TheraThiel #7 am 23.02.2016 zum Thema: Trolle im Internet

Bist Du zutiefst genervt, weil Dich immer wieder ein Troll provoziert? Weil ein Troll Leute beleidigt, die du gern hast?

Oder bist Du frustriert, weil ein Troll sich im Chat dauernd in den Mittelpunkt stellt?

Oder vielleicht warst Du ja mal ein Troll?

Dann lass uns darüber reden! Denn am Dienstag, 23.02.16/21.45 Uhr geht‘s bei TheraThiel auf Rocket Beans TV um Trolle!

Wenn ihr in der Sendung dabei sein wollt, einfach mit Namen, Telefonnummer/Skypeaccount und kurzer Info zum Thema eine Email an [email protected] senden – wir melden uns dann bei Euch für ein Vorgespräch.

Ich freue mich auf Euch!

Euer Michael (…der bis jetzt norwegische Trolle eigentlich ganz puschig fand…)

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Hallo RBTV,

ich denke mal das wir in einer Gesellschaft leben wo trolle genauso zum Internet zählen wie flunkern in Chatrooms oder Shitstorms.
Es ist denke ich bis zu einem gewissen Grad vertretbar wenn es keine anderen Leute oder Institutionen beleidigt , man veräppelt ja auch freunde in seinem Freundeskreis oder Kollegen auf der Arbeit was auch im weitesten sinne trollen ist.
Alles hat ja seine grenzen : )

Mfg
Daniel

Der Begriff “Troll” ist doch bereits ein Kampfbegriff, der von jedem anders definiert wird und häufig gebraucht wird um eine Diskussion über die eigentliche Kritik zu unterbinden. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig zu Differenzieren auf welchem Niveau ein gewisses Medium liegt, denn auch da gibt es große Unterschiede. So wie die Bild einen anderen Ton anschlägt als die FAZ, da sie Dinge deutlich direkter und zugespitzter Formuliert ist es eben auch im Chat so, dass die Leute direkter sind als sie es vielleicht in einem handgeschriebenen Brief wären.

Aber wenn man sich anschaut wie locker der Banhammer im Chat wärend der TheraThiel Sendungen ist, kann man sich gut vorstellen, dass diese Ausgabe ein reiner Circlejerk für Menschen ohne gesundes Selbstbewußtsein wird.

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Also irgendwie muss man dir ja recht geben, wenn wer im Chat Leute die tatsächlich Probleme haben mit Psyche oder Körper beleidigt, dann ist das kein getrolle mehr, sondern Beleidigung und gehört gebannt.
Zumal: in einem Chat zu trollen ist eigentlich auch schon ganz hohe Kunst, vorallem im Twitch-Chat, der is viel zu schnell als das sich irgendein Troll drüber freuen könnte dass ihn jemand beachtet.

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Bei Trollen denke ich persönlich an Leute die z.B. jeden kleinsten Rechtschreibfehler in einem Text in den Kommentaren einer News auf irgendeiner guffligen News-Seite anprangern müssen, und dabei selbst mindestens doppelt so viele in besagten Troll-Post machen. Oder dieses „spielt das noch wer“ oder „xyz ist scheiße weil isso.“. Gerade bei letzteren kann man dann auch versuchen mit sinnvoller Argumentation gegenzufeuern und erntet dann im nächsten Zitat nur „ne is scheiße, deine Mama auch.“ → vllt jetzt etwas überspitzt aber so in etwa läuft das immer öfter ab. Und das nervt (mich persönlich zumindest) tierisch, vor allem wenn man tatsächlich ernsthaft über etwas diskutieren will.

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Wäre natürlich super spannend mal von jemadem zu hören der tatsächlich dazu steht ein „Troll“ zu sein, was er denn davon hat oder was es ihm persönlich gibt. Ich denke aber das wird eher wie mit „schlechten“ Autofahrern sein - die würden sich selbst auch nicht irgendwo als schlechte Autofahrer outen um dort darüber zu berichten was es ihnen nützt ihr spezielles Verhalten an den Tag zu legen.

Vermutlich wird eher die Anmeldung zum Thema getrollt - was ja auch in ihrer Natur liegt. :wink:

Bis jetzt war ja eigentlich jedes Thema bei Thera Thiel in irgendeiner Form interessant und schön aufbereitet, von daher freu ich mich drauf.

Denke ich auch. Der Chat ist bei der Menge von Zuschauern eher quasi ein Gehirnscanner der von einem Teil der Leute die aktuellen Gedankengänge einfach unzensiert raushaut und oft vllt. auch die ehrlichste Reaktion aus den Leuten zum Vorschein bringt. Die Menge der Beiträge einer Art sind aber natürlich ganz und gar nicht repräsentativ. Das ist jetzt keine Wertung des geposteten Inhalts aber ich denke auch, dass man das Medium hier definitiv berücksichtigen muss.

Trolle wie von @DaRichi beschrieben (Rechtschreibflamer etc.) können nerven, finde ich aber noch nicht ganz so schlimm, da jedem klar sein sollte, dass es ein Troll ist und das ganze einfach unter Spam verbucht und gelöscht werden kann. Die Trolle, die sich ein Image aufbauen und dann versuchen mit extremen pseudo Argumenten eine Diskussion in den Abgrund zu steuern…das sind die, die wirklich eine Forenkultur o.ä. zerstören können.

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Oh fck… ich bin echt versucht mich zumelden…ich denk nochmal drüber nach und melde mich dann via Email.

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Ich bekenne mich ein Troll zu sein, aber ich bin ein ganz lieber. :slight_smile:
Im Ernst… ich trolle recht häufig aufm RocketMiners-Server, versuche dabei aber möglichst kreativ und lustig zu sein. Die getrollte Person soll nicht diffamiert werden und lacht dann hoffentlich mit.^^
Mir geht es eher um Unterhaltung für die breite Masse und nicht das dauerhafte Stören anderer. Natürlich gibt es auch Grenzen und auch die hab ich schon das ein oder andere Mal überschritten, aber eine böse Absicht steckt nicht dahinter. :stuck_out_tongue:

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Hast du nicht Lust, dass in der Sendung näher auszuführen? :blush:

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Wäre an sich cool, aber ich hab da ein zeitliches Problem und kann mir die Folgen immer nur danach geben. :’(

Ach, schade.

John wär schon nice

ich würde mich ja zur Verfügung stellen aber das ist mir zu viel Aufmerksamkeit ich bin ja wie die rocketminers wissen eine recht in sich gekehrte ruhige Person … hust O.O

Sehr schönes Thema,
dazu sollte man vielleicht auch auf Sasha Lobos Vortrag „Jüngste Erkenntnisse der Trollforschung“ auf der re:publica 2011 verweisen, der einige interessante Thesen in den Raum stellte.

Sasha definierte den Begriff trollen als Soziale Störkommunitaktion. Diese Definition ist dahingehend schön, da sich das Phänomen a) nicht auf das Internet alleine beschränkt (-> siehe Donald Trump) und b) nicht ein willentliches und böshaftes handeln des Trolls unterstellt (das es sicher auch gibt, aber i.d.R. Unwissenheit oder ein gewisser Abwehrmechanismus bei Provokationen als Motive für Trolle dienen kann)

Des weitern betrachtete er den „sozialen Kommunikationsraum: Internet“ als austernbänkische Biozönose nach Karl Möbius bzw. als Ökosystem nach Eugen P. Odum.

Durch diese Betrachtung ergaben sich drei Rollen im System Internet:

  • Produzenten (produzieren rücksichtslos, Testen und reagieren auf Testergebnisse z.B. Jemand schreibt einen Facebook-Post, 100 Benutzern gefällt das, er schreibt wieder einen Post)
  • Konsumenten (konsumieren bedenkenlos, reagieren ohne Strategie und interagieren minimal z.B. ein Like auf einen Facebook-Post) und
  • Destruenten (bauen Abbaubares ab, Testen aber reagieren nicht auf Testergebnisse z.B. unter einem Post über Erfahrungsberichte mit Redbull und Mosters-Energie schreibt jemand „warum wird Flying Horse nicht erwähnt??? dieser Post ist doch gekauft !!1!“, der Produzent kann auf dieses Testergebnis dann reagieren oder bewusst nicht reagieren).

In dieser Betrachtung ist der Troll der Destruent und wichtig zur Entwicklung eines Werte-Konsens innerhalb einer Community.

Ein Troll wird auch nicht als Troll geboren. Der Troll ist immer nur in einem Umfeld ein Troll in dem die individuellen Werte mit den Konsens-Werten der Community nicht übereinstimmen. So gilt man als „Skeptiker“ in einem Chemtrail-Forum als Troll, der selbe Post in einem Wissenschafts-Forum würde als akzeptierter Beitrag gelten.

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Kann ich überhaupt nicht verstehen, wieso jemand trollt. Vor allem im Twitch Chat. Wer macht denn so was?

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Leute die andere beleidigen sind keine Trolle, sondern Assis. Wann wird das endlich mal gerafft? Trollen ist nicht zwangsweise schlecht, oft ist Trollen sogar sehr gut und unterhaltsam.

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Ich finde es auch falsch mit dem Begriff “Troll” jemanden zu bezeichnen, der kleine Streiche spielt oder sarkastische Sprüche im Internet von sich gibt.

Ein Troll ist für mich jemand der krass assoziales Verhalten im Internet verherrlicht oder selbst aufzeigt. Ein Verhalten, wird es so in der “realen Welt” an den Tag gelegt werden, von seine Umgebung mit Verachtung und Auschluss bestraft werden würde.

Mir kommt es so vor, dass die “Arschloch-” bzw. “Trollrate” in Chats/Facebook etc. höher ist, als auserhalb des Internets. Für mich als Laien wirkt es so ähnlich wie mit dem Autofahren, da regt man sich ja auch unverhältnismäßig stark auf und beleidigt Andere, weil das Auto einen von der Außenwelt abkapselt und sozusagen das Feedback fehlt.

Mich würde mal interressieren wie dieses “fehlende Feedback” auf die Psychologie des Trolls auswirkt und wie man zu einem Troll wird. Wird ein psychisch Kranker zum Troll oder wird ein Troll psychisch krank?

Viele Grüße

Als aktiver Troll darf man nicht mitreden? :frowning:

Bei mir ist es eher so, dass ich einfach schon immer gerne Leute herausfordere, sei es durch provokante Argumentation, Trollen oder Sarkasmus. Als Kind bin ich immer den Mädchen aufm Schulhof hinterher gerannt und heute wäre es auf dem Campus fast genauso.^^ Auch habe ich eine extrem ausgeprägte Schadenfreude. Ich wünsche niemandem etwas böses und mir tut es auch leid, wenn jemand zum Beispiel stolpert, aber lachen muss ich dann leider trotzdem. :stuck_out_tongue:
Wenn ich mein Handeln hinterfrage, dann stelle ich fest, dass ich gerne Aufmerksamkeit habe und gerne im Mittelpunkt stehe. Das ist bei allen Trollen genauso. Unterschiede mache ich daran fest: Was machen Trolle wofür? Ist man zum Beispiel böswillig und beleidigend oder neckt man nur etwas? Macht man etwas, um sich einen Vorteil gegenüber anderen zu verschaffen oder um die Allgemeinheit zu unterhalten? Dieser Grad dazwischen ist hauchdünn und wird sowohl von den „guten“ als auch von den „schlechten“ Trollen immer wieder überschritten.

DIE Trolle von heute sind doch nichts anderes ,als die Leute die früher klingel Streiche gemacht haben