Ich weiß nicht wie ernst PTSD ist und ob der Begriff nicht auch inflationär benutzt wird aber ich finde man sollte beachten, dass es in der Welt keine Medikamente, keine Psychiater gibt und Familienmitglieder können die nicht immer ersetzen. Auf einer Seite in ihrem Tagebuch schreibt sie auch, dass sie Angst hat irgendwann durchzudrehen und die beiden zu verletzen. Ich kann es nicht verstehen, weil ich es selber noch nie hatte wie man sich damit wirklich fühl aber ich kann die Angst davor Familienmitglieder zu veretzen verstehen.
Für mich war Tommy überhaupt nicht out of character. Er konnte seine Rache nie einlösen, sah Jesse vor seinen Augen sterben und ist nun, klingt böse, aber in dieser Welt recht nutzlos.
Für mich war Tommy etwas zu Ellie, was Bill zu Joel war. Eine traurige mögliche Zukunft, falls sie mit dem erlebten nicht irgendwie abschließen können - hätte Joel nach Tess Tod Ellie nicht in sein Herz gelassen, wäre er bestimmt wie Bill geendet ohne Kontakt zum Bruder ohne alles.
EDIT: Rambo ist halt so ein Fall, den ich gar nicht so sehr verlgeichen würde. Er hätte Medikamente und Ärzte bekommen können aber sein alter Stolz stand ihm in weg
Das Tommy vorbeigekommen ist hat nichts mit Ellies Entscheidung zu tun. Der wäre so uns so, verbittert nach den Ereignissen rund um Joel und Abby sowie seiner Trennung, vorbei gekommen und hätte Ellie darum gebeten Abby weiter zu verfolgen.
Ich auch nicht. Mich hat nur eine Sache deutlich gestört. Tommy ist es, der Ellie im Kino dazu überredet, die Rache aufzugeben und nach Hause zu kehren. Ja, das war noch vor Jesses Tod. Aber Joel war sein Bruder, und diese Rache hat Tommy in dem Moment aufgegeben. Und jetzt, wo er nicht mehr selbst los kann, redet er Ellie ein schlechtes Gewissen ein. Hätte ich so akzeptiert, wenn diese Kino-Szene nicht gewesen wäre, wo Tommy seine Rachejagd schon beendet hatte.
Achso meinst du das - ja das fand ich auch meh aber wer weiß - ich glaube sogar, dass er Dina nur da weghaben wollte und nicht wirklich damit abgeschlossen hat. Er hat Ellie den einen Abend ja auch so zugeredet, bin mir sicher da hatte er schon lange den Plan gefasst loszuziehen. Ich glaube er wollte das allein durchziehen, um a niemanden zu gefährden aber wohl noch eher um es allein zu machen und es sich zu beweisen - das geht nun nicht mehr also braucht er irgendjemanden als Stellvertreter.
Tommy hatte aber das wovon die meisten träumen in dieser Welt und wusste das auch zu schätzen.
Und weil er keinen Erfolg hatte, hetzt er Ellie los? Die damit ihre Partnerin mit einem Kleinkind auf einer Farm zurücklässt? never ever.
Was hatte denn Tommy am Ende? Maria hat ihn verlassen nachdem er so verbittert war. Er hatte nur noch die Rache. Du verwechselt gerade Logik mit Gefühlen. Ich kann das tatsächlich alles von Tommy bishin zu Ellie die nochmal loszieht nachvollziehen, nciht gutheißen aber ich verstehe es.
Nimms mir nicht übel aber kann es sein, dass du noch nie jemand verbitterten getroffen hast? Die sind oft wie ganz neue Menschen und haben nur noch dass Aussehen gemein.
Ich kenne das aus meiner eigenen Familie und glaub mir, die Person hatte nichts mehr mit dem Original zu tun
Tommy hat jedes Mal, wenn wir ihn nach Joels Tod sehen eine anderen Charakterzug. Zuerst vortäuschend beschwichtigend (danach haut er ab), dann wieder ernsthaft beschwichtigend, (im Kino hält er die komplette Gruppe davon ab), weiter zu machen und zum Schluss das genaue Gegenteil, als er uns überredet wieder loszuziehen. Ich laufe ihm das jedes Mal ab, keine Frage. Aber ich kann ihn nicht einordnen, was er eigentlich will. Wäre er im Kino etwas mehr angefressen, wäre es was anderes.
Edit: Was @TIMBOlino1984 sagt x2
Achso sorry da habe ich euch falsch verstanden, ich dachte es ging darum dass er am Ende so verbittert war und dass das zum sonst recht fröhlichen Tommy nicht passt.
Ich weiß es selber nicht, ob er wirklich aufgeben wollte und Jesse Tod die Wut nur krass wieder entflammt hat (zusätzlich zu seiner Verletzung) oder ob er Dina und die anderen nur aus dem Weg haben wollte, damit er sich nicht um deren Sicherheit sorgen machen muss,
Falls jemand Interesse hat troy und neil gehen hier auf viele Fragen der oberen Posts ein
Habe es am Ende auch eher so wahrgenommen, dass Tommy zum Schluss alles verloren hat. Er hat seinen Bruder nicht rächen können, fühlt sich vermutlich für den Tod von Jesse (mit)verantwortlich, wurde von Abby zum Krüppel gemacht und hat am Ende seine Frau verloren. Auf der Farm zumindest kann ich seine Verbitterung nachvollziehen, er hat nur noch seinen Hass an dem er sich festhalten kann. Im Theater ging es ihm sicher noch darum, seine Bande sicher nach Hause zu bringen, was ihm nicht gelungen ist.
Abby ist aber auch keine Sadistin. Sie ist zwar eiskalt aber sie erfährt durch das Foltern Joel’s keinerlei Befriedigung. Sieht man in der Szene aus ihrer Perspektive in ihrem Gesicht deutlich. Das macht ihre Tat zwar nicht besser, jedoch macht es für die Einschätzung ihrer Persönlichkeit einen erheblichen Unterschied.
Stimmt nicht. Am Anfang in Jackson kann man mit Ellie auch mit einem Hund interagieren, da wird das Gegenteil gezeigt.
Tatsächlich entsteht eine PTBS/PTSD ja oftmals erst dadurch, dass man in einer lebensbedrohlichen Situation hilflos und „ohnmächtig“ war. Die Betroffenen fühlen sich dann nicht selten für ihr eigenes Trauma verantwortlich sowie dafür, dass sie in der konkreten Situation nicht anders gehandelt haben oder handeln konnten. Ellie plagt zudem eine massive Überlebensschuld, da die WLF sie am Leben gelassen hat. Der Wunsch Ellies, dies zu korrigieren, entspricht vollkommen ihrem Charakter.
Die PTBS/PTSD ist aber eben nur ein Teil ihrer Motivation. Die ist in Wahrheit viel komplexer. Ellie wurde um eine Versöhnung mit Joel betrogen, hadert da bestimmt auch viel mit sich selbst. Dann wird sie von ND auch zu diesen Zeitpunkt als rachsüchtig beschrieben. Wie ein Junkie, der nicht aufhören kann. Die PTBS kommt dann noch oben drauf. In Folge der Störung erlebt man den Kontrollverlust aus dem Trauma zudem leider immer wieder, man wird eher emotional getrieben und hat Schwierigkeiten, rationale Entscheidungen zu treffen (da spielen dann - in Wirklichkeit - auch neurobiologische Faktoren mit rein). Alles in allem sucht sie in all den Facetten einen Abschluss, den sie zu dem Zeitpunkt noch nicht erreicht hatte.
Ich finde schon. Open World Spiele, die nicht so story fokussiert sind, haben mehr Flexibiltät was das Gameplay angeht. Gerade dann wenn man nicht durch eine Zombie-Apokalypse eingeschränkt ist. Irgendwann ist das Maximum an Neuerungen auch erreicht, sofern die Welt möglichst glaubhaft rüberkommen soll. Welche Neuerungen hättest du denn gerne gesehen, die nicht nur verfeinert sind oder nur kleine Änderungen haben? Ich wüsste jetzt nichts auf Anhieb was das Gameplay total innovativ oder grundlegend neu machen würde.
Aber abseits davon braucht es ja nicht immer ein neues, innovatives Gameplay. Ich bin zufrieden mit dem was es neu gemacht hat. Das Gameplay muss sich nicht immer neu erfinden.
Bis auf die Sache mit Tommy und 1-2 Kleinigkeiten ist mir jetzt nichts aufgefallen. Ein Videospiel muss für mich nicht den Anspruch haben 100% realistisch zu sein. Man kann sich da ein wenig was erlauben, solange es kein Game of Thrones Staffel 8 wird, in der jede Folge gefühlt 6 Logikfehler und weitere 6 Out of Character-Szenen gab. Es soll halt einem nicht komplett aus der Story und Welt rausreißen. Die Tommy-Szene war für mich eine, aber damit kann ich leben. Darauf wollte ich hinaus, als ich Joels Verletzung erwähnte.
Davon muss man ausgehen. Sicher ist nur, dass die Fireflies nur einen einzigen Arzt kannten, der einen Heilmittel herstellen konnte und von Joel getötet worden ist. Joel hätte davon ausgehen können, dass es vermutlich der einzige Arzt sein könnte. Sehr viele Ärzte, mit der Qualifikation, wird es in dieser Welt sicher nicht geben. Vielleicht sogar keine. Das darf man nicht ausschließen. So klug halte ich diesen Mann schon. Er hätte dem Arzt auch einfach ans Bein schießen können und dann K.O. hauen können.
Es war nur geplant Joel zu töten. Die Gruppe hätten unschuldige Zivilisten nur erschossen, wenn sie eine potenzielle Gefahr für die Zukunft sein könnte. Bei Ellie und Tommy war es der Fall, da sie die Gesichter kannten und Rache genommen hätten. Man ist wohl davon ausgegangen, dass Ellie und Tommy nicht wussten, woher sie kommen. Denn eigentlich wäre es nachvollziehbar auch die Beiden zu töten, wenn man zu 100% sicher gehen möchte. Es ist böse, aber das Gleiche hat Joel mit dem Arzt und Marlene auch getan. Joel sagte ja zur schwer verletzten Marlene vorher noch, bevor er sie erschossen hat und sie um Gnade winselte, dass sie Ellie nur folgen würde. Das war auch sehr böse von Joel, aber nachvollziehbar. Denn Marlene hätte es sehr wahrscheinlich getan. Zumindest hätte Joel das nicht ausschließen können. Mit dem Tod Marlenes ist er auf 100% sicher gegangen. In der Hinsicht, sind Abby und Owen (denn die Beiden waren es letzendlich, die Ellie und Tommy verschont haben) die, die „gut“ gehandelt haben. Was hat es ihnen gebracht? Bis auf Abby sind alle drauf gegangen. Aus ihrer Sicht wäre es also klug gewesen, Ellie und Tommy sofort in Jackson zu töten. Es wäre keine gute Tat gewesen, aber so hätten Owen, Mel, Manny und Co. überlebt.
Die Art und Weise wie Abby Joel umgebracht hat finde ich persönlich auch deutlich extremer, aber in Relation, wie viele Millioen Menschen Joel indirekt auf dem Gewissen hat, kann man das nicht mehr so einfach beantworten, wer nun Böse oder Gut ist. Ich persönlich bin auf Joels und Ellies Seite. Zu 80%. Zu 20% auf Abbys. Warum? Aus Emotionalen Gründen. Kann ich Abbys Handeln verstehen? Ja. Ich kann verstehen, warum sie Joel getötet hat. Ich kann auch verstehen, warum sie ihn gefoltert hat, obwohl ich es nicht so machen würde, wenn ich in ihrer Situation wäre. Ihr ganzes Leben wurde ruiniert. Man sieht ja häufiger im Spiel, dass sie mehrmals die Krankenhaus-Szene träumt. Sie hat es auch nach Joels Tod nicht überwunden. Vor seinem Tod war es sicher noch viel schlimmer. Ich kann es nachvollziehen, warum sie ihn dafür quälen und foltern wollte. Weil Joel sie indirekt auch Jahre lang Schmerzen zugefügt hat. Wenn auch „nur“ mental. Dennoch finde ich es verwerflich Menschen zu foltern. Aber anhand dieser Folter-Szene würde ich jetzt nicht beurteilen, wer Gut und wer Böse ist.
Ich finde es nicht böse. Ellie ist nach 20 Jahren der einzige, bekannte Mensch, der gegen die Infektion immun ist. Was hätte man davon, wenn man sie fragen würde? Was, wenn sie nein sagt? Dass sie nicht für einen Impfstoff sterben will? Soll man sie verschonen und stattdessen Millionen Menschen sterben lassen/Millionen weitere Menschen infizieren lassen? Was wenn die Fireflies das akzeptieren würden? Wäre das nicht das Böse für die Menschheit im Allgemeinen? Was ist schon ein Leben, wenn man zig Millionen retten kann?
Ich persönlich kann es nachvollziehen, wenn sie weder Ellie noch Joel gefragt hätten oder sogar gar nicht informiert hätten. Denn für die Menschheit hätte es nur eine Option geben dürfen. Ich möchte hierbei noch erwähnen, dass ich aus der Sicht der Fireflies und zig Millionen Menschen spreche.
Aus Joels und Ellies Sicht ist das natürlich scheiße und unfair. Ich kann Joel sehr gut nachvollziehen und hätte vermutlich genauso gehandelt. Was der Mann alles erlebt hat, hätte Ellies Tod ihn komplett zerstört. Deshalb ist es für mich schwierig hier einen Bösen oder Guten rauszupicken. Ich glaube das ist nicht möglich, wenn man sich in beiden Seiten hineinversetzt. Aus emotionalen Gründen bin ich dann doch auf Joels Seite.
Wie oben schon beschrieben: Joel hätte den Arzt und Marlene nicht töten müssen, um Ellie zu retten (im Vergleich zu den WLFs/Fireflies hat Joel eiskalt den Arzt und Marlene getötet und sie nicht verschont) und Abby hat auch nicht aus Spaß getötet oder weil sie Rache ganz geil findet. Sie hat es getan, weil ihr Leben zerstört wurde und sie quasi an nichts Anderes mehr denken konnte als die Krankenhaus-Szene. Es war nicht richtig, aber nachvollziehbar. Allein deshalb macht sie für mich nicht das Böse aus, aber es ist ein Grund, warum ich persönlich sie Unsympathischer finde.
Ich kann schlussendlich für mich nur sagen, dass es schwer ist hier ein Gut und Böse auszumachen. Für mich gibt es in diesem Spiel nur Grautöne. Trotz allem bin ich dennoch auf Ellies und Joels Seite. Einfach weil mir diese Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind.
Genau das habe ich so gesagt. Joel, dieses miese Schwein und Abby, die Heilige Maria!
Und ja, es handelt sich nur um Gut gegen Böse. Grautöne gibt es nicht. Das weiß man, seitdem es das Internet gibt.
Verstehe nicht wieso DU so eingeschnappt bist, da ich deine Meinung nicht kritisierte um sie anschliessend in nem anderen Thread so gut wie komplett zu übernehmen
Machst dich echt bisschen lächerlich, niemand sagte das Abby total unschuldig sei aber hey Fehler machen und mich dann trotzdem als den Bösen hinstellen, fking classic… kann damit super leben
Aber keine Sorge, ist innerlich abgespeichert^^
Und jop, Gut vs Böse gibt es sogar seit der Entstehung der Menschheit + Grautöne existieren nicht, da sie von sich selbst überzeugt sind die Guten/Bösen zu sein!
Dachte gestern schon ich wäre kurz vorm Ende…
Und eben wieder…
Oh man ich will Ellie an den Haaren wieder zurück ziehen. Bleib bei Dina und dem kleinen drolligen Pups, um Himmels Willen, ey.
Bin gerade so sauer
Edit : ja ja, das wird alles schon seinen Sinn und Zweck haben. So ne ptbs ist nicht ohne und Ellies Motive dahingehend nachvollziehbar für mich. Aber ich musste mir gerade mal wo Luft machen.
Edit edit : war mit Ellie am Strand, bin wieder beruhigt und befriedigt.
Bin nun nach ca. 25 Stunden durch. Juhu! Puh. Phew.
Ich muss gleich im Vorfeld sagen, dass ich großer Fan von „The Last of Us“ bin. Part II hat mich nun aber mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Es gibt sehr viele Dinge, die ich an „The Last of Us Part II“ schätze und grandios finde, aber auch einige, die mich regelrecht genervt haben.
Mein größter Kritikpunkt geht ans Gameplay bzw. die Spielzeit. Das lässt sich hier nur schwer voneinander trennen, denn wäre das Spiel wie der erste Teil ca. 15 Stunden lang gewesen, hätte ich das Gameplay mehr oder weniger abnicken können. Auf 25 Stunden verteilt fand ich es alles in allem aber viel zu repetitiv, oberflächlich, mühselig und abwechslungsarm. Schleichen, schießen, klettern, schleichen, schießen, klettern, schleichen, schießen, klettern. Und zwischendurch darf man an Hunderten von Schubladen ziehen. Während das Spiel erzählerisch und inszenatorisch ein Meilenstein für die PS4 ist, ist es in Sachen Gameplay in der PS3-Ära eingeschlafen. So nach der 12-Stunden-Marke und dann später nach der 19-Stunden-Marke hatte ich immer wieder Momente, wo ich von „The Last of Us Part II“ angeödet war und keine Lust mehr auf diesen simplen Gameplay-Loop hatte. Die Entwickler haben zwar ihr Bestes gegeben, um wenigstens die Kulissen visuell und atmosphärisch toll zu gestalten, aber wenn ich am Ende immer wieder die gleichen oberflächlichen Mechaniken in die Hände gedrückt bekomme, verliert das Spiel für mich seinen Reiz. „The Last of Us Part II“ ist daher in meinen Augen locker fünf Stunden zu lang geraten und hätte eher die Länger vom Erstling anpeilen müssen. Das Gameplay ächzt und krächzt unter der langen Spielzeit, weshalb der Spielspaß gelegentlich in den Keller sinkt.
Was ich dem Spiel wiederum sehr hoch anrechne, ist die Inszenierung und die Spielwelt. Viele Abschnitte sind mir in Erinnerung geblieben, weil ich mir oftmals die Zeit genommen habe, mich richtig umzuschauen und zu wertschätzen, welch große Mühe die Entwickler sich gegeben haben, die Level so cool zu gestalten. Verlassene und zugewachsene Krankenhäuser, schimmlige Hotels, aufgebrochene Straßen, eine riesige Militärstation in einem Football-Stadion, Wälder, detailverliebte Häuser uvm. Kulissen kann Naughty Dog einfach. Aber auch inszenatorisch gab es etliche Oha-Momente, die so atmosphärisch, flüssig und filmreif umgesetzt waren, dass ich nur staunen konnte.
Über die Story kann man nun viel reden und diskutieren, aber unter’m Strich hat sie mir gut gefallen. Ich fand es wunderbar, dass sich das Spiel getraut hat, Abby als den zweiten spielbaren Charakter zu etablieren und dass man verschiedene emotionale Höhen und Tiefen hatte. Die Rückblenden waren eine schöne Entspannung zur deprimierenden und düsteren Gegenwart und durch Abby und ihre Freunde hat man einen Weitblick auf die Welt von „The Last of Us“ bekommen, der im Vorgänger noch gefehlt hat. Das Ende hat mich sogar emotional gut mitgenommen, als man Joel noch ein letztes Mal sah und die Musik einsetzte. Das war wirklich gut gemacht und gab dem Schluss eine bittersüße Note.
Ansonsten gab es aber natürlich auch ein paar exploitative, fragwürdige und tonal fehlgeleitete Szenen. Es hat sich total schlecht angefühlt, mit Ellie am Ende noch einmal losziehen und Abby so verletzen zu müssen. Tommy fand ich hier und da schwierig in Szene gesetzt und nicht selten übertreibt’s „The Last of Us Part II“ mit der Gewaltdarstellung. Teilweise spielt man einzelne Ereignisse chronologisch nach, dann gibt es aber wieder (heilende) Cuts und ich sehe wie mein Charakter, der vor ein paar Sekunden noch tödlich verletzt, zerschunden und vollgeblutet war, geflickt darsteht und weitermachen kann. Na ja, so ganz frei Schnauze mag dieses Spiel seine liebsten Charaktere von der Plot Armor dann doch nicht freisprechen. Das führt dann eben zu der einen oder anderen hochgezogenen Augenbraue und einem wenig nachvollziehbaren Moment. Aber gut, das sei in Anbetracht der Stringenz der Story und dem roten Faden dahinter halbwegs verziehen.
Ich würde das Spiel gerne so sehr mögen wie den ersten Teil (und in manchen Punkten tue ich das auch), aber als Gesamtwerk verheddert es sich doch ein wenig zu oft am Gameplay, der zu lang geratenen Spielzeit und den kleinen narrativen Aussetzern. Dennoch hatte ich damit viel Spaß, fand die 60€ bestens investiert und sehe es audiovisuell und inszenatorisch zusammen mit „Red Dead Redemption II“ als den Höhepunkt der PS4-Spielebibliothek.