Trotzdem bin ich mit der 3.4 durchs Abi gekommen und mache jetzt was mir Spaß macht. Ausbildung mit 1er Schnitt geschafft, weil ich darauf dann Bock hatte. Aber auch da gabs Fächer, die mich null gehooked haben. Da war ich aber reif genug in den sauren Apfel zu beißen, weil ich sie für meinen Weg eben benötige.
Diese Notwendigkeit zu erkennen liegt aber beim Schüler selbst. Und da man in dem Standartschulweg eben auf jede mögliche Laufbahn vorbereitet werden soll, müssen eben alle Bereiche einigermaßen abgedeckt werden. Und wenn man merkt welcher Weg einem liegt, kann man da später vertiefen.

Das sollte aber dann nur einen Folgefehler ergeben und der weitere Rechenweg sollte dann als richtig bewertet werden. So kenne ich das zumindest, denn mir gings im Abi damals genauso.

Ja, ist halt ein so bekannter und dankbarer Begriff. Keine Herabwürdigung. Ich bin ja auch gelernter Mediendesigner :wink:

In dem Fall nicht. Bei der Zeugnis bzw Urkundenübergabe haben ihm die Prüfer auf seine Nachfrage gesagt das so gesehen nur die erste Rechnung falsch war, dadurch aber alle nachfolgenden Beispiele die darauf aufbauten ebenfalls als falsch gewertet werden würden. Im Betrieb hätte es dann ja auch nicht funktioniert.

Ich sag’s mal salopp: Abwärtskompatibel ist nicht das Problem :wink:

Das ist nicht die Definition von Durchschnittsschüler.

Nochmal: Keine Utopie, sondern Differenzierung.

Die sind damit auch nicht gemeint. Die „Durchschnittsschüler“ sind die, die ein paar Fächer gut können, und andere dafür eben auch nicht. Die sind dadurch aber nicht total verloren, wie es hier manchmal etwas drastisch formuliert wird.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Einige immer davon ausgehen, dass man in der Schule überall einen 1,0 Schnitt braucht, um später im Leben nicht total zu versumpfen. Wer allerdings anstrebt, später Professor Doktor der Chemie zu werden, der sollte z.B. schon ein umfassendes Wissen in Mathematik, Chemie, Physik, Latein etc. besitzen. Es ist aber nicht so, dass dieser Traum durch ne 6 in Sport und Sozialkunde zunichte gemacht wird.

Wie gesagt, ich bin in vielen Punkten ja auch bei euch. Aber ich finde auch, dass es nicht das Ziel sein kann, für sämtliche Bedürfnisse eine eigene Klassen- oder Schulform zu haben, denn das wäre für mich rein logistisch total utopisch.

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Darum ging es doch aber gerade…beim Rest bin ich mir auch klar, dass das nicht so ohne weiteres angehbar ist.

Ein unterschiedlicher Bewertungsmaßstab für verschiedene Lerntypen ist aber keine Utopie…

Den hat man ja aber auch schon ziemlich umfassend. Es gibt schon in den Grundschulen verschiedene Bewertungen für Lernschwache. Dann gibt es (zumindest bei uns in Thüringen) Haupt- und Regelschulen. Da wird man ab einem bestimmten Notenschnitt in Haupt- oder Regelschulniveau eingeordnet und daraus folgend werden unterschiedliche Maßstäbe angelegt. Das selbe gilt dann auch für’s Gymnasium. Dass da der Bewertungsmaßstab ein anderer als an der Regelschule ist, ist ja logisch, weil das Gymnasium im Normalfall ja für die Hochschule vorbereiten soll. An den Hochschulen gibt es dann auch widerum andere Bewertungsmaßstäbe. In den Förderschulen hingegen arbeitet man weitgehend mit schriftlichen Bewertungen, die gezielt die Stärken der Schüler beschreiben, um sie nicht benachteiligt erscheinen zu lassen.
Die Vielfalt der Bewertungsmaßstäbe an sich ist hier in meinen Augen eher weniger das Problem - eher die jeweilige Umsetzung. Da ich aber auch keinen besseren Lösungsansatz nennen könnte, bleibt das reguläre Benotungssystem für mich aber eben auch das sinnvollste.

Und das ist inwiefern Schwachsinn?
Eine Note ist exakt das, was du beschrieben hast:

Indem man überprüft, ob der Schüler die anzuwendenden Rechenregeln beherrscht?
Mathe ist ja wohl eins der am einfachsten zu bewertenden Fächer, da es keinen Interpretationsspielraum lässt: Entweder werden die erforderlichen Rechenregeln beherrscht, oder sie werden nicht beherrscht.

Weil sowas ja auch natürlich eine Textaufgabe wäre, die einen ganzen Test ausmacht. Selbst wenn so ein Schmuh vorkommen würde, wäre es a) keine Textaufgabe, da viel zu simpel dafür und b) entweder vom Ergebnis richtig oder nicht. Bei deinem Beispiel gibt es keinen Spielrauml, entweder man rechtnet richtig oder nicht.

Jo, das mag Bullshit sein, aber nicht die Regel. Extremfälle verallgemeinern sagt nichts über den Ist-Zustand aus.

Wo liegt für dich denn der Unterschied zwischen „erlernt“ und „gelernt“, das sind doch Synonyme?

Naja, nein. Das bringt halt nichts. Entweder ich kann die Gleichung halt komplett aufstellen, oder nicht. Dann kann es darauf auch Punkte geben, auch wenn ich mich im weiteren Verlauf dann eventuell verrechne.

Zurecht, ist auch totaler Mist. Vorallem ist es ein Unding, 3 von 4 Aufgaben auf der ersten aufzubauen.

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Ich denke er meint Erfahrung damit. Wenn ich 10.000 Stunden CSGO spiele, weiß ich zur jeweiligen Zeit was ich zu tun habe ,also kann mich auf meine Erfahrung verlassen. Das Problem ist nur das Erfahrung in vielen Berufen reine Illusion ist.
Zb ein Aktienanalyst kann 100 Jahre Berufserfahrung haben und trotzdem sind seine Prognosen bzgl so akkurat wie der Münzwurf eines Affen.
Erfahrung funktioniert nur in Bereichen in denen die Situationen fast immer gleich sind und der Ausgang sich häufig ähnelt, sie ist aber wertlos wenn es viele verschiedene Outcomes gibt und die Situation nicht immer gleich ist.
ZB ein Chirurg der 10.000 Kaiserschnitte gemacht hat, wird das richtig gut können. Der gleiche Arzt ist bei der Diagnose aber kein bisschen besser als sein Kollege der frisch von der Uni kommt. Siehe dazu; Daniel Kahneman (Nobelpreisträger für Verhaltensökonomie)

@Mad_Paddy Schau dir weniger Hüther an, er ist ein Blender und alles andere als Hirnforscher. Hüther betreibt seit Jahren keine Forschung mehr und tourt durch Deutschland um abzukassieren. Kein Professor der etwas auf sich hält und Spitzenforschung betreibt macht solche Aussagen. Fällt von der Einstellung in dieselbe Ecke wie ein Lucke, selbst eher mittelmäßige Forschung betrieben und jetzt auf großen König machen.
Alleine seine Behauptung alle Kinder seien Genies widerspricht jedem Ergebnis empirischer Forschung im Bereich Psychologie der letzen 100 Jahre. Würde auch keinen Sinn ergeben, weil es gegen die Evolutiontheorie spricht, gegen die Normalverteilung und gegen die Regression zur Mitte. er widerspricht also auch beweisbaren mathematischen Gesetzen und nennt sich dabei “Wissenschaftler”.
Der G Faktor eines Menschen bestimmt zu großen Teilen in fast jedem Bereich seine Leistung, Ausnahmen sind sportliche Leistungen und Kreativität, korrelieren nämlich nur bis zu einem gewissen Punkt damit. Ein Hochbegabter Mensch ist eben nicht nur in Mathe herausragend, sondern meist auch in Deutsch, Chemie und Physik etc.

Das Problem ist nicht der Unterricht oder das Bewertungssystem, sondern wie wir damit umgehen. Wir stempeln Menschen die “schlecht” sind ab und machen uns entweder über sie lustig oder helfen ihnen nicht. Das gab es aber schon immer, lange bevor Noten oder Schule existierten gab es einen Dorftrottel oder das schwarze Schaf oder oder.
Zudem gibt es in der Schule psychologische Verzerrung (bias), zb brauchen Kinder aus kulturell oder materiell reichen Haushalten weniger gute Noten für eine Empfehlung zum Gymnasium. Hübsche Kinder werden generell bevorzugt, siehe dazu den Halo Effekt und falsche externe Motivation kann zu Angst und Leistungsversagen führen.( Das ist aber vor allem etwas das durch die Eltern bestimmt wird, zb wenn Eltern sagen ihr Kind sei so klug, anstatt die Leistung als gut zu bewerten.)
Unsere Schulen sind nicht perfekt, vor allem Bewertungen von Schulen, Lehrerinennen bzw Lehrer und Bundesländern variieren stark. jeder hatte mal einen Lehrer der ihn oder sie nicht mochte. Da bräuchte man sicher mehr Objektivität, genauso müsste man Kinder aus Problem haushalten stärker und früher ins Schulsystem integrieren bzw den Eltern Anreize bieten ihr Verhalten anzupassen.

Auf Makroökonomischer ebene ist unser System aber geradezu ein paradiesischer Zustand , wenn man es mit vor 100 Jahren vergleicht bzw sogar vor 50 Jahren. Lehrer bringen den Kinder alles bei was wichtig wäre ohne sie zu züchtigen, in Klassenzimmern mit einigermaßen akzeptabler Ausstattung und mit genug Muße.
Das einzige Problem, dass ich sehe ist wachsende Ungleichheit aufgrund komplexerer Aufgaben in der Arbeitswelt, die nun mal 90% der Menschen, egal wie gut man sie fördert, nicht bewältigen können. Dass ist aber kein Problem von Schulen, sondern das eben nur 2% der Menschen Hochbegabt sind und 10-20% fähig zur Promotion.

Brauchtest du die Schule etwa um gehen und sprechen zu lernen?
Lernen ist angeboren und unser auf Zwang basierendes Schulsystem tötet diesen Mechanismus oder pervertiert ihn.

[quote=„BaronVanTheo, post:3, topic:27899, full:true“]
Zur angesprochenen Sucht-Thematik: Beinahe alle menschlichen Laster sind aus einer Form der Sozialisierung entstanden, so funktioniert der Mensch nunmal in der Regel, was aber nicht heißen muss, dass man alles dem bösen Teufel Konsumgesellschaft ankreiden sollte. Außerdem mag es doch jeder, sich was schönes zu kaufen, ohne darüber nachzudenken.[/quote]

Nur wie krank muss diese „Form der Sozialisierung“ sein, dass wir unseren eigenen Lebensraum damit ruinieren?
Der Konsumwahn ist lediglich die Auswirkung des gesellschaftspsychologischen Missstandes unserer sinnlosen Existenz als abgerichtete Arbeits- und Konsumsklaven, einzig dazu bestimmt als Brennstoff eines krebsartigen Wirtschaftswachstums zu fungieren.

Nee, ich arbeite für die Coupé und bin nebenberuflich im Dildoschmuggel aktiv. :blush:

Das was für einen selbst wesentlich ist, die eigene Individualität.

Konkret meine ich damit, wir haben uns an einen Lehrplan anzupassen und werden zu etwas gebildet/geshaped, was uns von außen aufgezwungen wird.

  1. Für freiwilliges Arbeiten passen die Begriffe „Berufung“ und „Muße“.
    Arbeit wird vorallem dann zum Zwang, wenn wir uns in einer Welt mit allgegenwärtig Existenz bedrohender künstlichen Verknappung damit über Wasser halten müssen.

  2. Man darf sicher zwischen bestimmten Tätigkeiten entsprechend seiner Eignung auswählen, aber der Zwang besteht darin mit der gewählten Tätigkeit länger Zeit vergeuden zu müssen, als für einen selbst und für die Gesellschaft notwendig ist. Überproduktion ist gegenwärtig ein krasses Thema. Man blicke mal auf die Nahrungsmittelvernichtung auf Grund von Überproduktion.

Okay, dazu müsste man meiner Meinung nach das Schulsystem so reformieren, dass es auf Freiwilligkeit beruht und zeitlich nicht an eine bestimmte Lebenszeit gebunden ist.
Quasi eine neue Lernkultur schaffen.

Ich finde es irrsinnig Kinder in diese gitterlose Gefängnissanstalten zu zwängen und sie meist gegen ihren natürlichen Willen unterrichten… nein viel mehr abrichten zu wollen.

Schule muss stattdessen auf den Sogeffekt bauen und zu einem dezentralen Wissensnetzwerk werden, in das einjeder, ob jung oder alt, eingeladen ist seinen natürlichen WIssensdurst zu stillen.
Vorallem sollte meiner Meinung nach in Schulen gelehrt werden, eigenständig und autark zu werden.
Diese Eigenständigkeit sollte sich in erster Linie auf das Lernen an sich beziehen.

Um Freiheit zu schaffen müsse man auch das Bodenrecht reformieren. Weg vom Eigentum hin zum Besitz.
Die Landwirtschaft müsse sich zu einer dezentralen Gartenkultur und essbaren Landschaften wandeln.
Unser Planet ist überfließend reich an Ressourcen und einjeder sollte fair und gerecht an dieser Fülle teilnehmen dürfen, was insbesondere für die Deckung der menschlichen Grundbedürfnisse gilt.

  1. Das ist meine Empfindung. Wenn der Mensch bei der Arbeit sich selbst begegnet, also in Kontakt ist mit seinem ureigenen Wesen und seiner Individualität und auch in der aktiven Tätigkeit einen Nutzen für sich selbst sieht, glaube ich wäre der Mensch nicht so sehr geneigt, der Realität und seinen eigenen Gefühlen im Konsumrausch auszuweichen.

  2. Damit meine ich Rauschzustände die der Betäubung von Gefühlen und quasi als Füllstoff und kompensierender Ersatz dienen für die somit überlagerten eigentlichen Bedürfnisse.

Die freie Zeit wird meiner Empfindung nach allgemein eher darin investiert, die im künstlich erzeugten existenziellem Überlebenskampf verhältnismäßig unnötig verausgabte und geraubte Zeit- und Energieverschwendung mit der zuvor erwähnten die eigentlichen Grundbedürfnisse überkompensierende Konsumbespaßung aufzuwiegen.
Deswegen nannte ich dieses Phänomen auch „doppelte Beschäftigungshaltung“.

Die Degradierung des individuellen, freidenkend- und -handelnden Menschen zum orientierungslosen Weisungsempfänger, welcher in doppelter Beschäftigungshaltung als Treibstoff für das krebsartig wuchernde Wirtschaftssystem fungiert.

Was für einen Beleg möchtest du dafür haben? Ich meine es liegt doch klar ersichtlich auf der Hand, dass der Mensch mit Zwang und Zahlen (in der Schule die Noten, später der Kontostand) zu einem modernen Sklaven dressiert wird.

Natürlich muss sich der Mensch auch an seine Umwelt anpassen um Erfolg zu ernten, aber besser und gesünder wäre es, wenn diese Anpassung im Menschen eigenständig erwächst und nicht starr von Außen erzwungen wird.

Das Bildungssystem dressiert den Menschen zu einem Weisungsempfänger, da er nicht zu entscheiden hat, was er lernt und wann er es lernt und auch nicht von und mit wem er lernt.

Der Mensch wird dazu dressiert in erster Linie gehorsam einem ausbeuterischen System zu dienen und blind den straffen vorgegebenen Regeln zu folgen, ohne auch nur eine Ahnung vermittelt zu bekommen, dass die Vorteile, welche auf freiwilliger Basis erarbeitet werden können, ihm wesentlich mehr nützten als das, was genormten Personen abverlangt wird.

Dem natürlichen Konkurrenztrieb steht der für das gesellschaftliche Gedeihen erforderliche Gemeinschaftssinn gegenüber und eine Prise Konkurrenz belebt bekanntlich konstruktiv die Geschäftigkeit.
Jedoch die Benotung, die im negativen Bereich etwas Existenz bedrohliches mit sich bringt, sowie die Aussortierung der Indoktrinierungsanstaltsinsassen in die verschiedenen Bildungsstufen hat einen stigmatisierenden Effekt, was zur Folge das Konkurrenzverhalten unnötig und destruktiv anfacht.

Wie zuvor weiter oben bereits erwähnt: unser Planet produziert Ressourcen im Überfluss und es wäre für alle Erdenbewohner ausreichend vorhanden, zumindest gilt das für jene für die Deckung des Bedarfs existentziell notwerndigen Ressourcen.

Definitiv fremdbestimmt, aber das habe ich weiter oben bereits ausführlich erläutert!

Zusammenhangslos vielleicht nun nicht, aber durch die Anforderung sämtliches Wissen nutzlos in sein Kurzzeitgedächtnis abzuspeichern um es in der Prüfung wieder auszukotzen und ohne wirklichen spürbaren Bezug zum (eigenen Er-)Leben wirkt es zusammenhangslos. Es finden beim Lernen nur wenig neuronale Verknüpfungen statt, da der Dünger der Begeisterung fehlt.

Wir werden Tag für Tag von dieser Welt reich beschenkt, nur wird uns natürlich nichts auf dem Silbertablet serviert und wir müssen für uns die Gaben der Erde mit Arbeit nutzbar machen.
Leider werden diese Gaben systematisch geraubt und durch Monopole und künstliche Verknappung profitmaximierend veräußert.

Sicherlich bringt uns dies auch Vorteile, die sind nur weit weniger wert im Vergleich zu unserer preisgegebenden Freiheit und den Vorteilen, welche wir aus selbiger beziehen könnten.

Mensch zu sein bedeutet frei über sich selbst bestimmen zu können und nicht wie ein dressierter Sklave in einem ausbeuterischen System zu dienen.

Soweit ich weiß gehören die grundlegenden Fächer Kommunikation, Psychologie und Behaviorismus nicht zur üblichen schulischen Allgemeinbildung.

…die da wären?

Ich bezweifle, dass du dieser Mann bist :schroeckatar:

Zum Beispiel, die Fähigkeit zu erlernen, selbstständig Problemlösungen zu erstellen, die im Alltag zu bewältigen sind, sowohl auf Sozialer, wie auch fähigkeitenbezogener Ebene. Rechnen, Lesen und Schreiben lernen hilft dir einigermaßen im Leben, würde ich behaupten und es ist gut, etwas über seine Geschichte zu wissen und wo man lebt auf der Weltkarte etc. usw. Das sind so Dinge, die dir auch Mami und Papi beibringen könnten…aber die müssen ja arbeiten um Essen in den Kühlschank zu bringen, aber wer macht das später für einen? :nun:

Arno Dübel hat jedenfalls eine Antwort darauf. :kappa: (Ich konnte es nicht lassen :gunnar:)

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ja, so sollte es ja sein, das habe ich nur nicht erlebt. aber warum 1-5, wenn man einfach sagen kann: man beherrscht es oder eben nicht. du als informatiker müsstest boolsche algebra eh kennen, dass es entweder true oder false gibt und nicht “quasi true medium”.

a) es geht ums prinzip: themengebiet: textaufgabe -> gewichtung auf interpretation oder wird sowas vorausgesetzt, dass jeder schüler überschlau ist? solches denken fördert auf jeden fall die motivation am lernen.

b) aber ein notensystem besteht aus 5 noten, nicht aus 2, du widersprichst deine logik selbst.

ich rede nur aus meiner erfahrung und widerlegt deine aussage mit dem " interpretationsspielraum".

ja, wenn du das so interpretierst. ich beziehe mich da auf das faktische lernen, also das lernen für einen test oder so, mit erlernen geht es mir um das verständnis, logik und vertrautheit mit dem themengebiet.

habe ich auch schon gemerkt, dass verständnis in mathe mangelware ist. reine rechenregel-auswendig-lernerei ist genau das, was wir brauchen.

abschließend um noch etwas positives an das benotungssystem zu nennen:
die abschluss und diplomprüfungen haben in mathe eine vorgegebene punkteverteilung, sodass zum glück der interpretationsspielraum so klein wie möglich gehalten wird.

ich finde es trotzdem dumm, wenn schüler nach noten verglichen werden und nicht nach qualität.

ps : mein post soll dich nicht angreifen.

Es geht bei Textaufgaben darum, die Fakten aus einem Text zu erkennen und erlernte Rechenarten anzuwenden. Es geht da null um Interpretation. Man soll einfach durch diese Aufgaben irgendwann in der Lage sein, wichtige Informationen aus einem Text zu ziehen und die Fragestellung lösen zu können.

Ja, weil du ja sonst in Mathe nur „kann alles“ und „kann gar nichts“ hättest. Deshalb besteht ein Test ja aus mehreren Aufgaben. Wer alle falsch löst, kann die gewünschten Schritte in dem Moment eben nicht und bekommt eine 6 (oder 5, je nach Notensystem). Wer alles richtig hat, kann alles Abgefragte und bekommt die 1. Wer ein paar Fehler macht und sich mal verrechnet bekommt evtl. eine 3 - kann also nicht alles, aber das Grundverständnis ist anscheinend da.
Ich frage mich, wie man gerade in Mathe das Benotungssystem nicht verstehen kann.

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