Nein, Djokovic haut aus Frust den Ball weg und trifft die Linienrichterin unglücklich.
Ich hab ja nicht gesagt, dass ich den Ausschluss nicht verstehen kann (so sind nunmal die Regeln, aber was wäre dann heutzutage bei einem Rusedski oder McEnroe los?). Ich kann nur verstehen, weshalb sich einige Leute aufregen und ob das einem Federer so auch passiert wäre.
McEnroe wurde schon mal disqualifiziert 1990. Aber Situationen aus den 1990ern mit jetzt zu vergleichen erscheint mir eh der falsche Weg. Waren einfach andere Zeiten.
Shapovalov wurde vor 2 Jahren wegen eines sehr ähnlichen Falls übrigens auch disqualifiziert.
Wenn ich ein Projektil, in diesem fall einen Tennisball, in eine Richtung abfeuere und dann jemanden treffe, auch wenn ich das gar nicht beabsichtige, schieße ich dies Person ab.
Das werden wir aber nie erfahren, das könnte auch daran liegen das Federer und andere Topspieler nicht aus Frust ihre Ausrüstung unkontrolliert über den Platz schmeißen.
Wenn Djokovic das tut muss er auch mit den Konsequenzen klarkommen. Was er ja auch tut, er hat den Ausschluss ohne großen Proteste hingenommen.
Halt nicht am Kehlkopf, aber ja. Finde da aber gerade nichts zu. Wie gesagt ich bin nicht sauer um den Ausschluss (auch wenn ich es nach wie vor sehr hart finde), aber kann verstehen, dass manche Personen das weniger nachvollziehen können, wenn für ähnliche Aktionen weniger hart bestraft wurde.
Der in den letzten Jahren aufgestaute Hass gegen Djokovic scheint bei vielen Leuten nun endlich rauszukommen. Beim Gute Laune Bär-Federer (der das auch nur ist, wenn die Kameras an sind) hätte man von einem Versehen gesprochen, hier von einem Mordanschlag.
Und warum? Das ist für mich glasklar fahrlässige Körperverletzung.
Es ist verboten seine Schläger zu werfen oder Bälle unkontrolliert wegzuballern. Eben genau um solche Zwischenfälle zu vermeiden. Djokocic hat gegen Regeln verstoßen und dabei eine Person verletzt.
Übrigens köstlich, dass jetzt die Pressekonferenz von vor ein paar Jahren herausgeholt wird, wo er einen Reporter anmault, weil der ihn fragt, ob das nicht mal gefährlich werden könnte mit seinen Ausrastern.
Ich weiß, dass für viele Menschen und ja auch tatsächlich juristisch auf Sportplätzen andere Regeln gelten. Und das ist auch zu einem gewissen Grad gut so. Wenn beim Fußball nach jeder missglückten Grätsche Anzeige vor normalen Gerichten erstattet werden würde, würde unsere Justiz zerbrechen und zahlreiche Spieler lägen im Rechtsstreit.
Bei der ein oder anderen Tätlichkeit oder wenn jemand mit sehr viel Risiko grätscht und einem die Hölzchen bricht, würde ich mir wünschen, dass das öfter vor ordentlichen Gerichten landet.
Ich finde es gibt Grenzen die überschritten werden und diese Szene von Djokovic gehört dazu. Zumal Tennis kein Kontaktsport ist, wo man - im Gegensatz zum Fußball - mit Verletzungen durch Fremdeinwirkung quasi leider rechnen muss. UND dazu handelt es sich nicht um Mit- bzw. Gegenspieler, sondern um eine Linienrichterin.
Es wird doch immer über Abschreckung geredet damit solche Szenen nicht passieren. Was ist abschreckender, als deswegen vor einem ordentlichen Gericht stehen zu müssen und nicht nur von der Sportgerichtsbarkeit ein wenig gesperrt zu werden und eine Strafe zu zahlen, die man eh aus der Portokasse holen kann.
Vielleicht bekommt so ein Sportstar dann mal ein paar Tagessätze, die sich am Gehalt orientieren oder Sozialstunden im Park.
Naja, jetzt so zu tun als können wir Federer (oder anderen Spielern die sich etwas besonnener und höflicher geben als andere) auch nicht andichten, wie fake oder verstellt sie immer sind.
Und dass gewisse Spieler lernen sollten, sich besser unter Kontrolle zu haben, ist einfach so. Bei Fehlverhalten so zu tun als sei das irgendwie etwas Positives, weil sie sich halt „nicht verstellen“ und man „weiss woran man ist“ halte ich für etwas die falsch Einstellung.
Dem zweiten stimme ich aber zu:
Natürlich ist das absurd.
Vor allem wenn man sich die Situation anschaut. Er spielt den Ball zurück an die Wand (in einer Bewegung, wie es die Spieler nach einem Ballwechsel übrigens noch oft tun) und schläft ihn offensichtlich aus Frust viel zu hart.
Ich verteidige hier Djokovic nicht. Wenn du als Spieler einen Ball in eine Richtung schlägst, dann ist es voll und ganz deine Verantwortung, dass du deine Kraft unter Kontrolle hast. Und der Ausschluss ist deswegen auch völlig gerechtfertigt. Aber man soll das jetzt nicht weiter aufspielen als es bereits gegangen ist.
Er hat einen Fehler gemacht.
War sicher keine Absicht.
Er musste dafür sogleich die Konsequenzen tragen, welche so auch angebracht waren.
So wie es ist Moment ist kann man das gut so stehen lassen.
(Und zu den „Fans“ welche jetzt auf die Linienrichterin losgehen muss man ja wohl nichts sagen… solche Leute sind einfach scheisse)
Ihm die Hand abzuhacken.
Oh, oder sogar beide Hände!
Oder vielleicht die Todesstrafe? Wäre alles noch viel, viel abschreckender!
Wenn es dir um Abschreckung geht, dann ist deiner Fantasie kein Ende gesetzt!
Aber es geht eben nicht nur um Abschreckung. Es geht auch um Verhältnissmässigkeit.
Du hast hier zwei Möglichkeiten:
Entweder du stellst sofort alle Spieler vor Gericht, welche schonmal aus Versehen einen Linienrichter, Balljungen oder Schiedsrichter abgeknallt haben (und dann würden die Tennisspieler wohl vor den Gerichtshäuser Schlange stehen) oder aber du regelst solche Dinge Sportintern. Wie es im Moment gehandhabt wird.
Natürlich gibt es da auch Grenzen. Wenn ein Spieler auf dem Feld plötzlich Amok läuft und Linienrichter mit dem Schläger zusammenschlägt, oder solche Sachen…
Oder sicherlich auch, wenn das Fehlverhalten üblere Konsequenzen nach sich ziehen würde (z.B. bin ich sicher man könnte über die Nötigkeit eines externen Strafgerichtes diskutieren, wenn die Frau ein Auge verloren hätte, oder sowas…). Aber in dieser Situation passt die Strafe (den sofortigen Ausschluss vom Turnier) in einem sinnvollen Verhältniss zum Fehlverhalten (dem unumsichtigen Wegschlagen eines Balles in die Richtung eines Offiziellen).
Hat sich wieder irgendwie rausgezogen, aber Coric kommt auch gar nicht ins Spiel. Zverevs Lamentiererei wird irgendwie von Turnier zu Turnier schlimmer.
Den letzten Satz hat er dann schon souverän zu Ende gespielt. Gegen (wahrscheinlich) Shapovalov muss er sich aber steigern. Becker hat da schon Recht, wenn er sagt, dass Zverev sich viel zu sehr mit allem drumherum und zu wenig dem Geschehen auf dem Platz beschäftigt.
Ich wünsche generell Österreichern ja eher nix gutes und ein deutscher Sieger bei nem Grandslam wäre natürlich klasse, aber bei Zverev bin ich eigentlich gar nicht traurig dass es nicht geklappt hat. Ist halt doch ein ziemlich unsympathischer Kasper. Daher Glückwunsch an Thiem